Tiefe Töne funktionierten nie

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Armin1, 10.Oktober.2016.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Na ja, ein bisschen relativieren möchte ich das schon mal.

    Als ich anfing Saxophon zu lernen, da hatte ich nur ein Heftchen, Schule möchte ich das gar nicht nennen, so schlecht war das. Der einzige Lehrer vor Ort, dem ich mich gerne anvertraut hätte war gerade mit dem Circus Roncalli entschwunden.

    Was also tun ? Ich musste wohl oder übel autodidaktisch an die Sache rangehen. Ich gebe zu, dass mich das erst mal nicht weiter gestört hat, ich war schon immer ein recht selbständig Lernender. Aber was hätte ich dafür gegeben, die heutigen Möglichkeiten von youtube zur Verfügung zu haben, oder gar ein Forum wie dieses.

    Seltsamerweise erhielt ich von all den Lehrern, die ich dann auf diversen Jazzworkshops getroffen habe nicht eine einzige Stunde an Unterricht, die mich wirklich weiter gebracht hätte, und zwar in genau den elementaren Fragen des Ansatzes, um die es hier so oft geht.

    Nein, das soll nicht dagegen sprechen, sich einen Lehrer zu nehmen, nur, ein wenig Selbständigkeit und Selbstverantwortlichkeit kann nie schaden.

    Gruß,
    Otfried
     
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies halte ich auch für recht problematisch.
     
  3. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Da vergleichst Du aber Äpfel mit Birnen:

    Auch ein Jazzworkshop, der von realen Musikern vor Ort abgehalten wird, richtet sich im Normalfall nicht an absolute Anfänger, um mit denen die "elementaren Fragen des Ansatzes" zu klären. Der "Ansatz" ist etwas, was sich langsam und durch Übung entwickelt. Selbst Leute die einen "Naturansatz" haben, brauchen Übung und Kontrolle etc. Das lässt in der Regel nicht bei einen Workshop klären, auch nicht unbedingt bei einer einzelnen Stunde. Außer Du hast ganz konkret jemanden gefragt oder es ginge um spezielle Themen wie Sound, Voicing etc. Aber von sich aus würde kaum ein Lehrer in der Kürze der Zeit bei jemandem am Ansatz rumdoktorn, den er nur kurz kennt, weil sich langsam antrainierte Probleme auch nur langsam lösen.

    Es gibt mit Sicherheit tolle Lehrvideos auf YouTube und Tipps hier im Forum und woanders, die jemanden weiter bringen können. Es bleibt aber dabei, dass zu Beginn die Kontrolle mindestens genauso wichtig ist wie das Verstehen oder Nachmachen. Und das geht mit Skype ein bisschen, per Videoanalyse mehr recht als schlecht. Die Problemfelder können an so vielen Stellen hängen, die man am schnellsten und besten in der 1 zu 1 Situation klärt.

    Bei fortgeschrittenen Kenntnissen ist das etwas anderes. Ich selber habe auch schon mal aus Neugierde so einen Online-Kurs gemacht und da durchaus etwas mitgenommen. Und sei es andere Erklärmöglichkeiten (deshalb lesen ja auch viele Profis hier im Forum). Trotzdem würde ich das nie jemandem ernsthaft als Alternative empfehlen. Als Ergänzung schon, wenn die Themen passend sind.

    Der Threadersteller wollte ja schon von Beginn den Onlinekurs machen, was sein gutes Recht ist. Niemand wird gezwungen, etwas anderes zu tun. Allerdings kann ich mich auch noch an die ersten Fragen erinnern und schon damals wurde er auf etliche mögliche Probleme hingewiesen, die dann auch zumindest teilweise eingetreten sind. @saxhornet und @jazzwoman haben schon im Dezember letzten Jahres ihre Bedenken zum Ausdruck gebracht, da hätte sich @Armin1 viel Frust gespart.

    Das soll nicht besserwisserisch oder schadenfroh klingen, aber "Try and Error" beim Saxophonlernen ist höchst problematisch.

