Welche Zukunft hat Jazz?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 15.Mai.2011.

  1. Gast

    Gast Guest

    Moin!

    Ich fand das sehr interessant von Dreas *Danke*, und habe es noch mal selektiert.
    Das Phänomen ist Hip Hop auch in Deutsch.
    Classic, na ja, div. Marken von anderen Artikeln.

    Englisch:
    Rock = 1,64 Milliarden
    Pop = 1,23 Milliarden
    [color=0000FF]Classic = 1,19 Milliarden[/color]
    Soul = 553 Millionen
    Jazz = 460 Millionen
    Rap = 428 Millionen
    Blues = 401 Millionen
    R&R = 222 Millionen
    Funk = 158 Millionen
    R&B = 149 Millionen
    Hip Hop = 84,9 Millionen


    Pop Music = 1,18 Milliarden
    Hip Hop Music = 451 Millionen
    Rap Music = 161 Millionen
    Soul Music = 150 Millionen
    Jazz Music = 135 Millionen
    R & B Music = 124 Millionen
    Rock Music = 111 Millionen
    R & R Music = 92 Millionen
    Classic Music = 44,1 Millionen
    Blues Music = 30,1 Millionen
    Funk Music = 11,6 Millionen


    Deutsch:
    Hip Hop Musik = 471 Millionen
    R&B Musik = 96,7 Millionen
    Jazz Musik = 40,3 Millionen
    Rap Musik = 22,7 Millionen
    Rock Musik = 22,1 Millionen
    Blues Musik = 22 Millionen
    Pop Musik = 17,9 Millionen
    Funk Musik = 14,2 Millionen
    R&R Musik = 5,64 Millionen
    Klassik Musik = 3,88 Millionen (Klassik = 26,2 Millionen )
    Soul Musik = 2,87 Millionen

    LG Hans
     
  2. Gast_13

    Gast_13 Guest

    In den 80igern gabs in Chicago den AACM Associacion for the Advancement of Creative Music. Die Bands der Associacion haben alle 4 der von Dir genannten Kriterien für Jazz erfüllt, z. B. das Art Ensemble of Chicago, haben sich aber geweigert, ihre Musik Jazz zu nennen.
    Miles Davis hat sich in den 80igern ebenfalls geweigert, seine Musik Jazz zu nennen und sich verwahrt als Jazz Musiker bezeichnet zu werden.

    Auf der anderen Seite gibt es Bands, die nur einen Teil der von Dir genannten Kriterien erfüllen und trotzdem Jazz machen. Viele davon gibt es in Nord- und Osteuropa.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    @Pue

    Darf ich in der Harmonik die Lead Führung ergänzen?



    LG Hans
     
  4. Gast

    Gast Guest

    @hans

    klasse,

    wo abgeschrieben?

    ....Moin!

    Ich fand das sehr interessant von Dreas *Danke*, und habe es noch mal selektiert.
    Das Phänomen ist Hip Hop auch in Deutsch.
    Classic, na ja, div. Marken von anderen Artikeln.....

     
  5. Gast

    Gast Guest

    Jaaa, endlich!



    Die Synkope ist ca. 1400 Jahre alt.

    Gute Erfindung! :)

    LG Hans
     
  6. Gast

    Gast Guest

    Nee, alles einzeln gecheckt 1-2 Worte, dann englisch und aufgerufen.

    LG Hans
     
  7. Rick

    Rick Experte

    Hallo Nummer 13,

    Du legst den Finger in die Wunde - da haben wir schon den großen Unterschied in der europäischen sowie der US-Wahrnehmung dieses Musik-Phänomens.

    Tatsächlich galt in den USA "Jazz" lange Zeit vorwiegend als so ein Unterhaltungsding - Swing, Musical, Minstrel, Vaudeville, eben "all that Jazz".
    Nicht ernst zu nehmen, abseits des Umstands, dass die USA ja als die Wiege der modernen Unterhaltungsindustrie gelten und man dort prinzipiell alles ernst nimmt, was Kohle bringt. :-D

    Dieses Stigma ist dort so groß, dass wirklich viele Musiker genervt die Bezeichnung "Jazz musician" ablehnten (z. B. auch Michael Brecker).
    Wir werden uns also mit dem Faktum abfinden müssen, dass man ausgerechnet im Stammland des Jazz darunter etwas anderes versteht als hierzulande.

    Wobei ich nach wie vor die These vertrete, dass Jazz in unserem Verständnis sowieso vor allem eine europäische Wahrnehmung darstellt. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  8. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Statt Jazz nannten sie ihre Musik 'Great Black Music'. Die kam aber in den USA nicht gut an, umso besser aber in Europa. Voila Paris. Dexter lässt grüßen. Welch Ironie. Albert Ayler und Freejazz wurde in der DDR als Kampf gegen den Imperialismus instrumentalisiert. Joseph Jarman ging ins Zen-Kloster, Lester Bowie soff sich zu Tode.
    Hinter den Begriffen stehen immer Individuen.

    Den von ppue verwendeten Begriff des Jazz sollten wir vielleicht eher als flexiblen Container denn als starre Schublade verstehen. Ohne Begriffe können wir nicht diskutieren, sollten uns aber der Risiken und Nebenwirkungen bewusst sein.
     
  9. Gast

    Gast Guest

    Moin!

    Vielleicht für einige mehr, so zum Umriss.

    Hiermal eine Seite:
    http://www.axelkoch.info/jazzbone/sites/geschichte.html


    LG Hans
     
  10. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Interessant, in diesem Amerikanischen Kontext wäre dann die berühmte Zappa Aussage: "Jazz is not dead...."etc. pp. ganz anders zu verstehen als im Europäischen.

    Danke!

    @HWP, Hans, versteh mich nicht falsch, ich wollte Dir nicht "Jazzpolizei" unterstellen, sonder nur aufzeigen, dass man Dein Statement so interpretieren könnte!
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Pardon, ich habe die Frage nicht gestellt, sondern versuchte sie zu beantworten.

    2. Ich bin Europäer und beantworte die Frage natürlich aus meinem europäischen Verständnis heraus.

    Warum sollte ich nicht?

    3. Die Beispiele zeigen ja gerade an, dass sich die Musiker immer mehr auch anderen Traditionen verpflichtet sahen. Der Schnittpunkt ist dort, wo Berendt nicht mehr Stile aufzählt, sondern die Geschichte des Jazz nur noch über unter die Überschrift der Jahreszahlen stellt.

    Der Schnittpunkt ist da, wo sich die Freejazzer indische Namen gaben, aber auch da, wo Art Blakey sine Band noch sehr programmatisch 'Jazz Messangers' nannte, ein Titel mit Sendungsbewusstsein für den Begriff Jazz.

    Meine Bands hießen Anfang der 70er 'New Jazz Ensemble' oder 'Jazz Community', Ende der 70er 'Orchester für Klänge' oder 'Open Music Orchestra' und deuten auf eine bewusste Erweiterung des musikalischen Einzugsgebietes. Das Selbstverständnis drüben wie hüben kann man hübsch an den Bandnamen festmachen und es gibt höchstens eine minimale Verzögerung dieses Effektes zwischen Amerika und Europa. Das lag daran, dass gerade in Deutschland ein erster und letzter festzumachender eigener Stil des Freejazzes auszumachen war.

    Die Kollegen um Brötzmann, Kowald, Lytton etc. hatten eine europäische eigenständige Variante des Jazz entwickelt und damit ein außerordentliches Selbstbewusstsein erlangt. Vielleicht war es sogar der letzte 'sortenreine' Jazzstil. Es war zumindest der letzte, den man, wie alle anderen kathegorisierten, auch geografisch einem Gebit zuschreiben konnte.

    Die Label solcher Musiker hießen allerdings schon 'Free Music Production' oder 'Instant Composers Pool'.

    Zeitgleich begann auch hier die Phase der Fusionen, z.B. im 'United Jazz- und Rockensemble'.

    Die Namen der Bands zeigen, ganz unbeeindruckt von der journalistischen Einteilung, an, dass die musikalischen Grenzen bewusst erweitert wurden und der Jazz nicht mehr als alleiniger Pate der neuen Bewegung stand.

    Das alles spricht nicht für den Tod des Jazz, er ist in all die neuen Spielformen eingeflossen. Zumindest aber der Begriff selbst war nicht mehr in Deckung zum musikalischen Schaffen der Musiker zu bringen und hat sich spätestens in den 80ern überlebt.

    Zappas Zitat drückt die Wende hier wie dort aus. Ich sehe keinen Unterschied in den Entwicklungen.
     
