Wer Grundtöne hört, spielt Klavier - Wer Obertöne hört, Saxophon

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Saxoryx, 19.Dezember.2022.

  1. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Im Schnelldurchgang bin ich dann doch eine Obertonhörerin statt vorher Grundton.
    Oder lags jetzt am Glühwein: :D
     
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  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Da liegt das Problem und die mangelnde Aussagekraft. Mit entsprechendem Ohr kannst du switchen worauf du hörst und dann verschiedene Facetten erfassen. Es gibt im Test aber nur entweder oder, wenn ich es verstanden habe und das ist halt zu wenig. Genauso gibt es Leute, die gar nicht hören ob eine Bewegung in eine Richtung erfolgt und Auf- und Abwärtsbewegung nicht unterscheiden können (habe ich schon ein paar mal erlebt). Insofern ist der Test halt nicht aussagekräftig und müsste mehr Wahlmöglichkeiten haben (mal abgesehen davon, daß der Raum und die Abhöre auch noch mal Einfluss nimmt).

    Vielleichte hat die Studie hier überzufällig viele Obertonhörer identifiziert, die als Orchestermusiker gedrillt
     
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  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Die Abhöre und dein Entspannungslevel haben immer Einfluss darauf was und wie du es hörst.
     
  4. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin ein Grundtonhörer. Und nu?
     
  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Nu weißt du, dass dein Gehirn zu komplexen Klängen bereitwillig Grundtöne in deinen Höreindruck synthetisieren kann.
    D.h. du kannst den Subwoofer jemand anderem zu Weihnachten schenken, weil du den Bass auch ohne hörst.

    Ne im Ernst, es heißt wohl, dass mit großer Wahrscheinlichkeit dein linker Heschl-Gyrus (die zuständige Gehirnwindung) dominanter und „rechenstärker“ beim Hören ist als der rechte. Und das wiederum ist zumindest gehäuft vergesellschaftet mit einer gewissen Vorliebe zu schnellen zeitlichen Abläufen, komplexe Rhythmen, schnelle Musik, virtuose Soli (vs. komplexe Harmonik und Klänge).
    Paganini oder Brahms?

    Würde das passen? Wenn nicht, dann passt du halt nicht ins Schema, falls doch wäre es interessant. Unnützes Wissen für die Gehirnhalde, bis der Moment kommt wo man bei einem komplexen Zusammenhang sagt: ui, ich glaub ich weiß warum.
    Übrigens habe ich bei meinem Beispiel nach Komponisten gesucht, und dabei ist mir aufgefallen das Bach nicht einzuordnen ist. Aber der hatte wahrscheinlich einen riesigen Kopf wegen der beiden dicken Hörrinden…
     
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Im Ergebnis gibts ja etliche Abstufungen, wenn ich mir die Beiträge hier so anschaue. Bei der Wahl im Test ist das immer so eine Sache: erlaubst du eine "neutrale" Antwort, bekommst du viele neutrale Antworten, die wenig Aussagekraft haben (hört der Kandidat beides, gar nichts, oder war es ihm egal?). Ohne neutrale Antwort müssen sich die Leute pro Beispiel für eines entscheiden. Aber dafür machen sie ja viele Beispiele, damit man insgesamt dann doch im Ergebnis Abstufungen bekommt...
     
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  7. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, Wissenschaft verbringt viel Zeit damit, kontinuierliche Variablen in Kategorien einzuordnen. Das ist nicht Wirklichkeit, das ist ein vereinfachtes Abbild, das dem Verständnis dient und so nachweislich auch schafft, Verständnis zu erzeugen.

    Die besseren Wissenschaftler sind sich dessen bewusst, würde ich behaupten. Manchmal schwingt bei vereinfachenden Kategorisierungen die Unterstellung mit, sie hätten es falsch gemacht, weil sie es nicht kapieren. Und manchmal machen sie es auch falsch, so wie man in einem unbekannten Wald manchmal den falschen Weg nimmt. Manchmal ist die Unterstellung des Unwissens der Wissenschaftler aber auch ein Stammtisch-Schnellschuss. Und da das auch wieder vermehrt zu einem politischen Werkzeug der Diskreditierung in öffentlichen Debatten wird, verspannen sich da automatisch meine Lachmuskeln. Können dann aber auch wieder lockerlassen...
     
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  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wenn die Abhöre und auch noch der Grad der Schulung des Ohres Einfluss hat und es Leute gibt, die beides hören können (oder beides nicht hören), dann ist die Testausgangsbasis so nicht ideal. Damit ist das Ergebnis in seiner Aussagekraft extrem eingeschränkt. Wenn ich nur 2 Wahlmöglichkeiten habe und mich jetzt selber entscheiden muss was ich eher anklicke, dann hat das Einfluss auf das Endergebnis.
     
