Vertrauen ins Instrument - Psychologie des Ansatzes...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Janni, 29.April.2016.

  1. Janni

    Janni Schaut öfter mal vorbei

    Hallo liebe Sax-Gemeinde und Danke für´s Reinklicken.
    Ich bin hier vor ca. 10 Jahren ein wenig aktiv gewesen, und habe in der Zwischenzeit häufig mitgelesen, aber nichts geschrieben. Ich spiele seit 18 Jahren Saxophon, die letzten 8 Jahre selbstständig und hauptberuflich.
    Im vergangenen Jahr hatte ich ca. 150 Auftritte - solo, mit Band, private Feiern, große Galas, nachts mit DJs und am nächsten Morgen auf Oma´s 80. Geburtstag.
    Seit ca. 1 1/2 Jahren geht´s bei mir mit dem Spielen immer mehr in den Keller, und ich bin regelmäßig ziemlich verwirrt, wenn nicht sogar verzweifelt, und frage mich, was ich noch tun kann...
    Eine Ausbildung auf dem Instrument hatte ich nie, bin da kompletter Autodidakt, aber weit gekommen. War mit meinem Sound, meinem Groove und Stil so zufrieden, wie man es nur sein kann. Es gab vereinzelt mal Phasen, wo ebenfalls mal gar nichts ging, so dass ich über 2 Wochen mal keinen Ton rausbekam, aber dann flutschte es auch wieder, und meine Kannen schnurrten, croonten, kreischten nur so. Das, was ich an Luft und Gefühl reingab, das bekam ich auch wieder 1:1 raus.
    Nun liegt das Verhältnis sein geraumer Zeit eher bei 10:1 ...
    Es hing zeitlich irgendwie damit zusammen, dass ich mir vor knapp 2 Jahren ein Selmer Reference 54 Tenor geleistet habe (andere Marken waren vorher auch schon toll), so ein bisschen mit der Attitüde - na dann haste was für´s Leben und brauchst Dich nie wieder nach was Besserem umschauen. So hat es sich die ersten Wochen auch angefühlt. Dummerweise ist es mir dann nachts bei Aussteigen aus dem Auto aus dem noch offenen Koffer gekracht, kleine Delle, Glück im Unglück, aber ich kann es nicht anders beschreiben, als dass mein Vertrauen - siehe eben - im dem Moment dahin war.
    Ich habe dann immer wieder mit meinem Jupiter gegengecheckt, verglichen, andere MPCs benutzt - "ändert es was, spielt es wirklich noch genauso gut wie vorher? bilde ich mir das ein oder ist es echt?". Mein SaxDoc meinte schon zu der Zeit, ich mache mir da einfach zuviel Sorgen, das führe zu inneren Spannungen, alle meine Instrumente seien ok.
    Unter dem Druck, nicht mehr 100% spielen zu können (eher 50%), zum Ende letzten Jahres aber noch einen Berg an Auftritten absolvieren zu müssen, bin ich fast zusammengebrochen. Immer wieder froh, dass ich den einen geschafft hatte, immer wieder in Sorge vor dem nächsten. So fühlt es sich bis heute an.

    Wie kann ich mein Problem beschreiben? Ich möchte sagen, es war beim Selmer so, dass sich zunehmend ein Zischen einstellte - viel Luft, viel Spucke zwischen Blättchen und MPC, wenig Ton. Das, was ich dann aus meinem Trichter ausgießen musste, wurde auch immer mehr. Tonfolgen, Meldodien wurden mühsam, perlten nicht mehr, der Klang wurde blechern / metallisch und nicht mehr leicht und warm. Leise, kaum Resonanz, kein schönes Schwingverhalten. Und dazu ein Blaswiderstand, der einfach nicht normal ist.
    Hab mir dann aus lauter Verzweiflung noch ein Mauriat Tenor geholt, und nun liegen hier 3 wahnsinnig geile Instrumente rum, und alle verweigern mir die Zusammenarbeit. Oder ich mit ihnen....?

    Ansatzmäßig hatte ich nie Probleme, Blättchen drauf und losgedudelt. Ich habe nun aber schon Abende hinter mir, an denen ich (auch während Auftritten) MPCs und Blättchen getauscht habe, teils sogar die Instrumente, um auch nur zu einer mittelmäßig befriedigenden Ergebnis zu kommen.

    Ich spiele 7er Öffnung, 3-3 1/2 Blattstärke, wenn ich darunter gehe, wird´s auch nur quietschig.

    Mehr möchte ich dazu erstmal nicht schreiben. Möglicherweise entsteht ja hierdurch eine kleine Diskussionsrunde, die sich in alle Richtungen des Saxophonspielens öffnen kann und Dinge näher beleuchtet, die vielleicht nicht ganz so selbstverständlich sind. Ich habe jedenfalls Lust, Rede und Antwort zu stehen. LG - Jan
     
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  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Janni

    Für mich hört sich das ganz nach einem reinen mentalen Problem an. Vielleicht Burn Out.

    Und je mehr es Dich belastet, desto Du mehr verbeist Dich und verkrampfst.

    Dein spielerisches Selvstvertrauen ist komplett im Eimer.

    Sicher wäre eine längere Auszeit mit viel Abstand zum Sax hilfreich, vielleicht auch eine psychologische Beratung.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 29.April.2016
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  3. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Ich würde das auch für psychosomatisch halten.
    Nicht lachen - probier mal Dir ein paar "Braunsche Röhren" (aka Pullen Bier) oder auch
    etwas holländisches Grünzeug reinzupreiffen - nur um dich komplett locker und wenig
    selbstkritisch zu machen. Und dann spiel 'ne Runde. Lass andere (nüchterne) Deinen
    Ton beurteilen. Wenn Du dann immer noch blockiert bist ist es physisch....

    Just my 2 ct.
     
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  4. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Lieber Janni,

    ich habe alle Achtung vor Deinem Mut, Deine Situation hier so offen auf den Tisch zu legen!

    Auf dem Sax bin ich noch ein ziemlicher Frischling, "einschlägige" Tipps können eher die
    Langjährigen und Profis hier bieten.

    Nur eines:
    Heute war ich im kleinen Musi-Shop unserer Kreisstadt.
    Der Inhaber, der selber seit 35 Jahren saxt, spielte immer auch 7er und meinte,
    dass er nun auf kleiner umgestiegen ist. Je nach Mundstück auf 5 oder 6.

    Vielleicht auch was für Dich?

    Herzliche Grüße
    Saxfreundin
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.April.2016
  5. quax

    quax Gehört zum Inventar

    @Janni
    Wir sind hier ja alle bekanntermaßen Psychologen... :)
    Trotzdem: Du beschreibst Deine Selbstwahrnehmung . Was sagen denn die Zuhörer?
    LG quax
    (7er und 3,5 er. Klingt sportlich. Chapeau)
     
  6. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    das ist es vermutlich
    Das Hirn ist ein wunderbare Sache, es schafft Probleme wo keine sein müssen.....
    Das kann bis zu körperlichem Versagen gehen. .

    Allerdings wie @quax schon sagt .
     
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  7. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Zur Sicherheit würde ich mir einen guten Saxlehrer suchen und dem mal vorspielen. Es könnten auch Verkrampfungen im Ansatz und Probleme bei der Stütze vorhanden sein. Du wärst nicht der erste, der nach Jahren des Spielens auf einmal immer stärkere Schwierigkeiten bekommt. Das habe ich schon einmal erlebt.

    LG
    noodles
     
  8. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo @Janni ,
    ich glaube Du bist in einer Art "Mid-Sax-Chrisis" gefangen.
    Gibt es in Deinem "weltlichen " Leben auch solche Symptome und SAelbstzweifel?
    Wenn ja, würde ich mir eine psychologische Hilfe holen, wenn es nur das Sax betrifft (was ja schlimm genug ist), fehlt Dir einfach das Vertrauen zu Dir selbst.
    Vor lauter Selbstzweifel suchst Du Fehler in der Hardware.
    Haupsächlich fehlerbehaftet bzw. "zweifelbehaftet" ist aber wie so oft die "Software" vor dem Mundstück.
    Du traust Dir einfach nicht mehr das zu wozu Du eigentlich fähig bist.
    Wenn Deine Hörner technisch OK sind, gönne Dir die Ruhe um wieder zu erkennen, dass Du es nach wie vor drauf hast.

