Was darf eine Generalüberholung kosten?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Bleedin‘ gums Murphy, 25.November.2020.

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  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich gönne jedem das Gefühl, welches der Kauf eines neuen Instruments, Mundstücks oder sonstigen Zubehörs vermittelt. Ich brauche das selbst auch ab und zu. Aber ob es objektiv sinnvoll ist??
    Ich habe einige verschiedene Saxophone gleicher Baugröße im Besitz. Jedes spielt anders, selbst gleiche Modelle fast gleichen Baujahrs sind nicht gleich, sei es, dass sie anders eingestellt sind, oder dass sie für mich anders klingen. Für mich als Spieler.
    Nehme ich das ganze auf, oder frage meine Familie, dann sind die Unterschiede marginal. Das geht eher in Richtung lauter, "man merkt dir macht dieses Instrument mehr Spaß als das davor", "irgendwie klingst du auf dem Saxophon flüssiger als auf dem davor". Packe ich das Ganze in einen Rahmen durch playalong, dann sind die Unterschiede kaum hörbar.
    Was ich damit sagen will ist, bevor du mit einer Erbschaft losgehst und ein neues Saxophon kaufst, überleg dir, warum du das tust, oder ob du ev. besser dein amati optimierst wenn du grundsätzlich mit dem amati glücklich bist.
     
  2. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    An Satz 1 ist was wahres dran und ich beobachte mich selber, dass ich eher zum unüberlegten Kaufen neige, wenn es mir schlechter geht, um mir selber was gutes zu tun und meine Laune zu bessern.
    Satz 2 würde ich vielleicht für die depperte Familie Geiss stehen lassen, aber nicht als Verallgemeinerung für den "modernen Menschen". Geld macht vieles leichter im Leben. aber vieles ist halt nicht durch Geld zu erwerben - ein geiles Solo auf dem Saxophon spielen zu können, Intelligenz, Zeit, Liebe, Zufriedenheit, Freunde etc.
     
  3. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    @JES:Ja, das habe ich schon bedacht. Und es ist gut möglich, daß ich das Amati behalte und optimiere, immerhin ist es mir im letzten halben Jahr ans Herz gewachsen! Jeden einzelnen Tag seit April habe ich darauf gespielt! Vielleicht kaufe ich mir nur ein paar neue Mundstücke, zum erweitern meines Horizontes. Es gibt Mundstücke, die ich ausprobieren will, wie z.B. eine Gregory Kopie.
     
  4. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    @RomBI: Ach Mensch, so habe ich früher ja auch gedacht! Aber dann habe ich durch meine veränderte Perspektive gesehen, was Geld wirklich bedeutet, wenn man keins hat. Hat man kein Geld, hat man kein Leben. Hast du Geld, hast du Freunde, bzw. du hast keine, wenn du immer nur andere anbetteln mußt. Die Crack Nutte von um die Ecke liebt dich aus tiefstem Herzen, wenn du ihr ihre Steine bezahlst-klingt hart, ist hart, aber ist so.
    Erst, wenn du nicht damit beschäftigt bist um deine Existenz zu kämpfen hast du ja die Muße, um ein geiles Saxophonsolo spielen zu können!
    Und Intelligenz-es gibt so viele Intelligente Penner und Obdachlose, man glaubt es kaum! Aber niemand hört auf dich, wenn du nichts hast! Wenn die Polizei dich duzt, weißt du, du hast es geschafft-nach ganz unten
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.November.2020
  5. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Und das wäre Deine Definition von "Freundschaft"? Kann ich kaum glauben.
     
  6. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Das ist ja nicht meine Definition von irgendwas, das ist alltägliche Realität um mich rum. Ich sitze jetzt gerade in der Bahnhofsmission im Frankfurter Hbf und trinke einen kostenlosen Kaffe.
    Hier versucht jeder irgendwie durchzukommen..
     
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  7. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    @Bleedin‘ gums Murphy

    Ich finde deine Sichtweise auf die Dinge wirklich sehr interessant, weil du eine ganz andere Perspektive liefern kannst.

    Ich würde das bestätigen, deine Aussage aber eben so:

    Ich würde sagen, dass mehr Geld ungleich mehr Glück ist, aber:

    ...es muss erstmal so viel Geld da sein, dass die Grundbedürfnisse gedeckt sind.
    Dann noch ein kleines bisschen FuFu...aber noch mehr....?
    Nicht wichtig.
    Dann kommt nur noch die Gier.

    Und wie gesagt, jmd der um seine Existenz bangt kümmert sich nicht um Biosiegel und E-Autos, Work-Life Balance beim Home-Office...
    Das ist Luxus, wir haben bloss vergessen, dass es das ist.


    So, hach, was ein philosophischer Montag :eek:
     
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  8. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Wenn du nichts hast, was andere eventuell gebrauchen könnten, das kann sein: eine Zigarette, Kleingeld, ein hübscher Busen (als Frau), Drogen, das Wissen, wo es Drogen gibt, ein guter Rat, die Fähigkeit dir die kaputten Lebensgeschichten von anderen anzuhören, dann wirst du schnell sehen, daß du ganz, ganz allein bist. Niemand hilft dir nur weil du du bist. Das ist so eine Lüge von politisch korrekten Träumern, die mit ihrem Arsch im Trockenen sitzen. Menschen sind so.
     
  9. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

  10. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Aha. Und was genau ist dann die Motivation der Foristen, die sich hier nach Kräften bemüht haben, Dir bei deiner Frage behilflich zu sein?
     
  11. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Nein, das ist etwas anderes. Ihr hier seid nette zivilisierte Menschen. Dadurch, daß ich Saxophon spiele, seht ihr mich als einen von euch, und helft mir. Das sind nochmal andere Regeln als auf der Straße...
    Das ist mein Kapital, das ist das, was andere Leute von mir gebrauchen können. Ich kann Musik machen, die etlichen gefällt, deshalb geben die Leute mir Geld, deshalb bin ich sehr weit unten, aber eben nicht ganz unten.
    Aber auch hier gilt: das Saxophon ist meine Eintrittskarte zum Verein. Wenn ich das nicht hätte, das und mein Wissen darum, würdet ihr mich nicht akzeptieren. Das und natürlich mein IPhone.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.November.2020
  12. Claus

    Claus Mod Emeritus

    @Bleedin‘ gums Murphy
    Versteh mich nicht falsch: mir ist schon völlig klar, dass man einen anderen Blick auf das Leben hat, wenn man auf seiner Schattenseite gefangen ist. Und dass Vieles nur schwer vorstellbar ist für diejenigen, die mit einem geregelten Einkommen trocken und gemütlich in der eigenen Wohnung sitzen.

    Und ich würde auch unterschreiben, dass die meisten Menschen vor allem das eigene Wohlergehen im Sinn haben - viel mehr, als es für eine Gesellschaft gut ist. Aber Deine eben von mir zitierte Aussage mag ich so trotzdem nicht stehen lassen.

    Mal ehrlich: hast Du - z.B. in der Bahnhofsmission - nie Freundlichkeit von anderen Menschen erfahren, die keine Gegenleistung erwartet haben? Wie nennst Du denn die Menschen, die regelmäßig unentgeltlich in ihrer Freizeit in den Tafeln helfen? Mein Sohn z.B. mit seinen 15 Jahren macht das regelmäßig. In zwei Wochen wird er 16 und hat allen, die nach Geburtstagsgeschenken fragten, gesagt, dass er sich über eine Spende an "Ärzte ohne Grenzen" freuen würde (wie auch schon beim letzten Geburtstag).

    Apropos Ärzte ohne Grenzen: engagieren die sich für Menschen, die für sie irgendwie "nützlich" sind, weil sie etwas zu verkaufen haben?
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Das ist so nicht richtig. Hier wird auch immer wieder Leuten geholfen, die noch gar nicht spielen können.

    Lese gerade im P. M.: Menschen sind "ultrasoziale" Lebewesen, neigen automatisch dazu, aneinander "anzudocken", irgendeine Form von Gemeinschaft zu suchen.
    Das sehe ich schon im Kindergarten neben der Musikschule, wo ich gerade bin, auf dem Spielplatz, kenne ich von der Bundeswehr, aus dem Urlaub usw.
    Menschen teilen freiwillig, selbst das wenige, das sie haben, Gastfreundschaft ist überall auf der Welt verbreitet, die ärmsten Völker machen da keine Ausnahme.

