welche saxbauart ist am schwersten/einfachsten zu beherrschen?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von the_ashbird, 27.August.2010.

  1. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    ein hallo in die runde!

    mich würden mal eure erfahrungen bzw. einschätzungen zu den schwierigkeiten der einzelnen bauarten interessieren.

    (der thread soll sich nicht nur an "multi-instrumentalisten" richten...würd mich auch über einschätzungen von "single-instrumentalisten" freuen! wo liegen die problemchen?!)

    mit dem alt hab ich begonnen (vor ca. 3 jahren), dies ist mir folglich am vertrautesten. das sopran kam vor etwa nem halben jahr dazu. schon nach relativ kurzer zeit am alt hab ich teilweise mit bari und tenor in quartetten und trios mitgespielt. ich hatte also schon früh und regelmäßig die möglichkeit alle bauarten (auch über mehrere monate hinweg) zu vergleichen. seit gestern hab ich auch noch mein eigenes tenor.

    dabei hat sich für mich folgende "reihung" ergeben...
    das sopran ist für mich eindeutig am "schwierigsten" zu spielen. schon bald danach kommt das bari. danach folgt für mich das alt und am ende der "schwierigkeitsskala" steht für mich das tenor.

    klar, jedes instrument hat seine eigenarten und problemtönchen, etc. aber grundsätzlich hab ich folgende erfahrungen gemacht...

    * das sopran ist mMn mit abstand am zickigsten und will am präzisesten behandelt werden. in den hohen lagen fallen auch kleine intonationsabweichungen schon extrem auf! außerdem reagiert das sopran mE seeehr sensibel auf die allerkleinsten veränderungen im ansatz- oder mund/rachen/zungenbereich.

    * das bari verschlingt viel luft und ist teilweise nicht gerade einfach zu intonieren wobei mE kleine abweichungen in der intonation in den tiefen registern bei weitem nicht so krass auffallen.


    * das alt hat mE die wenigsten problemtönchen und ist mE von der ergonomie am angenehmsten zu spielen. die intonation ist aber dennoch nicht ganz einfach zu beherrschen. was ich am alt ziemlich schwierig empfinde, ist, einen ordentlichen sound rauszuholen.

    * das tenor empfinde ich persönlich am "gutmütigsten". außer ein paar problemtönchen und den unteren paar tönen ist das tenor für mich am unkompliziertesten zu spielen. ich finde auch, dass man am tenor am schnellsten den eindruck hat, nen gescheiten sound rauszukitzeln.


    ganz allgemein ist mir noch aufgefallen, dass die zungenarbeit, je größer das instrument (und somit das blatt) ist, einfacher wird. es fällt mir persönlich wesentlich leichter am tenor präzise zu artikulieren als am sopran.


    da ich meine mich zu erinnern, dass holger(ffm) (??) mal erwähnt hat, dass das tenor das am schwersten zu beherrschende saxophon ist, denke ich, dass die meinungen und erfahrugnen zu diesem thema weit auseinandergehn...

    deshalb wollt ich mal die runde fragen, ob ihr es ähnlich seht wie ich, oder ob ich mit meinen erfahrungen allein im raum stehe?! :-D

    lg phi
     
  2. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Hi Phi,
    ich würde es so einstufen.

    Am schwierigsten: Sopran, schon wegen der Intonation
    danach auch Bari: Wegen Luft und Kraftaufwand
    dann: Tenor
    zum Schluss: Alt

    wobei sich Alt und Tenor nicht so viel nehmen.
    Da ich ja hauptsächlich Bari spiele, kommt einem dann Alt oder Tenor schon fast easy vor :-D
    Das Sopran ist dann noch mal so eine Sache für sich.

    gruss
    Thomas
     
  3. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    Da kann ich Thomas nur zustimmen.

    Ergänzend aus meinen Erfahrungen würd ich noch sagen, das es beim Alt obenrum ziemlich Quietschig sein kann und die Intonation je höher man kommt zunehmend schwieriger wird.
    Beim Tenor sinds eher die Tiefen Töne die rumzicken und natürlich sind die auch größer und schwerer.

