Unterschwelliger, "positiver" Rassismus in musikalischen u.a. Bezügen?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied1589, 14.August.2020.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Was wirklich rassistisch ist, ist, dass wir Nicht-Schwarzen alle Schwarzen in einen Topf werfen. Als käme jeder Schwarze aus demselben Dorf. Und das Dorf läge auch noch in Amerika. Es gibt aber ganz viele, sehr verschiedene Länder mit schwarzen Einwohnern, die sehr, sehr unterschiedlich geprägt sind. Und es gibt noch viele andere Länder außer den unsäglichen USA. Welcher Schwarze ist also der besser Basketballspieler, wenn in diesen Ländern gar kein Basketball gespielt wird?

    Das ist doch alles nur ein Konstrukt. Und unser Schuldkomplex, weil wir uns schon schuldig fühlen, dass wir als Weiße geboren sind und dann auch noch als Deutsche. Sobald man nicht mehr in Deutschland lebt, merkt man, dass das der Rassismus ist, den vor allem wir Deutschen uns selbst antun. Denn andere Länder sehen Deutsche und Deutschland oft sehr positiv. Wenn sie aber merken, dass aus unseren Schuldgefühlen etwas herauszuholen ist, vor allen Dingen Geld, dann nutzen sie unsere Schuldgefühle natürlich sofort aus. Und das kann man ihnen ja auch gar nicht verübeln. Warum sollten sie nicht, wenn wir so blöd sind, uns immer noch für Dinge schuldig zu fühlen, die wir persönlich nie getan haben und die wir auch nicht gut finden und nie tun würden.

    Ja, vielleicht jemand aus unserer Familie vor 80 Jahren, ja vielleicht viele Deutsche vor 80 Jahren (aber es gab schließlich auch andere. Leute - Deutsche -, die ihr Leben gegeben haben im Kampf gegen Hitler, warum sind wir nicht mal stolz darauf, dass das unsere Vorfahren sind?), aber was hat das mit Leuten zu tun, die heute oder vor 10, 15, 20, 40 Jahren zufällig in Deutschland geboren wurden? Wenn sie Nazis sind - gut. Dann habe ich auch was gegen sie (und genauso auch gegen amerikanische oder sonstige Nazis, selbst wenn sie schwarz sind). Aber wenn sie keine Nazis sind? Wenn sie ganz normale Menschen sind, gute Menschen wie Du und ich? Was haben wir guten Menschen abzubitten? Wir haben jetzt unser Leben zu leben und das gut zu tun. Keine Nazis sein, keine Rassisten sein, nicht homophob sein, nicht Menschen diskriminieren aus irgendeinem Grund, nur weil sie ein anderes Geschlecht haben, eine andere Religion (oder keine), eine andere sexuelle Ausrichtung, andere Ansichten und Meinungen.

    DAS ist Rassismus, wenn wir uns in der Beziehung nicht so verhalten, wie wir uns verhalten sollten. Nicht ob irgendein amerikanischer Basketballspieler den Korb besser trifft, nur weil er schwarz ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.August.2020
  2. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Siehste mal und schon hast du ein vorurteil,wie kannst du auf die Amis einen hass haben,wo doch die Hälfte oder gar mehr auch Trump gegner sind ?? denk mal scharf nach;)
     
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  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Auch das könnte man als rassistische Aussage werten. Ich tue es nicht, weil es eben nicht falsch ist, auf bestimmte Merkmale hinzuweisen, die bestimmt nicht alle der Gruppe haben, die aber dennoch statistisch auffällig viele haben.

    Ich sage ja, es kommt auf die Haltung an, die dahinter steckt. Nicht auf die einzelne Aussage.
     
