Tohnhöhen und Tonarten welche sind harmonisch kombinierbar?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von saxsten, 18.Februar.2021.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nein.

    Das meinte @mato nicht.

    CzG

    Dreas
     
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  2. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    @Roland nein einen Anwendungsfall im eigentlichen Sinn habe ich wohl nicht.
    Ich muss noch mal nachschieben, dass ich musiktechnisch ein Laie bin und bis vor 1,5 Jahren, wo ich mit Altsax angefangen habe, nix von Musik wusste, außer dass die aus'm Radio kommt.
    Wie mir dass passiert ist, dass ich inzwischen im bescheidenem Rahmen nach Noten, oder besser mit Noten spielen kann, wundere ich mich immer noch.
    Quinten und Qarten usw. habe ich bislang noch nicht gebraucht. Allenfalls ohne es zu wissen mal benutzt.
    Spaß beiseite!

    Ich habe bei dem nicht ganz erfolglosem Versuch eine für mich schöne Melodie abzuhören und aufzuschreiben, (https://www.saxophonforum.de/threads/mein-ohrwurm-aber-welche-noten.53977/) bei der für's Altsax gegriffene E-Dur raus kam, versucht die einfach in G-Dur zu spielen, weils einfacher ist. Das klingt gut, nur passt das Spiel logischer Weise nicht mehr zum original Song als PA.
    Von der Komponistin habe ich inzwischen Noten dafür bekommen, die sind in F-Dur, also auch G-Dur für's Altsax. !?

    Daraus resultieren nun meine Überlegungen wie das wohl mit dem Verändern von Tonhöhen und Tonarten zusammenhängt und ob es da "Kombinationen" geben kann, die sogar zusammen harmonieren. Wie ich jetzt lese und lerne, scheint das grundsätzlich nicht der Fall zu sein.
    ...sowas war mir irgendwie in Erinnerung gelesen zu haben, aber das trifft wohl nur für einzelne Noten, sehr kurze Harmonien oder Akkorde zu. !?
    Ja, ok, hab ich verstanden! ...dann müssen wahrscheinlich noch einzelne Noten korrigiert werden, also mit in der Tonart Extra-Vorzeichen, damit es wieder "klingt".

    Habt nochmals vielen Dank!
    VG
    Steffen
     
  3. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas Aha, dann habe ich @mato s Post falsch verstanden. Vielleicht gibt es noch eine kurze Erläuterung dazu.
    VG
     
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  4. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    Da würde ich auch gerne nochmal nachfragen: Das Alt ist in Eb gestimmt. Wenn die Komposition für C-Stimme geschrieben ist, bedeutet das dann nicht, dass das Alt 3 Halbtöne tiefer spielen muss, das Tenor 2 Halbtöne höher? Eine Komposition in F-Dur für Alt dann in Es-Dur, für Tenor in G-Dur?
     
  5. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Wollte auch wie @Dreas nein schreien, aus dem gleichen Grund.

    Andererseits - der Thread ist so backwards, der kann eh jeden Moment von der Harmoniepolizei aufgelöst werden - parallele Stimmen in Quinten sind tatsächlich ein Stilmittel, das im Mittelalter ne Zeit lang sehr hip war. Monty Python‘s haben das schön dargestellt:

    Die Rockgitarristen haben es wieder entdeckt und nennen es Powerchord. Allerdings dient es da weniger der Melodie-Stimmführung, sondern meist der Harmoniebegleitung.
    Für unser modernes Empfinden zweiter Stimmen ist das Verfahren eher nicht so hilfreich.

    Um das zu verstehen, was @mato meinte sagt ein Keyboard und ein Ohr mehr als tausend Worte. Nimm eine einfache Melodie (Kinderlied) und spiele sie in C-Dur. Jetzt spiel eine parallele 2. Stimme eine Terz darüber, aber nicht in exakt dem gleichen Abstand, sondern nur innerhalb der Noten, die zu C-Dur gehören. Das ist einfach, man lässt einfach immer eine weiße Taste frei. Wenn du genau zählst, wirst du feststellen, dass die Linie nicht perfekt parallel ist. Manchmal sind 3 und manchmal 4 Halbtöne dazwischen, aber es klingt ganz natürlich, viel besser als wenn die Linie wirklich komplett parallel ist. Manchmal kommt es vor, dass du zwei weiße Tasten freilassen musst (Quart), damit es richtig klingt.
    Letztlich folgt die zweite Stimme der ersten auf eine Weise, die das Akkordgerüst stützt, das wir unbewusst zur Melodie hören.

