Trick für bessere Ansprache der tiefen Töne?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Florian911, 29.Januar.2005.

  1. Florian911

    Florian911 Schaut nur mal vorbei

    Hallo zusammen,

    habe folgende erstaunliche Entdeckung gemacht:

    Am Wochende übe ich meistens in 3 Sessions. Da ich zu faul bin, lasse ich das Blatt in den Spielpausen drauf. Wenn ich dann, nach ein paar Stunden wieder anfange, sprechen das tiefe h und b absoulut problemos und leicht an. Normalerweise kämpfe ich noch ziemlich mit diesen Tönen (d.h. es pfeift fürchterlich).

    Das verleitet natürlich ungemein dazu, das Blatt gar nicht mehr runterzumachen, aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache...

    Kann mir das jemand erklären? Vermute mal das hängt mit dem Speichel zusammen?!?

    Grüße
    Florian
     
  2. Holger

    Holger Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Florian,

    ich würde es eher darauf zurück führen, das sowohl deine Stütze, als auch dein Ansatz nach der 1. Session trainiert sind. Dadurch läuft es dann bei der 2. und erst recht bei der 3. Session wie geschmiert ;-)
    Geht mir aber auch so........

    Herzliche Grüße,

    Holger
     
  3. spike

    spike Ist fast schon zuhause hier

    jo, kann auch sein das du relaxed bist, wichtig für die Tiefe wie auch Hohe Töne ist das dein Kehle offen ist und deine Zunge unten liegt, - relaxed halt, - irgendwelche verkrampfung oder verengungen der atemwege haben ein negativ effekt auf'm Ansatz und Ton, übrigens ein feuchte blatt hilft auch - gruss - spike
     
  4. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    mach bendings, spiele mit "hoooo" und probier mal folgende übung: spiele und denke z.B. ein g2, nimm die oktavklappe weg aber halte den ton und denke dann eine oktave tiefer und lass dann den tiefen ton (g1) kommen, ohne etwas an der lippenspannung zu verändern (also kein bending soweit nach unten, dass der tiefe ton kommt, sondern höchstens eine minimale veränderung der tonhöhe und dann ein wegbrechen zum unteren ton; trainiert die leichten unbewussten veränderungen im hals). und mache tiefe brustatmung, sodass sich dein oberkörper unterhalb der achseln und vorne weitet.
     
  5. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Ich vermute aus meiner Technikersicht was ganz anderes. Wenn die tiefen Töne normalerweise schwer kommen ist Dein Instrument aller Wahrscheinlichkeit nach undicht. Entweder ein oder mehrere Polster oder die Justierung der Bekorkung ist verantwortlich.

    Wenn Du einige Zeit gespielt hast, sitzen die Polster besser, d.h. die Ringe im Leder und im daruntersitzenden Filz haben sich eingedrückt. Da hält dann ein bißchen bis zur nächsten Übungseinheit. Über Nacht haben sich dann aber Leder und Filz wieder ausgedehnt und das Instrument spricht wieder schlecht an.
     
  6. HeinTS

    HeinTS Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,

    Bei mir war es so:

    Ich konnte tiefe Töne nur relativ laut spielen und komischerweise nur mit festem Zeigefinger der linken Hand.
    Mein Lehrer ...
    1.
    tippte auf undichte Röhre und empfahl, die Mechanik justieren zu lassen. Doch bevor ich Geld ausgegeben wollte: Habe selbst "geforscht" und die Federn der Klappen, die durch Federkraft zugehalten werden, etwas strammer gebogen (habe ein Oldie-TS), dann noch ein bischen Filz hier und da im "Zuhälter"-Bereich der F-Taste ... Taschenlampe statt S-Bogen rein - im dunklen Gästeklo nix zu sehen ... und dicht war die Tröte .... Den "festen Zeigefinger" brauchte ich fortan tatsächlich nicht mehr ....

    (Mein Lehrer) 2.
    empfahl mir, "Subtones" zu üben: Viel Luft, Unterkiefer hinten, viel Stütze. Habe hier im Forum zusätzlich noch alle Beiträge zum Thema "Subtones" gelesen, und ... ich kann zwar noch nicht wie Ben Webster spielen, aber die tiefen Töne kommen, auch auf Anhieb, viel leiser als vorher ...

    3.
    Habe mir für mein OL STM 7* nach Lesen vieler Beiträge hier im Forum und woanders eine neue Ligatur gegönnt: FORTISSIMO Spannring ("Zahnspange") statt OL STM-Standard-Schraube. Die tiefen Töne kommen leichter und leiser ... ob Einbildung oder nicht ... es half auf jeden Fall; wenn ich jetzt das Originalteil nehme, geht es schlechter.

