Liebes Forum, ich übe gerade eine Telemann-Sonate im 3/2 Takt mit der Tempobezeichnung "Grave". Mir ist nicht klar, ob sich die Bezeichnung auf Halbe oder Viertel bezieht und auf welches Tempo ich das Metronom einstellen soll. Danke für Aufklärung Annette
Hm, also wörtlich übersetzt heisst das "schwer". Ein kurze Google-Suche liefert: Bedeutungen: [1] Musik: Vortrags- und Tempobezeichnung mit der Bedeutung „schwer“, „langsam“ „wuchtig“, im Tempo deutlich langsamer als adagio (http://de.wiktionary.org/wiki/grave) Zusatz: Wie schnell Du das Metronom stellen musst weiss ich nicht, ich würde es halt so spielen (und das ist nicht nur Tempo), das diese "Schwere" besonders hervorkommt, z.B. durch eine besonders starke Betonung der 1, rein gefühlsmäßig gesagt, ohne tiefere Ahnung von Theorie) Grüße, Rüdiger
Ein Grave ist extrem langsam, also noch langsamer als ein Largo und sehr schwermütig. Quasi fast das langsamste Tempo, was Du auf dem Metronom einstellen kannst (30 Schläge so rum).
"Grave" ist nach meinem Verständnis - habe mich dabei noch einmal in einigen Schmökern vergewissert - , in erster Linie eine Ausdrucksbezeichnung. Dass sie mit "schwer" zu übersetzen ist, weißt Du ja sicherlich. Wenn Telemann keine (genauere) Tempoangabe gemacht haben sollte, würde ich mich auf die eigene Intuition verlassen. Selbstverständlich für mich jedenfalls wäre, dass es sich um ein langsames Tempo handeln muss.
Hi, Das Metronom mit der Tempobezeichnung kam erst Anfangs des 19 Jahrhunderts auf. Es wurde auch als Taktmesser bezeichnet. Telemann ist aber Barock, und so gab es mehr diese Tempoworte. So als Richtwert kann man sagen vor Beethoven ohne, nach Beethoven mit Metronom. Die Tempoworte beinhalteten einen Gemütszustand. Wenn man in diesem Gemütszustand redete, also mit grave = schwer, erreichte man diese "Geschwindigkeit". Interessanterweise hat ja der Pianist Glenn Gould mit einem Tabu gebrochen, als er Bach mit seinen ganz individuellen Stimmungszuständen gespielt hatte. kindofbarock
Wikipedia weiss was dazu. Grave liegt demnach zwischen Larghissimo und Largo. Also sehr langsam - bei um die 30 bis 45 bpm. Nicht umsonst ist Grave im Englischen das Grab!
Ciao! Wenn du hast italienische Freunde in Ristorante und machst mit dene Musica, dann musst du wissen! Grave = schwer Adagio = sehr langsam Largo = breit Lento = langsam Andante = ruhig Andantino = etwas langsam Moderato = gemäßigt Allegretto = bewegt Allegro = lebhaft Vivace = sehr lebhaft Presto = sehr schnell Prestissimo = so schnell wie möglich Hierzu gibt es Zusätze zur Steigerung vom Tempo: assai = sehr molto = viel con molto = bewegt più = mehr più mosso = bewegter con fuoco = feurig con brio = schwungvoll agitato = unruhig animato = belebt Hierzu gibt es zur Abschwächung vom Tempo: meno = weniger meno mosso = weniger bewegt non molto = nicht viel un poco = ein wenig ma non troppo = aber nicht sehr viel comodo = bequem sostenuto = gehalten tranquillo = ruhig Veränderungen im Tempo während des Stückes: ritardando rallentando ) = langsamer werden ritenuto accelerando = schneller werden stringendo = dito calando = langsamer und leiser werden morendo = verklingend tempo rubato = freies Zeitmaß a piacere = nach Gefallen ad libidum = nach belieben senza tempo = freies Zeitmaß allargando = breiter und stärker werden Salute il vapore
Moin! Largo = breit Gemeint ist netürlich *nicht* der Zustand nach THC-Konsum. Im Chor gab's bei einigen ein wissendes Grinsen, als wir ein Stück ausgeteilt bekamen mit der Tempobezeichnung 'sehr breit' ... und das in der Nähe der niederländischen Grenze. Grüße ROland
20er Tempo? Das ist ja wahnsinnig langsam! Kann man ja als Longtonübung nehmen. Danke für eure Hinweise Viele Grüße Annette
Wie schon mehrfach hier erwähnt: "Grave" ist KEINE Tempobezeichnung in dem Sinne, sondern wirklich eine Bezeichnung für den Charakter des Stück/ das Spielgefühl (ich nenns mal so) - damit geht natürlich ein bestimmtes Tempo einher, das aber selbstverständlich von Stück zu Stück sehr stark variieren kann und dennoch den grave-Charakter erhält!
Und dann kam Ivo Pogorelich, der teilweise schnelle Stücke langsam und langsame schnell spielte, wodurch selbst jahrhundertealte Musik plötzlich frisch und neu wirkte. Begreift man Musik mal wieder zur Abwechslung als KUNST und nicht nur als Handwerk, dann geht es vorwiegend darum, einen eigenen interpretatorischen Zugang zu finden, das Stück leben zu lassen, es zu SEINER Musik zu machen. Deshalb finde ich den Hinweis sehr gut, sich einfach in den Gemütszustand zu versetzen, sich zu überlegen, wie man wohl "Grave" oder "Vivo" empfindet, anstatt nur technokratisch aufs Metronom zu starren. ------------------------------------------------- Den meisten Biertrinkern fällt es wohl nach der vierten Halben schwer, noch weiter mitzuzählen. Gut Sax, Rick
Wir sollten einen Thread aufmachen "Lustige Sprüche Sammlung" Der von Rick gehört dann auf jeden Fall dazu: ...kann ich bestimmt mal brauchen!
Moin! Ja ist es ja auch! Molto forte riempimento! A un certo qualche sassofonista è molto facciata! Siamo il più grande,….. con la bocca! norddeutsch: Wenn wir nicht wären, und die großen Kartoffeln! Grüße the Steamer