Hi allerseits! Ich habe da ein ziemlich idiotisches Problem: Ich habe eben mit 16 angefangen, Saxophon zu spielen, vor einem Jahr also. ich hab dort auch das erste mal notenlesen gelernt. mein problem ist, dass ich zwar die noten wunderbar lesen kann und rhythmisch kein problem habe (schlagzeuger ), nur kann ich schlicht weg nicht in einer annehmbaren geschwindigkeit vom blatt spielen. klar hilft da eigentlich nur viel spielen, spielen, spielen... mein sax lehrer hat mir jetzt einen riesen ordner von seiner privat sammlung gegeben mit tausenden etuden und selbstgeschriebenen noten und rhythmusübunen drin usw. aber das zeug ist schlichtweg zu schwer... ( ich spiele grundsätzlich meistens erstmal fis statt f, weil ich das letzte halbe jahr nur stücke ab G-Dur aufwärtsgespielt habe. solche kleinigkeiten summieren sich halt und im prinzip sieht es so aus, dass ich dann an einem stück ton für ton jede note abklappere, ohne irgendeine melodie. nach 2 minutne bluten mir selber die ohren von dem scheiß den ich mache. versuche ich nochmal neu anzufangen, ein bisschen schneller, gehts wieder in die hose, weil ca. jede 3. note RICHTIG ist. es ist einfach ein krampf. ich hab auch ein problem mit läufen. ich muss jede note genau sehen und beim schnellen drüberspielen ob das jetzt ein "c" oder ein "a" war und danach kommt dann ein "cis" und ein "dis" und solche sachen... einfach zu schwer, da machen meine finger, was ihnen gerade einfällt, aber nur ein 10% der fälle auch die note... da häng ich dann neben meinem lehrer am klavier 10 cm. vor den noten und stottere vor mich hin. gibt es übungen oder kennt ihr hefte, noten, onlineworkshops, was auch immer, die für einen relativen anfänger fürs vom-blatt-spielen lernen geeignet sind? wie gesagt, ich hab wirklich super material, aber um himmels willen - wer das spielen kann, muss nicht mehr vom-blatt-spielen üben!! hilfe... ^^
Ich hatte anfangs auch Probleme, die komischen schwarzen Klamotten in die richtigen Töne umzusetzen ... und das, wo ich auch noch sieben Jahre Klavierunterricht voruas habe! Jedenfalls: Wenn mein Lehrer mich etwas vom Blatt spielen lässt, und ich beginne Fehler zu machen, dann sagt er immer: "Spiel langsamer! Noch langsamer! Spiel so langsam, dass Du's lesen und umsezten kannst!" Die Geschwindigkeit kommt dann - wie bei so vielen Sachen - mit der Zeit von selberst. Wenn man zu schnell macht (sei's vom Blattspielen, Tonleitern oderwasauchimmer), dann lernt man garnix - ausser, dass man sich auch noch die Fehler merkt! Und man will sich das Richtige merken! Grüsse Roland
Also ich denke, dass man sich darüber bewusst werden muss, wie der Körper Lernprozesse umsetzt. Da lernt jeder ein wenig anders, die einen können z.B. gut vom Blatt lesen, die anderen brauchen ein paar Kniffe. Mir fiel es als Kind (mit 5 Blockflöte gelernt) schon leicht. Ich konnte im Unterricht die einfachen Sachen schon bald ohne Üben vom Blatt spielen. Leider hat das dazu geführt, dass ich über Jahre mich nicht mit den Lernprozessen auseinandergesetzt habe, und daher kaum geübt habe. 10 Jahre Unterricht für die Katz!! Ich habe erst begriffen, wie man tatsächlich lernt, als ich 30-jährig 5 Jahre Kampfsport gemacht habe. Der Körper speichert erst ab, wenn die Bewegung langsam genug ist! Das gilt für Griffübungen genauso wie für die Umsetzung NOten zum Spiel. Parallel dazu kann man das Begreifen unterstützen, indem man singt. Also die Melodie oder Phrase erst singen, bis man eine präzise Klangvorstellung hat, dann spielen. Solange das Notenlesen nicht automatisiert wird, MUSS man wirklich langsam lesen und spielen. Erst wenn verschiedene Patterns abgespeichert sind, dann geht es auch mit dem Noten lessen schneller, weil ganze "Blöcke", z.B. 1/16 Läufe als gesamtes Muster abgespeichert wird und das Gehirn nur noch das Pattern Nr 12 aufrufen muss. Daher ist es gut, die Tonleitern weiterhin parellel zu entwickeln und die Variationen davon, weil der Körper dann schneller die Patterns erkennt und aufrufen kann. Meine alten Etüden von damals kann ich heute nur schnell spielen, weil einzelne Abschnitte oder Läufe als Pattern abgespeichert wurden, und ich "nur" noch diese Muster aufrufen muss. Es ist daher sehr, sehr wichtig, Geduld zu haben und die Palette an Mustern beständig zu erweitern. Das gilt für freies Spiel genau so, wie für das Noten lesen. Mir fällt bis heute die Rythmik beim Noten lesen relativ schwer. Ich brauch erst eine klare rythmische Vorstellung, ein Klangbild, bevor ich wirklich etwas spielen kann. Erst lesen, dann hören, dann singen, dann spielen. Viel Erfolg!! edit: ach ja, wenn du dir die Tonart eines Stückes bewusst machst, indem du die entsprechende Tonleiter erst spielst, dann werden dir die falschen Töne (die als Pattern schon abgespeichert sind) nicht so leicht unterlaufen. Ein falsch abgespeichertes Pattern zu überschreiben ist viel, viel schwerer, als ein neues richtig anzulegen!!