    Stell doch mal was ein, damit wir ev. Unzulänglichkeiten, aber auch gute Seiten in Deinem Spiel hören können.
    Vielleicht können wir Dich damit von Deinen Selbstzweifeln befreien.

    Gut Sax
    kokisax:welcome:
     
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  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin @Janni

    offensichtlich bist du überlastet, besteht zu viel Druck, vor allem von dir selbst.

    Wennn du es finanziell möglich machen kannst, mache eine Pause. Vielleicht hast du ja eine entsprechende Versicherung und kannst dich krank schreiben lassen. Nach einer gewissen Pause sieht die Welt dann ganz anders wieder aus, wenn nicht brauchst du professionelle, psychotherapeutische Hilfe.

    Instrumententechnisch wird da absolut nichts sein, was du verändern kannst, und was dir hilft.

    Lieben Gruß,
    Otfried
     
  10. Nordstern

    Nordstern Ist fast schon zuhause hier

    Hi Janni,
    wenn ich das so lese, glaube ich, dass Du Dich in einer verflixten "Abwärtsspirale" befindest und
    der Vorschlag (von @noodles ), einen guten Saxophonlehrer für eine Zeit zu nehmen wäre vielleicht eine Möglichkeit
    Deine Selbstzweifel am Saxophon wieder herzurichten.
    Zusätzlich würde ich mich an einen Psychologen wenden.
    Viele Sportler machen das so, wenn sie nicht mehr die Leistungen bringen, die sie zu bringen in der Lage wären...

    Alles Gute!
     
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  11. Janni

    Janni Schaut öfter mal vorbei

    Oh Mann, Ihr seid gut, wirklich, und Danke für schon so viele Antworten. Mich würde interessieren, ob es dem einen oder anderen von Euch schon mal ähnlich ging.
    Es fühlt sich wirklich wie eine Abwärtsspirale an, und daran sind natürlich (haben ja schon einige hier geahnt) auch äußere Faktoren schuld, das würde den Rahmen sprengen, alles aufzuzählen.
    Ich habe mich halt immer wohl und gut gefühlt beim Spielen, auch noch, während immer mehr Zweifel aufkamen, ob das denn nun >mein Leben< sei, jetzt und für immer. Ich wohne in einer mittelgroßen (Landeshaupt)Stadt, die musikalische Szene ist hier dennoch spärlich gesät. Dinge wie Quartettproben und -auftritte, mein Singen im Chor, auch andere Freizeitaktivitäten habe ich immer weiter zurückgestellt und quittiert, um Platz für Auftritte zu schaffen. Das Familienleben und Beziehungen haben drunter gelitten, ich hab Reizdarm bekommen (was die Leistungsfähigkeit zusätzlich einschränkt) usw. Und sicher stand da abseits eines ziemlichen Egos, was das Musizieren angeht, immer ein recht kleines Ego, das sich auf mich selbst bezog... Wechselwirkungen noch und nöcher.

    Ich erkenne schon ziemlich gut, dass ich mich bei alldem nicht wundern brauch, wenn das oben Beschriebene eintritt. Aber ich kann es nicht wirklich akzeptieren. Hat die Lust nachgelassen, weil der Ton sch***e und das Spielen anstrengend wurde, oder andersherum? Ich mache alles wie immer, ja, und das kann in einer Problemlage zu einem Kontroll- und Analysewahn ausarten, aber was will man anderes tun, um auf eine Lösung zu kommen?!
    Ich hatte vor einigen Monaten nun auch die Idee, das erste Mal überhaupt Sax-Unterricht zu nehmen, da kommt natürlich nur der Beste, den man sich hier im Umkreis suchen kann, in Frage. Hat sich nach einem Treffen und Kennenlernen und einer Erinnerungs SMS nicht wieder gemeldet und ich denke - of course - es liegt an mir...

    Ich bin mit Forenregeln nicht so vertraut, habt also Verständnis, wenn ich mich erstmal reinarbeiten muss. ;) LG Jan
     
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  12. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Hi und willkommen.
    Klingt nach einem musikalischen Burnout.
    Kannst du dir eine Pause leisten?
    Dann mach die mal.
    Was mich wundert ist, dass du meinst, ein 7er mit einem 3.5er spielen zu können, aber wenn du darunter gehst, es eben nicht kannst. Meiner Meinung nach kommt ein wirklich geschulter Ansatz auch mit einem leichten Blatt zurecht und ist anpassungsfähig.
    Vielleicht ist da tatsächlich etwas im Argen...
    Besten Gruß,
    Lille
     
  13. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Suche mal einen Trainer für Alexandertechnik in Deiner Nähe - da gehts um körperliche Dinge - es ist aber auch immer ein ganzheitlicher Ansatz.