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  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Da gebe ich dir recht. Bei mir ist es aber trotzdem so, es ich eine bevorzugte "Hörrichtung" habe, wenn ich nicht zu viel darüber nachdenke. Ich kann die andere Version hören, aber eine drängt sich in den Vordergrund. Vielleicht ist das bei den meisten auch so?
    Das Problem hat man ja immer bei solchen Tests. Ich denke in diesem Fall hat man das über die Menge der Beispiele. Beim Kurztest waren es 12, im Original über 100. Da kriegt man dann schon relativ klare Trends hin. Mehr Kategorien machen es manchmal besser, oft aber nicht. Wenn alle bei 80% "weiß nicht" klicken, ist die Aussagekraft deutlich schlechter.

    P.S: Hatte @visir eigentlich alles auch schon mal mit anderen Worten gesagt...
     
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  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Dennoch gibt es im Ergebnis nicht nur zwei Kategorien, sondern auch leichte Grund- oder Obertonhörer und sogar neutrale Hörer oder wie das formuliert war. Muss wohl daran liegen, dass die Hörbeispiele durchaus unterschiedlich gelagert war und betreffende Leute mal so, mal so entschieden haben.

    Öhm - vielleicht verstehe ich hier einfach nicht, was Du meinst, aber das ist der Sinn der Sache, dass Du selbst entscheidest - ? Wer sonst?
     
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  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

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  12. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es ist doch simpel. Kennst du diese Bilder, die für den einen Betrachter das eine darstellen und für einen anderen was anderes bzw. man manchmal nur ein Bild sieht und das andere nicht erkennt? Bekannt ist da das Protrait von Sigmund Freud, wo man aber auch eine nackte Frau sehen kann, wenn man genau hinschaut.
    Das entspricht auch dem Test hier. Wenn wir das auf Bilder umlegen (soweit ich den Test richtig verstanden habe, der hier verlinkt wurde), dann bekommst du letzlich solche Doppelbilder und sollst aus dem Bauch schnell sagen was du siehst. Du hast aber nur 2 Antworten zur Verfügung und musst dich entscheiden was du anklickst, auch wenn du beide sehen kannst oder nichts (kommt vor, für solche Leute ist es nur sinnloses Gekrakel). Wenn ich beide sehe aber nur 2 Antworten (entweder oder)zur Auswahl habe muss ich entscheiden was ich anklicke und verändere damit das Ergebnis, da ich nicht die Wahl habe das anzuklicken was ich sehe. Damit ist die Aussagekraft dann aber einer solchen Untersuchung stark eingeschränkt. Und das ist meine ganze Kritik da dran. Mal agesehen davon, daß man von dem Ergebnis bei sich selbst nichts ableiten sollte für irgendetwas.
     
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  13. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich glaube du machst da vielleicht einen Denkfehler.
    Wenn du dich entscheiden musst, auch wenn du beides hörst, dann wirst du rechts oder links wählen, aus Gründen, die du vielleicht selber nicht kennst. Bei 3 Antworten kann das rein zufällig sein, du rutscht in die eine oder andere Kategorie. Bei 10 Antworten wirst du schon einigermaßen in der Mitte landen, wenn deine Wahl wirklich zufällig ist, bei 50 sowieso. Und wenn man doch einen Trend nach rechts oder links sieht, dann hast du offenbar doch eine Affinität in eine Richtung, die dir nicht bewusst ist. Nach 150 Antworten kann man mit einer gewissen Sicherheit sagen, ob du wirklich beides gleichartig bewertest.
    Und wenn du jetzt bewusst schwindelst, dann ist das bei 600 Teilnehmern nicht der Untergang.

    Die Studie konnte mittels MR zeigen, dass bei den Grundtonhörern häufiger die linke Hörrinde dominiert, bei den Obertonhörern die rechte. Scheint also einigermaßen was sinnvolles gemessen zu haben.

    Kein Test ist perfekt. Wenn man in diesem aber die Wahlmöglichkeit „hör beides“ einbaut, werden die Teilnehmer in sich gehen und vermutlich überwiegend das klicken. Wenn einen diese Frage interessiert ist es Ok. Für die ursprüngliche Fragestellung wäre der Test im Eimer. Vielleicht wunderst du dich über die fehlende Bestätigung, dass du besonders gut hörst, über die fehlende Wertung unterschiedlicher Hörkapazitäten. Aber darum geht es hier gar nicht. Das ist keine Hochschulprüfung. Es geht um den ersten Höreindruck und es gibt kein besser oder schlechter.
     
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  14. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab den test jetzt nochmal gemacht und gründlich hingehört. Es bleibt dabei. Ich hör definitiv nicht beides auch wenn ich mich konzentrier nicht.

    Ich hab auch Probleme mit dem gehör. Nicht unbedingt das ich leises nicht höre, sondern wenn sich zuviel überlagert. Dann versteh ich gar nix mehr.
     
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  15. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . ich habe ebenfalls den Test nochmal gemacht, und habe mich vom Obertonhörer zum extremen Obertonhörer entwickelt.
     
