Was kann man falsch machen?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von chrizn, 20.November.2010.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    na Gott sei Dank hast du das auf die Kunden eingeschränkt, die du begrüßen durftest ;-)

    Ich habe nie einen richtigen Lehrer gehabt, mich dafür gleich mit dem ersten Workshoplehrer angelegt, weil er m.E. Mist geredet hat (Originalkommentar: Kauf dir ein anständiges Saxophon).

    Das Beste war dann Chico Freeman, der meine Ligatur (Klarinettenschnur) gesehen hat, und gleich sagte: Hey, thats nonsense, don't do that! (er hat es natürlich nicht für nötig gehalten, mich auch nur nach den Hintergründen zu fragen, warum ich das tue, geschweige denn, dass er es mal ausprobiert hätte.

    Was ich damit sagen will:

    Ich hätte Manches sicher gleich besser machen können, als durch die Mühsal des autodidaktischen Lernens (was übringes nicht heißt, dass man die Welt neu erfindet, sondern bedeutet, dass man sich seine Lehrer ständig und überall sucht/suchen muss) und des ständigen Reflektierens immer wieder neu lernen zu müssen.

    Andererseits bin ich froh, weitgehend von intoleranten, engstirnigen und inkompetenten Lehrern verschont geblieben zu sein.

    Es gibt halt immer 2 Seiten einer Medaille :roll:

    Ach ja, die entscheidenden Tipps, die mich tatsächlich nach 25 Jahren, davon 10 Jahre aufgrund eines Krankheitsvorfalls leicht frustriert, entscheidend weiter gebracht haben, habe ich in diesem Forum bekommen.

    Dafür bin ich diesem Forum unendlich dankbar :)

    Gruß,
    xcielo
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich glaube es steht außer Frage, dass man Saxophon spielen auch autodidaktisch lernen kann.

    Hier im Forum gibt es genügend gute Beispiele dafür.

    Es steht sicher auch außer Frage, dass ein schlechter Lehrer viel kaputt machen kann, bis hin zur Demotivation.

    Aber daraus läßt sich doch nicht ableiten:

    "Ohne Lehrer ist grundsätzlich besser"!

    Andersrum wird ein Schuh draus.

    Wenn ich mit dem Sax anfange und einen vernünftigen Lehrer finde lerne ich schneller als autodidaktisch.

    Auch da dürfte niemand wiedersprechen...

    LG

    Dreas
     
  3. chrizn

    chrizn Schaut nur mal vorbei

    @TenSax: Da hast du sogar recht,hab jetzt n weilchen rumprobiert und siehe da,die Tiefen Töne lassen sich viel leichter anspielen,wenn ich nicht so übertrieben draufpresse mit den Lippen.
    Die hohen Töne spielen sich leichter,wenn ich mit den oberen Schneidezenen draufbeise,ist das überhaupt richtig so?


    Gruß
    Chris
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ne Chris,

    nicht beißen!

    Bei den hohen Tönen benötigst Du mehr Stütze, d.h. über den Druck des Zwerchfells den Luftdruck erhöhen. ("Aus dem Bauch atmen"!)

    "Beißen" oder "Pressen" führt zu gequetschten Tönen. Das kling nicht!

    LG

    Dreas
     
  5. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    @chrisdos:
    Gepokert ;-)

    Nein im Ernst, ich sehe das immer wieder bei Anfängern, die beißen was das Zeug hält! Ich selbst bin das beste Beispiel mit 20 Jahren "Beiß-Erfahrung", bis mir das jemand mal richtig gezeigt hat.

    Siehste! Wenn jetzt die Luftführung noch stimmt kommen die tiefen richtig satt!

    Die oberen Schneidezähne liegen nur auf dem Mundstück, da wird nix gebissen! Ganz locker. Die Tiefen und die Höhen werden fast mit dem selben Ansatz gespielt. Du musst allerdings die Luftführung anpassen. Wenn Du tiefe Töne spielst, denke auch tiefe Töne. Selbigen bei den hohen Tönen, denke Sie. Als ob Du sie singen wolltest...

    Gruß
    Sven
     
  6. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Und wie findest Du für DICH einen "vernünftigen" Lehrer?

    Im Übrigen halte ich es wie schon angesprochen für eine Typfrage.

    Ein Lehrer kann auch zur Stagnation führen, wenn man alle Verantwortung an ihn abgibt.

    Für mich ist beim autodidaktisch Lernen ganz wichtig, dass dabei das "Montessori-Prinzip" greift. Die aktuell interessanten Themen werden intensiv erlebt und erlernt. Ich habe z.B. sehr früh begonnen Toptones zu lernen und einen Momat lang fast nichts anderes gemacht (meine armen Eltern :-o ).

    Ein "vernünftiger" Lehrer hätte mich vielleicht ausgebremst (zu früh, zu unwichtig, zu einseitig) oder mir alle 2 Wochen einen neuen Griff gezeigt.

    Ich halte es für Unsinn, jemandem, der alleine lernen WILL, das auszureden.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hi Chris,

    Das steht doch außer Frage. Das muß doch letztlich jeder für sich entscheiden.

