Übeplan - ist der notwendig?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 4.Januar.2020.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,

    würde mich mal interessieren, drüber zu diskutieren. Ob man ihn braucht, wann man ihn braucht.
    Mein Zugang ist eher, ein Problem, das ich zu erkennen versuche, von allen Seiten zu beleuchten, und gegebenenfalls ein paar Stunden in ein C#2 zu investieren, als auf Teufel komm raus ein festgelegtes Programm abzuspulen. Aber ich erkenne natürlich auch die Vorteile eines Planes, besonders wenn man nicht so viel Zeit hat. Und es wird wohl auch auf den Ausbildungsstand ankommen.

    Also, lasst hören.

    Liebe Grüße, Ton
     
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  2. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

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  3. lueckeflecker

    lueckeflecker Kann einfach nicht wegbleiben

    https://www.saxophonforum.de/members/ton-scott.11524/

    Für Einsteiger, die viele „Baustellen“ haben, halte ich das sicher für sinnvoll.

    Spieler, die schon einige Jahre „dabei“ sind, wissen auch so was zu tun ist.

    Am Anfang hat mir ein „Plan“ sehr geholfen.

    Aber man sollte sich nicht stur daran halten, sondern auch mal etwas flexibel sein.

    Viele Grüße
    Martin
     
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  4. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe keinen konkreten Übeplan und bin eh nicht so der Planer und Systematiker ... Ich nehme mir zwei, drei Sachen für die nächsten drei, sechs oder zwölf Monate vor, notiere das irgendwo schriftlich und versuche, dranzubleiben. Dann schaue ich von Zeit zu Zeit, was davon ich wirklich gemacht habe - meistens nur ein kleiner Teil. Die Ziele sind jeweils nicht sehr konkret, z.B "Artikulation verbessern" und nicht "Sechzehntel-Stacato bei 100 bpm".

    Früher im Beruf musste ich oft "zoppen", d. h. zielorientierte Projektplanung anwenden, das hat mich schon damals genervt. Aber wenn jemand das gerne macht, so mag es ihm wohl auch beim Musikmachen helfen.
     
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  5. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Und schon hast Du doch (zumindest in Deinem Geiste) eine Art Übeplan entwickelt.

    Und wenn man ganz viele Baustellen hat - da bin ich bei @lueckeflecker -, macht es Sinn, sich nicht nur einen Plan zur Beseitigung eines einzelnen Problems zurecht zu legen, sondern auch die Gesamtheit der Baustellen systematisch (im Gegensatz zu: mehr oder weniger zufällig) anzugehen.

    Insgesamt verspricht m.E. ein planvolles Herangehen mehr Ertrag.
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    Ich fange auch immer mit großen Zielen an und dann .... spiele ich meisten einfach nur zum Spaß ... manchmal wird trotzdem an den Schwächen gearbeitet ... aber ohne Plan ... ;)
     
  7. Ralph

    Ralph Ist fast schon zuhause hier

    Mal drüber nachdenken, wo man in Zukunft dran arbeiten will.
    Wo will man Schwerpunkte setzen ?
    Sehr hilfreich. aber ist das schon ein Plan ?

    Plan mit festem Zeitraster, wie @Paul2002 das im Parallelthread vorgestellt hat:
    Für mich: never ever
    Spassbremsend, Kreativität tötend, abtörnend.

    Man hat doch dauernd was im Kopf, was man mal neu beleuchten möchte.
    Ich hab das mal eine zeitlang aufgeschriebn. Die Liste ist schneller gewachsen, als ich spielen konnte.

    Und:
    Man ist immer in einer anderen Stimmung
    Man ist unterschiedlich leistungsfähig und -bereit.
    Und: jeder Jeck ist anders.

    Das alles passt bei mir in keinen Plan, ohne mir den Spass zu verderben.
     
  8. Ralph

    Ralph Ist fast schon zuhause hier

    Mehr Ertrag => mehr Spass ? Bei mir nicht notwendigerweise.
    Mehr Spass => mehr Ertrag ? Funktioniert bei mir eher.
     
  9. Naddy

    Naddy Ist fast schon zuhause hier

    Ich übe das was ich brauche. Für einen Plan fehlt mir Zeit. Außerdem steht bei mir der Spaß im Vordergrund. Bin allerdings auch schon ein bisschen älter...
     
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  10. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    @ Naddy....geht mir ganz genau so.
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Es gibt verschiedene Charaktere. Solche, denen es Spaß macht, Etüden zu spielen und solche, die frei nach Schnauze nur das spielen, was ihnen gerade Freude bereitet. Da gibt es kein besser oder schlechter, solange es eben Spaß macht.

    Kritischer wird es, wenn es keinen Spaß mehr macht, man da durch muss, dem Besserwerden hinterher hechelt in der Hoffnung, eines Tage so gut zu sein, dass es endlich mal Spaß macht. Das wird so nicht funktionieren.

    Das Ziel ist der Weg (-;
     
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  12. Dan

    Dan Ist fast schon zuhause hier

    Denke das ist vereinfacht gesagt Typen- und Zielabahängig.

    Hat man Ziele und / oder ist nicht konsequent z.B. am ausmerzen von Schwächen: Übeplan macht Sinn.
    Ist man strukturiert veranlagt und geht schwächen konsequent an oder aber man ist zufrieden mit dem was man erreicht hat und hat keine konkreten Ziele: Übeplan unnötig.

    Dan
     
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  13. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich finde, dass das eine sehr gesunde Einstellung ist, geehrte @Naddy!
    Ich persönlich handle im Sinne der Übeökonomieeffizienz. Das bedeutet für mich als überzeugter und bekennender Wenigüber, dass ich, abgesehen von der wöchentlichen Bigbandprobe und projektartigen Proben in einem Reservistenmusikzug, nur zweimal in der Woche eines meiner Klappenhupen bediene.

    Wie erhalte ich den Ansatz und guten Ton? Bevor ich morgens zum Dienst gehe, übe ich nach dem Frühstück ca. 20 Minuten mit dem Silencer. Das genügt!

    Wenn ich "richtig" mit dem Saxophon übe, ca. 10 Minuten Töne aushalten mit anschließenden Tonleitern. Dann ca. 20 Minuten ein paar Stellen üben, die in der Bigband noch nicht so gut geklappt haben.

    Wenn die Übezeit auf dem Saxophon für die Beherrschung der technisch schwierigen Stellen noch nicht ausreicht, dann schaue ich mir während des Fernsehens und auf dem Sofa liegend "trocken" die Noten an, mache mir die Griffe klar und versuche eine innere Vorstellung zu entwickeln.

    Das Leben mit dem Saxophon muss für mich einfach nur unbeschwert, entspannt und locker sein. Und das Ergebnis kann sich für einen Amateuren hören lassen, meine ich:D
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Januar.2020
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  14. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Gerne verfolge ich diesen Thread und werde es auch weiter tun.
    Wie sicherlich ein paar von Euch wissen, bin ich in den "Frühruhestand" getreten und habe vor, zumindest dieses Jahr keine regelmässige Arbeitsverpflichtungen einzugehen.
    Konzentriere mich auf ein Onlinestudium, Musik, Sport und ein paar andere Sachen.
    Soviel zu der Einleitung :p

    Nun, die Musik.
    Werde viel spielen, soweit mein Grundsatz. Weiss auch ungefähr was und wo meine Baustellen liegen.
    Aber hier beginnt das eigentliche Problem, sehe fast nur Baustellen - habe so viele offene Gräben.
    Damit ich mich also nicht im Kreis drehe und überall etwas korrigiere, werde ich mir einen Übeplan erstellen müssen.
    Ansonsten, ich kenne mich: hier etwas - da etwas - auch noch schön - wow, das will können. Und flupp ist die Woche rum, ohne etwas konkret angegangen zu sein.
    Habe mich bereits mit ein paar Forum Mitglieder ausgetauscht welche viel Zeit haben, und aus deren Erfahrung weiss ich, dass ohne Plan dieses "im Kreis rennen" eine echte Gefahr ist.
    Wie genau der Plan bei mir aussieht, weiss ich noch nicht. Erschwerend empfinde ich "die Last", auf diversen Saxophonen Übungen zu machen. Und dann auch noch das Klavier.
    Na ja, ... gerne lese ich weiter.
    Bitte haut rein!

    kindofreading
     
  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Wo denn ?
     
  16. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,
    ich meinte, dass ich nicht ein Programm "abspule", sondern dass ich halt bei einem Dings so lange bleibe, bis ich zufrieden bin.

    Cheers, Ton
     
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  17. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Mein Lehrer sagt immer:
    Du selbst merkst am besten, wo es bei Dir hängt.
    Du selbst kannst am besten beurteilen, welche Übungen Dir etwas bringen.
    Du selbst weißt am besten, wieviel Zeit Du in einzelne Übungen stecken willst.

    Und noch einen seiner Sprüche:
    Beim üben kann es gerne auch mal 'unmusikalisch' sein, aber natürlich macht man beides.

    Und noch ein Satz, den ich versuche, mir zu eigen zu machen: "Was man übt, das lernt man. Was man nicht übt, lernt man nicht."

    Wenn ich stundenlang Longtones über, dann kann ich hinterher - Longtones. Wenn ich Etüden übe, werde ich vielleicht ein guter Blatt-Spieler, aber lerne nicht zu improvisieren.
    Etüden sind übrigens imho ein überaus wichtiges Element, "wann spielt man schon in einem Stück die Töne vom tiefsten bis zum höchsten?"


