verkrampfte finger

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Expression, 14.März.2010.

  1. Expression

    Expression Schaut nur mal vorbei

    hallo,

    bei konzentriertem (noten-)spielen sind die finger meiner linken hand viel zu verkrampft. dies verhindert natürlich ein lockeres spielen.

    gibt es irgendeinen trick, was mach tun/beachten könnte, um dem entgegenzuwirken? vielleicht gab es diesbezüglich auch schon einen thread?

    danke schon mal im voraus!

    lg

    carsten
     
  2. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    Denk an die Töne, nicht an die Finger.
    Bei starkem Verkrapfen kannst du eine Sehnenentzündung bekommen, die sich gewaschen hat, Fuiiii!!
    Möglicherweise hängt dein Instrument nicht in der Optimallage und musst es mit deiner Hand stabilisieren, ist auch ganz schlecht.

    Grüsse
    Schlüsselpapst
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Es gibt immer wieder Threads dazu, leider verschwinden sie auch immer wieder.

    Schlüsselpapst hat Recht: es wird an der Haltung liegen.

    Also nochmal ein kleiner Altsax-Haltekurs:

    - Bändel umziehen, Sax in die Hand nehmen und einhängen.
    - nach vorne beugen, das Sax baumelt nun unter dir
    - beide Daumen leicht auf die dafür vorgesehenen Stellen halten, nicht dolle drücken
    - der rechte Daumen sollte nun ungefähr 10 cm Abstand vom Bauch haben
    - die Mundstückspitze sollte nun genau auf den Mund zielen. Zielt sie rechts oder links vorbei, muss man den S-Bogen entsprechend drehen
    - durch leichten Druck des rechten Daumens das Mundstück Richtung Mund drücken
    - Mund aufmachen und die obereren Schneidezähne auf dem Mundstück parken
    - ist der Kopf zu weit hinten oder vorne, muss die Gurtlänge korrigiert werden
    - das Sax hat nun drei Berührungspunkte mit dem Körper, Schneidezähne und zwei Daumen
    - aufrichten
    - das Sax sollte nun mit den drei Punkten problemlos gehalten werden können


    Das wars. Die Vorgehensweise hat den Vorteil, dass ihr nun sicher sein könnt, dass sich die restlichen acht Finger und der Unterkiefer völlig frei bewegen können. Das alles geht nur mit einem Halsgurt. Bei Alt und Tenor bitte keinen Brustgurt verwenden.

    Mit dem Tenor geht es genau so, nur dass man das Horn später etwas schräger hält. Aber auch hier gilt, dass Finger und Unterkiefer frei sind und nicht noch für die Balance des Instrumentes zuständig sind.

    Hoffe, das hilft, le pü
     
  4. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Was kann man machen wenn das einfach nicht so recht gelingen will? Beim Alto hab ich kein Problem, da kann ich mehrere Stunden spielen, da tun mir eher die Beine weh vom langen stehen, als die Daumen. Beim Tenor ist das anders, dort schmerzt mich der Daumen der rechten Hand schon nach wenigen Minuten. Was gibt es da für Tipps und/oder Tricks?
     
  5. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    benu schrieb.
    Wenn die Gurtöse auf der richtigen Höhe ist, ist alles andere zumeist n u r eine Haltungsfrage. Siehe Pü. Bei alten Hörneren ist die Gurtöse oft katastrophal falsch angebracht. Da lohnt es sich sie umzulöten. Was spielst du denn für ein Tenor?
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Selbst wenn die Gurtöse nicht optimal sitzt, sollte es möglich sein, ein mittleres C# zu spielen, ohne das Saxophon mit den Händen zu berühren.

    Vorne überbeugen und Neck und Gurt so einstellen, dass das Sax gerade im Mund steckt. Dreht der Korpus zu einer Seite weg, dann den Neck entsprechend verstellen.

    Man kann den Neck auch ganz lose schrauben, das Mundstück in den Mund nehmen, und den Korpus in die Richtung drehen, in die er von alleine will. Er weiß, wo er hingehört.

    Es ist immer eine Kooperation mit dem Saxophon. Es lässt sich nur 'beherrschen', wenn man es in seiner Eigenart kennt und es wehrt sich, wenn man es nötigt, sich gegen seine Art zu verhalten.
     
  7. Expression

    Expression Schaut nur mal vorbei

    hallo,

    vielen dank ( besonders an pü ) für die anregungen. werde es gleich einmal ausprobieren.

    hm, ich spiele mein tenor mit einem neotech schultergurt, da ich mit einem einfachen nackengurt schlechte erfahrungen gemacht habe ( rücken ).
    warum meinst du, pü, einen solchen gurt besser nicht zu benutzen?

    lg

    carsten
     
  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    pü schrieb:

    Na gut, kommt dann aber schon drauf an, wie hoch sie sitzt. ich hatte schon Tenöre in den Händen, die hingen geradezu vertikal nach unten, der Bogen wand sich über die Schulter. Reines Glück, dass nicht gleich Zähne drauf gingen :-D

    @BlackChrome
    Bin zwar nicht pue :) aber Schultergurte lassen einfach sehr wenig Bewegungsfreiheit für das Sax, man kann es kaum vom Körper weg halten und zur Seit lässt es sich auch nicht bewegen. Ein System, bei welchem der Bändel die ungefähre Länge eines Halsgurtes hat macht schon Sinn, da die Hebelverhältnisse einfach besser stimmen.