    Schade das Mugger nicht mehr hier ist - der wüsste das sicher besser zu erklären.
     
  14. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Hallo Janni,

    ich denke mal, so oder in abgeschwächter hatten das viele Musiker schon. Versuche doch zum Einen mal ein paar Entspannungsübungen, bevor du spieltst, übst, probst, also ein Sax in die Hand nimmst. Sei es nun Meditation, TaiChi, QiGong, Yoga....Ich praktiziere seit einigen Jahren TaiChi und QiGong und ich muss sagen, ich fühle mich beim Spielen viel besser, entspannter und habe vor allem seitdem keine Rückeschmerzen mehr....aber das nur am Rande.

    Künstlerisch und musikalisch kann ich Dir raten, viele verschiedene Musikstile anzuhören auch andere Intrumente mal intensiver zu "studieren"....also hörenderweise....Du musst auf andere Gedanken kommen, neuen Input bekommen, dein Hirn durchlüften.

    Hätte Deine Lust zu spielen nachgelassen, würdest Du bestimmt nicht hier im Forum nach Ratschlägen fragen....so mein Eindruck als diletanter Hobbypsychologe, der ganz viele Schüler hat und noch mehr hatte :)

    Viele Grüße,
    Andy
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Abstand! Auszeit! Pause!

    Du kannst das alles noch, hast Dich aber in eine zwanghafte Situation gebracht.

    Alexandertechnik ist sicher gut. Professionelle Unterstützung auch.

    Wir können das nur mit unseren Lebenserfahrungen bewerten. Profis sind wir nicht.

    Aber ich denke jeder fühlt hier "Steig für einige Wochen aus!" Ja ist teuer, aber es wird VIEL teurer, wenn Du so weiter machst.

    SICHER IST! Deine Fähigkeiten am Sax hast Du nicht verlernt, Du kannst sie nur grad nicht abrufen.

    Dafür muss man sich auch nicht schämen! Passiert auch den Profis.

    "Silbermond" hat eine Auszeit genommen, weil sie drohten zu verbrennen. Jetzt haben sie das aufgearbeitet und sind wieder top:



    Viel wahres im Text.

    Oder Adele, die jetzt auch wieder eine Auszeit nimmt.

    Klar, die können sich das locker leisten, dennoch ist die Idee nicht falsch!

    "Müssen, müssen, müssen" macht Dich kaputt.

    Meine Meinung, jeder kann eine andere....

    CzG

    Dreas
     
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  16. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Als Therapeutin würde ich Dich fragen, wie alt Du bist und ob Du schon mal eruiert hast, ob Du hochsensibel bist. (Siehe Elaine M. Aron: Sind Sie hochsensibel?)
    Mir scheint, daß Du etwas in der kritischen Selbstbeobachtung gefangen bist und das Scheitern quasi vorwegnimmst..........
    Liebe Grüße
    Nem
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 29.April.2016
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich denke, du hast es schon selber heraus bekommen und mutiger Weise hier geäußert. Das "Äußern" ist der beste aller Schritte, denn das Problem bleibt so nicht in dir stecken.
    Alle Vorschläge bisher sind gut. Ich würde darüber hinaus versuchen, deine Beziehungen zu pflegen, Freizeitaktivitäten aufzunehmen, im Chor zu singen und im Quartett zu spielen.

    Wenn es finanziell möglich ist, dann tritt kürzer mit den Auftritten und such dir die heraus, die dir am meisten Spaß machen.
     
  18. Gast11494

    Gast11494 Guest

    Hallo Janni,
    Du schreibst, das Du eine Familie hast. Das ist eine sehr große Verantwortung und verpflichtet.
    Der heutige Druck im Leben und ums Überleben ist Gesellschaftlich so groß geworden, das einem kaum noch die Zeit für einen selber bleibt. Das belastet im Unterbewustsein.

    Selber hatte ich auch einmal das Problem und wußte erst nicht weshalb und warum mir es so ging.
    Nachher schon.

    Andy hat da schon eine gute Alternative genannt, die mir auch sehr geholfen hat. QiGong.
    Dazu bin ich aber erst gekommen, nach dem ich mich mit einem Therapeuten unterhalten habe.

    Wir sind als Musiker sensible Menschen und nicht jeder Mensch kann seine Gefühle in Form von Musik und dann noch in einem so wunderbarem Instrument wie das Saxophon ausdrücken.

    Freiwillige Musiktherapie ( die oft und unverbindlich angeboten wird ) hat darüber hinaus mir auch geholfen,
    mich wieder fallen lassen zu können und mein Musikalisches Selbstbewustsein zu stärken.
    Ich habe lernen müssen die Zeit für mich zu nehmen, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben
    Egoistisch und Rücksichtslos zu erscheinen.

    Es braucht soviel Zeit,wie es halt braucht,um wieder ein Ohr für die Musik zu bekommen und die Musik
    die Du spielst wieder zu fühlen.

    Setze dich nicht unter Druck und nehme Dir die Zeit für Dich die Du brauchst und spiele nach Gefühl
    wie und was Du meinst.

    gut Sax und beste Grüße vom Niederrhein
     
    Tinka und deraltemann gefällt das.
  19. Janni

    Janni Schaut öfter mal vorbei

    Danke, danke, danke! Ich werde mehr schreiben, wenn Zeit da ist, aber für heute habt Ihr mir definitiv schonmal sehr geholfen.
    Habe gestern abend schon gemerkt, wie mir Eure Zeilen unter die Haut gehen (und ich habe beide Beiträge von einer Hochzeitsfeier aus geschrieben, als ich Pause hatte - als ob direkt ein Vorher - Nachher - Effekt zu spüren wäre...!)
    Heute dann mehrere Stunden im Freien gespielt (Grüne Woche), mir nen kleinen ersten Sonnenbrand eingehandelt. Aber das wichtigste: ich habe mich beim Spielen so frei gefühlt, wie schon lange nicht mehr...! Sachen, Tonfolgen, Melodien - vieles so, als ob ich es zum ersten Mal spiele, obwohl schon hunderte Male. DIESES Gefühl vermmisse ich, eine innere Erhabenheit, manchmal fast Feierlichkeit bei den Tönen, die man so spontan zur Welt bringen kann. Und die Anerkennung, die mir entgegengebracht wurde, hab ich auch fast gar nicht abgleiten lassen.. ;) 13106601_10209360081178329_1415389461_o.jpg
     
    Kai L, cedartec, Tinka und 10 anderen gefällt das.
  20. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    ..Ja. Beruflich und Privat sind mir im vergangenen Jahr die Verpflichtungen explodiert. Ein BurnOut ... mit einem Fuß schon drinn.
    Da ich beruflich und privat nichts ändern kann habe ich nach und nach so einige Verpflichtungen aufgegeben.
    Am meisten hat mir die Pause in unserem Verein in dem ich schon über 15 Jahre spiele weh getan. Eigentlich soll man bei Überbelastung ja nich sich selbst bzw. seine eigene Freizeit zurückstellen. Naja was soll ich sagen....es hat trotzdem geholfen. In den ersten Wochen hat es mich sehr belastet doch heute merke ich immer mehr das ich wieder Luft bekomme. Da unsere Auftritte meist am Wochenende sind musste die Familie extrem zurückstecken und das hat mich sehr gestört. Nun können wir am Wochenende die Zeit für uns und die Kinder nutzen und das baut mich auf und tut gut! Ich spiele weiter aber für mich und ohne Termindruck.
    Ich werde noch weiter abbauen müssen...es liegt auch viel an mir selbst und was ich als Belastung empfinde.
    Wenn z.B der Geburtstag von meinen Kindern ansteht muss nicht immer Kuchen für die gesamte Klasse gebacken werden...leider ein langer Lernprozess.
    Ich wünsche dir einen Ausweg aus dieser Spirale. Du hast dich sehr gut beschrieben und da du dich so gut einschätzen kannst wirst du auch bestimmt schon eine Idee haben wie du deine Belastungen verringern kannst.
    Viel Erfolg
    Dabo
     
    Zuletzt bearbeitet: 1.Mai.2016
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