Übungstips um besser "in Tune" mit anderen zu spielen...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 16.Juli.2015.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    In einem anderen Thread hat sich grad eine Diskussion zu obigem Thema entwickelt.

    Also wie übt man effizient um mit anderen "in Tune" zu spielen?

    Für sich alleine zum Stimmgerät spielen bringt ja nix...

    Sobald ich mit anderen spiele...ob zum Playalong oder mit anderen Musikern (noch herausfordernder)...ich muss mich den anderen stimmungsmäßig anpassen (Vorrausetzung die Grundstimmung stimmt)

    Keiner stimmt zu 100%....man muss "zusammenkommen"...

    Also....wie?

    Connie fragt,

    Dreas
     
  2. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Hören, hören, hören... ;)
     
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  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Offener oder halboffener Kopfhörer mit einem Solo deines Idols, du selber dazu (eigene Verstärkung nicht nötig).
    So habe ich schon teilweise erstaunt festgestellt, welche Töne ich offenbar höher oder tiefer höre als die alten Hasen (bzw. auch mal, wo die was zu tief oder zu hoch spielen). Noch mehr Intonationsschule wenn man jetzt zu einer langsamen Nummer ganz laut und ganz leise spielt und vielleicht sogar die Mundstückspostition variiert, immer mit dem Ziel, mit dem Sax auf der Aufnahme in Tune zu bleiben. Danach Mund-, Kehlkopf und Ohrenmuskelkater...
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Hört Euch doch mal den ersten Ton von Dave in dem Video an, oder horcht mal genauer auf seine Intonation...



    Stimmt's ganz genau? Nein, tut es nicht. Klingt es geil? Und ob...

    @saxolina hat schon Recht. Einzige Lösung, das.
    Es ist ein Unterschied, was ich am 1. Alt in einer Bigband, Solo mit Klavier oder in einem Quartett mache.

    Wie ich hinkomme? Üben, üben, üben. Horn unter Kontrolle kriegen. Und wieder hören, hören, hören.

    Cheers,
    Guenne
     
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  5. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    Also ich finde das Stimmgerät ganz nützlich, um die Mundstück Position grundsätzlich anzupassen. Ich stimme immer auf Fis1 oder G1 am Tenor, checke dann dann den Rest, der bis auf die D's meistens passt. Ich finde, dass beim Zusammenspiel, wenn z.B. Bass und Gitarren ebenfalls gestimmt sind, ich kein nennenswerten Probleme habe. Bei der Bläserklasse stimmen wir immer nach der ersten Klarinette nach ein wenig Einspielen, hier meist auf C2, was nicht immer sehr toll ist, aber im großen Ganzen funktioniert. Drones geht auch, aber vielleicht verstehe ich deine Frage auch nicht, denn ich finde ein Stimmgerät hilfreich.

    Gruss, gerhard
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @giuseppe

    Ja, lass mal das Stimmgerät bei Profimusik mitlaufen, am besten bei Balladen (lange Töne), man staunt wie häufig z. B. im oberen Register die Töne der Bläser (Solisten) bis zu 20 Cent zu hoch sind...

    Trotzdem klingt es stimmig...

    CzG

    Dreas
     
  7. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Die Bläser in der Combo stimmen einzeln nach den Klavier, wenn sie dann zusammen eine Ton spielen, klingt es oft grauslig, bittet man sie aber dann, auf die Trompete zu hören, dann stimmt plötzlich alles. Das ist der Ohren-Auf-Moment. Und wenn das im Satz und mit der Rhythm Section auch funktioniert, ist alles bestens.
    Das meinte ich mit hören :)

    LG Saxolina
     
  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich hab's so gemacht: Erst das Sax nach dem Klavier stimmen und danach mit dem Stimmgerät überprüfen, ob es richtig ist.

    Aber das ist was Anderes als beim Spiel richtig zu intonieren.

    LG Helmut
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Juli.2015
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  9. last

    last Guest

    Wie viel / wenig Cent an Abweichung sind denn gut, noch tolerabel, gehen gar nicht mehr?

    :)lv:)
     
  10. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Dreas,

    20 cent sind ja noch im Rahmen der Differenzen zwischen gleichschwebend temperierter Stimmung (Klavier, Stimmgerät) und Saxophon.
    Wenn man ohne Referenz spielt und die Intonation "erhört" (Saxophon Solo, Saxquartett), dann kann man nicht temperiert spielen, dann spielt man rein oder falsch. Also meist einige Cent (bis zu 30) vom Stimmgerät weg. Je nachdem, welche Funktion der aktuelle Ton im harmonischen Kontext hat.

    Wenn z. B. ein Klavier dazu kommt, dann wird es schwierig. Entweden man hört Ton um Ton zum Klavier und spielt temperiert, oder man hört die reinen Intervalle und spielt etwas neben dem Klavier. Ein Saxsatz mit Klavier wird immer zueinander intonieren (also mehr oder weniger rein), und niemals sauber temperiert mit dem Klavier spielen.

    Das ist also nicht exakt lösbar.
    Und mein Gehör hat sowieso seine eigene Unschärfe ....
    Das mancher Interpreten allerdings auch ...

    Gruß
    Mini
     
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  11. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Hi,

    also als Anfänger übe ich immer Longtones und Arpeggien. Das spiele ich zu Drones oder einem Midi-File als eine Art "playalong". Ich bilde mir zumindest ein das es hilft mich Intonationsmässig zunehmend besser zurechtzufinden.