    Gruss
    antonio
     
  9. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Ein Kohlert 59, wird wohl als älteres Semester durchgehen :p
    Werde es aber noch einmal probieren, vielleicht finde ich ja noch eine angenehme Position :S
     
  10. Expression

    Expression Schaut nur mal vorbei

    hallo,

    vielen dank!

    also würde dann ein zappatini-tragegurt ggf. mehr sinn machen? ( hat der einen karabinerhaken? das kann ich auf den bilder nicht erkennen. )

    lg

    carsten
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    ät BlackChrome:

    Hier erkläre ich es:

    http://www.youtube.com/watch?v=jpC6MCejnbU

    Es geht auch nicht nur um die Bewegungsfreiheit, sondern, dass der Drehpunkt möglichst nahe am Mund liegt. Besorg dir einen freeneck.


    ät antonio:

    wenn es vertikal hängt, kann es Druck auf die obere Zahnreihe ausüben. Anders herum wäre es schlimmer: es würde aus dem Mund rutschen.
     
  12. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    sehr schön erklärt auf dem Video pue, danke. :)

    Dieses Wegdrücken des Tenorsaxophons mit den Daumen vom Körper find ich manchmal sehr anstrengend. Ernsthaft gefragt, gibt es nicht eine bequemere Haltung?
     
  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @pü
    du hast natürlich recht, aber es ist schon sehr unangenehm, wenn dir das Mundstück immer versucht eins in die Fresse zu hauen, wenn du icht höllisch aufpasst. Da habe ich es dann doch noch lieber, wenn es etwas vom Körper weggeht, wenn ich es mal loslasse. Bei meinem Selmer ist das so.

    @benu
    Oh, klingt gut - hast du es nun revidieren lassen?


    @BlackChrome
    Ja, der Zappatini hat einen sehr guten und sicheren Karabiner auss rostfreiem Stahl mit einer Feder, welche die Oese am herausrutschen hindeert.

    antonio
     
  14. ChristophBM

    ChristophBM Kann einfach nicht wegbleiben

    Es gibt viele Tenoristen, die ihr Instrument seitlich am Körper halten.
    Hast Du das schon ausprobiert?

    Gruß, Christoph
     
  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Genau, aber auch hier gilt: schauen, wo das Instrument hin will, dann Gurt und Neck so einstellen, dass das Mundstück ohne Verdrehen, Drücken oder Drehen in den Mund zielt.
     
  16. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Es ist noch bei SaxDoc, hpffe das ich es bald mal wieder habe :D
    Dann werde ich dann mal verschiedene Positionen ausprobieren, ich hoffe mal es lässt sich eine bequeme Stellung finden :S
     
  17. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    darauf wollte ich hinaus, aber mir ist eigentlich nicht ganz klar bei dieser Haltung, ob man entweder SBogen und/oder Mundstück leicht verdreht, oder ob man seinen Kopf etwas schief hält.
     
  18. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Muss man sich das so vorstellen?:
    http://www.youtube.com/watch?v=1LYpSSDAzeY
     
  19. ChristophBM

    ChristophBM Kann einfach nicht wegbleiben


    Ich plädiere immer dafür, daß das Saxophon dem Spieler folgt - also S-Bogen und Mundstück so positionieren, daß der Kopf gerade bleiben kann, und der Mund auch.

    Ebenso gilt: neben der grundsätzlichen Lösung gibt es immer mindestens eine individuelle Lösung, die ganz anders ausschauen mag.

    Wichtig erscheint mir, daß die Spielhaltung eine subjektiv maximale Kombination von Komfort und Spielerfolg ermöglicht. Nicht so sehr Bilderbuch-orientiertes Lernen ist angesagt, sondern - wieder einmal - die Wahrnehmungs-orientierte Forschungsreise.

    Viel Erfolg und Spaß dabei!


    Gruß, Christoph


    P.S.: etwa wie einer der coolsten Tenoristen
     
  20. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Versuche mal, bei Spielen den Daumen der linken Hand nicht auf dem dafür vorgesehenen Knopf zu platzieren. Lass ihn dafür links des Korpus in der Luft schweben. So verhinderst du, dass mit den Fingern ein Zangengriff entstehen kann. Klar ist, dass man dann die Oktavklappe nicht mehr bedienen kann und nur in der unteren Oktave spielt. Aber so bekommst du vermutlich das Gefühl wie es ist, ohne verkrampfte Finger zu spielen und kannst es früher oder später auch anwenden, wenn der Daumen in Oktavklappenbereitschaft ist.
     
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