  12. wallenstein

    wallenstein Schaut öfter mal vorbei

    Es ist schwer, wie ich meine, etwas für tot zu erklären, solange die Nachfolge noch nicht geklärt ist. Unter Umständen fehlt der nötige Betrachtungsabstand. Das Unterteilen in Stilepochen "von bis" gelingt nur, wenn die vorherige Epoche sich klar von der Kommenden abgrenzen lässt. Aber schon bei der Geschichtsschreibung ist dies schwierig. Wenn man zum Beispiel sagt, der Zweite Weltkrieg währte "von bis", so frage ich mich, was geschah am Vorabend des Kriegsausbruchs, und wie lange nach dem Krieg existierte der Krieg in den Köpfen der Menschen noch weiter.

    Wenn wir seit den 80ern, spätestens seit den 90ern, deutlich mehr Weltmusik, mehr Crossover, mehr Fusion in allen Kunstkategorien verspüren, dann liegt das daran, dass zuerst Europa näher rückte, schließlich die ganze Welt. Und durch die Verknüpfung des Internets, spätestens seit Youtube, wird Kunst nicht allein von Live-Bühnen heruntergetragen, sondern schafft sich ihre eigenen virtuellen Räume. Für mein Empfinden verflacht die Qualität der Kunst dadurch sehr, aber eigentlich haben wir nun die breite Mitmachmasse, wie sie sich z. B. Beuys immer gewünscht hat. Im Literaturbetrieb, etwa, weicht die schöne Prosa dem mehr publicity-freudigen Poetry-Slam, und man kann das mit Grauen verfolgen ("Bleibt denn die Kunst auf der Strecke?") oder als neue Trendrichtung begrüßen, wo nun auf Kosten der Qualität die Quantität der Menschenmasse auf ein künstlerischen Niveau gehoben wird, wie es nie dagewesen war. Wenn wir ehrlich sind, waren die Zeiten für angehende Jazzer nie besser als heute: "Jedem Kind ein Instrument", Billig-An-und-Verkauf der Instrumente via eBay -- und sogar für Oldies wie mich, bieten die Musikschule Anfängerkurse im Saxophon an. So what, nennen wir uns fortan Jazzer!

    Nun jazzt der Eine drauflos, der nächste spielt Volksmusik, der dritte schließt sich dem Obertonchor mit Tibetischen Klangschalen an -- und sie alle sind beschäftigt, und durch und durch sind alle Kunstepochen vertreten und dank der digitalen Mischtechnik wird auch am PC, nicht nur an den Instrumenten, dahinmusiziert. Man könnte durchaus jemanden beleidigen, wenn man sagte, die Renaissance-Musik sei tot, ebenso wie wenn man sagte, der Jazz sei tot, denn es wird zurzeit alles reinkarniert, zusammengesteckt und wiederbelebt und alles Tote wird ständig neu aus den Kellen geholt.

    Genau in dieser Stilepoche stecken wir. Im Radio hörte ich heute "VisaFRee" von Rotfront (schon der Name ist Programm) und dachte: Boah, ja, das ist genau die Musik unserer Stilepoche. Man müsste ihr nur einen Namen geben, endlich, damit sie sich von der Vorherigen abgrenzen kann.
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also ich möchte nochmal etwas grundsätzliches ansprechen, was mich schon länger beim Lesen der Beiträge umtreibt.

    Ich habe den Thread gestartet, weil mich das Thema interessiert,
    weil ich mich gerade auch durch mein neues Hobby intensiver insbesondere auch mit Jazz auseinandersetze.

    Ich habe viele interessante Beiträge gelesen, die mich auch animierten weiter zu recherchieren um für mich den Jazz noch tiefer zu ergründen.

    Aber es gibt einen Punkt, der hat mich zu tiefst schockiert:

    Die Experten unterscheiden zu Recht Jazz, Musik als Kunst oder Musik zur Unterhaltung.

    Leider, kommt aber dann in vielen Beiträgen zum Ausdruck:

    Es gibt die hochwertige, anspruchsvolle, künstlerische Musik, und es gibt minderwertige Musik, die Massen begeistert. Und diese Massen sind zu blöd zu verstehen, dass sie nur Schrott hören.

    Eine solche Einstellung, gerade von Experten, empfinde ich als selbstgefällig und arrogant.

    Jeder Mensch nimmt Musik anders wahr. Egal was er mag, wir sollten Respekt davor haben, dass er sich für Musik interessiert und vor allem nicht bewerten: der versteht was von Musik, der nicht.

    Ich empfinde eine solche Eibstellung als sehr traurig.

    Jetzt geht nicht gleich auf die Palme, sondern lest die entsprechenden Beiträge und reflektiert ob an meiner Wahrnehmung was dran ist.

    Ich liebe interkektuelle Diskussionen, aber sie sollten nicht dazu führen sich über andere Menschen zu erheben.

    So, das musste jetzt einfach mal raus....

    Gute Nacht

    Dreas
     
  14. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Dreas,

    ich kann Deinen Einwand verstehen. Ich lese diesen interessanten Thread auch manchmal mit etwas Verwunderung, gerade wenn es um Definitionen und Wertungen von Musik geht.

    Ich persönlich halte nichts von Definitionen und Schubladen. Ich unterscheide für mich in gute Musik (höre ich, mache ich) und schlechte Musik (ignoriere ich, geht leider nicht immer).

    Wo würden die Experten denn eine freie Enseble-Improvisation für Chor und diverse Instrumente über einen gregorianischen Choral hinstecken? Schon gemacht, der Sound changierte zwischen gregorianisch, klassisch, romantisch, modern, neu, Jazz, free, experimentell. War aber gut.

    Allerdings bewegen wir uns in einem gesellschaftlichen Kontext. Musik ist Kultur, und die hat irgendwo einen gesellschaftlichen Status. Und der hängt von den Hörgewohnheiten und Kenntnissen aller ab.

    Ich habe mal einen Artikel gelesen, da wurden Fernsehprogramme mit Literatur verglichen. Sinngemäß verfälschtes Zitat, ich weiß nicht mehr von wem, der Autor möge mir verzeihen, einen Doktor will ich hierfür auch nicht haben: Wenn in der Schule die Kinder nicht mehr lesen und schreiben lernen, dass wird der Markt für Bücher mittelfristig sehr viel kleiner (Wenn man die Auflagen und Bild zu Text-Verhältnisse der großen Tageszeitungen ansieht, dann scheint das schon ein Stück weit passiert zu sein). Für die Musik: Wenn diese nicht als gesellschaftliche Aufgabe gesehen wird und die Vermittlung von Kenntnissen nicht in den Schulen praktiziert wird, dann verkümmert diese Kultur und verfällt rein kommerziellen Interessen (scheint auch schon ein Stück weit passiert zu sein, wie der Blick in das Fernsehprogramm zeigt).

    Für mich gilt: Ich mache, was Spaß macht, ernst ist, schön ist, lustig ist, traurig ist, einfach ist, interessant ist, anspruchsvoll ist, eine Aussage hat, locker ist. Also alles, wo irgendetwas Menschliches drin steckt. Ich akzeptiere jeden Musiker, der sich wirklich um etwas, was auch immer, in seiner Musik bemüht (sofern die handwerklichen Fähigkeiten wenigstens ansatzweise dazu passen). Ich mag keine Musiker, die völlig gedankenlos irgendwas machen. Ich mag auch keine Musiker, Komponisten oder Arrangeure, die bewusst von ihnen selbst als schlecht (inhaltlich, nicht handwerklich) bezeichnete Musik machen oder, noch schlimmer, schreiben, weil sie meinen, damit mehr Geld zu verdienen.

    Ganz schlimm finde ich aber die Leute, die miserable Musik kommerziell vermarkten und meinen, das geht am profitabelsten mit billigst zusammengeschusterten Machwerken. Da gibt es einige, die finden das ehrlich schön, die sind wirklich so dumm. Andere sind Zyniker, die das bewusst machen, das ist ja fast noch schlimmer. Habe beide Typen schon persönlich kennengelernt, da gibt es natürlich alle möglichen Schattierungen. Das beeinflusst aber unsere gesamt Musikkultur. Hier kann man eben nicht mehr sagen: Lass die machen, solange es die Leute kaufen, ich mache halt mein Ding (Literatur, s. o.).

    Ss, jetzt habe ich einen Haufen Zeug geschrieben. Und nachher wird wieder Musik gemacht. Haben heute Abend einen privaten Gig mit der Combo und Session: Von free Jazz bis Hard Rock. Wer essen und trinken will, muss sich das anhören. Also eine Art inverses Eintrittsgeld. Manchmal ist man aber überrascht wie viele Leute sich auch mit ungewohnter Musik anfreunden, wenn sie diese überhaupt einmal gehört haben.

    Gruß
    Mini
     
  15. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    mensch Mini,

    diesen Anglizismus kannte ich noch nicht:

    "changierte"

    Ist der auf deinem Mist gewachsen, oder hast du den abgekupfert?
    Ist ja egal, arme deutsche Sprache, das tut schon arg weh.

    Gruß Hans
     
  16. wallenstein

    wallenstein Schaut öfter mal vorbei

    Changieren steht sogar im Duden.
    (nothing for ungood)
     
  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Kein Wunder, dass Du diesen Anglizismus nicht kennst.
    Kommt ja aus dem französischen.....
     
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    @Dreas:

    Am Anfang des Threads gab es zwei Fragen. Die Frage nach der Vitalität des Jazz halte ich für beantwortet. Die andere Frage nach der Qualität massentauglicher Musik schwebt noch im Raum und du greifst sie hier wieder auf.

    Nun weiß ich nicht recht, welche Sätze dich so tief schockierten und wer so unglaublich arrogant daher geredet hat. Ich bin da etwas irritiert. Egal.

    Die Frage nach Masse oder Klasse gibt es doch in allen Bereichen des alltäglichen Lebens. In der Kunst (siehe Wallenstein, die eigentlich schon viel von deiner Frage beantwortete), in der Technik, beim Essen und Trinken...

    Ein Massenwein, mit großen Erntemaschinen geerntet und in großen Silos ausgebaut, schmeckt anders als ein 1ère Cru aus dem Bordeaux. Was willst du da machen?

    1ère Cru für alle? Unbezahlbar. Nur noch Tütenwein? Jammervoll.

    Ich scheine zu den Experten hier gezählt zu werden und gebe zu, mich auch mit Wein auszukennen. Genau wie sich das Gehör schulen lässt, so schult der Weintrinker seinen Geschmack und wird zum Experten. Das macht ihn nicht zum besseren Menschen, aber zu einen in diesem Bereich sehr viel sensibleren.

    Er kann die Qualität des Produktes aufgrund seiner Sensibilisierung einschätzen. Das macht nicht nur Freude, sondern hat den Nachteil, dass er den 'Billigwein' in einem x-beliebigen Restaurant nicht mehr trinken will. Darüber hinaus erscheint er dem Normalkonsumenten als hochnäsig und arrogant, eben weil er sich ein Urteil erlaubt, eine Wertung des Produkts.

    Was soll der Mann nun tun? Er kann sich dafür einsetzen, dass die Qualität des Billigweines steigt oder dass guter Wein auch für den normalen Konsumenten erschwinglicher wird. In beiden Punkten wird er schnell an die Grenzen kommen und feststellen, dass er nicht viel bewegen kann.


    Jeder schmeckt den Wein anders, da hast du Recht. Und wenn du den Thread noch einmal durchliest, versuche zu unterscheiden, ob der Wein oder der Weintrinker bewertet wurde. Ich kann mich nicht erinnern, dass hier jemand aufgrund seines Musikgeschmackes in seiner Person bewertet wurde. Ich kann aber verstehen, wenn die Musik selbst bewertet wird.

    Ich kenne keinen hier, der die Qualität seines Saxophonspieles nicht verbessern möchte. Alle streben nach Qualität und bilden sich zum Experten aus. Ein Jeder auf seinem Niveau, aber im Streben alle gleich. Die erreichte Qualität auf den Prüfstand zu stellen, halte ich für gesund wie auch eine fundierte Kritik dieser. Das geschieht gerade in diesem Forum mit viel gegenseitigem Respekt, wie ich meine.

    Einer deine Anfangsfragen, die leider eine Wertung von Personen (nicht des Produkts) enthält.

    Jazz hat eine Zukunft, solange es eine Avantgarde gibt, die ihm innovative Impulse verleiht.

    Da frage ich noch einmal zurück: warum soll er denn eine große Hörerschaft begeistern? Ist die Musik, die die breite Masse derzeit hört, schlecht?
     
  19. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    also mit den weinen...

    da halt ichs wie de la motte: rodter und schweigner darf man kennen !

    ach ja, der jatz ...

    warum sollte eine musik, die aus einem bösen land stammt und hier absolut keine freunde hat, denn bitteschön eine zukunft haben ?

    ( achtung bitte jetzt nicht über polka schreiben, nur wegen dem land da ... )

    ich denke mal, was auch saxophontechnisch so in den nächsten jahren in brasilien passiert, ist interessanter als das darben von b und s oder keilwerth...

    oder irgendwelche albernen selmer gravuren.

    achja. wer gerne die wahre musik voranbringen will, darf sich ja - zum glück in diesem lande - jederzeit selbst auf die bühne stellen.

    oder sollen das auch immer die anderen machen ?

    :-D
     
  20. Gast

    Gast Guest

    jatz ist für mich die musik von querdenkern und freigeistern (lol= von geist abgeleitet, zur orientierung).

    :lol:


    schöner wie duschen und das andere auch.
     
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