    Ich wiederhole mich, aber um die Grundlagen hierzu zu verstehen, ist ein Wochenende am Klavier anfangs zielführender als ein ganzes Buch darüber.

    Für die Eingangsfrage bedeutet das, dass du harmonisch stimmig zu deinem play along von einem anderen Ton aus eigentlich nur eine richtig konstruierte 2.Stimme spielen kannst. Die exakt gleiche Melodie von einem anderen Ton wird in den meisten Fällen nicht gut funktionieren.
     
  6. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    @Mouette mein Fehler!
    Klingend F-Dur wird auf dem Alt gegriffen in D- Dur!
    Im Quintenzirkel 3 Schritte im Uhrzeiger, oder Außenring klingend = Altsax Innenring (Zufall?)
    Vg
    Steffen
     
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  7. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    @saxsten Ja, stimmt. D-Dur. Ich hatte mich dabei verrechnet. :confused:
     
  8. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    Danke @giuseppe für die Erklärung. Jetzt ist's mir ein bisschen klarer. Ich werde das mal am Klavier ausprobieren. :finger: @saxsten : Ich hoffe, ich habe nicht zu sehr in deinen Thread hinein gegrätscht. :unsure:
     
  9. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    Nö, alles gut!
    :)
     
  10. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Und dann:

    Aber das ist doch genau Dein Anwendungsfall!
    Du hast ein PA, aber die Noten sind in einer unangenehmen Tonart und Du möchtest wissen, ob Du sie einfach in einer anderen Tonart zm PA spielen kannst.

    Kurzantwort: Nein, nicht einfach so.
    Lösung: Spiele es in (gegriffen) F und lass das PA mit Audacitiy einen Halbton höher abspielen. Bei kleines Intervallen ist Pitch-Shifting von der Qualitätjher akzeptabel.


    Es geht nicht um Modi oder darum, eine zweite Stimme zu finden. Diese Beschreibung hätte mindestens meine Verwirrung zwischendurch gar nicht erst aufkommen lassen. :) Macht aber nix.

    Ich kenne Das aus meinem Berufsleben. Wenn man wüsste, was der Kunde meint ...

    Liebe Grüße
    Roland
     
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  11. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    OK :-o ...so einfach hätte ich es nicht ausdrücken können.

    ...das kenne ich auch aus meinem Berufsleben!:hammer:
    "Einmal mit Profi's arbeiten!" ...aber in der Musik bin ich doch keiner.:-?...:cry2:

    Nein @Roland das eigentliche Problem habe ich ja schon so in etwa in der Art gelöst, wie Du es beschrieben hast. Da ist Software sehr hilfreich.
    Nur sind in dem PA Gesangsstimmen und die klingen transponiert ..."gewöhnungsbedürftig".

    Meine Überlegung zielte darum dahin, ob es eine andere Möglichkeit gibt, ohne das mp3 zu transponieren.
    Gerlernt habe ich jetzt: NEIN, bzw.
    Damit ist mir schon geholfen!
    :danke:
    VG Steffen
     
  12. euroknacker

    euroknacker Ist fast schon zuhause hier

    Ich war auch schon mal soweit und wollte eine 2. Stimme mittels des Dur-3 Klangs hinzu fügen hab es dann mal in Sibelius ablaufen lassen klang wirklich bescheiden. Wenn dann noch das Playalong dazu kommt ging es gar nicht mehr.

    Gruß Jürgen
     
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  13. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Nachdem ich bei einem Online-Kurs über Musiktheorie etwas über Harmonisierung gelernt hatte wollte ich das mal anwenden und habe versucht eine der ganz einfachen Lacour-Etüden mit einer 2. und 3. Stimme zu versehen.
    In Musescore aufgeschrieben und da hörte es sich sogar ganz vernünftig an. Als wir es dann zu dritt mit Saxophonen probiert haben klang das scheußlich.

    Daraus habe ich mitgenommen das das alles nicht so einfach ist...
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Einfache Melodien passen zu einfachen Akkorden. In der Regel reichen für Volkslieder drei Akkorde. Bleiben wir in C-Dur.
    Alle meine Entchen:

    upload_2021-2-19_14-31-45.png

    Auch wenn da keine Akkorde stehen, gehören doch solche dazu. Hier die drei Hauptakkorde für ein Lied in C:

    upload_2021-2-19_14-40-25.png

    Irgendwie müssen die nun der Melodie zugeordnet werden. Einen ersten Anhaltspunkt, welcher Akkord wann gebraucht wird, geben die Töne der Melodie vor.
    Wichtig sind dabei die Töne auf den betonten Zählzeiten.

    In Takt eins haben wir auf der Eins und auf der Drei ein C und ein E. In welchem der drei Akkorde sind die zu finden? Genau, im C-Dur-Dreiklang.

    Zweiter Takt, nur G. Nun haben wir zwei Möglichkeiten, zu harmonisieren. Wir können den C-Dur-Dreiklang stehen lassen oder nehmen den G-Dur-Dreiklang. Hört man am besten, was wohl schöner klingt. Ich lasse den C-Dreiklang liegen.

    Im dritten Takt taucht ein A auf und gibt uns den Hinweis, dass wohl einzig ein F-Durdreiklang erklingen sollte.

    Vierter Takt: C- oder G-Dur-Dreiklang. Ich nehme C.

    Im fünften Takt haben wir ein F und das legt den F-Dur-Dreiklang nahe.

    Sechster Takt E, also C-Dur, siebter Takt G-Dur, achter Takt C-Dur.

    Also sieht das nun so aus:

    upload_2021-2-19_14-54-3.png

    (pogometrie.de/entchen1.mp3)

    Die Akkorde geben mir nun Anhaltspunkte dafür, welche Tönchen als Begleitung der Melodie passen. Auch hier gilt die Wichtigkeit der starken Zählzeiten Eins und Drei.

    Man könnte somit Folgendes machen:

    upload_2021-2-19_15-7-36.png


    (pogometrie.de/entchen2.mp3)

    Eine zweite Stimme muss sich weniger der Melodie anpassen denn der Akkordstruktur. Ohne die Akkorde zu kennen, wird eine Zweistimmigkeit in den meisten Fällen ein unbefriedigendes Zufallsereignis werden.
     
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  15. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    Whow @ppue zwar von dem was ich wissen wollte etwas vorbei, aber für mich dennoch höchst interessant!

    Ich kann Deinen Ausführungen soweit folgen. Nur:
    ...muss ich mir die schlicht merken, oder ergeben die sich aus den Noten der Tonart?

    ...klingt gut, aber mir erschließt sich noch nicht wie Du auf die Töne gekommen bist. Ich erkenne da noch keine Regel.

    Peter, prima, dass Du das angeschnitten hast! - Danke!
    VG
    Steffen
     
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Begleittöne habe ich aus den Akkordtönen generiert (mit kleinen Besonderheiten).

    Ansonsten gibt es da noch Einiges zu berücksichtigen. Wollte nur mal den Weg zu einer zweiten Stimme aufzeigen.

    Ich mach mal eine Parallelstimme mit Terzen:

    upload_2021-2-19_15-32-6.png

    (pogometrie.de/entchen3.mp3)

    An vielen Stellen geht das recht gut, weil die Dreiklänge ja auch aus zewi Terzen bestehen. Manchmal klingt es "ein wenig modern", z.B. im zeiten Takt. Das H ist nicht im Akkord und macht aus dem Akkord dann einen major 7. Ist nicht so volksliedgemäß. Außerdem nervt die Parallelität irgend wann.

    Die drei Hauptakkorde sind zwei Terzen auf der I (C), zwei auf der IV (F) und zwei Terzen auf der V (G).

    Nennt man auch 1., 4. und 5. Stufe. Oder auch Tonika, Subdominante und Dominante.
     
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  17. euroknacker

    euroknacker Ist fast schon zuhause hier

    Dankeschön für deine ausführliche Erklärung hier, langsam komme ich auch als Autodikakt dahinter.

    Gruß Jürgen
     
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