    Dennoch kann man ja eigen Erfahrungen einbringen, damit derjenige sich selbst reflektiert. Wenn die Selbstreflektion ihn in seiner Entscheidung bestätigt - bestens.

    Auch muß man das Thema nicht dogmatisch behandeln nach dem Motto "mit Lehrer und ohne Lehrer" schließen sich gegenseitig aus.

    Man kann ja durchaus auch ganz gezielt mit einem Lehrer nur die Dinge ansprechen, bei denen man das Gefühl hat Hilfe von außen ist sinnvoll. Der Rest geht dann autodidaktisch.

    Ich bin aber der Überzeugung, dass es wesentlich schwerer ist einen guten Ansatz ohne Anleitung zu entwickeln. Und wenn man sich dann etwas "schiefes" beigebracht hat ist es ungleich schwerer das wieder los zu werden.

    Und auch obwohl ich selbst regelmäßig bei einem Lehrer bin, bringe ich mir doch trotzdem auch vieles selber bei. Da wo das geklappt hat, greift mein Lehrer auch gar nicht ein.

    Ich habe ihn gefunden. Nicht nur einen Vernünftigen sondern einen Guten! Ist allerdings mein Zweiter, da ich beim meinem Ersten stagnierte.

    Woran ich das merke? An den deutlichen Fortschritten, die ich seitdem gemacht habe.




    LG

    Dreas
     
  8. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    meine meinung.

    ich schätze, das thema ist hier schon siebenhundertachtzigmal durchgekaut worden, kommt immer wieder.

    immer wieder interessant.

    ich bin mir sicher, daß ein guter lehrer, der dem betreffenden schüler paßt, sinnvoll ist.

    ich bin mir auch sicher, daß der autodidakt ehrenrunden dreht, die dem lehrerbetreuten schüler, interesse und fleiß vorausgesetzt, erspart bleiben.

    "warum also sich den mist selbst beibringen, wenn man sich einfach berieseln lassen kann"?

    ich denke, es ist für den autod. nicht von nachteil, jahrelange erfahrung auf anderen instrumenten mitzubringen. so daß z. b. rhytmus, theorie,..... keine probleme darstellen, ich mich auf mein instrument konzentrieren kann, das ich erlernen will.

    aus meiner sicht hat das ganze auch mit ehrgeiz, vertrauen in die eigenen fähigkeiten..., zu schaffen.

    ich brauch keinen der mir alles vorkaut, die arbeit für mich erledigt, das kann ich jetzt selbst, das ist auf meinem mist, mit unterstützung des forums (daaanke den kompetenten und geduldigen ratschlägen), gewachsen.

    - eine unendliche befriedigung-.

    ab und zu eine kontrolle, ja, würde ich gerne. mit dem rest, geh mir weg.

    lehrer ist noch lange nicht lehrer, es gibt welche, die ich kenne, die haben einfach nix drauf. ehe ich das als anfänger erkenne und mich nach einem gescheiten umschaue, habe ich auch irrwege hinter mir, muß ehrenrunden drehen.

    ein klein wenig hat lernen auch mit unterordnung zu tun. wers mag, bitte.

    oft wird gepredigt, mach das so und so, höre das und das, übe das und das dann klingst du wie der und der. bockmist, ich will meinen eigenen klang. und irgendwann habe ich ihn, und ihn, und ihn...

    der weg des autodidakten ist schwerer als der des betreuten schülers, aber, auch befriedigender.

    ich sage es nochmals, das ist lediglich meine meinung. ich möchte keinem auf die füße treten. jeder soll so saxophon lernen, wies ihm am besten paßt.

    auf daß jeder seinen weg findet.

    gruß
    hanjo
     
  9. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    oh, keine absicht, rhytmus tut natürlich weh in den augen. bitte keine schmerzensgeldforderung

    gruß
    hanjo
     
  10. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hallo zusammen...

    ich bin in diesem aspekt vielleicht ein zwischenfall.
    von anfang an nahm ich unterricht in der musikschule. darauf möchte aus diversen gründen nicht verzichten.

    nichtsdestotrotz bring ich mir sehr viele dinge einfach selbst bei, da einerseits, meine lehrerin einschlägige klassikerin bin, womit ich recht wenig anfangen kann, und andererseits ich einfach von natur aus experimentierfreudig bin und ich grundsätzlich der meinung bin, dass es mehr als einen richtigen weg geben muss!

    auf antworten zu gewissen fragen bin ich zusätzlich oftmals dem motto "wenn das die lösung ist, hätt ich gern mein problem zurück" gesinnt.

    aber ich hab einfach ein unheimliches glück mit meiner lehrerin. voran steht ein recht freundschaftliches verhältnis, wir verstehen uns einfach gut. dazu kommt, dass sie grundsätzlich auf meine vorstellungen von unterricht eingeht und ich den "lehrplan" großteils selbst bestimme...also nix mit unterordnung, oä.
    außerdem ist sie sehr flexibel und offen für all meine wünsche/anregungen/etc.

