Was ist eigentlich "Jazz"?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 17.Februar.2013.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Für mich sind die Unterschiede nicht irrelevant, sonst würde ich nicht darüber schreiben.
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Logisch. Interessant ist dann für mich:

    1.In was für einem Ensemble spielst du?

    2."Historische Aufführungspraxis", also möglichst genaues Kopieren eines alten Ensembles, oder moderndes "Nachempfinden" des alten Stiles?

    Herman
     
  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Also für mich bestand immer ein Riesenunterschied zwischen New Orleans Jazz und Dixieland, und auch hier auf der Insel würde kein Jazzmusiker auf die Idee kommen, das in einen Topf zu werfen...
    LG Juju
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Und der wäre? Nicht historisch, sondern bei heute real existierenden Combos. Was macht der Londoner New Orleans-Klarimän anders als die Londoner Dixie-Klariwoman? Denn darum gehts doch bei meiner melting pot-Behauptung.
     
  5. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Denke ich auch. Historische Ensembles dieser Stilrichtungen nachzuspielen, halte ich eigentlich für unmöglich, weil wir ganz andere musikalische Erfahrungen haben, die spätestens bei einer Kollektivimprovisation durch schlagen.

    Das ist der Job der Musikwissenschaftler.

    Siehe oben!

    Für mich ist "Dixieland" nicht rassistisch besetzt, klingt aber wie "Bierdimpflmusik".

    Grüße
    bluefrog
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wegen der Tatsache, dass so was oft bei Brunches und Frühschoppen gespielt wird, sagt man bei uns: "Jazz vom Fass"..

    (Ohne jetzt irgendwas über Qualität aussagen zu wollen.)

    Liebe Grüße,
    Guenne

     
  7. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Klasse!
    In der beschriebenen Umgebung passt's aber auch.

    Wenn ich in München im Englischen Garten am Chinesenturm bei einem lauen Frühlingslüftchen mein Weissbier trinke, gefällt mir auch die "dicke Backen"-Blasmusik, die dort gespielt wird.

    HanZZ ta ta
     
  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

     
  9. Gast

    Gast Guest

    Ich vermute mal, dass der Unterschied zwischen "New Orleans Jazz" und "Dixieland" in Europa lediglich ein Image-Unterschied und vielleicht noch ein Repertoireunterschied ist.

    Wenn die "Prague Syncopaters" oder die "Kaaskop Ramblers" im Biergarten "Icecream" und "Sheik of Araby" spielen, dann ist das Dixieland oder eben Jazz vom Fass. Wenn die gleichen Bands abends im Jazzclub "That's a Plenty" und "Royal Garden Blues" spielen, heißt es New Orleans Jazz.

    Herman
     
  10. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Da würde mich mal der Unterschied zwischen z. B. Nick LaRoccas ODJB, Armstrongs Hot Five oder Hot Seven interessieren. Die einen weiss und Dixieland und die anderen schwarz und "Hot"- abgesehen von den stilistischen Unterschieden des einzelnen Musikers.

    Man sollte USA in den 20igern nicht mit Europa der heutigen Zeit in einen Topf werfen.
    Genauso hat die Südstaatenflagge für einen Schwarzen in z. B. Alabama eine andere Bedeutung wie für einen europäischen Fan einer US Rock Band.

     
  11. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich weiß nicht, ob das je jemand gesagt hat, ich würde es so ausdrücken:
    "Jazz is what you make of it"..

    http://www.youtube.com/watch?v=wgQ3uNQXRso

    http://www.youtube.com/watch?v=VpeM_s10g0s

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  12. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich weiß nicht, ob das je jemand gesagt hat, ich würde es so ausdrücken:
    "Jazz is what you make of it"..

    http://www.youtube.com/watch?v=wgQ3uNQXRso

    http://www.youtube.com/watch?v=VpeM_s10g0s

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  13. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Für mich und viele andere ist der Dixieland-Begriff eher negativ besetzt und assoziiert mit einer Revival- Strömung, die mehr ein Konglomerat aus alten Stilen darstellt.
    Ich bin ja nun mehr im Mainstream Jazz unterwegs, und da fällt der Begriff Dixieland so gut wie nie, hingegen New Orleans, Mardi Gras, Second Line sind Begriffe, die doch häufig auftauchen, z.B. als Anweisung für die Rhythmusgruppe. Die von Guenne verlinkten Beispiele mit Harry Connick Jr sind klassisches New Orleans Drumming, wenn ich das haben wollen würde (und das kommt durchaus vor!), ohne es vorher ausnotiert zu haben, würde mich der Drummer ziemlich blöd anschauen, wenn ich ihm sagen würde: "Spiel das mal irgendwie so dixielandmäßig".
    LG Juju
     
  14. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hallo Mugger,

    so langsam liegst du genau richtig. :-D

    Ist zwar der Beton-Werbespruch:
    Beton. Es kommt drauf an, was man draus macht.

    stimmt aber genauso für den Jazz. ;-)

    Gruß Cara
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich habe ihn mit seiner New Orleans Big Band live in Berlin gesehen. Ein Kollege half für einen erkrankten Trompeter aus. Der ganze Saal war voll mit bekannten Musikern, die die Band hören wollten, es gab kaum noch Platz für normale Zuhörer. Tolles Konzert und ein Hammerbaritonspieler.

    Lg Saxhornet
     
  16. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Spannende und interessante Diskussion, zu der ich mangels historischem Backgroundwissen nichts belastbares beitragen kann. Ich war soeben auf der Homepage der Royal Garden Ramblers aus Stuttgart, deren Darbietungen ich schon des öfteren genießen konnte. Ich hab viel Sympathie für die Jungs, weil ein ehemaliger Freund (1999 verstorben) dort die drums bediente und mein erster Saxlehrer dort Klarinette spielt. Ich wollte herausfinden, wie sie sich selbst sehen.

    Mal bezeichnen sie sich als "Traditional Jazz Band", mal als "Old Time Jazzband" mal als "Dixie-Band"

    Auf jeden Fall wurden ihnen 1974 die Ehrenbürgerrechte der Stadt New Orleans verliehen....

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd

     
  17. Gast

    Gast Guest

    Na da hamwers doch gleich rechts neben dem Thread in den Google Adwords:

    Wenigstens für die zahlende Zielgruppe heißt es noch "Dixieland", für den naserümpfenden Rest ist es dann eben "Oldtime & New Orleans Jazz".

    Herman

     
  18. flar

    flar Guest

    Moin, moin
    Egal wie man es nennt, es ist anscheinend überall beliebt. Hier wartet eine spanische Big Band auf einen Flieger und vertreibt sich ein bißchen die Zeit. Man beachte auch die Instrumentenwelchsel während des Liedes. Ich bin mir auch nicht sicher ob da jeder das Instrument spielt was er auch in der Big Band bedient, denn das zweite Trompeten (Kornett?) Solo spielt der Schlagzeuger.
    Könnte man bestimmt alles perfekter machen, sollte aber wohl nur Spaß bringen!!!!!

    Viele Grüße Flar
     
  19. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Hallo flar,

    klasse Video!
    Hier begegnet uns ein alter Bekannter:
    Joan Chamorro, der gezeigt hat, dass Oldtime-Jazz auch der Königsweg in der Jazzpädagogik ist.
    Seine bekannteste Schülerin ist Andrea Motis.

    Gruß
    Joachim
     
  20. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hallo flar,

    spielen macht doch immer Spaß. :lol:
    Den hatten sie ganz offensichtlich.

    Gruß Cara
     
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