Warum eigentlich B- bzw. Es-Stimmung

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von last, 30.Oktober.2014.

  1. Gast

    Gast Guest

    Und ich wurde vor hundert Jahren in diversen Kursen bei Joe Viera mit der konsequenten Forderung konfrontiert, alles Material, was er so rausgab, vor allem für die Ensemblearbeit, KLINGEND zu lesen, und zwar sofort. Wir haben geschwitzt, aber heute bin ich dankbar dafür - man kann viel besser mitreden, beim Pianisten reinschauen, Akkorde zurufen und verstehen usw. Man wird zwei- oder gar dreisprachig.

    Herman
     
  2. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier


    Oh, da hat Joe sich aber sehr gewandelt. Mich versucht er seit ein paar Jahren zu überreden, dass ich lernen soll Bb- und Eb-Stimmen zu lesen;-)

    Ja, ich bin einer von denen, die die Saxe (Tenor, Bari und Alt) klingend spielen. Beim Tenor ist das eigentlich ganz einfach: man muss sich nur vorstellen, das Sax sei keine Blockflöte sondern eine Tinwhistle ;-) - Alt und Bari sind halt anders.

    Solange man nicht in die Bigband will, finde ich das sehr hilfreich. Ich kann mich problemlos mit Pianisten und Bassistn unterhalten, dort mit in die Noten gucken. Und wenn es droht, dass ich bei der Improvisation den Faden verliere, schaue ich der Gitarristin auf die Finger.



    keep swingin´



    Euer Saxax
     
  3. last

    last Guest

    Danke - darüber freue ich mich wirklich sehr! :)
     
  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das ist reine Übungssache. Für Klarinettisten ist das tägliches Brot, wenn sie im mittleren Register wie ein Saxofonist greifen und im unteren, wie wenn sie auf ein F-Instrument transponiern müssten.

    LG Helmut
     
  5. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Diese Klarinettensozialisation ermöglicht es, mit ein wenig Umdenken Altnoten auf Tenorsax und umgekehrt zu spielen.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Saxax!

    Hallo Saxax,

    meiner Ansicht nach - und das sieht Herr Viera offenbar ähnlich - sollte man am besten alles drauf haben, sowohl die transponierten Noten als auch C-Stimmen auf den diversen Saxen umsetzen können. ;-)

    "Mehrsprachige" Grüße,
    Rick



     
  7. philipp_b

    philipp_b Ist fast schon zuhause hier

    Ahoi rbur und Bernd,
    danke für die Tips, da hab ich ja tatsächlich mal etwas dazugelernt im Forum ;-) Die C Saxe gibt es ja sogar schon länger, durchgesetzt haben sie sich dann ja wohl doch nicht so richtig. Liegt vllt auch an der Qualität von Thomann und Aquila Saxophonen. Grüße, Philipp
     
  8. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Hallo an alle,als Hobbymusiker möchte ich mein angelesenes Wissen mitteilen. Was ich hier noch nicht gelesen habe ist, wofür welches Instrument anfangs konzipiert war, und daher auch die "IHRE" Stimmung. Das Orchester mag wohl eher das C und F (auch G) Instrument, das Militär Bb und Eb. Warum? Musiker können das genauer erklären, denn ob in C-dur oder in was weiss ich -moll wirkt anders auf unser Gemüt, und ein Konzert soll ja schliesslich anders auf uns wirken als die Komandos und Märsche der Militärs.
    Sax hat wohl seine ersten Instrumente (Saxophon und Bassklarinette)in C konstruiert, er wollte in die Konzertsäle, ist dann aber auf Bb und Eb umgestiegen, da sich die Saxophone gut beim Militär verkaufen liessen. Das c-melodie war wohl für die Hausmusik gedacht. Welcher Haus-Musiker, heute Hobbymusiker, konnte schon vom Blatt transponieren, und die Partituren waren halt fürs Klavier in c. Und so war es Papa möglich Mama am Klavier zu begleiten.
    Sollte ich Mist geschrieben haben, bitte korregiert mich.
    Claus
     
  9. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Gerne, es heißt korr[color=CC3333]i[/color]gieren. Sorry, musste sein :hammer:
     
  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    also sind wir gerade bei dem Stand, dass die Saxe in Bb/Es sind, weil die Klarinetten bzw. die Blechbläser es sind. Was mich wundert, ist, dass noch keiner gefragt hat, wieso die Blechbläser so gestimmt sind... wobei ich nicht glaube, dass es mit der Wirkung der Harmonien auf das Gemüt zu tun hat. Ich hab mal was gehört, dass das insbesondere bei Trompeten und anderen Instrumenten mit ähnlichen Modulationsmöglichkeiten (drei Tasten...) damit zusammenhängt, dass sie mit ihren Tasten den Ton nur tiefer machen können und nicht höher, und deshalb mit b-Vorzeichen leichter zurecht kämen... wobei mir nicht klar ist, warum dann in einer b-Tonart, wo ich mit umso mehr "Kreuzen" ausgleichen muss, und nicht in einer Kreuztonart...

    lg, Wolfgang
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ganz früher hatten die Blechbläser ja noch keine Ventile. Da wurde für fast jede Tonart ein anderes Instrument gebaut. Zudem gab es auch noch keine allgemeingültige gleichabständige Stimmung, sondern verschiedene mehr oder weniger auf Naturtonbasis aufbauende Systeme.
    Auch heute gibt es ja durchaus noch verschiedene Trompeten, bsp. in C, D oder Eb.

    Warum sich für die meisten Anwendungen letztlich Bb durchgesetzt hat, und in der Folge als Zwischending für Klarinetten und Saxophone noch das Eb (bei Klarinetten gibt es aber noch eine in F) während bei Flöten eher C und F, bzw. sogar G das Rennen machten wird vermutlich niemand mehr klären können.

    Gruß,
    Otfried
     
  12. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo,

    ich spekuliere jetzt mal ins Blaue: Bei den Klarinetten hat sich im Symphonieorchster die Stimmung in Bb und A durchgesetzt, weil diese Instrumente von der Klangfarbe gut passen und alle Tonarten gut abgedeckt sind. Andere Stimmungen im Halbtonabstand wären grifftechnisch längst nicht so günstig. Für das Saxophon lag es dann nahe, eine der beiden Klarinettenstimmungen zu wählen. Warum das dann nicht A wurde, liegt vielleicht wieder an den Blechblasinstrumenten und der Militär-/Blasmusik.

    Kann aber auch ganz anders gewesen sein. :)
    Gruß Helmut
     
  13. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier


    Moin Rick,

    naja, dann sollte man auch noch Alt-, Tenor-, Bass- und Bratschenschlüssel flüssig lesen können und alle Stücke in allen 12 Tonarten auswendig..... ich weiss ja......

    Ich finde aber, das Simultandol(l)metschen ist ein angstrengender Job, den man den Profis überlassen kann;-) .... Solange nehme ich meine C-Stimmung als Esperanto. Dabei gebe ich zu, Basschlüssel auf dem Bari lesen können, das hätte ja manchmal was.

    Übrigens: Joe ist bei mir immer erstaunt, dass es jemanden gibt, der die Saxe klingend spielt.


    keep swingin´



    Dein Saxax
    (der einsprachig Multikulturelle)
     
  14. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele Alt und Sopran mit transponierten Partituren und habe trotzdem kein Problem damit, mich mit Pianisten und Gitarristen über Changes usw. "in klingend" zu unterhalten, das ist reine Übungssache.
     
  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Japp, machen wir auch in der BigBand ... 'ich hab' in Takt 17 auf der 2 ein klingenden Fis ... stimmt das?'; manchmal kommt vom Dirigenten auch die Frage 'Wer spielt ein klingendes H in Takt 7?' oder so.

    Grüße
    Roland
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Genau - je eher man damit anfängt, desto besser, nach einiger Zeit geht es immer flüssiger, bis man sich irgendwann fragt, wozu man ein C-Sax brauchen soll.
    Den "Transpositions-Computer" trägt man schließlich auf den Schultern mit sich rum - Gehirn-Training ist alles und Konzentration benötigt man als Musiker sowieso ständig. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
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