    Grüße
    Stefan
     
  12. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Also nach Stimmgeräten ist ja so eine Sache - das ist mehr um zu üben einen Ton zu halten oder sein Instrument kennen zu lernen. Unisono mag das ja auch noch gehen, aber im Satz sieht das ganze ja schon anders aus, da muss die Terz sogar (meines Wissens) immer etwas tiefer ausfallen, sonst klings gruselig. Dann ist auch die Lautstärke der einzelnen Akkordtöne ausschlaggebend für einen klingenden Akkord - das ist echt schon hohe Schule - finde ich super schwer. Wenn wir proben und es klingst so, dass sich alle Haare aufrichten - vor Schreck - dann ist es erstaunlich, wenn unser Dirigent einenm einzelnen zu verstehen gibt lauter oder leiser zu spielen - und schon klingt es.
    Also üben üben üben am besten mit jemandem, der weiß wie es sich anhöhren muss
     
  13. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Ich hab da ähnliche Erfahrungen.
    Wir üben im Musikverein am Anfang immer Choräle, Tonleitern und/oder einen Kanon.
    Ganz einfache Sachen, die aber nur klingen, wenn man aufeinander hört.
    Verharren auf einzelnen Akkorden, Dynamikwechsel, Tempowechsel und das alles in schön.
    schult das eigene Hören, die gebotene Aufmerksamkeit für den Dirigenten und den Willen zum Zusammenspiel.
     
  14. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Interessant, ich hatte das Thema auch in meiner letzten Stunde am Montag...

    Für mich ist dieser Hinweis "Hören, hören, hören" nicht so ganz zielführend, dann da fehlt mir noch etwas, nämlich was ich mit dem Instrument machen muss.

    Nach meiner Stunde mit den Tipps meines Lehrers mache ich jetzt folgendes:

    1. Zu Drones spielen (Grundton, Quinte, Quarte, Terz, auch andere Intervalle).
    So spielen das es sich für mich richtig anhört, am Stimmgerät kontrollieren ob es auch "richtig" ist.
    Wenn es richtig ist die "Reibung" der Intervalle im Ohr "merken". (Mein Lehrer sagte "Merken wie es sich anfühlt")
    Merken wie es sich im Hals/Mund/Bauch anfühlt.

    2. Mal eine Tonleiter schnell vom unteren Grundton 1 oder 2 Oktaven hochspielen, den oberen Ton halten und prüfen mit Stimmgerät, das besonders mit D und E (den kritischen Tönen)
    Bei Bedarf anpassen und dann wiederholen :)

    3. Die gleiche Übung wie 2 nur laut die Tonleiter hoch und den oberen Ton dann auch mal leise spielen (da kommt es dann auf die Stütze an). Ist die Stütze nicht gut verändert sich der Ton.

    Für mich ist der Aha-Effekt das ich mir merken muss wie sich der Körper anfühlt wenn es stimmt.
     
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  15. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    in meiner Unterrichtspraxis hatte ich in den letzten 30 Jahren ein paar Hochtalentierte und ein oder zwei, die man so landläufig als "unmusikalisch" einstuft.
    Aber selbst die hörten beim Spiel zu Drones feinste Schwebungen und korrigierten die Tonhöhe.
    Meine Meinung: Man kann sich auf die Disposition des Ohres schon ganz gut verlassen.
    Woran es krankt ist, dass oft zu wenig Aufmerksamkeit übrig bleibt, weil der Kopf mit anderen Dingen beschäftigt ist.

    Daher mag es sinnvoll sein, sehr viel ohne Noten, gegebenenfalls auch ohne Puls zu spielen.

    Es ist halt wichtig, dass man von Haus aus ein gutes Konzept hat, was die Saxophontechnik betrifft, damit sich nötige Korrekturen in Grenzen halten.

    Man kann zu Drones übrigens auch Tonleitern, Obertöne etc. spielen, oder dazu improvisieren. Das macht echt Spaß.

    Ich finde so am schnellsten, wo ich mit einem Horn oder Mundstück hinmuss. Ich kann innerhalb von 3mm das Mundstück am Kork platzieren, und immer noch stimmen. Es kostet halt mehr oder weniger Kraft.

    @Rubax:
    Nein, Du musst Dir nichts merken. Es wird sich bei anderer Gelegenheit völlig unterschiedlich anfühlen.

    Cheers,
    Guenne
     
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  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es macht einen Unterschied, ob man sein Instrument stimmt oder Intonation übt. Zum Stimmen kann ein Stimmgerät durchaus sinnvoll sein, um festzustellen wie stark die Abweichung ist auch aber zum Üben von Intonation ist ein Stimmgerät nicht hilfreich. Da helfen wirklich nur Drones.
    Ich finde gut von Trent Kynaston das Heft: Intonationsworkshop mit CD (Drones vom Sax) und sowohl für Alto als auch Tenor geeignet.

    LG Saxhornet
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das setzt voraus, daß die Person zu der man mitspielt selber gut intoniert und das ist nicht immer der Fall. Ich mag z.B. Jackie McLean aber es gibt Aufnahmen wo er toll spielt, die ich aber nicht hören kann, weil die Intonation so daneben ist, daß ich Zahnschmerzen bekomme.

    LG Saxhornet
     
  18. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Zu den Drones, (ich glaube den Link hab ich mal aus einem Post von Mugger) : die sind toll, weil nicht nur der Grundton drin ist: Matt Otto Drones
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die mag ich z.B. nicht, weil die Quinte noch mitschwingt.

    Lg Saxhornet
     
  20. last

    last Guest

    "Die mag ich z.B. nicht, weil die Quinte noch mitschwingt."

    Hat den jemand nochmal einen anderen Link für tolle Übungsdrones?

    LG

    :)lv:)
     
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