    klar, man kann sich sehr vieles im leben selbst bei bringen und vor allem lernt man dabei vielleicht sogar mehr, da man entsprechende - oftmals lehrreiche - umwege geht.

    trotzdem ist es sehr hilfreich, wenn man regelmäßig jemanden zur seite hat, der einen "objektiv" und subjektiv unterstützt. während dem eigenen spiel hört man - vor allem am anfang - einfach wenig davon, was passiert. unterschiedlichste facetten von musik bleiben unberücksichtig, wenn man nicht darauf hingewiesen wird.
    genau aus diesem grund bin ich sehr froh, dass meine lehrerin im unterricht vorwiegend augenmerk auf "kleinigkeiten" legt, die ohne unterstützung schwierig zu erlernen sind. technische sachen kann man sich ruhig selber beibrigen...meine lehrerin braucht mir folglich nicht erklären, wie ich ne d-moll-pentatonik spiele...das bring ich selbst zusammen, ansonsten gibts unzählige lehrbücher und sonstige lektüre, internet, etc.

    hinzu kommt ein für mich seeehr wichtiger punkt: über die musikschule hatte/habe ich unzählige möglichkeiten bei interessanten projekten - seien es quartette, trios, combos oder korrepititionen. ohne die musikschule hätte ich in den letzten drei jahren bestimmt nicht so viel kontakt zu anderen musikern gehabt und folglich auch nicht so viel im bezug auf "zusammenspielen" gelernt.
    und darauf kommt es mE letztendlich an...musik entsteht eben nicht nur durch einen einzelnen!

    aber letztendlich muss natürlich jeder den für sich richtigen/effektivsten/effizientesten weg finden!

    wer die möglichkeit hat, einen "passenden" lehrer aufzusuchen...ich kanns nur jedem empfehlen!

    gutes gelingen!
    lg phi
     
  11. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Alles klein schreiben tut mir auch weh :)
     
  12. Chrissy77

    Chrissy77 Schaut nur mal vorbei

    :-D War auch das erste, was mir dazu einfiel :-D
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Hab ICH das jetzt hier richtig verstanden?

    Es gibt keine richtige und falsche Kunst? :roll:
     
  14. Diddy

    Diddy Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    ich kann nur sagen, dass ich es nicht bereut habe zur Musikschule zu gehen, sonst hätten ich nie meine Fehler gefunden.

    Ich fand es OK wie ich gespielt hatte, aber nach den Erklärungen vom Musiklehrer, was ich so alles falsch gemacht hatte, wurde es immer besser und leichter zu spielen.
     
  15. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo diddy,

    ja was denn?

    gruß
    hanjo
     
  16. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Hi.

    Vieles versteht man nunmal eher, wenn es gezeigt und vorgemacht wird (-> Zeitgewinn).
    Bie Lehrheften, Büchern, Internet (Forum), etc. fehlt da ein bisschen meher oder weniger die Möglichkeit weiterer Interaktion, zudem ist es durch falsches Schliessen oder Verständnis fehleranfälliger.

    Schönen 2. Weihnachtsfeiertag noch,
    Billy
     
  17. Diddy

    Diddy Schaut nur mal vorbei

    na, z.B. falsches atmen, falscher Ansatz am Mundstück, falsche arbeit mit der Zunge, Klappen zu fest drücken und und und um nur so einiges aufzuzählen, es sind nur Kleinigkeiten, die aber große Auswirkungen haben.
     
  18. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Es ist und bleibt in erster Linie eine Typfrage.

    Etwas selbst zu lernen bedeutet eben nicht, ohne Sinn und Verstand irgendwie irgendetwas zu tun, am Besten noch streng abgeschirmt von der Außenwelt, sondern sich ernsthaft und selbständig (ist nicht gleich autistisch) mit einer Sache auseinander zu setzen.

    Das bedeutet Lesen, Denken, Verstehen, Beobachten, Fragen, Tun, Kontrollieren, Reflektieren.
     
  19. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Ok, sinnlos... das ist mir jetzt zu mühsam in geschriebener Form.

    Viel Spass weiterhin.
     
  20. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Das ist wohl die Frage der Fragen. Meine bisherigen Antworten darauf sind:

    - Zufall
    - Empfehlung
    - Durchprobieren

    Mein großes Glück: Ich hatte ganz am Anfang eine super Lehrerin - und das auch noch sehr preiswert in einem VHS-Kurs. Leider ist sie aber inzwischen viele 100 km weit weg verzogen.

    Meine diversen Probleme bei der Suche nach einem neuen Lehrer:

    - Wer super spielen kann, kann noch LANGE nicht gut unterrichten.
    - Wer super spielen kann und auch super unterrichten könnte, hat es vielleicht gar nicht mehr nötig, weil er inzwischen vom Musik machen leben kann und sich nicht mehr mit Schülern "rumquälen" muss.
    - In meiner näheren Umgebung habe ich bisher niemanden getroffen, der von seinem Lehrer schwärmt (unabhängig vom Instrument).
    - Ich habe bisher in meiner näheren Umgebung kaum Saxer getroffen, geschweige denn welche, die Unterricht geben würden.

    Das ist schon recht frustrierend ...
     
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