Was ist für Euch eigentlich Rock?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Rick, 8.August.2020.

  1. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

  2. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Gitarre, Bass, Schlagzeug und ein Sänger. Free: "Allright now"
     
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  3. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    In den Pop driftend... (dafür aber mit Saxophonen)
     
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  4. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

    Grobschnitt gute Band aus Hagen ,


    Für mich immer noch gute mukke. Ich weiß gar nicht wie viele Abschiedskonzerte ich von denen gehörte.
     
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  5. Rick

    Rick Experte

    Vielen Dank für diesen ersten Versuch einer allgemeinen Definition!

    Aber da stellen sich mir neue Fragen:
    Ist Rock eine Unterart von Pop oder sind Rock und Pop Gegensätze, wie hier einige implizierten?
    Große Lautstärke und E-Gitarre als Erkennungsmerkmale - was ist dann mit "Unplugged"-Aufführungen, die leiser und ohne Verzerrer gespielt werden?
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Für mich ist Rock ein eigenständiges Genre.

    Auch, aber ausschließlich ist für mich zu kurz gesprungen. Es gibt m. E. wunderbare Rockballaden ohne Krach und verzerrter Stromgitarre.

    Z. B. :



    Manche sagen das wäre Folk.....

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 9.August.2020
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  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das ist sicher Rock, da ist aber wieder die kreischende Stromgitarre dabei:



    CzG

    Dreas
     
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  8. Rick

    Rick Experte

    Was ist dann mit Pop-Rock und Folk-Rock?
    Ist Rock dann, ähnlich wie Jazz, vor allem eine bestimmte Spiel- und Herangehensweise, oder gibt es bestimmte eigenständige musikalische Merkmale von Rock?
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Noch eine klassische Rockballade:



    CzG

    Dreas
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    M. E. ist das bei jedem Genre so, ähnlich wie ich im Jazz Thread schrieb.

    Es gibt in jeden Genre einen Kern, wo JEDER sagt, das ist Rock, das ist Jazz....
    The Who, Thin Lizzie, Metallica.....Parker, Brecker, Monk....

    Jeder weiter man sich vom Kern entfernt, je mehr „verwäscht“ es sich, bis diskutiert wird „ist das noch Jazz?“....“ist das noch Rock?“

    Buble, Kenny G, Dulfer......Chicago, Lennie Kravitz, Phil Collins

    Wo hört ein Genre auf, wo fängt das nächste an?

    CzG

    Dreas
     
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  11. Rick

    Rick Experte

    Schönes Beispiel dafür ist ja Jazz-Rock (Fusion), der aber witzigerweise weder von eingefleischten Rock-Fans noch von Jazz-Puristen heiß geliebt wird.
    Das führt dann mal wieder zu meinem Lieblingszitat von Michael Brecker, seiner Antwort auf die Frage, was er denn nun mache, Jazz oder Rock:
    "We just call it music." :-D
     
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Mich interessieren eher die historischen Zusammenhänge als all die kleinen Fusion-Nebenschauplätze und Randgebiete und auch hier würde ich historisch definieren. Der, der in der Tradition des Rock spielt, ist Rockmusiker. Am besten können das die Musiker selber beurteilen.

    Meines Erachtens hat Rockmusik seine Wurzeln im Blues und den Musikstilen, die sich all die Zeit dem Blues verpflichtet fühlten. Das waren vor allem Rythm'n'Blues und Rock'n'Roll.

    Und natürlich ist Rockmusik auch die Geschichte der E-Gitarre, die in keinem anderen Genre von solcher außerordentlichen Bedeutung ist.

    Vielleicht ist Rockmusik auch die weiße, seinerzeit aktuelle Antwort auf den Blues: Songs von Liebe, Sex, von Freiheit und politischer Opposition, ganz wie in im schwarzen Pendant. Neu ist die Rolle des Sängers und seine Art der Interpretation. Der Text wird gerufen, wird geschrieen. Das gab es vorher in der Art nicht.

    War mein persönlicher Streit mit meinem Vater damals: Wer ist natürlicher: Der Opernsänger oder der Frontsänger einer Rockband? Wir haben ihn nicht beilegen können.
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Unplugged ist eine Erfindung des 3. Jahrtausends. Und wie überall greift nicht ein Argument (Lautstärke oder E-Gitarre). Die Elektronenorgel war damals genau so neu und stilbildend. Meret hat genau die, die die Animals oben spielten, von mir geerbt. Ich habe fast nur "Orgelrock" gehört damals.

    Die Historie, die Eingebundenheit in eine musikalische Tradition, die Roots sind wichtiger als alle anderen Einzelheiten, die dennoch natürlich auch stilbildend sind.
     
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  14. Rick

    Rick Experte

    Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Und die ersten englischen "Rock-Bands" wollten ja anfangs vor allem Rhythm'n'Blues spielen, so jedenfalls mal eine Aussage der Rolling Stones.

    Doch, das so genannte "Blues shouting". Das sollte nicht schön klingen, sondern einfach durchdringen in einer Zeit, als es noch nicht die modernen Möglichkeiten der elektrischen Verstärkung gab, daraus wurde dann ein eigenständiger Gesangsstil.

    Das ist für mich keine wirkliche Frage, denn der Opernsänger benötigt zumeist eine intensive Gesangsausbildung, während der Rock-Gesang ja praktisch von autodidaktischen Teenagern entwickelt wurde. ;)
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ppue

    Sicher hat der Rock auch ganz viel mit der Entwicklung der Instrumente zu tun, da bin ich bei Dir.

    Sicher die E-Gitarre, aber auch das Keyboard, die elektrische Orgel, elektrisch verstärkte Musik, Effekte...etc.

    Deine Verknüpfung mit der Geschichte kann ich nachvollziehen, teile sie aber nicht komplett.

    So wie Du den Jazz definiert hast, durften Desmond oder Getz (oder auch ich)
    keinen Jazz spielen.

    Tina Turner dann auch nicht Rock....

    CzG

    Dreas
     
  16. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ab 3:30, stellenweise auch früher wird da aber schon ordentlich aufgedreht, die Gitarren klingen nicht mehr clean und der Gesang eignet sich nicht mehr für gregorianischen Chorgesang. ;)
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Nach den meisten Hörbeispielen hier würde ich als "fremder Neugieriger" sagen, dass es zumeist der "harte" Sound ist, der allgemein als "rockig" erkannt wird.
    Entwicklungsgeschichtlich ist natürlich der Blues sehr wichtig, aber es gibt zahlreiche Rock-Bands, wo ich diesen kaum noch erkenne.

    Ich sehe da fast die Vermarktungsgeschichte als einflussreicher an:
    Anfangs war Rock etwas, womit Jugendliche ihre rebellische Ader ausleben konnten, weil ihnen Lautstärke und Krach das Gefühl von Macht vermittelten, hinzu kam die gestiegene Kaufkraft der "Babyboomer" zusammen mit ihrer schieren Anzahl - wer diese Menge an potenziellen Käufern für sich gewinnen konnte, hatte ausgesorgt.
    Also wurde Rock von Seiten der Musikindustrie gefördert wie keine andere Musikrichtung zuvor, alles, was man unter dem Etikett "Rock" anbieten konnte, verkaufte sich wie von selbst. Sogar nicht kommerziell intendierte, musikalisch anspruchsvollere Entwicklungen wie "Progressive" wurden erfolgreich vermarktet, bald schon galt jeder, der nur einigermaßen eine E-Gitarre spielen konnte, als möglicher Star von morgen.

    Die Plattenfirmen strichen die Werbe-Budgets anderer Musikrichtungen zugunsten von Rock zusammen, sodass schließlich grenzgängerische Vertragsmusiker wie Miles Davis forderten, ihre Musik künftig nicht mehr als Jazz, sondern als Rock anzusehen. :-D
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.August.2020
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das ist so. Da wo wir sind ist vorne.....

    Der große Umbruch kommt zeitnah, wenn die Babyboomer in Rente gehen, immer noch gesellschaftlich vorne. als Wählerschaft relevant, aber nicht mehr im Erwerbsleben....dat wird spannend:...ich schweife ab....

    CzG

    Dreas

    P. S. ich mache dazu einen neuen Thread auf, bitte nicht hier weiterführen.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 9.August.2020
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  19. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Nein, ich wollte Rockmusik nicht als Unterart von Popmusik einordnen. Mit "Popularmusik" meinte ich nicht "Pop" (im engeren Sinn) sondern "populäre Musik", wie es z. B. Volker Schütz es in "Rockmusik - eine Herausforderung für Schüler und Lehrer" (Verlag Isensee, Oldenburg 1982) verwendet bzw. wie sog. Unterhaltungsmusik oft von E-Musik abgegrenzt wird, wobei mir klar ist, das diese Abgrenzung kritisch betrachtet wird.

    Zu Unplugged: Hinweis: ich schrieb "meist kraftvoll und die Lautstärke forciert". Ich habe damit und im übrigen Text Merkmale aufgeführt, die typisch sind, aber nicht immer alle kumuliert vorhanden sein müssen. Es sind aber meiner Meinung nach Merkmale, die meistens anzutreffen sind. Bei der verzerrten E-Gitarre z. B. wage ich eine Schätzung, dass sie in >90% aller Rock-Songs eingesetzt wird und zur Grundausstattung von >99% aller Rockbands gehört. Ich habe bei der Beschreibung zu Beginn bewusst die Rock-Band als solche in ihrer prägenden Grundbesetzung genannt und bin nicht sofort in die Beschreibung der Musik selbst eingestiegen. Btw: Grund-Ausstattung heißt nicht, dass nicht auch die besonders in den 70ern anzutreffenden Orgeln (Deep Purple, Doors) oder die in den 80ern populären (der Begriff scheint mir zu liegen) Synthesizer oder Bläser oder was auch immer zusätzlich anzutreffen sind. Gerade die Hammond-Orgel ist aber z. B. bei aktuellen Rockbands nicht mehr oft anzutreffen, darum sehe ich es nicht als typische, den Stil prägende Grundausstattung. Aber zurück zu Unplugged: natürlich sind da die von mir genannten Kriterien aufgeweicht bis zum Teil aufgelöst. Zu erwähnen wäre an der Stelle, dass Wikipedia zum Begriff Rockmusik alternativ zur E-Gitarre auch die akustische Gitarre als typisch sieht. In der Summe, wie ich Rockbands zeit- und unterartübergreifend sehe, sind Rockbands mit Akustik-Gitarre und ohne E-Gitarre doch eine zahlenmäßig kleine Ausnahme. Unplugged-Konzerte, legendär natürlich "Nirvana - Unplugged in New York", sind ja oft eine "Sonderausgabe" eines Konzerts von Bands, die üblicherweise "gewöhnliche", laute Rockkonzerte mit E-Gitarre etc. - also nicht "unplugged" - spielen. Beim erwähnten Unplugged in New York geht Cobain stimmlich allerdings auch sehr rauh zur Sache und teilweise wurde seine Westerngitarre verzerrt. Vielleicht kommen unplugged-Konzerte dem Folk sehr nahe oder erfüllen nicht mehr die an sich typischen Merkmale von Rock-Musik, ich würde sie dennoch der Rockmusik zuordnen, weil sie schon Merkmale von Rockmusik aufweisen und insbesondere, weil sie von eindeutigen Rockbands performt werden. Sie sind also wie auch Balladen Teil des musikalischen Outputs von Rockbands, die sich manchmal aber nicht überwiegend auch zurücknehmen.
     
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  20. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Natürlich kann man den Rock in seinen historischen Zusammenhängen betrachten. Ich habe jedoch den Eindruck, dass es bei Rockmusikern ungleich weniger wichtig und üblich ist als im Jazz, sich auf die Tradition zu beziehen und auch weniger Bewusstsein für die Tradition da ist.

    Ich sehe es auch so, dass sich der Jazz-lernende typischerweise umfangreich mit Standards (Stichwort: Real Book) aus Zeiten, die schwerpunktmäßig viel weiter zurückliegen als die Songs, mit denen sich der angehende Rock-Gitarrist beschäftigt. Gerne sind da auch ein paar aus den 60ern - 70ern dabei, aber der Schwerpunkt der Stücke dürfte zeitlich erst bei den 90ern bis 00er sein.

    Darum sehe die historischen Zusammenhänge bei einer Definition von Rockmusik eher im Hintergrund.
     
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