Wann "kann" man Saxophon spielen?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von hpesch, 23.Dezember.2013.

  1. hpesch

    hpesch Kann einfach nicht wegbleiben

    Als kleine Umfrage zum Fest: was ist eure persönliche Vorstellung davon, wann ihr sagen könnt oder konntet "Jetzt kann ich Saxophon spielen!". Denn niemand ist ja in der Musik "fertig", auch wenn man z.B. ein Studium absolviert hat und Berufsmusiker ist.
    Aber wenn jemand fragt, kannst du Saxophon spielen, wann währt ihr bereit, mit Ja zu antworten?
     
  2. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Sobald man alle Töne im "zulässigen Gesamttonbereich" (tief Bb oder A bis hoch F oder F#) spielen kann. Es ist ja nicht die Frage ob man gut spielen kann, sondern nur ob.
    Wenn aber jemand von sich der Meinung ist, richtig toll spielen zu können, ist er schon auf dem traurigen Weg in die Bedeutungslosigkeit.

    Gruß Reiner
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo hpesch,

    ich glaube, dass dies recht individuell ist. Die Frage ist ja, woran du dies festmachen möchtest.

    Mein Vater hatte mir früher gesagt, wenn ich Akkordeon spielen könnte, dann kauft er mir eine Orgel. Mit dem Einstieg ins Akkordeonorchester war es dann so weit.

    Ich hatte zwei Jahre Unterricht auf dem Saxophon (Quereinsteiger Akkordeon / Orgel) und konnte dann in zwei BigBands einsteigen. Also bei mir zwei Jahre?

    Meine frühere Ehefrau fragte mich, nach einem Jahr Unterricht (nicht bei mir!) , wann sie Klavier spielen könnte. Meine Antwort war etwas frech: "Nie; denn es gibt kein Ende."

    Wenn ich mitbekomme, dass manche Saxophon-Profis immer noch täglich mehrere Stunden üben, dann glaube ich, dass deine Frage im Prinzip nicht beantwortbar ist.

    Gruß
     
  5. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    Ich wer wohl noch einiges Zeit brauchen bis ich das mir gegenüber mit JA beantworten kann. Aber ich arbeite dran...der Weg ist das...blabla la... :)
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die Frage lässt sich nicht beantworten, da nicht geklärt werden kann, was mit "Ich kann Saxophon spielen" gemeint ist.

    Lg Saxhornet
     
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Andreas,

    sei nicht so pessimistisch...

    In 50 Jahren kannst du es... Du musst nur lange genug leben und fit bleiben.

    :pint: ;-) :duck:



     
  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Die schwierigen Fragen zum Fest. :)

    Ich würde da mit dem geschätzten Forumsmitglied saxhornet sagen: Das kommt darauf an. Nämlich was soll ich wann mit wem usw. spielen.

    Als ich 17 war, hab ich autodidaktisch mit Klarinette angefangen. Nach ungefähr einem Jahr hat der Musiklehrer des Gymnasiums, in dem ich Schüler war, erfahren, dass ich "Klarinette spiele". (Er hatte zwei sehr hübsche Töchter, vor denen ich mit der Klarinette angegeben hatte, wofür lernt man denn schließlich ein Instrument!)

    Er hielt mir also ein Notenblatt unter die Nase: "Kannst du das spielen?" Natürlich sagte ich Ja und war in der Klemme... Die Aufführung des Schulorchsters plus Chor zum Jahresabschluss ging halbwegs ohne Unglück über die Bühne. Eigentlich konnte ich aber nicht Klarinette spielen.

    bluefrog

    Zusatz nach Lektüre der vorhergehenden Beiträge: Ich kannte saxhornets Antwort nicht. ;-)
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Nee -sehe ich anders! Bei Klavier geht es doch auch!



    :ironie:
     
  10. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Warum sollte man nicht von sich behaupten, auch wenn man nur auf leidlichem Amateurniveau spielt, ja ich kann Saxophon spielen?!
    Das ist wahrscheinlich so ein typisch deutsches Ding, mit der Ehrfurcht vor dem Perfekten.

     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Bereckis

    Michael, meine Antwort ist nicht pessimistisch.....im Gegenteil.

    Ich merke ja, dass ich je mehr ich kann lerne, was ich alles noch NICHT kann!

    Das stört mich aber nicht....ich habe nicht das Ziel, dass Sax "zu können"...
    für mich eine irrelevante Frage, weil ich immer noch was finden werde, was ich noch nicht kann.

    Und grade das ist das spannende, eben nicht irgendwo "anzukommen"...dann fragt man sich nämlich, was dann kommt und der Frust setzt ein.

    Für mich ist es Befriedigung heute was zu beherrschen, was vor einem Jahr noch nicht ging...einen Sound zu entwickeln, wo mein Lehrer meint, er klingt immer professioneller...

    Daran erfreue ich mich....das berührt und motiviert mich....nicht ein m. E. nicht zu definierendes Ziel "ich kanns"...

    CzG

    Dreas
     
  12. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe für mich die Definition, dass man ein Instrument spielen kann, wenn man das was man im Kopf hat, simultan auch auf dem Instrument abrufen kann. Sprechen kann man ja auch in dem Moment, wenn man die Worte im Kopf auch sagen kann. Der Wortschatz muss dafür gar nicht so groß sein. Und ob man etwas interessantes zu sagen hat, liegt im Ohr des Zuhörers.

    Ein fohes Fest! Andreas
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Um sich einer Antwort zu nähern, könnte man versuchen, Parallelen zu finden:

    Wann kann man eine Fremdsprache sprechen?

    Wann kann man Tennis/Golf/Hockey/Fußball spielen/Marathon laufen etc.?