    Es ist immer wieder ein cooles Gefühl, wenn man direkt vom Bari auf Tenor oder sogar Alt wechselt. Da geht alles auf einmal so leicht :)
    Wie wenn man den ganzen Tag LKW fährt und dann mit nem Polo nachhause düst :-D

    Gruß,
    Lothar
     
  4. Schepperer

    Schepperer Ist fast schon zuhause hier

    Hi Phi,

    auch eine Antwort von mir.
    Ich spiele Tenor, habe aber auch ein Sopran. Ein Alt ist auch im Haus. Bari habe ich mal angespielt vor Jahren.

    Ich finde in der Reihenfolge:
    Sopran (am schwersten)
    Bari
    Alt
    Tenor

    Wobei das immer subjektiv ist. Das Instrument, das man am meisten spielt, das man folglich am besten kennt, geht einem doch sicher am "einfachsten" von der Hand.
    Vielleicht gibt es physikalische Komponenten? Die Länge der Luftsäule könnte eine Rolle spielen. Welches Instrumentenmodell bietet die am besten zur Schwingung bringende Luftsäule?
    Was vielleicht interessant ist: Als ich 16 war, also vor 26 Jahren, habe ich mit Klarinette aufgehört und mit Sax angefangen. Ich habe dann fünf bis sechs Jahre lang die Klarinette nicht mehr angefasst (hatte persönliche Gründe, hat nichts mit der Klarinette an sich zu tun, aber das würde diesen Rahmen jetzt sprengen..) und dann mal wieder reingeblasen: Ich konnte plötzlich auf der Klarinette einen Ton erzeugen, wie ich das nie zuvor konnte.
    Und dabei hieß es vor 30 Jahren immer, wenn Du zu einer Blaskapelle kamst und Sax spielen wolltest: Da musst du erst mal Klarinette lernen, höhöhö, so geht das nicht, höhöhö... Ich habe diesen Satz und die Leute, die ihn propagiert haben, gehasst. Heute nehme ich diese Dödels einfach nicht mehr ernst.

    Herzlichst, der Schepperer
     
  5. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hallo zusammen...

    danke für eure antworten!
    ist schon mal "beruhigend" zu wissen, dass die grundtendenz die gleiche zu sein scheint. :-D

    @schepperer.
    klar, alles subjektiv. jeder hat andere vorlieben und wahrscheinlich spielen auch körperliche voraussetzungen mit ein...aber es scheint sich ja schon mal eine tendenz abzuzeichnen. :-D

    bin gespannt, obs auch konträre meinungen/erfahrungen gibt!
    schönen abend!
    lg phi
     
  6. JazzB

    JazzB Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich bin gerade vor 5 Tagen fest in die Sopranliga eingestiegen. Bisher spielte ich etwa 2/3 Tenor 1/3 Alto.

    Meine Erfahrungen sind die: Wenn man sich nur lange genug mit dem Instrument beschäftigt empfinde ich zumindest "meine" 3 Bauarten als etwa gleich schwer (oder leicht) zu beherrschen.

    Ich kann nicht sagen, dass mir das Tenor am leichtesten fällt, nur weil ich es länger spiele wie das Alto oder das Sopran. Meine Fähigkeiten sind auf allen Instrumenten relativ gleich.

    Es gibt bei jedem Wechsel eine kurze Eingewöhnungszeit, die die Finger brauchen,um sich an die Mechanik zu gewöhnen. Genauso beim Ansatz.

    Natürlich hat jedes Instrument andere Besonderheiten, die beherrscht werden wollen. Das gleicht sich meiner Ansicht nach aber aus.

    VG
    B
     
  7. Gast

    Gast Guest

    +

    Wie lange muss man sich denn damit beschäftigen?
     
  8. EdithM

    EdithM Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele seit 3 Jahren Alt und seit 5 Monaten Sopran.

    Was ich bis jetzt feststellen konnte, ist, dass das Alt eine längere Pause (ich rede von 4-5 Tagen) besser verkraftet als das Sopran.

