Traditioneller oder moderner Ansatz für Anfänger?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von BettyBlue, 6.Juni.2004.

  1. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo liebe Leute!

    Wie spielt Ihr? Mein Lehrer empfiehlt mir den "modernen" Ansatz, finde ich aber komplizierter. Was sind Eure Erfahrungen?

    Kann man das später eventuell "umstellen"?




     
  2. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe das noch nie gehört!

    Was ist der Unterschied?

    Alle Saxophonspieler die ich kenne, haben einen ähnlichen Ansatz, ich kann da keine sehr unterschiedlichen Methoden erkennen.

    Könntest du das mal bitte genauer erläutern?
     
  3. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele hauptsächlich den traditionellen. Je nach Ton oder Laune aber auch den modernen. Ich springe da etwas hin und her. Die meiste Zeit aber den traditionellen. Ich finde man kann den Ton besser kontrollieren und variiren.

    Ist vermutlich aber nur eine Übungssache. Beide haben vor und Nachteile. Nimm den, der dir am angenehmsten erscheint.
     
  4. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi Tim,

    ich hoffe, dass ich es selber richtig verstehe.

    Es geht um die Unterlippe. Beim "traditionellen" Ansatz soll die EINWÄRTS gewölbt sein, bei dem "modernen" dagegen AUSWÄRTS gestülpt.

    Gruß
    Beata
     
  5. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Aha, deswegen gab es die unterschiedlichen Diskussionen.

    Irgendjemand meinte mal zu mir ganz am Anfang, dass ich die Unterlippe "ausklappen" sollte.
    Da mein Saxophon Lehrer auch die traditionelle Methode mir beigebracht hat, spiele ich meistens damit. Die Intonation ist dadurch auch einfacher, da man bei den Palm Key Tönen so besser intonieren kann.

     
  6. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    @mos

    Nach einer Woche spielen, kann ich leider mit keinen großen Erfahrungen dienen ;-). Mein Lehrer versucht mich zu überreden, gleich mit dem "modernen" anzufangen und meint, dass die Umstellung später schwieriger wird.

    Warst Du nicht die tolle Person mit den Blättern? Kannst mich vielleicht beraten/beliefern? Ich "spiele" Alt und benutze momentan Rico Royal 1,5, habe jetzt 2 gekauft (noch nicht ausprobiert).

    Gruß
    Beata

     
  7. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Hi Bettyblue
    Ja mos (Anke) ist der Exklusivvertrieb für Alexander Daniels Blätter in Deutschland

    Infos gibts hier: www.smartandsold.com/Shop/

    Wenn du Beratung willst, dann schreib was du wissen willst.
    Kommst du momentan gut mit den 1,5 Blättern aus?
    Besonders beim Oktavensprung vom C2 zum D2 (normales (1 Finger C) C zum D mit Oktavklappe merkt man schnell wenn der Ton nicht sauber rauskommt, sondern überblasen wird, braucht man ein härteres Blatt!
     
  8. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    @Tim

    bist eine echt Informationsquelle!
    Ich bin nicht sicher, ob ich mit 1,5 gut zurechtkomme, da ich keine anderen ausprobiert habe. Welche Härte ist "für alles optimal"???

    Ich bin faul und will nicht alles selber ausprobieren. Es gab wahrscheinlich Generationen von Saxspielern, die das bereits gemacht haben

    :cool:
     
  9. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Hi Betty
    Es gibt keine Härte die für alles optimal ist.
    Sonst würde es nicht soviele verschiedene Härten geben.
    Ich habe auch mit einem Rico Royal 1,5 auf dem Altsax angefangen und mit einem Vandoren 2,5 aufgehört.

    Du musst das einfach ausprobieren.
    Dein Saxlehrer wird dir schon sagen wenn das Reed nicht mehr hart genug ist für deinen Ansatz.

    Tim
     
  10. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    @Tim

    Ohhhhhhhhh, das habe ich irgendwie auch schon vermutet :-(

    Immerhin kann ich wenigstens Vandoren 2,5 ausprobieren ;-)
     
  11. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Nein, das habe ich nach fast zwei Jahren erst gewagt.
    2,5 ist viel zu hart für dich!!!

    Wenn du gute Blätter suchst, dann probier als nächstes mal die 1,5 Alexander Superial aus.

    Wenn dein Ansatz dann gefestigt ist (also irgendwann später), dann kaufst du dir mehrere Blätter, spielst sie ein und zirkulierst deine Blätter regelmäßig.

    So hast du lange was davon.


     
  12. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    @ BettyBlue,

    schau mal in deine PM.

    Die Blattstärkenfrage kann man nicht einfach beantworten, du wirst mit der Zeit "deine" Blatstärke finden. Ein stärkeres Blatt ist auch schwerer zu spielen. Du brauchst mehr Luft und einen besseren Ansatz um es zum Klingen zu bringen. Ich springe auch hin und her. An faulen Tagen spiele ich weichere Blätter als an guten Tagen.
    Ein stärkeres Blatt klingt auch "härter" und lauter. Spiel mal ein 1,5 und mach nach einer Zeit mal ein Stärkeres drauf (oder umgekehrt). Dann wirst du den Unterschied ziemlich deutlich spüren und hören. Ich würde allerdings am Anfang nicht zu viele verschiedene Stärken und Blätter ausprobieren. Du musst dich jedesmal auf ein neues Blatt einstellen. Also bleib lieber am Anfang bei einer Stärke mit der du dich wohl fühlst.
     
  13. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Der Traditionelle ist sicher der intuitivere hier in Westeuropa...
    Ich habe so angefangen. Dann im Heft von Klaus Dapper über den modernen gelesen und nun spiele ich den Modernen.

    Ich sehe aber auch große Saxer im TV mit dem einen oder dem anderen. Letzten Endes ist es vermutlich auch eine Frage der Anatomie. Wichtig: Weder der eine noch der andere sind im Allgemeinen schlechter oder besser. Es ist eine individuelle Lösung.

    Der moderne Ansatz, also derjenige, wo die Unterlippe eher vor den Zähnen liegt, ist aus (Achtung Disklaimer!;-))meiner höchst persönlichen Erfahrung wesentlich flexibler, aber auch etwas schwerer, da allein die Muskulatur der Lippen den Druck aufbauen muss, der sich beim Traditionellen Ansatz leicht mit dem Unterkiefer herstellen läßt. Aber lernen muss man beide gleichermaßen. Der Moderne hat auch den Vorteil, das man sich weniger auf die Lippen beissen kann;-) Ich möchte ihn jedenfalls nie mehr missen wollen...
     
  14. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Nimm die Royal und klebe sie als Lesezeichen in ein Album ;-) Ich halte die nicht für empfehlenswert. Versuch die Rico Select Jazz (filled oder unfield) dann probier auch mal die Vandoren Java, später auch mal die V16 (wirken härter).

    Naja, jeder macht dort andere Erfahrungen. Fang lieber zu weich an, also ruhig mit einem 1.5er und steigere die Härte langsam, wenn die Töne zu oft trotz lockerem Ansatz fiepsen.
     
  15. honkzilla

    honkzilla Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich habe vor vielen Jahren mal an einem Workshop von
    Harry Sokal (Vienna Art Orchestra) teilgenommen.
    Sokal hat einen von Coltrane abgeleiteten Ansatz
    empfohlen, bei dem grds. vom "modernen Ansatz"
    ausgehend ein Teil der Innenlippe als Puffer über
    den Zähnen dient, also irgendwie ein Mittelweg
    zwischen den Methoden. Ich spiele seitdem auf
    diese Weise bei ss. as und ts und kann das nur
    empfehlen . Vorher habe ich den klassischen
    Ansatz genutzt, den ich personlich aber schwer
    zu kontrolliern fand. Der klassische A. kommt wohl
    ursrünglich von der Klarinette
    gruß honkzilla
     
  16. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    das war schon ziemlich informativ!

    Wie es aussieht, kann ich ruhig bei 1,5 bleiben, nur den Hersteller wechseln. Die Plastikdinge werde ich auch ausprobieren. Vielen Dank!

    Den traditionellen Ansatz finde ich einfacher und habe den intuitiv herausgefunden (noch keine Bücher gehabt). Zuerst dachte ich, es wäre meine "Erfindung" und alles falsch.

    Ich lasse mir Zeit und schaue, was kommt.

    P.S. Ändert sich eigentlich die Gesichtsmuskulatur durch das Üben? Ich fühle mich so, als hätte mir jemand Silikon in die Unterlippe gespritzt ... Moderner Ansatz macht's möglich





    ;-) :-D
     
  17. Lilith

    Lilith Ist fast schon zuhause hier

    Ja, zumindest die Muskulatur um die Lippen herum. Die wurde bisher ja noch nie so wirklich benutzt...außer beim Dauerknutschen :-D Erst dadurch bildet sich mit der Zeit ein vernünftiger Ansatz. Das ist aber nicht nur eine Sache von Wochen und Monaten sondern von Jahren.
     
  18. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Vielleich hat diese Muskulatur ja auch noch einen kosmetischen Vorteil für uns Frauen. Wenn wir Glück haben, bilden sich diese kleinen Lippenfälltchen, die die Butoxgötter auf den Plan rufen, nicht so schnell :-D :-D
     
  19. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Da kann ich ja nicht mehr:
    LOLROTFL....

    Danke Lilith, lange nicht mehr so gelacht. Ich werde deinen Rat befolgen und noch von heute an meine Ansatzübungen revolutionieren.

    Sollte man das nicht auch einmal bei einem speziellen Workshop trainieren? (puuuhh, wie kommt eigentlich der ganze Kaffee auf meinen Monitor?)

    Ad subject
    Ich schrieb unklar, das man beide Ansätze lernen müße. Damit wollte ich nur ausdrücken, das beide Ansätze gleich viel Übung brauchen, nicht das die SpielerInnen beide Ansätze gleich beherrschen sollten!

    Mein Rat an Einsteiger: Übt den Modernen Ansatz. Trainierte Lippenmuskeln können viel schneller reagieren und sich leichter in alle Richtungen bewegen als der ganze Unterkiefer. Flageolett oder Top-Tones sind wenigstens genausogut wenn nicht sogar besser zu kontrollieren

    Ich denke auch, dass die Klassische Methode von der Klarinette stammt, die ja einen viel spitzeren Winkel zum Kinn hat; da wäre die Unterlippe vor dem Kiefer eher im Weg (Oder?).
     
  20. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    Dauerknutschen als Zusatzübung finde ich auch nicht so schlecht!

    Was ich nicht wußte ist, dass man Yoga beim Saxspielen auch brauchen kann! Ich meine hier Zwerchfellatmung.

    Man weiß ja nie, was und wann einen weiterbringt!

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