Wenn man eine Klarinette oder eine Flöte verkauft.......

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von bluefrog, 22.August.2017.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Da wiederum wäre ich etwas vorsichtiger, denn soweit ich mich an den Artikel erinnere, haben nicht "die Holzbläser", sondern eine Verkäuferin von denen das Geschäft abgewickelt. Die mag einfach nicht so weit gedacht haben... und freilich wird sie sich über das gute Geschäft gefreut haben - wäre abnormal, wenn nicht.
     
  2. saxpuu

    saxpuu Kann einfach nicht wegbleiben

    @bluefrog : MOMENT MAL! wenn du mich schon zitierst ...

    Wenn ich hinter der Ladentheke stehe, dann ist ein Embargo (oder ein anderes Gesetz) ist ein Embargo ist ein Embargo ... was mich nicht daran hindert, abends nach Ladenschluss außerhalb gerne mit jedermann über die Sinnhaftigkeit des Embargos (Gesetzes) zu diskutieren ... und auch sehr kräftig für meine Überzeugungen einzutreten ... UND ZUR WAHL ZU GEHEN (was viele oft "vergessen")

    Aber für mich besteht der Sinn eines Rechtsstaats auch darin, mich erst mal Gesetze zu halten ... auch wenn ich sie nicht selbst gemacht habe.

    Dass ein Embargo (ich meine Gebrauchsgüter, nicht Waffen jeglicher Art) in den allermeisten Fällen sowieso nichts nutzt und nur den "kleinen Leuten" schadet ist mir durchaus bewußt.

    Ernst
     
  3. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Also um da mal die Infos etwas zu objektivieren, der (einzige) Hinweis auf Nordkorea bestand darin, das als Rechnungsadresse die Hauptstadt Nordkoreas kam. Die Überweisung selbst kam dann aus Hongkong. Der Rechnungserhalt folgte meiner Erinnerung nach erst nach dem Besuch der Musiker bei den Holzbläsern, hätte also nicht unbedingt noch mit der Verkäuferin zu tun.



    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
  4. visir

    visir Gehört zum Inventar

    doch:
    Die Überweisung war das, womit die Mitarbeiterin nichts mehr zu tun hatte.
     
  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich bleibe dabei, dass ein Embargo nur Sinn macht für Waren, die ins Ausland gelierfert werden. In einem deutschen Ladengeschäft, indem man die Ware gleich mitnimmt und bezahlt kann das nicht strafbar sein dürfen. Da braucht es nicht mal Eingangsermittlungen.

    Allerdings würde ich keinem Kunden so teure Instrumente mitgeben, wenn dieser auf Rechnung kaufen, und später überweisen will, und dann eine Adresse irgendwo in Ostasien angibt. Ware gegen Cash und fertig.

    Gruß,
    Otfried
     
    edosaxt und pth gefällt das.
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Dann funktioniert das Embargo nicht, denn dann gibt es auf einmal erstaunlich viele Selbstabholer... Jedes Schlupfloch, das offengelassen wird, wird auch genützt.
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @visir
    Die hinsichtlich eines Embargo interessanten Waren, bzw. Mengen werden doch nicht in derartigen Geschäften wie einem Musikalienhandel mit Direktabnahme verkauft.
     
    edosaxt gefällt das.
  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Der wesentliche Punkt ist: lässt man ein Schlupfloch, wird es genützt. Und wozu die Sanktionen unnötig kompliziert formulieren, nur damit ein Schlupfloch bleibt? Dann lieber eine generelle Regel, ist einfacher, und ist schwerer zu umgehen. Und an den Instrumenten, die die Geschäfte jetzt nicht nach Nordkorea verkaufen können, werden die Geschäfte nicht zugrunde gehen - im Embargo sind sie aber ein Puzzlestein neben vielen anderen.

    Dass die Betonköpfe in Nordkorea darauf nicht reagieren, macht nur deutlicher, wie beton die Köpfe sind...
     
  9. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Schon erstaunlich, wie schnell die Zollfahndung darauf aufmerksam wurde.
    Da fühlt man sich doch gleich ,,wohler,, , wenn man an alte Zeiten erinnert wird...
    Ab morgen hungere ich mich wieder in meine Boxer-Jeans und in mein FDJ-Hemd.
    Man muss schließlich vorbereitet sein.

    :o o:
     
    edosaxt, bluefrog und sachsin gefällt das.
  10. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Wir haben eigentlich viel zu wenig Embargos. Nordkorea? Die haben seit ihrem Bestehen noch keine anderen Länder überfallen. Aber die USA machen ja nichts anderes.Überfallen andere LänderBomben und töten. Killlen ohne gericht mit DSronen in aller welt. Keine Instrumente mehr in den Schurkenstaat USA muss die Forderung lauten.
     
    Pil, edosaxt, Gast 12243 und 3 anderen gefällt das.
  11. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    Hmm,
    könnte es sein, dass der Kaufmann die Ware als Export deklariert hat, denn Rechnungsanschrift = Korea und Umsatzsteuer ist immer ein Thema bei Kaufleuten
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @abraxasbabu
    Es gibt vor allem nicht die richtigen Embargos. Nicht Musikinstrumente sind es, die Unheil bringen. Und wer Waffen produziert will sie auch verkaufen.
     
    edosaxt und Gelöschtes Mitglied1288 gefällt das.
  13. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Du hast das Embargo so richtig überhaupt nicht verstanden...
    Noch einmal: es geht darin nicht um "Musikinstrumente".

    Und wenn Du mir nennen könntest, wer (z.B. aus DE) den Nordkoreanern Waffen liefert, ergäbe Dein Beitrag auch Sinn.
    (= ich gehe davon aus, dass es ein Waffenembargo schon viel länger gibt, ohne das jetzt recherchiert zu haben)
     
  14. visir

    visir Gehört zum Inventar

  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @visir
    Du hast den Bezug offenbar nicht verstanden, unter dem ich das geschrieben habe
     
    edosaxt gefällt das.
  16. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Welchen Sinn hat es, Menschen (egal ob Apparatschiks oder "normale" Bürger) den Zugang zum Musikmachen zu verwehren? Sollten wir uns nicht eher mal zusammensetzen, Musik machen, quatschen und ein Bierchen trinken? Ich weiß, das klingt hippiemäßig, aber so einfach kann das manchmal sein. Es gibt Staaten, die mal ähnlich, wie Nordkorea drauf waren und heute großer Handelspartner sind, Menschen ohne große Probleme vom einen ins andere Land reisen können.
     
    RomBl, edosaxt und mato gefällt das.
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Gelöschtes Mitglied1288 gefällt das.
  18. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hi @Dreas ,

    eigentlich hatte ich vor, nichts mehr zumThema zu schreiben, weil ich mich zu sehr aufrege. :mad:

    Aber der Focus-Artikel zeigt, wo genau das Problem von Sanktionen liegt. Einerseits heißt es:

    Würden China und Russland die Verträge mit diesen nordkoreanischen Zwangsarbeitern aufkündigen, könnte dies einen weiteren erheblichen Verlust von zusätzlichen Devisen bedeuten, was zu Lasten des Militärs ginge.

    Andererseits, und das widerspricht dem Zitat oben:

    „Auch wenn es der Bevölkerung immer schlechter geht, würde dies nichts an seinem Kurs ändern. Im Zweifelsfall würde er die Menschen verhungern lassen, um seine militärischen Ziele zu erreichen.“

    Die Idee hinter Sanktionen war immer, dass ein Diktator, ein "Schurkenstaat" - wie die Amis gerne ihre Gegner nennen - aufgibt, wenn er nur wirtschaftlich genügend geknebelt wird. Aber erstens hat das bisher noch nie funktioniert. Bestes Beispiel ist der Irak. Und zweitens leiden in erster Linie die Leute unter dem Embargo, die schon unter dem Regime selbst leiden. Beispiel auch wieder der Irak. Ich habe das oben verlinkt.

    Das Problem eines Musikers (oder Künstlers oder Intellektuellen oder...) in einer Diktatur kann überhaupt nicht pauschal beurteilt werden. Ich als Außenstehender erlaube mir kein Urteil, und je mehr ich mich mit der Frage beschäftige um so weniger. Christa Wolf hat das Dilemma für die DDR sehr gut beschrieben, und die Biographie Schostakowitschs zeigt noch sehr viel eindrucksvoller, worum es geht. Schostakowitsch war unter Stalin mal der gefeierte Komponist, am nächsten Tag (buchstäblich am nächsten Tag!) im Verhör beim NKWD, das um ein Haar zu seiner "Liquidierung" geführt hätte. Aufführungsverbote gab es immer wieder. Im übrigen denke ich, dass die Verhältnisse in Nordkorea eher denen in der damaligen Sowjetunion entsprechen als denen in der DDR.

    Ich habe mich vielleicht zu harsch ausgedrückt, wenn ich in dem Zusammenhang von "kaltherzig" schrieb. Wenn ich jemandem damit Unrecht getan habe, bitte ich um Entschuldigung.

    LG Helmut
     
  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Es ergibt natürlich überhaupt keinen Sinn ("Sinn machen" ist ein sprachlich völlig falscher Anglizismus), die Menschen am Musikmachen zu hindern, aber wo liest Du das in den Sanktionen?

    Daher auch für Dich noch einmal zum Mitdenken:
    In den Sanktionen werden NICHT "Musikinstrumente" verboten, sondern LUXUSGÜTER.
    Nordkoreaner können sich Musikinstrumente ALLER ARTEN kaufen, nur halt nicht die Oberklasse-Ausführungen.

    Und das wurde in diesem Thema schon zuvor mehr als deutlich dargestellt. Sogar den aktuellen Stand der Sanktionen habe ich schon verlinkt. Und lesen kannst Du ja.

    Ja, dann mach das mal mit dem Kim... auf Dich wird er hören...
     
  20. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    @visir : du kennst dich ja ziemlich gut mit Anglizismen aus und hast ja auch recht....dennoch "Sinn machen" habe ich nirgendwo geschrieben...aber wurscht.
    In dem von dir geposteten Artikel stehen unter den Luxusgütern namentlich Musikinstrumente (Punkt 9)....also auch hier nochmal genau lesen, bevor man auf andere von ganz oben herabschaut. Auch sagt keiner, wann denn ein Musikinstrument ein Luxusgut ist. Ich kenne Menschen, für die ist schon eine Blockflöte für € 50.- Luxus!
    Wie mir scheint, hast du auch die Aussage meine Posts nicht so ganz verstanden (lies' mal den Focus-Artikel, den Dreas gepostet hat)....aber auch das ist mir jetzt wurscht....ich arbeite lieber noch ein bisschen an der nächsten Produktion.....ich hoffe nur, dass der Kim die dann nicht kaufen will!
     
    sachsin, bluefrog, Rubax und 3 anderen gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden