Welche Zukunft hat Jazz?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 15.Mai.2011.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    von Dreas am 21.05.2011 12:48:55

    Hi Pue,

    Deinen Vergleich mit Wein finde ich nachvollziehbar. Ich bin auch Weinliebhaber.

    Lass uns einen Moment bei dem Beispiel bleiben. Wein für 1,50 € aus dem Discounter werden wir niemals mehr kaufen, weil wir wissen was es bedeutet guten Wein zu machen.

    Dennoch gibt es Menschen die den Kaufen und dann auch noch trinken.
    Nun kann man denen nicht sagen "du bist zu blöd einen guten Wein zu erkennen, gehörst zu der unwissenden Masse."

    Erstmal ist ja ein grundsätzliches Interesse am Wein da. Darauf kann man aufbauen, als Weinhändler, Freund, Experte. Irgendwann gelingt es vielleicht, dass derjenige erkennt worauf es ankommt beim Wein und er wird in bessere Weine investieren.

    Muss man über den Produzenten des Billigweins herziehen?
    Ich meine nicht. Wenn er wirklich was produzieren würde was keinem schmeckt, würde er nichts mehr verkaufen. Andererseits hat Menschen aber den Einstieg in die Welt des Weins geschaffen.

    Auf unser Thema übertragen bedeutet das aus meiner Sicht.

    1. Wir sollten nicht den Menschen herablassend begegnen, die
    "schlechte" "billige" Musik konsumieren. Das steht uns nicht zu
    (in einigen Beiträgen ging es aber in diese Richtung)
    Vielleicht haben wir an der einen oder anderen Stelle die Möglichkeit
    diejenigen von guter Musik zu begeistern.

    2. Halte ich es persönlich auch verfehlt, die zu verurteilen, die
    "schlechte" Musik machen oder vermarkten. Immerhin gefällt es
    ja jemanden, sonst würden sie nix verkaufen.
    Und, s.o. , vielleicht gelangen einige dann doch noch zu guter Musik.
    Und wenn nicht, macht es diejenigen nicht zu "schlechte" Menschen.

    Pue, wir sind inhaltlich gar nicht auseinander.

    Ich werde nur etwas "stachelig", wenn sich Experten anmaßen
    zu wissen, was anderen gut tun muss.

    @ Mini

    Ja, so gesehen bin ich ganz bei Dir.

    LG

    Dreas
     
  2. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Liebe Grübelnde,
    im Großen Ganzen bin ich, was die populäre Musik betrifft der Meinung von Dreas. Ich kann aber auch verstehen, dass sich Experten angesichts dessen was in diesem Bereich passiert echauffieren, was dann leicht als Arroganz aufgefasst wird. Wenn ich mir in meinem Fach den Schwachsinn anhören bzw. lesen muss den dort so manchner selbstaernannte Experte verzapft, nicht selten für Geld, und den dann viele unbedarfte Interessierte wegen seiner schönen Verpackung auch noch glauben, kann ich meinen missionarischen Eifer auch nicht bremsen. So gesehen werbe ich auch ein wenig um Verständnis.
    Anders herum können "Missionare" auch viel Schaden anrichten: Als ich 15 war, war ich musikalisch noch sehr offen, hatte klassische Klarinette gelernt und ein bisschen Sax, hörte Klassik Rock und Jazz, wegen des Saxes. Dann habe ich auch probiert mitzumischen, was ja jeder Musiker von seiner Natur her will, und bin dann gleich von Rolli tragenden Pfeifenrauchern darauf aufmerksam gemacht worden, dass ich ahnungslos bin und mich erst mal bilden soll, ein Sax spielen zu können reiche nun mal nicht. Darauf hin habe ich mich der Rock- und Popmusik zugewandt, da hat keiner gemeckert.
    Viele Grüße Reiner
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Moin Dreas!

    Wer hat das geschrieben?

    Ist doch nur `Gequeike` über Geschmack!

    Dieses zu interpretieren als Erhebung über andere, das ist nicht angemessen!

    Denn es geht hier um Jazz Musik, und nicht `guter Mensch/schlechter Mensch`!

    Wenn man das Wort Jazz in die Runde schmeißt, dann gibt es auch immer Polarisation
    entsprechend dem eigenen Geschmack welcher zu respektieren ist!

    Jazz hat immer verschiedene wie extreme Standpunkte gehabt!

    Der New Orleans Jazzer sagt, ` wie es war, genau der Stil` alles andere ist wilder Kram.

    Und der Jazz sagt, ` kein Problem, komm man her`

    Der Moderne Jazzer sagt, ` Jazzpolizei` ich will Freiheit.

    Und der Jazz sagt, `kein Problem komm man her`

    Der Jazz hat alles im Pool, denn seine Botschaft lautet auch Freiheit in alle Richtungen!

    Das `gequeike`um Richtungen, um Kunst, ist elementar!

    Sonst gäbe es keine Erneuerung!

    LG Hans
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Reiko

    "wird. Wenn ich mir in meinem Fach den Schwachsinn anhören bzw. lesen muss den dort so manchner selbstaernannte Experte verzapft, nicht selten für Geld, und den dann viele unbedarfte Interessierte wegen seiner schönen Verpackung auch noch glauben,"

    Da hast Du natürlich Recht. Gerade bei Disziplinen, mit denen jeder zu tun glaubt auch profundes Wissen einbringen zu müssen, auch wenn eigentlich gar kein tieferes Wissen vorhanden.

    Das ist bei der Musik so, oder im Marketing ( da kann ich ein Lied von singen) oder in der EDV....

    Physiker oder Chemiker haben es da einfacher.

    Insofern lieber eine Dikussion mit erfahrenen Experten, als ohne.

    @ HWP

    Hans, klar polarisiert das Thema Jazz. Und das ist auch gut so.
    Sonst wäre es erstens langweilig und zweitens wenig erkenntnisreich.

    Sonnigste Grüße,

    Dreas
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Meine Formel ist ganz einfach, schlicht und vielleicht sagt oder denkt auch jemand primitiv:

    Ich will Spaß, wenn ich Musik konsumiere, also zuhöre. Und den kann ich durchaus auch bei Bitches Brew, Take Five, vielleicht auch bei Sweet Georgia Brown und The Thrill Is Gone haben.

    Gestern war ich bei der Barrelhouse Jazzband, die seit 1953 die Leute unterhält. Bei uns im Jazzclub hängt ein Plakat über ein Konzert von 1973 und da haben sie im Jazzclub auch schon gespielt. Ich jedenfalls hatte mit vielen anderen Spaß auch wenn das Konzert sicher "nicht in allen Belangen innovativ" war:)


    Und ich will Spaß, wenn ich selbst spiele, besonders wenn ich ich mit anderen gemeinsam Musik mache.

    Herzliche Grüße,

    Joe
     
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