  4. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    hab ich vor Kurzem hier in Mainz erlebt:
    steht an einer Ecke eine ältere Dame und ein Typ in meinem Alter und drehen ziemlich erfolglos an einem Stadtplan rum. Die alte Dame stochert ein wenig im Englischen Herum und der Typ hat es offensichtlich eilig und muss wohin. Ich geh da hin um zu helfen. Erklärt der Mann mir wo er hin will ( auf ENglish) . Fragt die alte Dame ihn ob er Engländer sei. Nein Türke. "Also für einen Türken reden Sie sehr gut Englisch " *shock* .
    Wir beide haben das nicht gehört irgendwie und ich versuche ihm zu helfen . Da wo er hinwill ist eigentlich nur ein Park und noch eine musikalische Institution, ob er wirklich da hin will?. "Ja genau das suche ich ich bin Konzertpianist und spiele morgen Abend im Rahmen einer SWR2 Reihe ein Klavierkonzert ". Hab gegoogelt hinterher. Ja, ein sehr bekannter Prof und Pianist, schon überall rumgekommenen aufgetreten und muss sich anhören von einer altenDame die kaum englisch kann, dass er für einen Türken gut Englisch spricht. So ein Mist. War das jetzt gut gemeinter Rassismus oder nur Blödheit?
     
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  5. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Eine gelungene Mischung aus beidem. Herr Tschabobo von Gerhard Polt läßt grüßen (wurde hier schon 2x gepostet).
     
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  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Zynismus an: ich dachte Amerika wäre die perfekte Demokratie, wie kann dann die Mehrheit nicht Trump gewählt haben?
    Unterm Strich sehe ich Trump tatsächlich als gewählten Diktator, den man nicht los wird, der rumkrakeelt, wie er will, ein Benehmen hat, dass beleidigend ist, und alle nicken das gut. Er representiert sein Land, hat Vorbildfunktion. So jemand an der Spitze ist peinlich für ein Land, dass sich selbst als das beste der Welt sieht. Da irren aber 252mio Amerikaner. Aber ist ja bald Geschichte
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Die USA haben 328 Mio Einwohner und weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten haben Trump 2016 gewählt.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19.August.2020
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  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    ....die gewählt haben....

    CzG

    Dreas
     
  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das war die Erfahrungswelt einer alten Dame - in welche Kategorie Du das reinstecken willst, bleibt Dir überlassen. Aber überschlage einmal, wie oft sie in ihrem Leben Türken gut englisch sprechen gehört hat, und wieviele nicht einmal gut deutsch.
     
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    252 oder 328. Egal. Das Ergebnis ist für mich das Gleiche.
    Kuba hat eine Blockade, diese ist extrem verschärft unter der jetzigen Regierung, die Uno ist mit deutlicher Mehrheit dagegen und keinen juckt es, das menschen dort jetzt hungern. Das erzeugt bei mir keine Sympathie für die Verursacher. Undsag mir nicht die Kubaner seien selbst schuld.
    Was geht Amerika eine europäische gaspipeline an!? Was geht es sie an, wer mit wem Handel treibt? Mit welchem recht stellen sie Forderungen gegen souveräne Staaten auf, wie sich diese zu verhalten haben?
    Wenn die Weltorganisation zu solchen Entscheidungen kommt, wohlgemerkt mehrheitlich demokratisch, und den USA ein Mandat zur Durchsetzung geben, ok, haben sie nicht, im Gegenteil.
    Usw, usw.
    Nun mache ich ev. den Fehler Handlungen einer Regierung pauschal auf jeden Einwohner zu projizieren. Richtig, aber die Regierung ist legal gewählt, representativ und damit mache ich es mir jetzt einfach. Man könnte eine Regierung ja auch mit demokratischen mitteln stoppen, was auch nicht passiert.
    Nur, ist dasjetzt Rassismus?
    Zu Afrika, kann ich bestätigen, den Afrikaner gibt es nicht, ausser als Bewohner eines Kontinents, die sind extrem verschieden und eigentlich genau wie wir, nur anders.
     
  11. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    wo soll das denn auch nur im Ansatz rassistisch sein. wenn mir als deutschem jemand sagt,für einen Deutschen sprechen sie aber sehr gut englisch,ist das ein Kompliment. So fasse ich das jedenfalls auf. Ich finde man sollte es nicht übertreiben
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genau, und solche Pauschalurteile - „Die Amerikaner“ - mag ich halt nicht. Es gibt sicher mehr Amerikaner, die Trump Sch..... finden als Deutsche.
    Die nimmst Du in „Geiselhaft“. Sowas war noch nie gut.