    Wenn Menschen nur dann zu Gemeinschaft willig sind, wenn diese ihnen einen Vorteil verschafft, dann sind sie leider "sozial gestört".
    Geiz ist erlernt, genauso wie Sparsamkeit.
    Menschen sind von Natur aus freigiebig.
    Nicht meine Privatmeinung, sondern wissenschaftliche Forschungsergebnisse.

    Die Straße ist kein natürliches Umfeld und die meisten begeben sich nicht freiwillig dorthin, sondern "landen" da. Leider eben vorwiegend Menschen mit gewissen Einschränkungen, oft traumatisiert und irgendwann tief verletzt worden.
    Dass man in diesem Umfeld zum Pessimisten oder Misanthrophen wird, ist nicht verwunderlich.
     
  14. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @alle
    Ich rate ab vor groben Verallgemeinerungen.
    1. Unsere Gesellschaft basiert (mit allen Vor-und Nachteilen) auf dem Prinzip
    Produzieren - Verkaufen - Neues Herstellen ..... usw
    Und das, seit "Erfindung" des Geldes als Tauschwert
    (zuvor wurde Ware gegen Ware getauscht)
    Das ist weder "gut" noch "schlecht" .... das ist halt so, wie -Wetter-
    2. Dinge herstellen/benutzen hat im Kern mit unserem "Menschsein" zu tun.
    Es ging und geht um die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse.
    Das ist heute nich so offensichtlich, wie zu unsrer Zeit in der Höhle.
    Als das Rad erfunden wurde, oder das Herstellen von kontrolliertem Feuer.
    Aber das Prinzip dahinter ist unverändert.

    Und ich rate zum Relativieren.
    Hatte mal folgende Geschichte "aufgeschnappt ....
    Ein Milliardär fährt mit seiner dreizig Meter Yacht frohgelaunt und Stolz wie sonst was
    in einem Hafen ein. Die Runde an Bord feiert ausgelassen, bis zu dem Moment ....
    ...als eine noch größere, fünfzig Meter Yacht nebenan fest macht.
    Der Milliardär lässt sofort ablegen und in See stechen.
    Für den Rest des Tages war er nicht mehr "zu geniessen"

    Und, sagen wir mal, 3000,- netto jeden Monat, .... ist schon ein ordentliches Einkommen.
    Aber wenn's ein Familienvater mit zwei Kindern nach Hause bringt
    und die monatliche Miete vlt. schon bei 1600,- liegt .... ?
    Dann relativiert sich die Summe doch schnell !!
    VG
     
  15. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    In finanzielle Schwierigkeiten kann jeder kommen, auch Menschen mit regelmäßigen und hohen Einkommen.
    Geld schütz nicht davor, Fehler zu machen.
    @Bleedin‘ gums Murphy
    Ich kann verstehen, das Deine Vergangenheit dich desillusioniert hat.
    Schönes Gerede und Wunschdenken bringt Dir nix, wenn es ums überleben geht, und wer kann sich da schon
    hineinversetzten, der nicht in der gleichen Situation gesteckt hat.
    Ich wünsche Dir aber trotzdem Zuversicht für die Zukunft und die eine oder andere positive
    menschliche Erfahrung. Euer Musikprojekt in Frankfurt zum Beispiel hat dir sicher auch positive Momente gebracht.
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Bleedin‘ gums Murphy

    Beziehst Du denn Hartz IV?

    Das ist ja nicht nur der Regelsatz. Du bekommst eine Wohnung bezahlt, Heizung, Krankenversicherung und Geld für die Wohnungseinrichtung.

    Sicher nicht üppig, aber man kann davon leben.