    Ich habe blockweise Unterricht, einen Monat Alt, einen Monat Sopran und tüftle noch, wie ich am besten beide Instrumente übe.

    Welche Erfahrungen habt ihr, mehrere Instrumente zu "be"üben?

    Gruß

    Edith
     
  9. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Seit ihr sicher, daß ihr immer gleichwertige Instrumente habt?

    Ich glaube nicht, dass Euch Profis da so zustimmen.
    Klar ist, für das Sopran braucht man am meisten Ansatz. Wenn der da ist, dann ist die Intonation eher gutmütig, bei einem Spitzeninstrument.

    Bariton ist vom Ansatz her am leichtesten zu spielen. Braucht logischer weise mehr Luft, aber was die Intonation angeht, hat man damit selten Probleme würde ich sagen.

    Alt ist denke ich am gutmütigsten zu spielen. Ansprache ist doch sehr leicht und Intonation auch bei den meisten sehr gut und man braucht nicht so viel Luft wie fürs Bari.

    Ich halte auch das Tenor am zickigsten. Die D Probleme sind beim Tenor am ausgeprägsten. Die Intonation des Instrumentes ist beim Tenor auch am am schlechtesten von allen.
    Erschwerend kommt dazu, dass die Tenorstimme fürs Quartett doof ist, was vielleicht auch ein Grund ist, dass man lange suchen muß, bis man einen guten Tenorristen fürs Klassikquartett suchen muß.
     
  10. JazzB

    JazzB Kann einfach nicht wegbleiben

    Kommt darauf an wie viel man übt ;)


    Fest heißt hier "eigenes Instrument".
     
  11. SaxBs

    SaxBs Schaut nur mal vorbei

    Als ich vom Alt auf das Tenor gewechselt bin, hat mich überrascht, dass für mich das tiefe D ziemlich wackelig bzw. schwer zu spielen war, wie beim Alt erst die Töne darunter. Auch das hohe G kriege ich nur mit besonders viel Stütze gut hin. Ansonsten finde ich angenehm, dass der Blaswiderstand geringer ist.

    SaxBS
     
  12. Boo

    Boo Kann einfach nicht wegbleiben

    ist doch ganz klar, das was man selbst spielt ist am schwierigsten, der rest ist pipifax ;-)
     
  13. Upfmusic

    Upfmusic Kann einfach nicht wegbleiben

    Welche Bauart am schwierigsten zu spielen ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.

    1. persönliche Vorlieben: es gibt Bb-Saxophonisten die bevorzugt Sopran und/oder Tenor spielen. für diese sind in idR diese Instrumente am einfachsten zu spielen, genau wie für die Eb-Saxer die sich wohl auf Alt und/oder Bariton wohler fühlen. Es gibt dann noch die Gruppen der Hohen (Sopran/Alt) und der Tiefen (Tenor/Baryton). Je nach vorlieben empfindet man die weniger bevorzugten Instrumente als "schwieriger" zu spielen.
    2. Qualität des Instrumentes. Auf einer "Schrottkanne" fällt es immer schwerer zu spielen als auf einem Top-Instrument.
    3. Was heißt "schwieriger"? -Ansprache -Intonation -Sound -Vibrato -... Jede Bauart hat ihre eigene Anforderungen.

    Je nach anstehendem "Auftrag" bereite ich mich auf dem geforderten Instrumententyp entsprechend vor,um die defizite des jeweiligen Instrumentes ausgleichen zu können.

    Am einfachsten fällt mir das auf dem Alt, weil ich praktisch jedenTag darauf spiele. Ebenso ist das Sopran recht gutmütig. (Ich gehöre zur Kategorie der hohen Saxophonisten) Schwieriger sind Baryton und Tenor. Vor allem auf dem Tenor einen schönen klassischen Klang zu produzieren ist äußerst übeaufwändig
     
  14. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hallo zusammen...

    die unterschiedlichen erfahrungen find ich sehr interessant. meine (bisherigen) erfahrungen scheinen da doch in eine andere richtung zu laufen.

    ich hab im letzten halben jahr - glaub ich - fast mehr sopran als alt gespielt, find das sopran aber dennoch wesentlich schwieriger zu spielen.