    Es ist schade, wenn jemand auf der einen Seite so motiviert ist, was man aus vielen Threads heraus liest, aber dann das eigene Potential aus welchen Gründen auch immer liegen lässt.

    Wenn es zeitlich nicht regelmäßig klappt, ist 1x im Monat live bei einem echten Lehrer besser als jeder Online-Kurs.
     
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  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das ist interessant. Mir ging es ähnlich. Ich habe mit 16 mir ein Jahr lang die Klarinette autodidaktisch beigebracht. Danach hatte ich einige Lehrer für Klarinette und Saxophon, die alle nichts an meinem Ansatz auszusetzen hatten. Ein wichtiger Punkt scheint zu sein, dass man eben auch selber probiert und sich zuhört, bis es gut klingt.

    LG Helmut
     
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  5. Armin1

    Armin1 Kann einfach nicht wegbleiben

    So einen Anfängerkurs gibt es beispielsweise auch von dem bekannten Saxophonisten Dirko Juchem, ich kann nicht beurteilen ob dieser Kurs unseriös ist.

    Im übrigen war ich gestern zum ersten mal bei der Probe des hiessigen Orchesters dabei, ich hatte keine Probleme, die richtigen Töne zu treffen sondern eher damit an der richtigen Stelle einzusetzen und dann mitzuhalten. Keine Ahnung ob das ein Lehrer einem beibringen kann, hier gäbe es bei mir viel Raum für Verbesserungen. Wobei ich natürlich sagen muss die anderen Teilnehmer spielen alle mindestens seit 10 Jahren und die Stücke proben sie auch seit einem halben Jahr..

    Schönen Gruss
    Armin
     
  6. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Oha, habe mir jetzt in Juchems Online-Schule (scheint noch sehr neu zu sein) auf saxmasters.de reingeschaut.
    Die Onlinelektionen sollen auf die beiden Bände "Saxophon - mein schönstes Hobby" basieren, nach denen ich auch gelernt habe. Allerdings habe ich diese Bände nie als Lehrmaterial für Autodidakten verstanden.
    Und wenn man sich die Preise anschaut: Wenn man die Platinversion (mit Feedback von einem Lehrer) wählt löhnt man 75€ pro Monat. Für die Kohle bekomme ich auch einen Saxlehrer zum Anfassen.
    Ja, kann er/sie definitiv. Meine Lehrerin hat mit mir von Anfang an das Zusammenspiel trainiert, selbst bei meinem Sohn, der noch blutiger Anfänger ist, kamen sehr schnell die ersten zweistimmigen Stückchen, die er zusammen mit der Lehrerin übt.
    Selbst das Üben zu Playalongs, was von der Sache her schon sehr viel hilft, ersetzt nicht vollständig das MITEINANDER musizieren.
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich bin allgemein kein Fan von Juchems Schulen.
     
  8. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist es eben. Was macht man, @saxhornet, wenn es keine Lehrer vor Ort gibt? Dann verzichtet man eben darauf, Sax zu lernen? Und ebenso gibt es nicht überall gute Lehrer, also dasselbe: Saxspielen dann sein lassen?

    Es ist ja nicht so, dass jeder in einer Großstadt oder in der Nähe einer Stadt lebt, wo es überhaupt Saxlehrer gibt. Als ob die einfach so überall in der Luft herumfliegen würden und man sie sich einfach greifen könnte. ;) Ich wünschte, ich hätte hier jemanden, aber so ist es eben nicht, und aus dem Boden stampfen kann man seinen Lehrer nicht. Also ist online die letzte Hoffnung. Und Skype und Co. sind gute Mittel, um eine Art Kontakt herzustellen, bei dem man auch beim Spielen beobachtet und korrigiert werden kann.

    Leider machen das aber nur wenige, wie ich jetzt, nachdem mein Lehrer gestorben ist, feststellen musste. Einen Schüler in der Entfernung zu unterrichten und ihm die Chance zu geben, auch gut unterrichtet zu werden wie die Schüler, die das Glück haben, einen Lehrer vor Ort zu finden, reizt viele Saxlehrer wohl nicht. Obwohl man über Skype wirklich alles sehen kann. So muss ich eben jetzt wieder allein rumwurschteln. Hat aber auch einen Vorteil: Kann mich der Lehrer wenigstens nicht nerven. ;)
     
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  9. RomBl

    RomBl Guest

    Für mich ist der Unterricht das wichtigste, in das man beim Saxophonspielen investieren sollte. Ich weiss nicht, ob ich mit Skype-Unterricht klarkommen würde, da für mich einfach der persönliche Kontakt sehr wichtig ist - aber wie schon geschrieben, vermutlich besser als nüschte.

    In Deutschland ist es aber so, dass wir IMMER in erreichbarer Nähe (ist natürlich ein dehnbarer und individuell geprägter Begriff) eine Stadt bzw. ein urbanes Zentrum haben, in der/dem qualifizierter Musikunterricht angeboten wird.
    Ich für meinen Teil würde, wenn ich am Ar.. (Ende) der Welt wohnen würde, einen Fahrweg von 1,5 Stunden (einfache Strecke) für guten Sax-Unterricht auf mich nehmen, und dann lieber den Unterricht alle 14 Tage und1,5 anstatt 1 Stunde - das wäre es mir persönlich locker wert.
     
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  10. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    [QUOTE="Saxoryx, post: 394364, member] Einen Schüler in der Entfernung zu unterrichten und ihm die Chance zu geben, auch gut unterrichtet zu werden wie die Schüler, die das Glück haben, einen Lehrer vor Ort zu finden, reizt viele Saxlehrer wohl nicht. Obwohl man über Skype wirklich alles sehen kann.[/QUOTE]

    Liebe @Saxoryx,

    Lehrer, die (auch) online unterrichten,
    gibt es sehr sehr viele,
    und täglich werden es mehr!
    Ich kann Dir sofort 5 internationale und
    5 deutsche aufzählen,
    einige sind auch hier im Forum,
    siehe @jazzwoman :)
    Also - es mangelt daran nicht ;-)

    Dass man über Skype "alles sehen kann",
    würde ich allerdings nicht unterschreiben...

    Meine Erfahrung mit meinem Lehrer
    ("Saxguru" ;-) ) ist,
    dass er keineswegs nervt!!

    Er fordert und fördert im richtigen Maß:
    Streng und pingelig, wenn's um
    Vom-Blatt-spielen und Rhythmus halten geht;
    locker und ermunternd,
    wie er mich ans Improvisieren heranführt.

    Das ehrliche Feedback, wo ich stehe,
    und die laufende Motivation,
    Geduld zu haben mit mir ( :D ),
    finde ich sehr wichtig.

    Die schönsten Momente im Unterricht:
    Jemanden live zu hören, der fast
    50 Jahre Sax spielt :happy:
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Oktober.2016
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  11. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Wie gesagt, man muss ein bisschen gucken, wo derjenige steht und ob es passt. Aber gerade, was Tipps zum Sound und Ansatz betrifft, kann man eine Menge auch aus der Ferne lernen. Gerade bei diesen Themen hatte ich schon super Stunden.
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Natürlich ist das doof und natürlich ist Skype besser als nichts, das schrieb ich auch schon. Damit aber wirklich sinnvoll Ansatz, Atmung und Voicen etc. vermitteln zu wollen ist in meinen Augen kaum machbar wenn man ehrlich ist, erst recht nicht bei einem Anfänger. Kleiner Korrekturen ja aber wirklich vermitteln und Grundlagenarbeit ist so bei diesen Themen bei Skype nicht seriös machbar. Dafür ist es nötig die Person vor sich im Raum zu sehen.

    Man kann bei Skype extrem vieles nicht sehen, was man sehen müsste und viel wichtiger sehen allein reicht manchmal nicht.
     
    Amopehe gefällt das.
  13. Armin1

    Armin1 Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich weiss ja nicht genau wieviel man nach einem Jahr können sollte wenn man bei 0 anfängt wie ich. Aber mittlerweile kann ich das meisste mit Hilfe meines Onlineunterrichts und weil ich ständig fleissig übe aus Dirko Juchems Popballaden spielen. Gerade habe ich noch mit Begleit-CD aus meinem neuen Queen Buch gespielt, da ich die Lieder fast alle kenne klappt es dabei auch mit dem Rhythmus. I want it all mit Tenorsax hört sich super an (von den Noten auch ganz einfach):)
    Ich mache übrigens meinen Kurs bei Katrin Scherer und sie erklärt im ersten Teil auch den blutigsten Anfängern erst mal die Noten und erklärt was man alles so verkehrt machen kann. Mittlerweile bin ich schon bei den verschiedenen Soundeffekten angekommen wie Bending, Glissando, Growling usw.
    Ich möchte ja mit meinen 55 Jahren keine grossartige Karriere mehr machen als Saxophonist sondern spielen weil es mir Spass macht und dafür finde ich diesen Kurs nicht schlecht.

    Schönen Gruss
    Armin
     
  14. JoRoe

    JoRoe Schaut nur mal vorbei

    Im Grunde ist es wichtig ob man damit zufrieden ist! Es hat beides Vor- und Nachteile und die muss man abwägen! Ich hatte auch einen Online-Kurs gemacht und gehe mittlerweile zu einem ansässigen Lehrer.
    Ich schaue mir immer wieder in die Videos rein oder lese die eine oder andere Lektion nach!
    Ich werde mich auch für den Fortgeschritten-Kurs anmelden...weil es Spaß macht! Meine Musikschule werde ich dennoch weiter besuchen gehen!
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur weisst Du so nicht, ob Du alles richtig machst oder Dir massive Fehler antrainierst. Wenn die dann zum Problem werden, ist das Kind schon oft sehr tief in den Brunnen gefallen und das dauert dann das zu korrigieren manchmal. Ich bleibe dabei: blutige Anfänger online zu unterrichten halte ich für Unsinn und ist etwas was ich persönlich verweigern würde und verweigern tue. Blutige Anfänger lassen sich weder per Video, noch Skype in den Grundlagen unterrichten.
    Viel Glück.
     
    deraltemann gefällt das.
  16. Armin1

    Armin1 Kann einfach nicht wegbleiben

    Habe hier mal etwas von mir zum reinhören, ein identisches Stück von mir gespielt erst auf meinem Buffet Crampon, dann auf dem Grassi. Was hört sich besser an in den Ohren der Experten oder ist beides gleich schrecklich?

    Schönen Gruss
    Armin

    yesterdaybuffetcrampon.wav
    yesterdaygrassi.wav
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Armin1

    Vielleicht bin ich ja nur doof, aber egal was ich nach Öffnung der Links (über iPad) anklicke bekomme ich immer nur doofe Werbung und Aufforderung für irgendwelche nicht benötigte Downloads....

    CzG

    Dreas
     
  18. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ist das jetzt eine Fangfrage?

    Ich sage mal so: Ich könnte die beiden Saxophone in den Aufnahmen nicht auseinander halten. Ich bin aber kein Experte und auf zumindest einem Ohr ein wenig taub.

    @Dreas
    Richtiger Browser + richtiger Ad-Blocker schont Bandbreite und Nerven.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Schon richtig....ich bin zu über 90% über die Eierdinger im Netz, was auch zu 90% funzt.

    Wenn dann mal was nicht klappt, laß ich es gut sein...ich würd's mir anhören wollen, aber wenn's über meinen normalen Weg nicht funzt, mach ich mir auch keinen Kopf.

    CzG

    Dreas
     
  20. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Auch am Eierdings gibt's mittlerweile Ad Blocker, die sogar richtig gut funktionieren. Auch im Safari (eigentlich nur da).
    Nie wieder ohne.
     
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