Was hat euch bewogen, Musiker zu werden?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 1142, 10.Dezember.2013.

  1. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Ja ich. :)
    Wow saxfax, da bist Du instrumental wirklich breit aufgestellt. Toll.
    Grüße, Taiga
     
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Clavichord kenne ich leider nur vom Hören-Sagen. Ich hatte mal tatsächlich darüber reflektiert, ob ich mir so einen Bausatz bestelle. Ist dann bei der Reflektion geblieben. Habe jetzt erstmal genug Klangerzeuger.

    Neuzugang dieses Jahr: Kontraaltklarinette

    Neuzugang voriges Jahr: iPad; Kollegen denken, ich hätte nur Apps drauf, die Krach erzeugen

    Neuzugang in baldigster Zukunft: Supercollider, ChucK oder Pure Data. Ist kostenfrei und mal eine ganz andere Methode, Geräusche zu erzeugen.

    Liege Grüße
    Roland


     
  3. Gast

    Gast Guest

    Mann...was für ein witziger Thread und was für ein altes Thema !

    Also was MICH zum Sax gebracht hat, das habe ich hier im Forum schon etliche Male erzählt....es war das rothaarige Mädchen an meiner Schule welches das Sax ja soooo geil fand.....Die Maid bekam ich nie...das Sax bleib jedoch an mir kleben.....und das nach erfolglosen Versuchen auf Akkkordeon und Trompete, auf Pfadfindertechnischer Mundharmonika und Concertina....

    Das Sax blieb an mir kleben, weil es zu mich REDETE....bzw, DAS, was ich da rausholte, meine eigene Sprache war....die die Menschen plötzlich verstanden....

    Ich bin also durch das Sax zur Musik gekommen....im weiteren Sinne...und zwar auf eine ganz unkonventionelle und eigene Weise....da bin ich dankbar für....denn heute bin ich zwar kein studierter Musiker....dafür aber ein Saxdoc und Tröterich, der in etlichen Teilen der Welt besser Musik machen kann, als die jeweilige Sprache zu sprechen.

    Die Musik ist meine Seele und meine Sprache geworden.....und sie bietet einem durchgeknallten Sensibelchen wie mir viel Halt und Stärke.

    Daher liebe ich sie und bin von ihr abhängig.....

    Geständnis unterschrieben :

    CBP
     
  4. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Es geht auf Weihnachten, die Mitglieder sind in Kuschelstimmung und lassen sich in die Seele blicken. Also dann lass ich auch, auch wenn eine öffentliche Nabelschau nicht gerade das ist, was ich als Datenschützer der ersten Stunde für sinnvoll erachte.

    Nun, meine Überschrift müsste wohl korrekter lauten: "Wie Seid Ihr zur Musik gekommen", weil "Musiker" bin ich keiner, und ich werde auch keiner mehr.

    Meine ersten musikalischen Schritte hatte ich im Vorschulalter. Wie so viele auf der Blockflöte. So genau weiß ich es nicht mehr, das ist doch schon eine Weile her, aber ich glaube, ich habe das damals gehasst. :-x Wohl weniger das Spielen selbst als vielmehr das familiäre drumherum: "Die Kinder sollen was vorspielen, jö wie niedlich!" Für mich war das jedes mal wie eine Kuriositätenschau, vergleichbar mit der Schlangen Frau und der zweiköpfigen Ziege. Hätte man mich nackt durchs Dorf getrieben, wäre mir vermutlich nicht unwohler gewesen.

    Ich hatte nie das Bedürfnis, mich vor einer Menge auf zu plustern und anstarren zu lassen. Habe ich heute noch nicht.

    Das Kapitel Blockflöte war dann auch relativ bald erledigt.

    Als ich begonnen habe zu studieren, hat mich einmal der Rappel gepackt und ich habe in einem Musikgeschäft ein kleines Digital-Piano erstanden. Ich musste aber bald feststellen, dass mir das nicht lag. In dem Musikgeschäft hatten sie auch eine silberne Querflöte in der Vitrine. Ian Anderson war damals einer meiner Favoriten und DIE hätte mich interessiert, war aber mit seinerzeit 12.000 Schilling völlig unbezahlbar.

    Noch einmal viele Jahre Radio, aber vermehrt Klassik und Jazz. Mit dem Pop Gedudel wurde ich nie richtig warm.

    Mitte 40, hatte ich ein berufliches und einhergehend auch seelisches Tief. Sch.. Computer, alles ist elektrisch, nichts "echt". Überall nur virtuelle Dinge. Meine Arbeit am Computer produziert nur heiße Luft aber keine Werte. Mein Tun erschien mir so sinnlos - meinem Chef auch. Midlife Crisis eben.

    Ich erfuhr, dass mein Schwager seit vermutlich 20 Jahren ein Alt-Saxophon im Keller "versteckt". Er hatte in jungen Jahren gespielt, aber dann aufgegeben. Das gute Stück habe ich ihm leihweise abgeschwatzt. Das war genau das, was ich zu dem Zeitpunkt gebraucht habe. Vollkommen frei von Elektrizität. Nur Blech, Leder, Holz. Alles was man braucht ist etwas Luft und Übung und schon kann man einen geilen Sound produzieren.

    Ich habe mir sofort einen Lehrer gesucht, und einen gefunden, der mich unter seine Fittiche genommen hat. Von da an ging's bergauf. Die Wandlung war erstaunlich. Endlich habe ich etwas gefunden, das mich immer in gute Stimmung versetzt. Stressiger Arbeitstag? 10 Minuten mit dem Sax und mir geht's gut. Mit dem Computer habe ich mich auch wieder versöhnt, sehr zur Freude meines Chefs. ;-)

    Der Hinweis meines Lehrers "Das ist wie Blockflöte" hat mich zwar etwas gewundert, immerhin war das 40 Jahre her. Irgendetwas hat meine damalige Flöten Lehrerin aber offenbar richtig gemacht. Die Griffe waren mir gleich vertraut und auch die Noten waren mir nicht wirklich fremd.

    Nun übe ich seit 5 Jahren, spiele seit 4 Jahren in der Musikkapelle und finde es wunderbar. Ich kann 2 Stunden Tonleitern üben und es macht mir gar nichts aus. Ich kämpfe "verzweifelt" mit (für mich) schwierigen Passagen und fühle mich dabei sauwohl. Ich habe es in den 5 Jahren so weit gebracht, dass ich mit den schwächeren Mitspielern im Orchester schon beinahe mithalten kann :oops: Naja. Ein paar Jahre hab ich ja noch und sie sind alle ganz lieb zu mir, lassen mich trotzdem mitspielen.

    Es ist sooo toll, mitten im Orchester zu sitzen, wenn alle gemeinsam schön spielen und man selbst ein klein wenig dazu beiträgt. Meine Abneigung gegenüber "öffentlichem bemerkt werdens" ist mir aber geblieben. Wenn der Kapellmeister zu mir rüber schielt und sagt: "in der Passage hast Du 4 Takte Solo", ist das nächste was ich bewusst wahrnehme ein besorgter Kollege, der über mir kniet und mir ein Fläschchen Riechsalz an die Nase hält. Mehr oder weniger. :roll:

    Meine Nichte, die Tochter besagten Schwagers hat übrigens in der Zwischenzeit auch begonnen Saxophon zu spielen. Eben das genannte. Das wurde allerdings dieses Jahr gegen ein Yamaha gewechselt. Sax ist offenbar ansteckend.

    Jetzt muss ich nur noch die Panik vor einer Aufführung in den Griff kriegen, die Musik nicht mit dem Kopf sondern mehr aus dem Unterbewusstsein spielen, anständig Noten lesen lernen, den Rhythmus verinnerlichen, endlich mal locker werden, die Intonation verbessern und den Knoten aus den Fingern bekommen, dann kann ich bald anfangen richtig Musik zu machen.
     
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