    4.
    Das wichtigste: Stütze, Stütze, Stütze: Als Gesangsschüler habe ich mal gelernt: Bauchatmung durch den Mund "bei offener Nase" (hechel ... hechel ....) bis unter die Achselhöhle, dann entspannen: gesprochenes oder gedachtes "go ..." (mit offenem "o" wie bei "offen") - und der Kehlkopf geht runter und der Unterkiefer entspannt sich.
    Und dann nur noch Töne hauchen mit "hoooo" - nicht blasen!

    Dann sollten die tiefen Töne kommen!

    Gruß
    Heinz

     
  7. rbur

    rbur Mod

    bei mir kamen die tiefen viel besser, als ich wieder auf leichtere Blättchen zurück bin.
    Das mit der "Zahnspange" kann schon stimmen. Bei den Originalschrauben dreht man gerne zu fest und hindert das Blatt am Schwingen. Da haben dann Gewebeschrauben und solche High-Tech Dinger Vorteile.
     
  8. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Alle Wegen können nach Rom führen. Ein weiterer ist der des Luftstroms nach unten: Kinnspitze anblasen. (Umgekehrt bei den Hohen in Richtung Nasenspitze und dazwischen entsprechend verteilen. BTW: Noch wichtiger wie immer: ->MPC-Übung!)
     
  9. Wolfango

    Wolfango Schaut nur mal vorbei

    bei mir wars zweierlei:
    1. leicht undichte Klappen beim Griffwechsel (ich glaube ein Profi kann das ausgleichen) wenn der dann nicht 100% präzise erfolkgt kippt der Ton weg.
    2. Ansatz: mir hat der Tipp geholfen: Weite Deinen Rachenraum - je größer hier das Volumen desto eher kommen die tiefen Töne

    Wenn 1. und 2. gleichzeitig zutreffen scheint sich das ganze irgendwie zu multiplizieren und es wird um so schwieriger.

    Gruß,
    Wo.
     
  10. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Sollten irgendwann mal überraschend Probleme in der Tiefe auftauchen, obwohl der Bereich sonst eigentlich wie Butter läuft, hier noch ein kleiner Tip von Joe Henderson: massiere mit dem Daumen unter mittelkräftigem Druck das Herz des auf das Mundstück gespannten Blattes. Funktioniert astrein :)
     
  11. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    Noch ein Tipp: erhöhe leicht den Anpressdruck mit den unteren Schneidezähnen, dadurch kannst im Hals weiter auf machen. Das kannst du so probieren: blase einfach nur Luft ein dein Sax und erhöhe dann langsam den Druck der unteren Schneidezähne. Du wirst erstaunt sein, dass auch unter großem Druck mit entsprechender Geschmeidigkeit das tiefe Register kommt.
     
  12. Sacki

    Sacki Kann einfach nicht wegbleiben

    noch ein Geheimtip, probiert mal nen Radiergummi in den Trichterzu legen, bei mir funktionerts zwar nicht, aber ich kenn Leute, die ohne Radiergummi keinen Ton rausbringen.
    Fragt mich aber bitte nicht warum das so ist, vielleicht ist auch etwas Placebo mit im Spiel :)
     
  13. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Scheint in die Abteilung Sax-Voodoo zu gehören :-D

    Man stelle sich vor: Groß angekündigtes Konzert mit nem absoluten Top Saxophonisten - muß ausfallen, weil jemand den Radiergummi geklaut hat :-D :-D :-D :-D
     
  14. Sacki

    Sacki Kann einfach nicht wegbleiben

    jedoch besser deswegen abzusagen, als wenn man sein Gebiss vergessen hat :) :-D :-D :-D :-D
     
  15. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenn das mit einem Weinkorken. Und den kann man sich ja im Notfall in jeder Kneipe wieder besorgen, hicks.
    :-D
     
  16. Saxer

    Saxer Ist fast schon zuhause hier

    Als ich anfing, konnte ich ab g1 abwärts kein Ton rausbringen. Spiele ein YTS 32
    Übe max 3 Stunden die Woche und bin in einem Musikverein.
    5 Jahre später : Mit dem selben Sax kann ich jetzt von tief BB bis C4 alle Töne sehr leicht anspielen. Das überblasen über den eigentlich Tonumfang klappt hervoragend.
    Dabei spielt das Mundstück bei mir keine Rolle. Nur das Blatt drauf muss die richtige Stärke haben.

    Man soll nicht das üben was man kann, sondern das was man nicht kann.



     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden