Was ist für euch Jazz? Theoretischer Teil der Diskussion

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Sebastian, 5.August.2020.

  1. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich es im Jazz könnte, würde ich es tun. Man darf die Ausprägung von Gefühlen in der Musik doch nicht dem seichten Empfinden des Publikums überlassen.

    Für mich ist Jazz hauptsächlich:
    - ein soziales Fest: Mit geschätzten Freunden spontan Musik machen und hinterher ordentlich einen wegschlucken.
    - eine willkommene Herausforderung, an der man ein Leben lang weiterarbeiten kann und auch ein Leben lang dafür belohnt wird.
    - eine Möglichkeit, ab und an mit Spaß Geld zu verdienen, ohne sich auf den "Standard 150 € Gig" halb tot üben zu müssen.

    Geschichte, Kultur, Theorien usw. sind mir Wurscht, ich respektiere aber die, die tiefer einsteigen und den Jazz nicht nur als Mittel zum Zweck missbrauchen, so wie ich Ignorant. Einzig das "Wegschlucken" steht dann doch einigermaßen in der traditionellen Kultur des Jazz.
     
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  2. Rick

    Rick Experte

    Ein interessanter Punkt, aber im Endeffekt auch wieder egal, denn Jazz ist, wie hier schon mehrfach erwähnt wurde, erstmal ein Wort, ein Etikett.
    Und wie wir schon letztes Jahr bei der ähnlichen Diskussion über "Was ist Jazz" bemerkt haben, kann man nicht ausreichend allgemeingültig definieren, was Jazz ist, das sieht man ja jetzt gerade auch wieder deutlich.
    Jeder kann das nur für sich persönlich klären, deshalb finde ich den Ansatz von @Dreas, dass jeder einfach ein Beispiel einstellt, möglichst OHNE große Diskussionen, noch am sinnvollsten.

    Zum Beispiel "Chattanooga Choo Choo" und Glenn Miller: Es klingt wie Jazz, sieht aus wie Jazz, "schmeckt" nach Jazz - wieso soll es dann kein Jazz sein?
    Weil hier (bis auf den Schluss) nur Euro-Amerikaner zu sehen sind? Weil nicht gleichzeitig Bild und Ton aufgenommen wurden? Weil es ein Ausschnitt aus einem Spielfilm über Musiker ist? ;)

    Diese aus der Mitte des 20. Jahrhunderts stammende, übrigens meiner Ansicht nach typisch deutsche Trennung von Kunst und Kommerz war meiner Ansicht nach noch nie sinnvoll oder gar zutreffend.
    Jazz hat einfach als Musik in einer bestimmten Gemeinschaft begonnen, wurde dann auch von anderen gemocht und erlernt, wurde zu einem beachtlichen Erfolg, der sich weltweit fortsetzte. Ohne den "bösen" Kommerz wäre Jazz bis heute nur eine auf die Gegend um New Orleans begrenzte Volksmusik...
     
  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Dich zu beleidigen liegt mir fern.
    Wenn Du so freundlich wärst, mir aufzuzeigen, was genau Dich beleidigt hat, werde ich Dich um Entschuldigung bitten.

    Es lag mir auch fern, Dich anzugreifen - ich habe im Gegenteil versucht, die gerade entstehende Diskussion aus Deinem Thread - Du hast mehrfach geäußert, wie wichtig Dir das ist - heraus zu bewegen um weiteres Konfliktpotenzial zu vermeiden.

    Weiterhin - und das habe ich unglücklich formuliert - wäre ich auf Beiträge von wenigstens drei Mitforenten gespannt, von denen ich sehr stark vermuten darf, dass sie eventuell mitlesen aber nicht mitposten.

    Ebenfalls unglücklich ist der Begriff „unsachlich“, den ich verwendet habe.
    Dein Seitenhieb auf @Ton Scott mit dem Status „Freak“ war nicht unsachlich.

    Vielleicht können wir das klären, damit ich unser nächstes Zusammentreffen im Forum nicht durch eine unbedachte Äußerung vergifte, die Du als Beleidigung auffasst.

    LJS
     
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  4. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Jazz begann, wie viele andere populäre Musik als subkulturelles Ereignis, wurde dann "entdeckt" und vermarktet.
    Dem Markt ist es egal, ob die Musik / die Musiker authentisch im Sinne der Tradition sind, oder ob nur eine Hülle bleibt, die oberflächlich klingt, aussieht und nach Jazz "schmeckt".
    Hier zu trennen ist natürlich schwierig.
    Diesen Weg ging auch der Rock, der Punk, Rap und Techno.
    Für mich ist das subkulturelle Ereignis wichtig, dass sich die Musik darauf bezieht. Für Andere reicht es wie es klingt, riecht oder schmeckt.
    Das Rauhe, Ungehobelte ist da (für den kommerziellen Markt) nicht sehr gefragt, wobei genau dieses für mich die Essenz, das subkulturelle Erbe ist.

    Zu Beginn der 80iger Jahre, als der Jazz totgesagt war, nannten Schwarze Musiker in den USA ihr Zeug "Afro-American Creative Music" und wollten sich damit vom kommerziellen Jazzbegriff absetzen.

    Meine Frau sagte mal zu Tony Lakatos in ihrem damaligen jugendlichen Leichtsinn, er könne ja kein Jazzmusiker sein, die wären ja schließlich schwarz. Tony hat gelacht.

    Möge der Jazz doch für jeden das sein, was er darunter sieht und versteht, Hauptsache man geht in Konzerte, macht selbst Musik, kauft Platten oder CDs (oder streamt) und hat Spaß dabei!
     
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  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Natürlich kommt fast ein jeder Akkord auch in der klassischen und neuen Musik vor. Das macht den b9 aber nicht zu einem stilistisch häufiger gebrauchten Element, wie er es im Jazz ist.
     
  6. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Warum muß eigentlich in bald jedem Beitrag hier irgendwann so eine Kindergartenmist auftauchen.
    Veschiedenene Meinungen sind doch das Salz in der Suppe einens jeden Forums,da muß doch dann sowas nicht sein.

    Mädels hört einfach mit den gegensätzlichen Beleidigungen auf,das haben wir doch nicht nötig.
    Diskutiert miteinander,aber fair und sachlich....ist das denn so ein Wunschdenken von mir ???????
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Meine Absicht war eine Diskussion zu vermeiden, wie wir sie schon zigmal hatten und grade wieder bekommen. Wenn schon die Wissenschaft und Musikexperten nicht in der Lage sind eine eindeutige, allgemeingültige Definition von Jazz zu formulieren und es keine klar definierten Grenzen gibt was Jazz ist und was nicht mehr, werden wir das sicher auch nicht schaffen.

    Natürlich können wir das ausgiebig diskutieren, aber bitte nicht hier. Macht dann einen neuen Thread auf.

    Gerade deswegen wollte ich wissen, was jeder von uns als Jazz empfindet. Und natürlich ist es erlaubt, wenn @Ton Scott schreibt, Buble ist für mich kein Jazz, wenn ich schrieb, für mich schon.

    Nicht angemessen empfinde ich wenn dann eine Bewertung damit verbunden wird, nach dem Motto „Du weißt nicht was Jazz ist“ (bisher nicht direkt vorgekommen).

    Letztlich war meine Intention „Jazzneulingen“ aufzuzeigen wie vielschichtig Jazz ist und unterschiedlich verstanden wird.

    Also: BITTE WEITER EURE BEISPIELE!

    Gut, dann habe ich Dich mißverstanden, Sache geklärt, alles gut.

    CzG

    Dreas
     
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  8. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Deine Absicht mit diesem Thread in allen Ehren, aber musst du nicht wie alle anderen Threadersteller jederzeit auch in Kauf nehmen, dass ein von dir erstellter Thread eine andere Richtung nimmt?

    Es ist nicht dein Thread, es ist unser aller Tread!
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Habe nicht behauptet, dass es mein Thread ist. Und Threads so ihre Eigendynamik haben ist mir nicht neu.

    Aber als Opener darf ich auch versuchen die Leute bei der Stange zu halten. Außerdem habe ich auch einen konstruktiven Vorschlag gemacht, wie wir weiter verfahren. der Dank @Claus auch schon umgesetzt wurde.

    CzG

    Dreas
     
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Nein. Nichts ist gut

    Was hat Dich an meinen Aussagen beleidigt?

    Als Angriff missverstanden - meinetwegen.
    Nur den Vorwurf der Beleidigung lasse ich nicht so einfach stehen.
    Ich habe keine Lust, mich anmachen zu lassen und dann ist plötzlich „alles gut“.

    Und @Huuuup :
    ich bin KEIN „Mädel“ und versuche gerade herauszufinden, warum hier die Beleidigung im Raum steht.
    Genau Deine Formulierung zeigt mir, wie dringend notwendig es ist, auf Klärung zu beharren, auch wenn ich die gute Absicht in deinem Post sehr anerkenne.

    LJS
     
  11. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Egal, wie die Diskussion hier weiter- oder ausgeht: das Ergebnis steht doch jetzt schon fest. Jeder hat fernab aller musikwissenschaftlichen, musikhistorischen und musiksoziologischen Untersuchungen, die ganze Bibliotheken füllen und zahlreiche Dissertationen und Habilitationen generiert haben, seinen persönlichen Geschmack und seine vielleicht diffuse, vielleicht profunde Meinung "was Jazz ist".
    Ich vermag die Motivation von @Dreas in der Eröffnung des Threads nicht nachvollziehen: er möchte keine Diskussion, er möchte nur in lockerer Folge Geschmacksurteile von Forumsmitgliedern sammeln, sozusagen ein "Jazz-Poesie-Album". Das ist vollkommen o.k. und auch kommunikativ förderlich, weil er ja offensichtlich die Forenten in ihrem persönlichen Geschmack besser kennenlernen möchte und am Ende des Tages sagen kann, das Mitglied X am liebsten das Musikstück Y hört. That's all.
    Wenn er nicht mehr anstrebt mit dem Thread, sollte man auch seinen Wunsch respektieren und nur seinen Beitrag zum Poesiealbum abliefern, wenn man möchte. Vielleicht kann er ja daraus eine Bibliothek auf Spotify zusammenstellen und findet viel neue Musik, die ihm Spaß macht.
    Eine verwertbare Aussage darüber, "was Jazz ist", kann bei dieser Meinungsbefragung nicht erreicht werden. Ein Beispiel: wenn hier zehn Leute sagen, dass die Zillertaler Schürzenjäger "Jazz" machen und nur einer, dass Miles Davis "Jazz" gemacht hat, ist kein Beweis erbracht, dass die Schürzenjäger Jazz machen und Miles Davis halt "weniger Jazz" oder "keinen Jazz". Es wurde nur gezeigt, dass hier halt mehr Leute auf die Zillertaler Schürzenjäger abfahren als auf Miles Davis. So what.
    Mit anderen Worten: eine solche Befragung dient nur der Informationsbereicherung des Fragenden und lässt keinerlei Rückschlüsse zu.
     
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  12. Claus

    Claus Mod Emeritus

    An dieser Stelle ist es jetzt definitiv gut. Wenn es noch etwas aus der Welt zu räumen gibt, macht das bitte per Unterhaltung oder greift ganz altmodisch zum Telefonhörer- das soll ja manchmal Wunder wirken.

    Weitere Streit-posts werde ich ohne Vorwarnung löschen. Und jetzt bitte :topic:

    PS: und auch die Hinterfragung von Sinn und Zweck des Ursprungsthreads dürfte sich nach der Aufspaltung erledigt haben, Wer meint, das sei ein Poesiealbum, hat die Freiheit, nichts hinein zu schreiben.
     
  13. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Den Anspruch habe ich nirgends aufgestellt. Und eine Bewertung ob ein Thread sinnvoll ist oder nicht macht m. E. keinen Sinn.

    Entweder er kommt an, dann füllt er sich, oder nicht, dann verliert er sich.

    (@Claus , ich hoffe dies nimmst Du als sachliche und erlaubte Antwort war und nicht als Streitbeitrag.....;-))

    CzG

    Dreas
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Was ich interessant finde am Nachbarthread ist folgendes:

    Es gibt einen Bereich des Jazz, wo es 100% Übereinstimmung gibt:

    „Das ist Jazz!“ z. B. St. Thomas von Sonny Rollins

    Es gibt einen Bereich, wo es 100% Übereinstimmung gibt:

    „Das ist kein Jazz!“ z. B. die „Zillertaler Schürzenjäger“ (Platzhalter), zumindest
    hier im Forum.

    Dann gibt es einen großen Graubereich, der unterschiedlich definiert wird.
    Was ist noch Jazz, was ist nicht mehr Jazz. (Sinatra, Kenny G) Da wird es nie einen hundertprozentigen Konsens geben!

    Das macht aber auch nichts.

    Allerdings, meine Sicht, kann jemand, der latentes Interesse an Jazz hat, aber noch keinen Zugang finden konnte, über diese Randbereiche Schritt für Schritt tiefer einsteigen.

    Wenn jemand Dulfer Sinatra, Buble oder Cicero mag ist es vielleicht einfacher zu
    Getz, Desmond oder Scott Hamilton zu finden, dann vielleicht auch zu Davis,
    Rollins oder vielleicht auch bis Parker.

    Kommt jemand von Metallica oder Fischer wird er eh kein Interesse an diesem Weg haben.

    Meine Meinung, jeder darf eine andere haben....(Copyrigh @hanjo )

    CzG

    Dreas
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich bin Deiner Meinung, dass das Jazz ist, @Dreas.
    Allerdings etwas pikant: Sowohl bei "Take Five" als auch bei "Girl From Ipanema" waren keine Afro-Amerikaner involviert... (Astrud Gilberto war zwar Brasilianerin, hatte aber europäische und keine afrikanischen oder gar indigenen Vorfahren.)

    Yep, nach dem weiter oben verlinkten Artikel durften die das gar nicht!
    Und nach der Definition von @ppue ist es auch kein Jazz....

    CzG

    Dreas
     
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  17. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Was ist Jazz?

     
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  18. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Wie kommst du denn da drauf,ich liebe Heavy Metal,aber genauso liebe ich Glenn Miller,Charly Parker oder Duke Ellington
     
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  19. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Na ja, spiel mal St. Thomas im 3/4 Takt. Das hört sich dann sehr nach Ländler an. Von daher relativ.
    Jazz ist, was man daraus macht!
     
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  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest


     
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