Unerwünschtes Vibrato

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von katja, 1.April.2011.

  1. katja

    katja Schaut öfter mal vorbei

    Liebe Foristen,

    nachdem beim Lied des Monats März in meiner Aufnahme ein einem Wimmern oder Zittern ähnlicher Nebeneffekt aufgetreten ist, habe ich mich mal mit diesem ungewollten 'Vibrato' beschäftigt. Für alle die es interessiert hier nun meine Beobachtungen dazu.

    Nach Hermans Vorschlag lange Töne zu spielen hab ich erstmal trocken angefangen. Lange Töne ohne Intrument sozusagen - in den Bauch reingeatmet und die Luft ausströmen lassen. Und siehe da - die auströmende Luft "zitterte" schon. Nächster Versuch war, die Luft gleichmäßig ausströmen zu lassen. Das gelang mit Konzentration auf das Zwerchfell in kurzer Zeit sehr gut. Nun das Sax dazu und mir wurde langsam bewußt, was mit Stütze gemeint ist. Irgendwie war ich mir nie ganz sicher, was Stütze bedeutet und auch nicht, ob ich es richtig mache. Vermutlich habe ich einfach irgendwann nicht mehr drauf geachtet.

    Ich habe auch gemerkt, daß ich nicht immer richtig in den Bauch atme. Manchmal atme ich einfach zu kurz und die Luft bleibt im Brustkorb stecken. Dadurch steht mir dann zuwenig Luft und auch zu wenig Stütze zur Verfügung. Da konzentiere ich mich auf alles mögliche Rhythmus, Töne, Klangfarbe, Gefühl und zack hab ich falsch geatmet...

    Mein Eindruck ist, dass wenn ich bewußt und richtig atme und den Ton gut abstüzten kann ich viel mehr Kontrolle über mein Spiel bekomme. Leise Töne zu spielen geht auch leichter und klingt besser. Auch kommt es mir so vor, als könnte ich meinen Ansatz dadurch "entspannen". Ich habe immer den Eindruck, daß sich mein Ansatz, vor allem bei häufigem Spiel, irgendwann verkrampft. Ich habe meine Lehrerin gelöchert mit Fragen nach dem richtigen Ansatz, aber auf den eventuellen Zusammenhang mit der Atmung bin ich einfach nicht gekommen. Hier liegt vermutlich auch der Weg zum gewollten Vibrato, was ich noch nicht so richtig hinkriege.

    Ich habe meine langen Töne und auch ein paar langsame STücke aufgenommen. Denke, bei bewußter Atmung ist das Wimmern weitestgehend verschwunden. Na - das könnt Ihr ja beim Lied des Monats April dann hören...

    Mein Fazit:
    Ich übe Atmung mit und ohne Sax und lange Töne.
    Ich diszipliniere mich und zeichne mir beim Notenspiel die besten Atemstellen ein und atme bewußt und nur dort. (Da war ich immer bißchen zu faul...)

    So, das wars erstmal. Wenn Ihr Tipps und Kniffe habt, wie man die richtige Atmung in Fleich und Blut reinkriegt dann nur her damit. Und nochmal danke Herman für das genaue Hinhören!

    Viele Grüße
    Katja
     
  2. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Katja
    Ich habe zwar keine Tipps, werde aber die kommenden Beiträge interessiert verfolgen.
    Mir ist auch nicht so gaaanz klar, was eine "gute Stütze" ausmacht und gut kontrolliertes "Vibrato" wäre für mich auch wichtig.
    Ich habe das Gefühl durch deine Anfrage ebenfalls gute- und für mich wichtige Infos zu bekommen.

    Gruß
    Dieter
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo "Stützer",

    hier eine Übung von meinem Lehrer Reiner Witzel. Hat mir gut geholfen:

    Entspannt auf einen Stuhl setzen. Langsam und gezielt in den Bauch einatmen bis die Lungen kopmlett gefüllt sind (nicht die Schultern hoch ziehen! Die Luft muß tief nach unten in die Lungen!)

    Jetzt die Luft einige Sekunden anhalten, dann langsamun gleichmäßig die Luft aus den Lungen strömen lassen (fffffff....), dabei gezielt nachspüren, wie sich das Zwerchfell entspannt (nicht drücken! Um die Luft aus den Lungen strömen zu lassen muss sich das Zwerchfell nur entspannen)

    Sind die Lungen lehr, wieder einige Sekunden nicht atmen.
    So langsam merkt man, dass man wieder Luft braucht. Diesem Gefühl dann mit einem kräftigen Luftholen nachgeben und die Lungen wieder füllen.

    Das ganze zwei/drei mal wiederholen.

    Ist übigens auch eine gute Entspannungsübung.

    Beste Grüße,

    Dreas
     
  4. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    Als auch Laie seit ca. sieben Jahren und Späteinsteigerin kann ich klar erklären, was die Stütze ist: Die Stütze ist das wovon man (als Laie) immer zu wenig hat!!!:))))))
    viele Grüße
    Gine
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Oh Gine.. Du auch Späteinsteigerin.. als ich Dich spielen hörte, hätte ich das nicht für möglich gehalten.

    Ich erhebe hier ja das Recht auf Definitionshoheit was ein(e) Späteinsteiger(in) ist:) Und bist Du wirklich eine?

    [size=xx-small](Kleine Anmerkung für Eingeweihte: mein Satz zuvor, beabsichtigt nicht, den Namen dieses Threads nachträglich zu ändern:))[/size]



    Und Stütze: angeblich kann man auch mit der Stütze erwünschtes Vibrato erzeugen. Ich kann es nicht!

    Herzliche Grüße,

    Joe

     
  6. katja

    katja Schaut öfter mal vorbei

    Vielleicht hilft es , wenn wir Stützstrümpfe beim Spielen tragen? ...
    Sorry, aber dieses Wort so häufig nacheinander zu lesen ist irgendwie ulkig, das habe ich mir nicht überlegt... ;)

    Auf jeden Fall vielen Dank Dreas - habs vorhin probiert. Ist ähnlich dem was ich gemacht habe. Finde auch, dass das im Sitzen am besten spürbar ist.

    Grüße
    katja

     
  7. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Die Stütze ist für den Sound das wahrscheinlich wichtigste Kriterium, aber nicht nur das, sogar die Intonation und die Stabilität des Klangs basieren auf einer gut ausgebildeten Atmung. Katja, du bist da denke ich auf einem guten Weg, die von Dreas erwähnte Übung stelle ich mir auch ganz nützlich vor. Ich habe da eine Badewannentheorie, vorausgesetzt, man hat eine. Die geht so: Tief einatmen, untertauchen, dann einen gleichmäßigen Luftstrom erzeugen, die austretenden Blasen beobachten. Diese sollten in gleichbleibender Größe und Menge aufsteigen. Dabei am besten beide Hände oberhalb der Hüftknochen anlegen und fühlen, ob im Bauchraum eine nicht verkrampfte, aber anhaltende und gleichmäßige Spannung herscht. Wenn an anderer Stelle weitere Blasen austreten, wars zuviel :-D Spaß beiseite, das funktionierte bei mir gut, um mir selbst das Gefühl dafür zu vermitteln, was bei einer guten Stütze überhaupt passiert. Longtones sind natürlich auch eine gute Übung, am besten in Verbindung mit Beobachtung des Stimmgerätes...
     
  8. katja

    katja Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Wilson,

    da habe ich doch gleich einen Grund, mal wieder ein schönes Bad zu nehmen. Glücklicherweise sind wir für solche Experimente ausgestattet. Werd ich auf jeden Fall probieren.
    Das Stimmgerät hab ich mir auch schon rausgelegt, werd ich mal wieder drauf schauen beim üben.

    Grüße
    Katja
     
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