Unterschwelliger, "positiver" Rassismus in musikalischen u.a. Bezügen?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied1589, 14.August.2020.

  1. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Genau. Er war sicherlich fragwürdig in seiner Politik. Immerhin hat er einen Krieg ohne UNO-Mandat geführt.
    Allerdings hat er ein Mindestmaß an Anstand gehabt und wusste um die Werte der Demokratie. Davon kann bei Trumpel keine Rede sein.
     
  2. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Beides. Erinnert mich an einen Witz aus meiner Jugendzeit, als Heinrich Lübke (für die Jüngeren: damaliger Bundespräsident, der kein Fettnäpfchen ausließ) auf einem Bankett einen afrikanischen Politiker zu seiner kulinarischen Zufriedenheit befragt mit "HamHam gutt?" und wenig später mit "GluckGluck gutt?" Der Befragte nickt jedesmal nur kurz, schreitet wenig später zum Rednerpult und hält eine Rede in gestochenem, nahezu akzentfreiem Deutsch. Er nimmt danach wieder neben Lübke Platz und fragt "BlaBla gutt?"
     
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  3. Rick

    Rick Experte

    Wenn sich der Angesprochene in Deutschland befindet, hier seinen ständigen Wohnsitz hat, womöglich sogar hier geboren ist und Deutsch spricht (von mir aus auch mit "Ethnolekt"), dann sollte man ihn nicht unnötig ausgrenzen, was jedoch mit dem Hinweis auf seine türkische Abstammung geschehen ist.
    Es geht den Betroffenen beim "Positiven Rassismus" nicht um eine etwaige Herabsetzung, sondern um die Betrachtungsweise "Wir und ihr" - der andere bekommt das Gefühl vermittelt, nicht wirklich dazu zu gehören, was die Betroffenen auf Dauer verletzt.

    Natürlich ist diese Tendenz, einen "anders" aussehenden auch als "anders" wahrzunehmen, ganz normal, aber es gibt andere Dinge, die normal und nachvollziehbar wären, die man sich jedoch im Rahmen der Zivilisierung abgewöhnt hat: Schmatzend und furzend essen, sich nehmen, was einem gefällt, hübsche Frauen angrapschen, usw.
    Genauso könnte man sich doch diese unwillkürliche Ausgrenzung abgewöhnen, oder nicht?

    Ich wurde mal aufgrund meines eher "südländischen" Aussehens* von einem Handwerker misstrauisch gefragt, ob ich denn wirklich Deutscher sei.
    Ich erklärte ihm meinen Namen und woher er stammt, aber er meinte nur, er sei da skeptisch. Da konnte ich mich mal fühlen wie ein "Türke", der sich als Deutscher betrachtet und trotzdem in seiner Nationalität in Frage gestellt sieht...

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    *Als ich mit 14 ein paar Wochen bei einer französischen Gastfamilie an der Cote D'Azur wohnte und mit meinem "Gastbruder", der rothaarig und sommersprossig war, durch Toulon spazierte, wurde ich statt seiner von Passanten nach dem Weg gefragt - man hielt mich für den Einheimischen und ihn für den deutschen Besucher. :lol:
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.August.2020
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das gehört in Japan zum guten Ton.

    Bleibt amerikanischen Präsidenten vorbehalten, zumindest dem amtierenden.

    CzG

    Dreas
     
  5. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    nein auch den vorherigen (Clinton) ;-)
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Dafür sollte man in Ostasien nicht öffentlich die Nase putzen, und Klogeräusche sind verpönt, werden mit Musik auf der Toilette zu übertönen versucht.

    Nichtsdestotrotz muss nicht alles, was der menschlichen Natur entspricht oder "angeboren" ist, auch deshalb gesellschaftlich legitim sein.
    Wenn man weiß, und darum geht es ja in der aktuellen Rassismus-Diskussion, dass ein bestimmtes Verhalten andere verletzt, dann sollte man dies nicht unbedingt zu rechtfertigen versuchen, sondern man könnte auch darüber nachdenken, ob man sich mal diesbezüglich zusammenreißt. ;)
     
  7. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Nee, nee, das hatten die beiden Testosteron-Präsidenten der Demokraten, Kennedy und Clinton, gar nicht nötig. Die haben nur beherzt zugegriffen bei denen, die die Mischung aus Macht und Ansehen unwiderstehlich sexy fanden.
     