    mit dem tenor hab ich mich bislang am wenigst beschäftigt, dennoch fällt es mir persönlich irgendwie am leichtesten.
    das das d-problem beim tenor am stärksten ausgeprägt ist, kann ich absolut gar nicht bestätigen...

    klar ist es schwer da objektive vergleiche zu ziehen, nichtsdestotrotz find ich die unterschiedlichen erfahrungen seehr interessant.

    schönes wochenende!
    lg phi
     
  15. Gast

    Gast Guest

    ich verbrenne mir mal wieder gerne das maul,

    aber das ist ein seelenloser fred!

    ist katholisch besser wie evangelisch,

    oder fahre ich mit sechs zylindern besser wie mit vier!


    sorry, - nur eine meinung!
    :)
     
  16. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    wer überall seinen Senf dazugibt gerät leicht in den Verdacht ein Würstchen zu sein.

    Warum ist das ein seelenloser Fred?

    Nur meine Meinung.

    Gruß Hans
     
  17. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    @nimo
    Ein überflüssiger Beitrag zu diesem Thread!

    Nur meine Meinung!

    Thomas
     
  18. Gast

    Gast Guest

    prima ! - meinung neben meinung!

    nur verunglimpfe ich nicht gleich!


    ...wollen wir es ausdiskutieren?



    vorweg - es fehlt der ansatz zur diskussion.

    wer zu wem?
    wann mit welchen fähigkeiten?
    wer mit welchen vorkenntnisse?
    zu welchen wiaaensstand?

    sagt das (vermeintliche)würstchen :-D


    p.s. wer keine eigene meinung hat ist ein mitläufer und damit namenlos! - lol.

    los gehts - wir haben eh sommerloch...
     
  19. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Ashbird,

    ich habe keine Erfahrung am Bariton, und nur wenig am Alt. Dafür aber an der Klarinette (bin halt ein Bb-Mensch).

    Ich finde auch, dass Sopran viel anspruchsvoller als Tenor ist, um allein ein Grundniveau zu halten (aber noch übertroffen von der Klarinette). Da verzeiht das Tenor mir lange Übepausen, das Sopran nicht. Ich war kürzlich 2 Wochen im Urlaub (wieder in einem Nachbartal von Dir !). Klarinette hatte ich dabei, habe ich auch regelmässig geübt. Nach dem ersten Mal Sopran üben zu Hause hatte ich regelrecht Muskelkater in der Unterlippe ...

    Meine Instrumente sind übrigens alle ziemlich (gleich) gut, besser als ich jedenfalls ... Daran liegts also kaum.

    Dass ein hohes Blasinstrument intonationsmässig kritischer ist, liegt meiner Meinung nach (physikalisch) auf der Hand. Wobei das Sopran vom Mundstück her noch mehr Spielraum für Fehler gibt als die Klarinette.

    "Beherrschen" ist aber ein grosses Wort. Tenor zu beherrschen ist genau so eine Lebensaufgabe wie Sopran oder Klarinette.

    Ich sag mal so: Als "Gelegenheitsinstrument" eignet sich höchstens Tenor (wahrscheinlich auch Alt), aber nicht Sopran.
     
  20. mki

    mki Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde diese Diskussion schon interessant und vernünftig.

    noch ein Punkt:

    Die beiden Oktavklappen stellen eine Kompromisslösung dar; bei Tönen am Übergangsbereich (d'', gis'') besteht die Gefahr, den falschen Oberton des Grundtons zu erwischen.
    Besonders kritisch ist das in Bindungen, wo der zuvor angebundene Ton auch ein Oberton des folgenden Tons ist, beispielsweise bleibt bei a''-d'' gerne das a einfach hängen.)
    [Ist das mit dem Begriff D-Problem gemeint?]

    Diese Problematik ist umso ausgeprägter, je tiefer das Saxophon ist.
    Aus diesem Grund baut der Eppelsheim bei seinen Tubaxen und bei seinem Kontrabass-Saxophon 3 Oktavklappen ein.
     
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