    Das Trump inakzeptabel ist steht dabei außer Frage für mich.

    CzG

    Dreas
     
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  13. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Bist du dir sicher,das das ausser frage steht? Und wenn ja iweso? Schließlich muß ihn ja jemand gewählt haben. Ich brauch ihn auch nicht
     
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  14. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    Das liegt vermutlich im Auge des Betrachters. Wer Rassismus erkennen will, kann ihn finden. Wer es neutral betrachtet, so wie Du, hat m. M. n. genauso Recht.
    Das ist ein grundlegendes Problem bei der PC. Wer sucht, der kann immer was finden und fühlt sich dadurch bestätigt. Wer neutral und entspannter an die Sache herangeht, versteht oft die Aufregung nicht, die manche Äusserungen auslösen können.
    Wer die Aussage „für einen Türken“ sofort negativ interpretiert, oder dem Redner eine negative Meinung unterstellt, für den liegt der Fall klar.
    Daher, wie immer im Leben, mal nen Schritt zurück machen, und versuchen das Ganze neutral von Aussen zu betrachten
     
  15. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Da würde ich am liebsten mehrfach auf "gefällt mir" drücken.
     
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Das genau meine ich, wenn ich sage, dass man die Haltung erkennen muss. Auch wenn einer ein pauschales verallgemeinerndes Urteil abgibt, ist er noch kein Rassist. Vielleicht hat er ein falsches Vorurteil. Auch das macht ihn noch nicht zum Rassisten. Wenn sich aber solche Äußerungen häufen und sich allzu patriotische Züge dazu gesellen, dann sollte höchste Achtung walten.
     
  17. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Dass es für ihn, wie er geschrieben hat, außer Frage steht, wird er ja wohl wissen...
    Ich bin da übrigens derselben Meinung. Der ist so richtig daneben. Der Schorsch Dabbelju war eine doofe Marionette, aber wenigstens leise.
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wie ich schrieb (und von @visir) bin ich mir da für mich sicher.

    CzG

    Dreas
     
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  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Gerrymandering, als Folge von"The Winner takes it all".

    Stell' Dir vor, es gibt 9 Wahlberechtigte in ingesamt drei Bezirken.

    Bezirk A: 1, 2, 3
    Bezirk B: 4, 5, 6
    Bezrik C: 7, 8, 9
    1, 2, 4 und 8 wählen "R", die anderen "D".
    Dann hätten wir ("the winner takes it all"):
    Bezirk A: R
    Bezirk B: D
    Bezirk C: D
    => die Wahlmänner wählen D => Kandidat von D wird Präsident.

    Jetzt nehmen wir mal an, R wäre noch an der macht und das Ergebnis entspricht so der Vorhersage. Dann gibt es eine Gebietsreform ("Gerrymandering") und die Bezirke werden neu verteilt, in dem die Zugehörigkeiten von 5 und 8 vertauscht werden:
    Bezirk A: 1, 2, 3 => R
    Bezirk B: 4, 8, 6 => R
    Bezirk C: 8, 5, 9 => D
    Und - voila! - wir haben eine Mehrheit für R (nach Bezirken), obwohl mehr Leute D gewählt haben.

    Deswegen gibt es ja "Swing states". Wenn Du in einem republikanisch geprägten Bundestaat die Demokraten wählst, dann zählt am Ende Deine Stimme gar nix.

    Grüße
    Roland
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Oder m. a. W. eine Kombination von Mehrheits- und Verhältniswahlrecht.
    Beides ist demokratisch, kann aber zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

    Wir haben ein fast ausschließliches Verhältniswahlrecht (aber auch nicht Lupenrein. s.Direktmandate), daher benötig man min. 50,01% um die Regierung zu stellen.

    UK hat das Mehrheitswahlrecht (überwiegend) („The Winner takes ist all“). Da können schon 35% zur absoluten Mehrheit reichen.

    CzG

    Dreas
     
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