    CzG

    Dreas
     
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  17. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Ihr habt natürlich recht. Ich bin schlecht drauf, weil mein Saxophon weg ist und ich mich ohne so unvollständig und hilflos fühle. Weil ich kein Geld verdienen kann und mich nutzlos fühle. Es gibt ja immer wieder Erlebnisse, die zeigen, daß die Menschen doch nicht so schlecht sind. Freundliche Gesten, ohne Gegenleistung, Akte der Menschlichkeit. Das gibt es und das verhindert ja auch bisher, daß ich völlig an der Menschheit verzweifelt bin.
    Zur Bahnhofsmission: Ich bin den ganzen Tag in Frankfurt, zum schlafen fahre ich abends in meine Wohnung in Idstein. Nein, obdachlos bin ich zum Glück nicht. Meine Erfahrung mit den evangelikalen Christen, von denen ich erzählt habe, hat mir gezeigt, wie manche Menschen ticken. Ihr Glaube befiehlt ihnen, ihren Nächsten zu lieben, und wenn du dich als dankbarer Nächster eignest und anbietest, werden sie dir helfen. Damit erfüllst du für sie aber auch einen Zweck. Du ermöglichst ihnen, gute Christen zu sein. Wenn du dich dann noch bekehren läßt- Halleluja! Lobet den Herren! Aber wirklich uneigennützig ist das auch nicht- es sichert denjenigen einen Trip in den Himmel (wer dran glaubt). Ich glaube, die Bahnhofsmissionsmitarbeiter ticken so ähnlich!
    Ich bekomme Grundsicherung SGB12, wegen Erwerbsunfähigkeit. Das ist genausoviel wie Hartz 4. Ja, die bezahlen die Wohnung, aber wie man davon leben können soll, weiß ich nicht! Man bekommt 440€, davon muß ich ca. 100€ Strom bezahlen ( ich erkläre noch, warum so viel), eine Monatskarte für fast 190€. Und dann ist immer noch was, entweder ist das Handy kaputt oder gestohlen, oder man braucht sonst irgendwas, und dann bleibt nicht viel! Deshalb mache ich ja auch noch Straßenmusik!
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.November.2020
    Rick gefällt das.
  18. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Ich müßte nicht arm sein, wenn meine Mutter mich an das Geld daß sie für das Haus bekommen hat lassen würde, aber da ich in ihren Augen gescheitert bin, durch meine vielen Psychiatrieaufenthalte früher, bin ich nach meinem Zivildienst im Altersheim praktisch nie mehr dazu gekommen zu arbeiten. Und wer nicht arbeitet, der hat in den Augen meiner Mutter das Recht auf Unterstützung nicht verdient!
    Enterbt hat sie mich aber nicht, und so werde ich das Geld doch noch bekommen, wenn sie stirbt-und das kann praktisch jeden Moment passieren! Ich habe keine Geschwister und es handelt sich um ca. 300.000€
    Vorausgesetzt, der allerseits erwartete Crash mit Hyperinflation kommt nicht vorher, und vernichtet alles!
     
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  19. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Ich war gerade Zeuge, wie die Polizei 35€ Bußgeld von einem offenbar ausländischen Reisenden kassiert hat. Weil dieser eine Zigarette hat fallenlassen. Und wenn man sie einmal wirklich braucht, sieht man auf 100km keinen. Wie ich vor ein paar Tagen. Da klaute mir einer die Zigarette aus dem Mund und lief weiter. Ich rief ihm ein paar Beschimpfungen hinterher, worauf er sich umdrehte und wiederkam. Er fing an auf mich einzutreten und -zuschlagen, was ich aber ganz gut mit meinem Saxophonkoffer parieren konnte. Aber leider hat er dann doch noch einen wirksamen Tritt gegen meinen linken großen Zeh gelandet. Ich habe um Hilfe gerufen, denn er war größer und stärker als ich, aber die Leute drumherum (direkt im Hauptbahnhof) haben nur geglotzt. Er hat dann doch von mir abgelassen, und meinte noch, ich solle das nie wieder mit ihm machen (beschimpfen wohl). Ich war schwer sauer, daß keine Polizei weit und breit zu sehen war. Zwei Wochen vorher war ich nämlich auch wegen fallengelassener Kippe zu 15€ verdonnert worden. Also wer sich wundert, das alle die Polizei hassen... sollte sich lieber wundern, daß bisher nicht (oder selten) auf Polizisten geschossen wird!
     
  20. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    „When you ain't got nothing, you got nothing to lose.“
    (Bob Dylan, Like a Rolling Stone)
     
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