hi, also vielen dank für eure posts, haben mir schon sehr geholfen! also ich werd dann mal weiter schlicht weg gaaaanz langsam weitermachen. beim zweiten mal gehts dann meisten schon fast doppelt so schnell (!), weil ich die phrasen dann schon bisschen im kopf hab, aber vom blatt spielen ist nun mal das erste mal lesen und da muss ich halt einfach üben... ^^ mein allergrößtes problem sind b-vorzeichen, sobald es mehr wie 2 oder 3 sind. erst recht, weil es ja beim saxophon im prinzip keine b-griffe gibt. bzw. die griffe leiten sich nach oben ab. beispiel as: gis ist vom greifen her einfacher zu interpretieren (g und die gis-klappe. bis man da im hirn hat, dass das auch ein as ist und man jetzt bei einer vorgeschriebenen tonart eben jedes "a" als "gis" greifen muss.... oje ^^). genauso bei ges (fis), des (cis), es (dis), usw... aber wie gesagt, danke für eure antworten! gruß
Hi! Ich vertrete die Meinung dass wenn man sein vomblattspiel verbessern möchte - muß man es üben. Ich habe immer einen Etudenheft (egal Jazz od. Klassik) zur seite die ich nur lese. In dieses Buch wird nicht geübt - nur gelesen. Was man auch machen kann - nimm einen blatt Notenpapier und zeichne wahlos Notenköpfe. Mache 3 bis 4 zeilen davon. Wähle verschiedene Isorhythmen und spiele alle noten durch. Dass ist gut für die "Noten enkennung". Für Rhythmus soll man mit einen Schlagzeuger unterhalten und frag nach eine Rhythmusschule. Viel Spaß!
Hallo ! Als sehr hilfreich habe ich erlebt, einfach alle Tonleitern über den ganzen Umfang des Instruments einzulernen bis es automatisch abläuft, dann spielen die Vorzeichen überhaupt keine Rolle mehr. Dauert natürlich seine Zeit, aber es lohnt.. danach die Terzen, Quarten ec in der gleichen Weise. Viel Geduld
Klingt, als ob dein Saxlehrer versäumt hat, dich lange Noten mit allen Vorzeichen zum Zuordnen ->Note auf dem Papier-->Griff auf dem Sax üben zu lassen, incl. fis=ges etc. Solche Übungen sind auf den ersten paar Seiten jeder Saxophonschule zu finden. Solange du Note=Griff nicht sofort siehst, kannst du dir das Üben von Stücken sparen. LG, Tom
hi! jo danke nochmal für die vielen tipps! echt klasse! ja das problem mit dem griffe-finden habe ich eben, da hakt es halt. das allein jedoch wird sehr schnell immer besser, besonders mit vorzeichen oder so lerne ich schon recht gut. nur eben besagte b-tonarten, keine chance. für ein "a" ein "gis" zu spielen (also eigentlich ein "as"), dass macht mir probleme. die sache ist die, dass ich schon teilweise recht gute und nicht-einfachs tücke draufgeschafft und geübt habe, aber so stücke vom blatt spielen haut einfach nicht mehr, sobald die dicken tonarten oder läufe kommen. naja. muss einfach viel spielen. wenn der blöde schweinehund nicht wäre, verdammt
Wenn ich alles richtig gelesen habe spielst du ein Jahr Sax. Nach dieser kurzen Zeit würdest du in unserem JBO noch lange nicht ins große Orchester kommen, ggf. in das kleine. Anhand deiner Beschreibungh nehme ich an, dass du die Schwiewrigkeitsgrade des Kleinen beherschen würdest. Die des Großen wohl noch nicht. Da das aber keiner erwarten würde, gäbt es kein Problem. Ich bin zwar wesentlich älter als du und jetzt im 3. Jahr beim Saxophon und immer noch nicht zufrieden mit meinen Fähigkeiten. Egal welche neuen Stücke kommen, bestimmte Stellen muss ich mir immer in Ruhe anschauen, damit sie klappen. Aber weißt du was, wenn das anders wäre, wären wohl die Stücke zu leicht und damit das Hobby zu langweilig. Gruß Peter
hi, neben Üben hilft, wenn du ein Stück vom Blatt spielen willst, wenn du vorher einfach ein paar mal die Tonleiter dazu spielst, so zwei drei Mal, ruhig langsam um sich einfach darauf einzustimmen. Das geht natürlich später nicht immer, aber du wirst feststellen, dass das AS viel leichter gegriffen wird, wenn du dich vorher etwas drauf eingespielt hast. Es ist eigentlich viel einfacher, wenn man in der Tonart denkt und nicht versucht beim a ein gis zu spielen...... Und dann sollte das Tempo so sein, dass du im Geiste und im Auge zwei Takte voraus bist, so wie im Straßenverkehr, wo man auch schon weiss, ob jemand an der Kreuzung steht bevor man da ist. Viele Grüße Gine