    Ein Hobby, bei dem ich mich nur quälen würde, wäre für mich nicht lange ein Hobby. Konzentriert an meinen Baustellen arbeiten: Ja. Mich Quälen: nein.



    Tja, und so halte ich das auch mit dem Übeplan, um auf die Eingangsfrage zurückzukommen:
    Nein, wenn man ein bisschen in der Lage ist, auf sich selbst zu achten und an seinen Schwachpunkten zu arbeiten, braucht man keinen Übungsplan.
    Wenn man Gefahr läuft, nur rumzududeln, weil es "schöner" ist, zu performen, als zu Üben, dann kann ein Übeplan aber enorm helfen.

    Grüße,

    Wanze
     
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  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe nie nach Plan geübt, das hat mir den Spaß erhalten, dafür war ich vermutlich wenig effizient.

    Allerdings wusste ich meist ganz gut, was ich wollte, und wo es hakt. Weitere Übungsfelder ergaben sich immer zwangsläufig durch meine Bands.

    Gruß,
    Otfried
     
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  19. scenarnick

    scenarnick Admin

    Solche Aussagen kenne ich - für mich selbst kann ich damit nicht viel anfangen. Für andere mag das gehen, also bitte meine Aussage nicht als pauschale Abwertung sondern individuelle Meinung verstehen.

    "Du merkst selbst am besten, wo es bei Dir hängt" lässt sich ganz leicht austricksen durch "Selbstbetrug". Der Gefahr bin ich (selbst) ständig ausgesetzt. Darum halte ich nicht viel von ausschließlichem Online-Unterricht ohne Feedback eines Lehrers. Diesen Lehrer muss ich schätzen, ich muss zu ihm aufblicken können. Er muss mich in die Schwierigkeiten reinschubsen, damit ich mich nicht selbst besch... (trüge). Wenn ich (auch schon passiert, aber nicht beim Sax) merke, dass ich von einem Lehrer nichts mehr mitbekommen kann muss ich den Lehrer wechseln. (Das sollte gut überdacht sein). Ganz im Sinne eines anderen Zitats: "Wenn Du das Gefühl hast, der intelligenteste im Raum zu sein, wechle den Raum".

    Musik im Besonderen, aber eigentlich alles, das man lernt, ist für mich ein Wettrennen zwischen der Wahrnehmung und dem Können. Als Anfänger (gerade als Kind) ist man stolz wie Oskar auf alles, was man produziert. Hier setzt ein guter Lehrer an, sucht sich EINE Sache raus, schult die Wahrnehmung, so dass man erkennt, dass es zwar gut ist, was man macht, aber es noch besser geht. Dann erst kann man - unter Anleitung - beginnen, zu seiner Wahrnehmung aufzuschließen und besser zu werden, bis man das nächste Detail wahrnimmt und sich der Kreis schließt.

    Zum Thread zurück:
    Es mag durchaus sein, dass einige sehr ehrlich mit sich selbst sein können, wissen, wo es hakt und das ohne Plan abarbeiten können. Ich gehöre nicht dazu und daher bin ich ein Verfechter eines Übeplanes. Allerdings nicht in Minuten aufgeschrieben, sondern eine Liste der Übungen und - ganz wichtig - des Ziels der Übungen. Was genau will ich mit der Übung erreichen. Wenn erreicht - im Rahmen meiner Wahrnehmung - überprüfen lassen (Lehrer, Feedback) und dann die nächste(n) Übung(en).
     
  20. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ja, habe ich schon verstanden. Und das deckt sich durchaus mit dem, was ich als "planvolles Herangehen" bezeichnet habe.

    Du hast

    a) eine durch Selbstanalyse gewonnene klare Vorstellung darüber, an welchem Thema, an welchem Problem oder an welcher Herausforderung Du arbeiten möchtest und (vermutlich)
    b) eine oder mehrere Strategien, wie Du dieses Ziel angehst, ohne dass die aufzuwendende Zeit damit schon exakt festgelegt wäre.

    Das sind nach meinem Begriffsverständnis bereits die wesentlichen Bestandteile eines Übeplans im Gegensatz zum reinen Rumgedudel. Ein minutengenau eingeteiltes Programm, das immer wieder nach genau dem gleichen Muster "abgespult" wird, wie Du so schön ausgedrückt hast, ist auch nicht meine Vorstellung davon, wie ich meine Freizeit verbringen möchte.

    Vielleicht habe ich meine Idee damit klarer zum Ausdruck gebracht - es ist ja gut, wenn mal die unterschiedlichen Begriffsverständnisse klärt.
     
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