to cello or not to cello...?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von last, 28.März.2022.

  1. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Das haste jetzt davon, wenn Du hier fragst... :rolleyes:

    Ich hab ja vor einem Vierteljahr mit Kontrabass angefangen. Eine Stunde beim Lehrer, ohne eigenes Instrument - sofort erkannt, dass das so nicht funktioniert. Die ersten paar Stunden passiert einfach nicht viel, ausser dass es kratzig klingt.
    Habe mir daraufhin gesagt, dass ich ernst machen oder es bleiben lassen muss, mit einen Bass gekauft, Bogen gekauft und nehme seither Unterricht.

    Cello ist ein bisschen einfacher (man hat mehr Noten in einer Lage), aber Bass hat einen festen Platz im Jazz. Bass bietet die Möglichkeit gestrichen, mit dem Bogen, zu spielen oder gezupft. Cello wird vorzugsweise gestrichen.
    Dafür findet man das Cello eher im klassischen Streichquartett. Mit dem Cello in der Jazz-Combo bist Du ein echter Exot... aber ich habe mal in einem Workshop mit einer Cellistin in einem Ensemble gespielt. Klingt Super! Aber bis Du mit dem Bogen swingst, wird es schon eine Zeitlang brauchen. :D

    Und, ja , die viele Aussagen, dass ein Cello etwas ganz anderes als Saxophon ist, sind natürlich richtig. Beim Cello, wie auch beim Bass kommt nicht viel raus, wenn man reinbläst... Aber Arco bietet Dir Möglichkeiten der klanglichen Gestaltung, von der ein Saxophon nur trämen kann.

    Also ich bereue es nicht in meinem hohem Alter noch mit Kontrabass angefangen zu haben (und bin gespannt, wohin es mich noch treibt)

    Liegt wahrscheinlich daran, dass Du vorher schon ein alter Mann bist :p
    Natürlich gibt es bei der Gitarre mehr Möglichkeiten, den selben Ton in verschiedenen Griffbrett-Positionen zu spielen. Aber das ist wie Notenlernen. Man setzt sich zwei, drei Wochen hin und lernt es systematisch oder man lernt es so nebenbei über einen längeren Zeitraum. Inzwischen findet man auch viel Literatur in Tabulaturschreibweise, da braucht man nicht mal Noten zu können.

    Also just do it!

    Wanze
     
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  2. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Je nach Lage... Cello-Noten sind im Bass-Schlüssel, im Tenorschlüssel (= "Cello-Schlüssel" ) oder in den hohen Lagen im Violinschlüssel notiert.
    Alles kein Problem!
    Klavierspieler müssen für die linke Hand im Bass-Schlüssel denken, für die Rechte im Violin-Schlüssel ... :eek:

    Wanze
     
  3. Matthias Wendt

    Matthias Wendt Ist fast schon zuhause hier

    Ja, richtig. Aber der Tenorschlüssel, der ist echt ...:vamp:
     
  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    So einfach finde ich das nicht. Meine Musik für Gitarre ist eher spanisch - latino. Da schrummelst du weniger Akkorde, sondern ähnlich wie auf dem Klavier, so eine Basslinie, dazu einen akkordmix und die Melodie. Solange das halbwegs synchron läuft ist das für mich machbar, mit viel üben, wird das zunehmend asynchron...
    Für die rechte Hand hast du wieder einen anderen Job. Du glaubst nicht wie viele unterschiedliche anschlagtechniken es gibt, die werden munter kombiniert... hatte ich mir sehr viel einfacher vorgestellt.

    Trotzdem, machen. Andere haben es geschafft, es bringt mir persönlich was und die Finger werden auf dem sax auch viel schneller.

    Bzgl eigenes cello. Wie gut sind elektrische von der hausmarke von thomann? Die e-gitarren von harley benton sind nicht schlecht, wenn man preislich nicht ganz unten einsteigt. Vorteile sehe ich darin, dass man üben kann ohne jemanden zu stören, und der Transport dürfte leichter sein, weil der korpus fehlt. Das supercello kann man sich ja immer noch hinstellen, wenn man meint...
     
  5. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Ich liebe das Cello ebenso. Habe mich extrem in den Klang verliebt nachdem ich diese fantastischen Aufnahmen von Vater und Tochter hier gehört hatte. Mit einem Neumann Mikro aufgenommen. So gefühlvoll und vollendet habe ich diese Stücke noch von keinem hochrangigem Cellisten dieser Welt gehört.

    Viel Spaß!


     
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  6. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    @bebob99 :Ein bisschen besser formuliert, als ich. Aber wir meinen das Gleiche. Freundliche Grüße von Hewe
     
  7. last

    last Strebt nach Höherem

     
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  8. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Groot

    Spiel doch das Tenorsax wie ein Cello:



    CzG

    Dreas
     
  9. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Und da ist sie wieder, die völlig überdehnte 1. Davon steht nichts in den Noten und von dem (wenigen) was ich aus der Barock Musik verstanden habe, war das auch keine übliche Spielweise.

    [​IMG]

    Und eigentlich hat der Meister die Lagato Bögen sehr sparsam und abwechslungsreich gesetzt. Aber was weiß ich als Laie schon?

    Super gespielt, aber schade um das schöne Stück. :(
     
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  10. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Das ist vielleicht die Schwierigkeit. Der junge Mann spielt das gesamte Stück wohl in Zirkularatmung. Zeit zum Luftholen gibt es da wohl kaum. Da wäre dann das Cello klar im Vorteil oder man muss eben die Zirkularatmung perfekt beherrschen. FG von Hewe
     
  11. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Naja, es IST ja auch ein Stück für Cello. Aber auch dort wird die Eins an vielen Stellen übertrieben lang gespielt und praktisch alle Noten legato in einem Bogenstrich, auch von den großen Meistern dieser Zunft. Es hat sich wohl eingebürgert, das so zu machen, warum auch immer. Der Mann am Saxophon macht nur, was ihm die Cellist/in/en vorlegen. Das macht er technisch super. Aber musikalisch spricht es mich nicht an.

    Beim musikalisch vergleichbaren 1. Präludium am Klavier gibt's diese Unsitte nicht. Da perlen die Läufe in einer natürlichen und nachvollziehbaren Wellenbewegung rauf und runter. Nur in diesem Cello Präludium werden diese immer wieder brutal ausgebremst.

    Ich glaube ja, dass vor vielen Jahren ein Cello Lehrer seinem Schüler die Eins übungshalber besonders betonen lassen wollte, damit er sich das merkt. Und der hat sich die übertriebene Betonung auch wirklich gemerkt und an seine Schüler weiter gegeben ...

    Notiert sind die Phrasen vom Beginn weg einmal als Vorlage, einmal als Echo. Man müsste also bei der Wiederholung mit der Kraft zurück gehen, um im nächsten Viererblock wieder mit einer betonten Artikulation einzusteigen. Das würde eine schöne, fließende Melodie machen. So klingt das immer wie ein Schüler, der es nicht besser kann egal wie virtuos der Spieler auch sonst ist.

    Aber weil das alle großen Cellist/in/en so spielen sind die wohl im Recht und ich im Unrecht.
     
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  12. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte mir auch schon überlegt, falls im Alter irgendwann die Luft nicht mehr reicht, ein Saiteninstrument zu lernen. Problematisch wird es allerdings, wenn dann auch die Finger nicht mehr wollen.
    Ansonsten stimme ich zu: einfach machen. Wenn es zu hart werden sollte, hast Du wenigstens einen Einblick bekommen, den Dir keiner nehmen kann.
     
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  13. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

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  14. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich glaube, dass die Schultern eher Probleme machen als die Luftzufuhr. Altersgemäße Einschränkungen im Bewegungsapparat kommen nach meiner Erfahrung eher als Luftknappheit. Wenn man also beim Saxen das Rumhampeln lässt und vielleicht häufiger im Sitzen spielt, kann man das länger spielen als Streichinstrumente.
     
  15. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich hatte mal eine ganz kurze Tenorhornphase in der Blaskapelle
    Kam erstaunlich gut damit klar, obwohl drei Finger ja recht wenig sind.;-)
    Mit dem Ansatz klappte es auch ganz gut.
    War aber ein Leihinstrument, das ich wieder an einen richtigen Tenorhornisten zurückgeben musste.

    Meine Frau würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wenn ich jetzt noch ein Tenorhorn anschleppen würde.
    Muss aber zugeben, dass in unserem Büro (ist auch mein Proberaum) genug Saxophone herumstehen.

    LG
    Mike
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Nee, ich bin da ganz bei dir !

    Das ist eine Unsitte, die ich vor allem bei Fötensonaten kennen gelernt habe. Da ist es sogar noch zu verstehen, da die tiefen Töne ja leiser sind schwerer ansprechen, dass die so gepumpt werden. Aber es ist einfach schrecklich.

    Danke für deine zwar nutzlose aber wohltuende Einmischung.

    Im übrigen kann Cello ein tolles Instrument sein. Kennt jemand noch das Trio "Frey Tiepold, Thierfelder" ? Die haben fantastischen Jazz mit Cello gespielt



    Und dann durfte ich demletzt einem Konzert dieser beiden bezaubernden, hochmusikalischen jungen Frauen beiwohnen. Wirklich absolute Klasse.



    Gruß,
    Otfried
     
  17. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Die Tenorsax-Version in #28 finde ich nicht besonders musikalisch.

    Hier hilft es, sich mal einen Meister wie Pablo Casals anzuhören:




    Weiter finde ich den Podcast mit N. Harnoncourt's Klangreden sehr hörenwert, viel zur Interpretation der alten Noten.

    https://oe1.orf.at/artikel/691106/Harnoncourts-Klang-Reden
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.März.2022
  18. Ôkami84

    Ôkami84 Ist fast schon zuhause hier

    Cello oder Kontrabass wären auch die einzigen Streichinstrumente, die mich klanglich reizen würden. Aber gerade das Cello wird doch sehr häufig nur klassisch/orchestral eingesetzt, was mir den Spaß daran nehmen würde. Ich denke auch, dass es für Dich deutlich schwieriger wäre ein Streichinstrument anzufangen als noch ein anderes Holzblasinstrument dazu zu nehmen. Und wenn man auf dem einen Instrument ein hohes Level erreicht hat, stelle ich mir es noch frustrierender vor auf dem anderen rumzugurken. Aber letzten Endes musst Du das selbst entscheiden ;)
     
  19. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest


    hier eine etwas flüssigere Version _ obwohl ich finde, dass der Sound vom Bari nicht homogen genug ist für mein Empfinden und auch zu wenig "streichig" ...

     
  20. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest


    großes DOPPELWOW !
     
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