  8. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Unhübsche Frauen dürfen angegrapscht werden? :eek:
     
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  9. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ich finde es befremdlich, dass bei Kamala Harris gerade in den News immer die Beschreibung „schwarze Frau“ betont wird. Zwar mag das historisch von Bedeutung sein für das Amt der Vizepräsidentin und eine positive Errungenschaft, dass sie da die erste schwarze Kandidatin sein mag, aber bei ihr irritiert mich das, weil sie nach meiner Wahrnehmung nicht schwarz aussieht. Das ist natürlich relativ und subjektiv, aber wie ich gerade beim Googlen sah, bin ich nicht der einzige, der sich wundert. Aber wenn sie selbst das gerne so hören oder lesen sollte, soll es mir recht sein. Am Ende sollte die Hautfarbe aber für den Zugang zu Ämtern und eigentlich auch generell keine Rolle spielen. Schade, dass die Realität meistens noch anders aussieht.
     
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  10. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    In den USA bist du "schwarz" und bleibst du schwarz, auch wenn im Laufe der Generationen noch so viel "weißes" Blut eingemischt wird. Das obliegt also nicht den Betroffenen, sich so oder so zu nennen oder zu fühlen.
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Sollte nicht, aber solange die Hautfarbe noch bei der Akzeptanz einer Person eine Rolle spielt, ist eine solche Nominierung für mich positiv.
     
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  12. Rick

    Rick Experte

    Ja, es wäre eine tolle Sache, wenn die Hautfarbe endlich mal keine Rolle mehr spielen würde.
    Für mich sieht auch Barack Obama eher "nordafrikanisch" als "schwarz" aus.

    Interessanterweise ist ja diese Art von Rassismus erst nach der Aufhebung der Sklaverei entstanden, vorher war es anders, da bestimmte die Helligkeit der Haut den Status unter den Afro-Amerikanern: Je "weißer", desto mehr wert. Manche "Sklavenkinder" beerbten sogar ihre weißen Plantagenbesitzer-Väter und waren dann selbst Sklavenhalter.
    Für die Euro-Amerikaner war das aber schon immer egal, und nach dem Ende der Sklaverei waren die "Schwarzen" in den Südstaaten alle gleichermaßen diskriminiert, die "Jim-Crow-Ära" mit der strikten Rassentrennung begann... :-(
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

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    Auch irgendwie „rassistisch“....zumindest behaftet mit Vorurteilen.

    Heißt Du „Kevin“ bist Du schon raus aus der Gesellschaft....

    CzG

    Dreas

    P. S. Ich habe irgendwo eine Studie gelesen, die belegt, dass Kevin, Chantal, etc. schon in der Schule benachteiligt werden.
     
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  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Mit dem Namen "JaCqueline" nach Ostdeutschland zu kommen ist auch nicht ohne Tücken:D

    Hier muss ich mir mehr Kevin-Chantal-Cheyenne Witze anhören als in meiner Heimat :confused:

    Aber ich hab auch überlegt, ob es daran liegt, dass man hier so viele neue Bekanntschaften gemacht hat und der Spruch meist immer am Anfang kommt.

    Naja, ich nehme es nicht so ernst. Ändern kann ich es eh nicht.

    Es nervt mich aber, wenn man mich "Tschackeline" nennt. Da reagiere ich nicht auf die Ansprache.

    Der Name ist eben vorurteilsbehaftet genau wie Kevin und Chantal.

    Ich bin dann manchmal ganz überrascht, wenn man einfach nur "Jacqueline" sagt.
    Französisch, zweisilbig. Danke :D
     
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  15. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Also rassistisch ist das wirklich nicht. Es hat immer Namen gegeben, die manchmal über Generationen sozial geächtet waren. In meiner Kindheit an der Küste wurde jeder der vielen Heinrichs ganz normal "Heini" gerufen. Später beschimpfte man sich dann mit "Du Heini!". Als ich dann "Bobby Brown" von Frank Zappa kennenlernte, da singt er "kiss my Heini" und meint damit in seinem US-Slang seinen Penis.

    Fiete war immer Spitzname und ein August war immer ein dummer oder ein komischer August - jetzt sind die Geburtsanzeigen voll von Fiete, August, Konrad, Emil usw.

    BTW ist Kevin Künast gerade dabei, diesem Underdognamen wieder ein bischen Glanz zu verleihen.
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wo ist der Unterschied?

    Diskriminierung findet in beiden Fällen statt.

    CzG

    Dreas
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Jacqueline ist ein wunderschöner Name, der mißbraucht und stigmatisiert wurde.

    Darauf wollte ich hinweisen.

    Für mich absolut vergleichbar zu rassistischen Äußerungen.

    CzG

    Dreas
     
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  18. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Boah, ein, EIN, Buchstabe hat ihn wohlmöglich gerettet....

    CzG

    Dreas
     
  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Namen kannst du ändern oder verheimlichen, deinen Phänotypus nicht. Das ist der wesentliche Unterschied zwischen Diskriminierung und Rassismus.
     
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