Welche Zukunft hat Jazz?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 15.Mai.2011.

  1. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    Sehr interessanter Punkt, mir oft begegnet.

    Aber: Ich kann doch nix dafür, dass mir (üblicherweise) Mozart keinen Spass macht, aber Free Jazz/Avantarde schon! Ich hab's mir nicht ausgesucht. Manchmal habe ich gedacht, wie einfach das Leben wäre, wenn ich einfach die nächste Bravo-Hits Nr. 137 kaufe. Oder Schlager höre und dabei begeistert auf 1 und 3 klatsche. Oder die Standardberieselung im Radio wertschätze.

    Aber nein, ich habe Spaß an anderer Musik, und es ist mir ehrlich gesagt egal, was andere von dieser Musik halten. Die Musik höre ich für mich, ich will kein Statement machen und auch kein Rollkragenpullis tragen.

    Mein ehemaliger Nachbar sagte immer, wenn mal kurz auf einen Besuch reinschaute: "Kannse das mal ausmachen? Wenne *die* Musik hörs, krisse nie ne Freundin!"

    Ich muss keinen auf elitär machen, brauche kein Name-Dropping oder ähnlichen Alpha-Tier- (ich kenne zwei Namen mehr als DU) oder Gruppenidentifiaktions-Mechanismus (oh, ja, den Namen kenne ich auch). Das ist ja so ekelhaft wie einen auf zwanghaft intelektuell machen. :)


    Nee, Spaß bei Musik muss sein, aber es kann sein, dass man sich auch eine Richtung mal erarbeiten muss. Um dann um sie besser zu genießen. Gilt ja nicht nur für Musik.


    Aber viele können sich vom obengenannten Stigma nicht befreien. Die Freiheit fängt im Kopf an. Warum soll ich Musik hören, von der erwartet wird, dass ich Sie höre, von wem auch immer? Und auch noch aus fremdbestimten Motiviationsgründen heraus?


    Ich bin nicht auf der Welt, um die Musik zu hören, die andere von mir erwarten zu hören!


    So, und wer Kenny G. mag oder Mozart, der darf das gerne tun. Habe ich kein Problem mit.
    Meine Musik ist nicht Deine Musik.
    Mein Tao ist nicht Dein Tao.
    Und Jazz, Jazz wird es hoffentlich noch lange geben.

    Grüße
    Roland



    PS:
    Was ist der Unterschied zwischen einem Blues- und einem Jazzgittaristen?
    Der Bluesgittarist spielt drei Akkorde vor tausend Leuten ...
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Lange habe ich gewartet und mitgelesen, aber jetzt gehört meine Meinung auch hierhin.
    jaaz47 (Geburtsjahrgang, so wie ich?) hat mich animiert. Ich sehe das genauso: Entweder du hast den Blues oder du hast ihn nicht. Entweder du fühlst mit der Musik, die du hörst und machst; oder du studierst sie und "verkopfst" sie. Ich halte wenig von wissenschaftlichen Erörterungen über die Qualität von Musik, egal wie sie genannt und/oder vermarktet wird. Ich schätze jeden, der Musik macht und/oder hört; denn er trägt dazu bei, das Musik lebt und entwickelt wird. Tot ist musikalisch nur das, was ich selber für tot erkläre.

    Der Nachsatz für die Gleichstellungsbeauftragte: Zur besseren Lesbarkeit wurde ausschließlich die männliche Form angewandt. In allen Textteilen gilt die weibliche Form entsprechend. :) :) :)

    Bluesige Grüße
    Blusgerd47
     
  3. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    daß es sich um d-lant um ein in gewisser weise besonderes land handelt, hat sich ja schon rumgesprochen, es wird nicht gelacht, es wird nicht geatmet, sondern gekeucht und gekrischen.

    steht auch alles schon in den behrend - büchern, er behält auch recht.

    zukunft des jatzes ?

    wird spannend: was die in kiew und rumänien so machen... extrem interessant. müßte man mal anhören, was diese menschen da ( ja das sind welche ) so treiben.

    das rehearseling phänomen haben wir seit ekhart jost auch schon durch ( es spielen bigbands aus viel übenden hobbymusikern, aber keine bezahlten bands mehr... ) und jeder hat heimlich ein mark6.

    ist ja zum auswandern !

    aber, liebe "geh doch nach drüben" - sager: drüben ist schon lange hier !

    :-D

     
  4. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hallo prinzipal

    So mancher ist auf einem Ohr taub und verpaßt so manches.
    Das ist ja nicht der eigene Verlust, solange man selbst die Ohren offen hält.

    Diese halbseitige Taubheit ist aber länderunabhängig, soviel ich weiß :-D

    Gruß Cara
     
  5. Gast

    Gast Guest

    mönsch marcus,

    dein text und mein herz lacht - ich fühl mich...


    ja die (pseudo) osteuropäer haben einen markt erobert den wir schon gar nicht mehr sehen (hören).

    egalitee,fraternitee, pfefferminztee!

    frei nach münchhausen
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Markus!

    Ich spiele öfter mit tschechischen, ungarischen, rumänischen und sogar georgischen Musikern zusammen.

    Allgemein fiel mir bei ihnen auf, dass sie ein positives Verhältnis zu ihrer jeweiligen Folklore haben, stark auf Fusion abfahren und Virtuosität bewundern.

    Die meisten von ihnen können mit straight-ahead-Swing und dem "All american songbook" wenig anfangen, aber sobald es ins Funkig-Rockig-Lateinamerikanische geht, sind sie dabei, gerne "gewürzt" mit schrägen Metren.
    Und gejammt wird eben nicht über Blues, sondern modal (am liebsten mit verrückten Scales). ;-)

    Es gibt eben auch mal im Lauf der Jahrzehnte einen Wandel der Lebensbedingungen.
    Im Zeitalter von mp3-DJs und Diskettenlaufwerk-Keyboard-Alleinunterhaltern mögen nur noch wenige Veranstalter eine echte Band bezahlen. :roll:

    In meiner Big-Band spielen zur Hälfte Profis - aber nur als Hobby. Ist für viele von uns die einzige Band, mit der sie regelmäßig proben! :-D


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  7. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Hallo Peter,

    da muß ich an eine, wie es heißt, wahre Geschichte denken.
    Ein Leiter eines Patentamts hat es irgendwann Anfang des 20. Jahrhunderts sein Amt schliessen lassen, mit der Begründung, es sei schon alles erfunden.

    lG
    Werner


    [size=xx-small]mobile Band[/size]
     
  8. midnightblues

    midnightblues Schaut öfter mal vorbei

    Hallo!

    Nettes Thema, aber hier wird sehr viel in ein sehr individuelles Thema reininterpretiert.
    Ich bin der Meinung Jazz wird es noch lange geben.
    Jazz war und ist ein Bestandteil vieler persönlicher/musikalischer Entwicklungen. Keiner von uns wurde irgendwann geboren oder ist morgens aufgewacht und sagte sich : Ich find Jazz ab heute toll.
    Man kommt dort über verschidene Wege hin oder eben nicht, aber es wird immer Menschen geben die zum Jazz finden.
    So war es eben auch bei mir...

    So meine Meinung ist damit auch raus.

    Frank
     
  9. Gast

    Gast Guest

    Moin!

    Leider muss ich Pue wieder Recht geben!

    Warum?

    Wenn Jazz Wasser wäre und extrem mit Erde vermischt wird, dann ist es nach kurzer Zeit trübes Wasser.

    Wird es weiter mit Erde, und Bioteilen (Blätter, Holz) vermischt, wird es irgendwann zum `Modderloch`
    und irgendwann zum Moor wo Wasser nicht mehr erkennbar ist weil in den Anteilen zu gering.

    Zum Jazz, …was in den Anteilen zu gering ist, kann nicht stilbildend sein, sondern ist nur noch eine Nuance!


    Dass Jazzelemente immer noch dabei sind und mit 3,4,5 Stilen vermischt werden, wird nicht bestritten!

    *Deshalb auch das gesamte sinnhafte Zitat!

    @Rick

    Mit dir immer, du hast Ahnung und schöpfst aus der Realität!

    Der kleine Punkt, das ich gewisse Masterteile für perfekt halte `besser nicht verändern` das sind Peanuts!

    Ja, der Geist alter Musizierpraxis, das ist das beste Rüstzeug für Neues!

    Lester Young: Der hat fleißig arrangiert und komponiert, neben Brass auch teilweise für die Rhythmusgruppe überwiegend 1936-39 …..und Basie hat annektiert!

    Ben Webster/Duke Ellington dito.

    Klassizismus ist nicht ganz so eng wie man glaubt, Note für Note ist nicht generell bindend.

    Ohne Beispiele geht das nicht.

    Mal ein Durchlauf! (Vielleicht versucht sich mal jemand daran)

    *C'est si bon* 1947 von Henry Beti- lyrics by Andrè Hornez u. Jerry Seelen

    Original Schlager:
    http://www.youtube.com/watch?v=rx_f-R8zf4c

    Hier zum Jazz Klassiker:
    http://www.youtube.com/watch?v=OFCS7kZwxug&feature=related


    weitere Möglichkeiten am Klassiker zu bleiben:

    http://www.youtube.com/watch?v=AHz1iAVnnLw

    http://www.youtube.com/watch?v=BoBFO7jfetA


    http://www.youtube.com/watch?v=b5WVkl_f7_E

    http://www.youtube.com/watch?v=hAJ-LdhxG20&feature=related

    http://www.youtube.com/watch?v=Nv0qI3Nft1M

    http://www.youtube.com/watch?v=Ofml5KVWqS8

    http://www.youtube.com/watch?v=vSJPMgRQQNo


    nun kommen wir zum ersten Vermischen „Neoklassizismus“+“Fusion“:

    http://www.youtube.com/watch?v=OiVfZ7C9znA

    http://www.youtube.com/watch?v=YUmHyN85EHY

    http://www.youtube.com/watch?v=HUbui5i-044

    http://www.youtube.com/watch?v=Egf3fYOfEic

    http://www.youtube.com/watch?v=OxCmJqySfGc

    http://www.youtube.com/watch?v=EOwyInllle0

    http://www.youtube.com/watch?v=mVi3_qnch0M

    Hier mit `Kommerz`: :cool:

    http://www.youtube.com/watch?v=P3i0rFCP9TE


    LG Hans
     
  10. Jazzzzer

    Jazzzzer Ist fast schon zuhause hier

    Zum Thema "Es hat alles schon gegeben und kann nix neues mehr kommen": Könnte man denken, bis man dann wieder auf was neues stößt.

     
  11. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    HWP schrieb . . .
    Ah, ein Plädoyer für das Gespräch ziwschen Experten, mit den Ahnungslosen als Kulisse.

    Wenn Du ein wenig mehr auf die Logik Deiner zumeist inhaltlich völlig verquasten Sätze achten würdest, wäre der eine oder andere Depp hier aus dem Forum vielleicht bereit, auf solch arroganten Mist zu antworten.
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Hallo Hans!

    Mann, da hast Du Dir aber mächtig Arbeit gemacht - danke für die Links, sind schöne Sachen dabei!

    Lustig, in den Kommentaren zum Video wird auch darüber diskutiert, ob die für den Soundtrack verantwortliche Gruppe "Take 6" wirklich Jazz mache oder nicht.
    Akademiker überall! :lol:

    Der "Vollständigkeit" halber noch eine Version von mir (leider nur in Ausschnitten frei anhörbar):
    Anfang (Titel Nr. 5): http://itunes.apple.com/de/album/jazzbrunch/id336544894
    Bridge: http://www.amazon.com/s/ref=nb_sb_noss?url=search-alias%3Ddigital-music&field-keywords=Ewood+Brothers+C%27est+si+bon&x=8&y=16

    Bei dieser Aufnahme (Februar 2009 live während eines Brunchs im "Lehner's Wirtshaus", Heilbronn) war außer mir übrigens keiner der Mitspieler unter 64 Jahren alt! :-o :-D

    Da bin ich völlig anderer Auffassung.

    Für mich ist "Jazz" kein fester Stil (wie etwa eine bestimmte Volksmusik-Tradition), sondern am ehesten eine Art VIRUS, das sich in Musikstile schleicht, sie quasi unterwandert und verändert, "verjazzt".

    Wenn Du Jazz mit Zutaten vergleichen willst, dann vielleicht mit scharfen Habanero-Chilis: DEN Einfluss kriegst Du so schnell nicht wieder raus! ;-)

    Ich denke, man kann Jazz am besten als eine EINSTELLUNG zur Musik beschreiben, eine besondere Art des Umgangs mit musikalischen Elementen, Instrumenten und Mitspielern.
    Auf diesen Aspekt wurde hier im Thread ja schon mehrfach hingewiesen.

    Deshalb kann man Jazz auch nicht verwässern, finde ich. Entweder es ist Jazz, oder nicht.
    Wenn ja, dann vollständig, nicht nur zu ein paar Teilen - dies muss nicht unbedingt auffällig hörbar (anhand bestimmter Töne oder Rhythmen), jedoch spürbar sein, durch eine gewisse Lässigkeit vielleicht... :cool:

    Schön, dass wir uns da doch einig sind! :)

    Liebe Grüße,
    Rick
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Lieber Jazzzzer,

    dein Beispiel zeigt ein schönes Beispiel vom Todeskampf des Jazz.

    Neu an dieser Aufnahme ist die Fusion von Bergmannschor und Jazzcombo. Ich beschrieb, dass der Jazz fast ausschließlich noch im Nachspielen alter Stile und in der Fusion mit anderen Genres besteht. Und das seit über 40 Jahren. Das fällt offensichtlich darunter.

    Was bei dieser Aufnahme fusionieren soll, neu sein soll, ist noch nicht mal mehr eine Fusion, sondern ein nebeneinanderhermusizieren. Das ist schlecht, obwohl alles gute Musiker sind und alles gute Absicht ist. Die beiden Genres befruchten sich nicht, keine Gruppe geht auf die andere ein. Es ergibt sich kein Gewinn für den Zuhörer.

    Nochmal was zu den Intellektuellen, die heute Jazz studieren und ihm auch nicht näher kommen. Es liegt nicht daran, dass sie den Jazz nicht haben, so meine ich, denn die Geschichte des Jazz zeigt, dass die intellektuellen Einflüsse überaus gravierend waren. Schon in Chicago in den 20er Jahren waren es Intellektuelle, die den damaligen Stil prägten und die Swing-Ära erst ermöglichten.

    Brubeck und Desmond, um bei Take Five zu bleiben, kamen aus 'gutem' Hause und waren Intellektuelle.

    Daran kann es also nicht liegen, dass wir hier einen Patienten auf der Intensivstation haben. Dabei geht es dem in Europa noch Gold. Amerikanische Jazzer verdienen in erster Linie auf europäischen Festivals, und das schon lange. Also eher eine Frage, wie lange wir ihn hier noch künstlich beatmen können.

    Ja, ist spät, etwas durcheinander, feine Grüße, pü
     
  14. Gast

    Gast Guest

    Schade, Tröto, daß du hier so einen unschönen Unterton reinbringst. Bisher habe ich mich nicht als "Depp" oder "Ahnungsloser" gefühlt. Daß die Ausdrucksweise und der Schreibstil hier eine große Bandbreite haben, stört mich nicht; mich stören solche bösartigen Stellungnahmen wie deine.

    Jazz ist, wenn es trotzdem swingt.

    Bluesige Grüße
    Bluesgerd47
     
  15. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    nunja ...

    das beispiel von kollegin angelica mit dem knappenchor war ja auch eher eine gute gelegenhiet, im rahmen der sog. "kulturhauptstadt" projektmittel abzugreifen und ein politisch passendes programm anzubieten.

    wer so eine möglichkeit ausschlägt, müßte schon sehr heilig sein !

    ansonsten: saubere arbeit ! so genau hat ein knappenchor selten gesungen ... und sich dabei auch ziemlich dirigiert gefühlt ... sonst machen die das gerne wie ausm bauch...

    also alles ruhrgebiets-erinnerungs-gfasel:

    wer will denn die staub- emissionen der 40er ( kriech ) und 50er ( wiederaufbau ) zurückhaben, die den leuten den atem raubten ?

    kann man aber jetzt als retro sound kultur verkaufen . auch wenn nach 45 kaum jatz gespielt wurde, sondern eher rokk und roll. dazu tanzten dann die leute...

    sätz jatz !
     
  16. Gast

    Gast Guest

    Moin Rick!

    Gutes Saxbeispiel!

    Ich finde *Cèst si bon * ist zu wenig solistisch `besaxt` worden, davon könnte es mehr geben.

    Ja, aber bei den Jazzstilen ist sie mehr oder minder festgeschrieben, ´diese besondere Art`, um als JazzStil erkannt zu werden. (z.Teil Jazzrhytmik)
    Eine übergeordnete besondere Art, ist nicht in allen Jazzstilen zu finden, außer vielleicht die Merkmale in der `Jazzharmonik`

    Dann gehst du davon aus das eine zu starke Verwässerung, dann kein Jazz mehr wäre.


    Wie du am Video Beitrag von Jazzzzer hören kannst ist es dort aufgeteilt, wo immer Sequenzen von Jazz
    und Bergmannslied nebeneinander gespielt werden.


    Vielleicht sollte man sich darüber austauschen was alles schon als Jazz bezeichnet wird (M-Base, Nu jazz, Jazz Rap, Down Town) und ob man anhand von Klangbeispielen damit noch konform gehen kann.
    Oder Jazz nur noch als Beiwerk empfindet, die dem ganzen ein spezielles Niveau verleihen soll.

    @Bluesgerd47
    Darin bin ich auch vernarrt!

    Wenn das fehlt, wird Musik bei mir zum schrecklichen Erlebnis!

    LG Hans

     
  17. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Ich bitte all diejenigen um Entschuldigung, die sich persönlich von mir angegriffen und beleidigt gefühlt haben, weil ich die Begriffe „Deppen“ und „Ahnungslose“ in meinem letzten Beitrag verwendet habe.

    Dieser Beitrag war zugegebenermaßen sehr sarkastisch. Dass dennoch der Eindruck zumindest einmal entstanden ist, ich würde diese Begriffe eventuell mit Ernsthaftigkeit verwenden, spricht nicht für mich.

    Selbstverständlich war das Gegenteil gemeint!

     
  18. jaaz47

    jaaz47 Ist fast schon zuhause hier

    aus meiner bescheidenen sicht, komme ich auf den satz zurück:


    Wenn Jazz Wasser wäre und extrem mit Erde vermischt wird, dann ist es nach kurzer Zeit trübes Wasser.

    Wird es weiter mit Erde, und Bioteilen (Blätter, Holz) vermischt, wird es irgendwann zum `Modderloch`
    und irgendwann zum Moor wo Wasser nicht mehr erkennbar ist weil in den Anteilen zu gering.


    das ist so bei flüssen, ab und an gibt es sogg. totarme. wenn dann aber die jährlichen überschwemmungen kommen, gibt es in der regel frischwasser und das leben wird plötzlich vielfältiger. wenn es richitg gut läuft, dann wird aus dem totarm wieder ein aktiver teil des flusses, das dort entstandene leben, wird wieder ein teil des stromes.

    der musikstrom ist im lauf der vergangenen 100 jahre immer breiter, der relative anteil des jazz aberr nicht größer geworden. er bleibt m.e. weiter ein teil des ganzen. bleibt ein lebendiger strudel, der verwirrung und irritation im musikstrom erzeugt.

    jaaz47



     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Jazz und die Bergleute

    Übrigens hatte Angelika nicht den Anspruch damit was neues zu kreieren.

    Es war vielmehr ein Experiment inwiefern konservative Traditionalisten sich auf etwas Fremdes einlassen. Die Bergleute hatten zu Anfang schon Schwierigkeiten das zuzulassen. Zumächst hatten Sie auch Dixie erwartet.
    Das verstanden sie unter "Jazz".

    Dann mussten sie aus ihrer Sicht ganz anders singen. Da gab es dann Einwürfe wie "das geht nicht, das kann man so nicht singen, das
    haben wir noch nie gemacht "

    Vor diesem Hintergrund war das Experiment sicher ein Erfolg.

    LG

    Dreas
     
  20. Gast_13

    Gast_13 Guest

    In aller Bescheidenheit hatte ich schon vor vielen Seiten darauf hingewiesen, dass man erst definieren muss, was Jazz eigentlich ist, bevor man über seine Zukunft reden kann.

    Rick hat mit seinem Statement, Jazz wäre "eine Einstellung zur Musik" eine definition geliefert, die ich auch vertrete und die Jazz eine Chance gibt, eine Zukunft zu haben.

    Hans hingegen, bei allem Respekt vertritt die Position der Jazzpolizei: Danach ist nur das Jazz, was den typischen Jazzrhythmus hat, was gemeinhin von sogenannten Experten - wie zum Beispiel Hans :) als Jazz definiert wird. Dies kann natürlich nur Musik sein, die es schon gibt, weil was neues ja noch nicht als Jazz definiert wurde und somit kein Jazz sein kann. Mit dieser Haltung wird dem Jazz aber in logischer Konsequenz jegliche Zukunft abgesprochen.
    Jazz kann also nur das sein, was swingt, was von Schwarzen gespielt wird und hört Ende der 60iger Jahre auf, weil da waren ja alle Stile durch! Alles was heute noch läuft ist reproduktiver Modder! Hans, so interpretiere ich Deine Aussagen!

    Auch muss ich irgendwo Trötomanski mit seinem Sarkasmus recht geben. Hier diskutieren wieder die Lichtgestalten der Experten und der gemeine Sterbliche, der dazwischenquatscht wird in der Regel ignoriert. Threads entwicken sich oft in diese Richtung!
     
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