    Eine Fremdsprache kann man sprechen, wenn man wie ein Native-Speaker spricht!? Hm, dann ist es ja eigentlich keine Fremdsprache mehr. Wenn ich mich in dem fremden Land verständlich machen kann? Kann ich dann die Fremdsprache?

    Wann kann ich bestimmte Sportarten? Wenn ich in der niedrigsten Klasse Wettbewewrbe mitmachen darf? Auch die größten Sportler sagen bisweilen, dass sie ihre Sportart nicht beherrschen, es also noch nicht vollständig können.

    Also, die Frage kann man eigentlich nicht beantworten.

    Ein eigenes Beispiel: Im Urlaub waren wir mit Freunden; andere Gäste waren unterwegs, so dass ich die Gelegenheit genutzt habe, den Freunden ein kleines Ständchen zu bringen.

    Die anderen Gäste kamen, ich wollte eigentlich sofort aufhören. Sie sagten aber: "Machen Sie doch bitte weiter, das hört sich schon professionell an." Mann, war ich geschmeichelt! Aber im Ernst, ich fühle mich als Anfänger und ich "kann" NICHT Saxophon spielen.

    Und wenn ich mich aufnehme und anschließend abhöre, weiß ich, dass ich Recht habe.


    Schöne Weihnachten und herzliche Grüße,


    Joe




     
  14. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Die Frage ist nicht zu beantworten, solange über den Maßstab kein Konsens hergestellt wird.

    Und der ist und bleibt unterschiedlich. Der Eine ist schon zufrieden, wenn der den normalen Tonumfang einigermaßen rauskitzeln kann, ein Anderer erst, wenn er jeden Fliegenschiss auf dem Notenblatt (..ist nicht böse gemeint...) korrekt spielen kann.

    Was soll's - Hauptsache, jeder setzt sich realistische Ziele und hat unterwegs Spaß an dem, was er tut.
     
  15. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Die Frage erinnert mich an den kürzesten bekannten Golfer-Witz:

    "Ich kann's!" :)
     
  16. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Das sehe ich etwas anders.
    Man kann Saxophon spielen, wenn man dem Musikinstrument wohlklingende Töne entlocken kann, die nicht nur dem Spieler, sondern auch dem Zuhörer gefallen. Denn das ist ja das eigentliche Ziel beim Musizieren.
    Solche Aussagen wie nie oder wenn du dieses oder jenes Spielen kannst bist du erst ein Musiker, finde ich besonders für Anfänger als unheimlich abschreckend. Jeder der ein Musikinstrument spielt (auch oder gerade die Anfänger), sollte durchaus mit Stolz sagen dürfen: "Ich kann ein Instrument spielen"!!!
    Für mich hört sich so eine Aussage wie "nie, oder ich habe noch einen langen Weg vor mir, etc.", von jemanden der schon länger ein Instrument spielt nach "Tiefstapelei" an, um von dem Zuhörer eine Bestätigung, wie gut man eigentlich spielen kann, zu erhalten.

    Weihnachtliche Grüße

    Paedda
     
  17. Claus

    Claus Mod Emeritus

    @Paedda

    Mit der Definition kommst Du vom Problem der Subjektivität nicht los.
    Wann ist ein Ton wohlklingend?

    Von welchem Zuhörer sprichst Du?

    Deiner Familie, die aus lauter Zuneigung erst mal alles schön findet, was Du produzierst? Das musikalisch nicht vorbelastete Publikum, dem ein paar falsche Töne ohnehin nicht auffallen? Das geschulte Publikum, das vielleicht noch Geld bezahlt hat, um Dich zu hören?
    Die Jury bei einem Wettbewerb?
     
  18. Gast

    Gast Guest

    Claus schrieb:

    Ja, Claus, so hab ich es auch mitbekommen. Angeblich gibt es noch einen kürzeren:

    "Gestern" :)

    Aber zurück zum Thema: Es gibt sicher kaum einen Menschen, der in irgendetwas wirklich perfekt ist. Wann kann ich Schach spielen? Aber Perfektionismus muss nicht der Anspruch sein.

    Ich darf in einer Bigband mitspielen, also kann ich Saxophon spielen:-D


    Grüße eines Saxophon spielen Könners :ironie: , Selbstironie

    Joe
     
  19. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Es ist fast nicht möglich, eine Fremdsprache so zu beherrschen wie ein Native-Speaker. Mir fallen gerade zwei Schriftsteller ein, die Deutsch sehr gut beherrschen, und trotzdem in ihrer Muttersprache schreiben: Cees Noteboom und Pascale Hugues. Ein Ausnahme war Samuel Beckett, der seine Stücke englisch und französisch schrieb.

    Was wäre die Analogie zum Musikinstrument? Vielleicht es so zu beherrschen, dass man alles, was man im Kopf hat, perfekt auf dem Instrument umsetzen kann.
     
  20. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Wir reden hier ja nicht vom Profimusiker, sondern vom Laien - Amateur. Der Spielt auch vor selbigem Publikum. Da sollten auch ein "Verspieler", oder mal ein falsch gespielter Ton dem Musiker nicht den Mut nehmen. Gerade dies macht ja auch das Spielen aus. Selbst zu Musizieren ist immer noch "Handarbeit". Das muss nicht fehlerfrei sein. Und ich bin gerade deshalb der Meinung, dass auch ein mit Fehlern behaftetes Spielen, dem Saxophonspieler die Erlaubnis gibt zu sagen, dass er Saxophon spielen kann.
    Wenn man dich fragen würde ob du kochen kannst, dann würdest du das auch bejahen, ohne ein Gourmet-Koch zu sein.

    LG

    Paedda
     
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