Was ist eigentlich "Jazz"?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 17.Februar.2013.

  1. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Nun, es ist nicht so, dass ich ständig dort bin. Ich lebe nicht in München, sondern in Bonn. Blos hier kommt natürlich niemand auf die Idee, Live-Blasmusik zum Frühschoppen anzubieten. Und wenn ist das dann wieder eher "Jazz vom Fass". Und Dicke-Backen-Blasmusik aus der Konserve, so weit geht meine Toleranz dann doch wieder nicht. :)

    Cheers
    HanZZ
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Ja, den hatten sie wirklich.

    Und, saxology, kam vor längerer Zeit der Tip für Andrea Motis von Dir? Ich bin dadurch auch ein Fan von ihr geworden. Bisher habe ich leider nicht feststellen können, dass die Truppe auch mal in Deutschland gastiert.

    Herzliche Grüße,

    Joe
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Pardon, noch einmal zurück:

    Ich spiele in keiner Jazzband. Aber warum sollte es mich dann nicht interessieren? Ich interessiere mich auch für Ernst Klee oder Sozialpolitik.
    Dafür muss ich solchen Jazz nicht spielen.

    Mit der frühen Phase des Jazz hat für mich meine eigene musikalische Entdeckungsreise begonnen. Mein 11 Jahre älterer Bruder hörte Dixielandrevivalmusik, Chris Barber, Monty Sunshine und Konsorten.
    Ich war wohl 12, als ich eines Tages im Radio das Duke Ellington Orchester mit frühen Aufnahmen von vor 1930 hörte. Aufnahmen aus der besten Phase seines Schaffens, wie ich meine. Gegenüber 'I Scream, You Scream' war das dann noch einmal eine komplett andere Welt für mich.

    Dadurch angetriggert landete ich mitten in der schwarzen Musik des frühen 19. Jahrhunderts. Meine erste Schallplatte war von Blind Blake, einem Ragtime-Gitarristen und Sänger.

    https://www.youtube.com/watch?v=D-YwCk6ANY4

    Eine der nächsten Platten war mit Jimmy Dodds und da ich schon Klarinette spielte, waren diese hingebogenen Töne für mich einfach sensationell:

    https://www.youtube.com/watch?v=7V2uMcfyuvw

    Obwohl Dodds ein halber Indianer war, ist seine Musik doch sehr schwarz. Neben den Afroamerikanern, die uptown wohnten und einen rauen schwarzen Jazz spielten, lebten die Dodds downtown im französischen Viertel, waren also noch etwas 'Besseres'. Wahrscheinlich nahmen die Kreolen, die in diesem Viertel lebten, musikalisch noch eine Zwischenposition zwischen schwarzem und weißem Jazz ein.

    Gegenüber den rein weißen Gruppen ist diese Musik sehr viel mehr vom Blues bestimmt, die Töne werden gebogen und gezogen und die Melodien tragen eine für mich wundervolle Melancholie in sich.

    Genau die vermisse ich in den weißen Bands.







     
  4. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Hach, Blind Blake...das berühmteste Stück ist wohl Westcoast Blues, ich hab noch die Platte, aber keinen Plattenspieler mehr...
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Hallo ppue,

    ich hoffe, du siehst an den Zitaten, dass wir aneinander vorbeireden.

    Herman

     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich habe dir nur beantwortet, worin mein Interesse besteht. Das war dein Interesse.

    Zu deiner zweiten Frage: kann beides sein.

     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Weil es gerade so gut passt: Auf dem Video spielt Marsalis New Orleans und vieles Andere. Äußerst sehenswert:
    Marsalis auf arte
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo ppue,

    danke für Deine Links - aber dass die beiden letzten Clips denselben Filmausschnitt zeigen, nur mit unterschiedlichen Bild- und Klangeinstellungen, hast Du schon bemerkt, oder? ;-)

    Ein anschauliches, aber meiner Ansicht nach nicht ganz passendes Beispiel, denn Ellingtons "Black and Tan Fantasy" war meines Wissens in großen Teilen "durchkomponiert", dieses scheinbar improvisierte Solo war in Wirklichkeit ein lediglich etwas ausgeschmücktes festgelegtes Thema.
    Nichtsdestotrotz ein schönes Stück Musik! :)


    Lieben Gruß,
    Rick
     
  10. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    im jatz.

    war bei fugen - johnny aber genauso üblich.

    :-D

     
  11. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    im Kolektiv ??? "Nimm Deine Laute, wir grooven hier grad ...."
     
  12. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Mal provokant gefragt: Würde es Jazz überhaupt geben, wenn all die talentierten schwarzen Musikern vor ca. 100 Jahren die Möglichkeit gehabt hätten, ein Musikstudium an einer Hochschule zu machen?
     
  13. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    1995 spielte ich eine Improv. über - Non Dimenticar - A-B ( -C-D) dann wieder A-B

    Jetzt sagte mir ein Profi Saxer, die Improv. C-D ginge nicht, weil man diese Paraphrase mit so einer dubiosen Phrasierung überhaupt nicht nachspielen kann.

    Ich sagte, doch ich kann sie nachspielen.

    Das wäre nicht ausreichend.


    Nun schreibst du Ppue bzgl. Wiederholung unter 2)


    Wieso muss den ein anderer die Improvisation wiederholen können, wenn es dann nach deiner Ausführung keine Improv. mehr wäre?

    Und wenn nur ich, leicht verändert sie wiederholen kann, wieso verfällt die Improv. dann
    doppelt?

    DAS leuchtet mir nicht ein. :-(

    Grüße the Steamer
     
  14. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ja,..sehr interessante Frage / Theorie.

    In diese Richtung denke ich auch oft.

    Greets Wuffy

     
  15. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Ich finde Art Blakey'S Definition von Jazz sehr schön:

    "Intensity, inensity, intensity".

    Siehe dazu Bradford Marsalis im folgenden Youtube clip bei etwa 1:15:

    http://www.youtube.com/watch?v=6r_FPvSn0RY

    Gruß,

    BCJ
     
  16. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ok, ok ............ jetzt haben wir aber lange genug demonstriert, dass Yogi Berra es perfekt auf den Punkt gebracht hat. :)
     
  17. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Für einen Baseballspieler auf jeden Fall erstaunlich. ;-)

    Vielen Dank für die Hinweise auf Branford Marsalis. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, ich war die ganze Zeit auf der Suche nach einem Vorbild unter den Saxophonspielern und hatte das Gefühl, es gibt keins für mich. Jetzt habe ich eins: Branford Marsalis.
     
  18. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann Saxoryx nur zustimmen. Der Film über Branford Marsalis und New Orleans war eine Bereicherung, mir hat auch seine Einstellung zur Musik imponiert, abgesehen von seinem ziemlich geilen Klang auf Sopran und Tenor.

    Gruss, Gerhard
     
  19. summertime

    summertime Ist fast schon zuhause hier

    Auf zwei CDs "Was ist Jazz" (B0031H54NW) hat Radiopionier, Publizist und Jazzexperte Joachim-Ernst Behrendt ein wunderbares Werk geschaffen, das den Ursprung und die Entwicklung des Jazz in Wort und Beispielen erklärt.

    Sein Jazzbuch wurde weltweit zur Bibel aller Jazzliebhaber.

     
  20. cara

    cara Strebt nach Höherem

  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden