Von Augen und Ohren ...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von jogi_music, 20.April.2005.

  1. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!
    Angeregt durch Siggis Posting, will ich mit Euch über unsere Sinne diskutieren!

    Aus meiner Sicht, sind die Ohren tendenziell verschlossen(er), wenn wir uns mit den Augen beschäftigen, also auf Noten gucken. Dann achten wir weniger auf Ansatz, Stütze und dergleichen, sondern konzentrieren uns auf Takt, Tempo, Rhythmus, Artikulation, Dynamik....etc.

    Können wir uns von den Noten lösen, oder "stehen wir darüber" - "können die Noten spielen" -, dann können wir unsere Ohren aufsperren, was tatsächlich notwendig ist, vor allem, wenn wir in einem Ensemble musizieren.

    Seht Ihr das anders? Muss also Ziel sein, während wir Noten spielen, alles beachten zu können?
    Quasi: das linke Ohr hört in mich hinein, das rechte Ohr hört meinem Spiel (und meinen Mitmusizierenden) zu?
    Liebe Grüße, Jogi
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Seid Gegrüsst !

    Ich meine, dass unsere Aufmerksamkeit immer nur auf eine Sache gelenkt werden. Es gibt aber auch eine Übermethode, die sich "Üben mit Rotierender Aufmerksamkeit." nennt. Nach dieser Mehtode, lässt du deine Aufmerksamkeit auf die Sachen rotieren, die Jogi genannt hat, um sie zu verbessern. Dann aber, sollte man wieder auf das Eigentliche zurück kehren, auf das es beim musizieren ankommt. Was das ist, weiss ich noch nicht. Im Moment denke ich, es ist der Bass auf den man hören sollte.

    Schöne Grüsse
    Egon


     
  3. Siggi

    Siggi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Jogi,

    wenn ich ein Oktavsprung C' auf C'' spiele (oder einen beliebigen anderen Intervall) und ich höre es nicht daß ich einen viertel Ton daneben liege so kann ich nie einen (relativ) sauberen Intervallsprung spielen. Und das wird dann wirklich zum Problem wenn ich mit anderen musiziere.

    Evan ging eigentlich auch soweit, daß du die Töne die du spielen willst (ob in einer Improvisation oder vom Blatt) in deinem inneren Ohr voraushören solltest. So kann sich deine Muskulatur (Ansatz, Stimmritze) optimal auf den zu spielenden Ton einstellen. Das sollte dann irgendwann automatisch gehen, genauso wie beim Autofahren auch sehr viele automatisierte Vorgänge ineinandergreifen.
    Er hat dazu Intervallübungen in Verbindung mit Obertonübungen, ähnlich denen von Sigurt Rascher, empfohlen

    Er legte jedem nahe sein Gehör zu schulen. Wenn möglich dies sogar bei entsprechenden Gehörbildungsseminaren zu tun.
    Er meinte, daß ein gut ausgebildetes relatives Gehör für den Musiker sehr wichtig ist.

    Ich konnte hoffentlich zum Verständis beitragen
    ;-)

    liebe Grüße
    Siggi
     
  4. the_Martin

    the_Martin Ist fast schon zuhause hier

    Interessantes Thema! Ich glaube sauber vom Blatt spielen und dann noch sich selbst und andere bewußt zu "hören" können nur die wirklichen Profis. Mein Lehrer, der auch Bigband-Leiter ist, verblüfft mich da immer wieder. Er spielt meist selbst mit und hört dann noch auf 14-17 andere Musiker. Da kommen dann so Sprüche wie: " das Alt war im 8en Takt zu früh, beim Tenor klingt das D etwas daneben und die Posaunen bitte etwas weniger Druck"....unglaublich. Ich spiele da aus zeitgründen nur selten mit, aber bin immer wieder erstaunt und fasziniert wie er das macht.
    Alleine benutze ich Noten eigentlich nur um ein neues Stück zu üben. Sobald das dann einigermaßen sitzt, versuche ich es frei zu spielen, nur dann kann ich mich auf "meinen" Sound, das Timing und eben die so wichtigen, feineren Nuancen konzentrieren... Ich verlasse mich eigentlich immer mehr auf mein Gehör, das ist auch wichtig um mit anderen zu spielen, gerade in einer kleineren Besetzung.

    Für mich funktioniert das so ganz gut, aber ich denke jeder hat da so seine eigenen "Tricks". ;-)

    Gruss, Martin
     
  5. jojob

    jojob Kann einfach nicht wegbleiben

    Also ich spiel schon immer ohne Noten,bin also drauf angewiesen zu hören.Ich denke das hilft ungemein eine eigene Musikalität zu entwickeln und sorgt für einen guten Sound in einer Band.Leider kann man sich keine inspirationen aus einem Notenblatt holen,es dauert eher länger bis man ein Stück nachspielen kann und wenn ich ne Session mitmach und die anderen schlagen ein Stück aus dem Realbook vor welches ich nich kenne,guck ich erstmal blöd aus der Wäsche...Aber Grundsätzlich denke ich das Musik auch fürs hören gemacht wird,man also die Ohren unbedingt einsetzen muss,und das geht auf jeden Fall besser wenn man sich nicht auf Noten konzentrieren muss
    jojo
     
  6. betgilson7

    betgilson7 Ist fast schon zuhause hier

    schön!
    Ich hatte einen Lehrer der "Virtuoso" in der Klarinette war (sax so la la, war nicht sein Hauptinstrument). Noten Lesen, egal welche Schwierigkeitsgrad mühelos, super technick usw... aber vom Gehör spielen war er nicht gewöhnt und konnte es kaum.

    Ich finde auch daß ohne Noten die Musikalität besser zum Ausdruck kommt. Man kann mehr Feeling einbringen und an sich an den Klang besser konzentrieren.
    Ich übe mit Noten bewundere aber die Leute die einfach ohne Noten mitspielen können. Toll.
     
  7. jojob

    jojob Kann einfach nicht wegbleiben

    @betgilson
    Du hast mich ja noch garnicht gehört.....von wg bewundern
    jojo
     
  8. Siggi

    Siggi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    wenn man gänzlich ohne Noten spielt und übt läuft man bzw. ich schnell in Gefahr nur rumzududdeln. Ohne Konzept, timing............. das ist dann auch vertane Zeit.

    Man sollte sich immer bewußt sein was man gerade spielt bzw. spielen möchte.
    Gelingt mir irgendwie auch nur höchst selten, doch wenn es glingt ist die Übezeit um Welten effektiver.

    Gruß
    Siggi
     
  9. jojob

    jojob Kann einfach nicht wegbleiben

    @ siggi
    ich spiel seid zwei Jahren in einer Band,die sorgen schon dafür das ich nich nur rumdaddel.... :lol:
    ansonsten schmeiss ich mir meist irgendwelche CDs rein zu denen ich spiele und die Musiker fordern mich meistens auch
    aber du hast natürlich recht,ich üb oft nicht nach einem Konzept,kann sein das mich das bremst(kann ich leider nicht beurteilen,kenne es nur so)
    jojo
     
  10. betgilson7

    betgilson7 Ist fast schon zuhause hier

    Hi jojob!! :)

    ich habe gesagt das hier...

    ich bewundere die Leute die...

    und nicht ich bewundere DICH Jojob !! ;-)

    langsam Junge, aber weiter mit der Begeisterung, schadet nicht. ;-)
     
  11. jojob

    jojob Kann einfach nicht wegbleiben

    @betgilson
    ???aber ich gehör doch zu denen die ohne Noten spielen..

    war auch nur Scherzhaft gemeint...
    lg
    jojo
     
  12. wlg

    wlg Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo !

    Ich denk mir, speziell wenn ich in einem Ensemble spiele,
    kommt man einfach ohne Augen nicht aus- man nehme nur
    her Dynamikzeichen, Dirigentenanweisung ec.
    Finde auch, dass es durchaus gleichzeitig mit hören zu
    einer befriedigenden Synthese führen kann und soll, sonst
    würden ja die tollsten Symphoniker alle auswendig spielen !

    Auf der anderen Seite gab es Musik lange bevor die Noten-
    schrift eingeführt wurde.

    Das als kleiner Beitrag
    Wolfgangaug und Ohr
     
  13. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Zum Thema hören geht es meines Erachtens nicht nur darum, in welche Richtung man die Ohren dreht, sondern vor allem ganz wesentlich um die Entwicklung und Schulung des Gehörs parallel zur Entwicklung der Spielfertigkeit.

    Gerade bei einem von der Intonation her heiklen Instrument, wie das Sax ist es ja absolut wichtig, sein Gehör zu schulen und zu trainieren, damit man überhaupt in der Lage ist, kleine Unstimmigkeiten sofort zu hören, möglichst bevor der Zuhörer sie wahrnimmt.

    Ob mit Noten oder ohne ist da meiner Meinung nach erstmal zweitrangig, denn sobald man ohne Noten mit anderen Musiziert, und sei es nur ein Playalong, muss man sowohl auf sich, als auch auf die anderen hören.
    Wenn man aber nicht in der Lage ist, eine Tonabweichung von 10 oder 20 Cent zu hören, dann bringt das alles recht wenig!

     
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