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  16. SopraninoTenor

    SopraninoTenor Kann einfach nicht wegbleiben

    Test vor wenigen Minuten zum ersten Mal durchgeführt.
    Ergebnis: extremer Obertonhörer.

    Alles richtig gemacht, bei der Auswahl des Instruments. ;)
     
  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wenn ich nur entweder oder als Wahlmöglichkeit vorgebe, ist das Testergebnis von vornherein nicht mehr neutral sondern man will ein bestimmtes Ergebnis halt haben. Wenn man Angst hat, das Leute beides klicken und es deswegen nicht reingenommen wird, ist der Test doch schon von vornherein gefärbt und nicht neutral. Auch wird zwischen geschultem und ungeschultem Ohr nicht unterschieden. Wenn ich beides höre, weiss ich nicht was ich klicken soll, weil der Test diese Möglichkeit mir nicht gibt, genauso wenig, wenn ich nicht höre in welche Richtung es geht (oder nur rate). Die Frage, die sich stellt ist, wie wird sichergestellt, daß nicht einfach wild geklickt wird, ohne daß es wirklich gehört wird oder man glaubt etwas zu hören aber es ist der eigene Tinnitus der da einen verarscht. Was ist wenn ich beides höre, nicht weiss was ich klicken soll und deswegen immer das gleiche Klicke deswegen? Das Ergebnis stimmt dann auf alle Fälle nicht und sagt dann nichts aus auch nicht bei 150 Antworten. Und damit es auch wirklich funktioniert müssten alle Probanden die gleiche Abhöre benutzen und es müsste sichergestellt werden, daß diese auch über ein entsprechendes Hörprofil verfügen (also entsprechende Frequenzen hören können, denn bei Schwerhörigkeit oder Tinnitus ist das durchaus nicht gewährleistet).
     
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  18. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Dann müsstest an die Uni fahren und unter laborbedingen den test machen.

    Hörst du beides wirklich gleichzeitig oder hintereinander? Wie bei den Doppelbilder. Da sieht man auch erst das eine und das Gehirn switscht dann hin und her.

    Das was ich zuerst höre würde ich anklicken, da ist die Präferenz, wenn ich es denn könnte.
     
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  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich hbe in Psychologie und Testmethoden so weit reingeschnuppert, dass ich sagen kann: so ein Testdesign ist nichtb trivial. Durch (zusätzliche) Antwortmöglichkeiten kann man ein Ergebnis auch verfälschen. Wenn man "beides" anbietet, also darauf hinweist, dass beides drin ist, werden manche, die von selbst nur eines hören, dann danach suchen und "beides" anklicken - und das Ergebnis ist verfälscht.
    Dem, dass man "ein Ergebnis haben will", widerspricht, dass es im Ergebnis ja alle Abstufungen gibt. Es ist also möglich, auch aus nur diesen zwei Antwortmöglichkeiten abzulesen, wie stark die Tendenz jeweils ist. Ob das Du und ich verstehen oder auch nicht.

    Wer den Test freiwillig macht, wird den Test auch wirklich machen wollen - unwahrscheinlich, dass wer "irgendwas" anklickt. Will wer bewusst sabotieren? Wird in einer großen Zahl an Teilnehmern untergehen.

    Doch, genau das ist Testwesen und Statistik, dass sich einzelne Ergebnisse bei einer großen Zahl von Teilnehmern nicht schädlich auswirken, oder dass man Ausreißer in den Daten sogar erkennt.

    Es wird extra darauf hingewiesen, dass man Kopfhörer oder sehr gute Lautsprecher verwenden soll. Ja, garantiert nicht, dass es die Leute auch machen. Werden die auch wissen und ggf. berücksichtigen. Was wissen wir schon darüber, wie sie das Ergebnis verarbeiten?

    Die Frequenzen sind alle in einem Bereich, den wohl über 90% dem Menschen hören können.

    Ja, in so einem Testdesign muss man sich alle möglichen Fehler und deren Auswirkungen überlegen. Das weiß man, wenn man in so einem Fach tätig ist. Und ist deren Sache, es zu tun. Wir wissen nicht, ob sie das nicht eh getan haben.
     
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  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Oft messen Tests nicht perfekt, was sie sollten. In diesem Fall scheint es aus wissenschaftlicher Sicht nicht so schlecht funktioniert zu haben - die Arbeit ist wie gesagt frei abrufbar.
    Wenn du nicht weißt was du klicken sollst und randomly mal das eine, mal das andere klickst, wirst du relativ mittig landen, mit der Schlussfolgerung, dass du vermutlich beides gleich gut wahrnimmst. Das finde ich nicht so schlecht.
    Du musst dich von dem Gedanken verabschieden, dass in so einer Studie DEIN individuelles Ergebnis eine übergeordnete Bedeutung hätte. Es geht nicht um die Erforschung deines Gehirns, es gut um das generelle.
     
    sanne83 gefällt das.
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