Wer von euch denkt/Improvisiert in Upper Struktures?

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von auge, 7.Mai.2013.

  1. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Whow! Find' ich gut.

    tmb
     
  2. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ich mag rünblödeln :)

    Aber zur Fachfrage:
    Ich komme doch aber über Options/Tension zu den selben Tönen wie über Upper Structures? Oder nicht?

    Greets
    tmb
     
  3. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    Ich empfinde die Upper Structures als Denkmodell. Ob du nun 9,(#)11,13 denkst oder einfach einen Moll(Dur)akkord auf die None kommt vom Tonmaterial aufs gleiche raus. Aber es könnte eben helfen leichter an diese Töne zu denken und durch diesen Approach auch andere Linien zu spielen, vor allem dann wenn man diese Upper Structures verbindet. Aber so hat wohl jeder seine Eselsbrücken bei der Improvisation und Erarbeitung von Stücken.
    Ich selber, und daraus resultiert ja meine Ausgangsfrage, hab diese Entscheidung womit ich besser arbeite noch gar nicht getroffen und suche grade meinen eigenen Weg.

    Lg
    Auge
     
  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hi Auge,
    Deinen Weg wirst Du bestimmt finden. Probier es aus, und Du wirst merken, womit Du am Besten klarkommst. Und es ist ja auch spannend zu sehen, wie es für andere funktioniert. Ich lerne zum Beispiel total gerne von Dave und finde es total interessant, wie ungeheuer methodisch und diszipliniert er ist (auch wenn er sich mit seiner Methode bei mir die Zähne ausbeißt, aber ich versuch's wenigstens.. ;) ). Umgekehrt hat Dave auch schon einiges von mir gelernt, weil ich mir Dinge völlig anders erarbeite, und das hat z.B. in punkto Didaktik seinen Horizont erweitert.
    LG Juju
     
  5. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    also die akkordfarbe und den intervallreiz spüren und dann realisieren finde ich wesentlich schöner als diese ganze denkerei.

    :-D
     
  6. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    Also das schliesst sich für mich nicht aus. Ich erlerne eine Sprache auch um mich danach besser ausdrücken zu können. Möglichweise mangelt es mir auch am Talent das komplett aus dem Bauch machen zu können....ich brauch den theoretischen Aufbau.
     
  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem


    Moin!

    Das ist Informatoinsreduktion. Wenn ich den Aufbau kenne, weiss ich, wie sich das Ding verhält, egal, in welcher Tonart und co. ich bin.

    Witziger Nebrneffekt:
    Höre ich den Akkord
    e, bb, fis, a,d
    dann ergänzt mein Ohr automatisch das fehlende c im Bass, damit's ein 7 9 #11 13 wird. Der fehlende Grundton ist dann doch da.

    Oft ist ja das spannende auch das, was man nicht spielt ...

    grüße
    Roland



     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wenn jemand was damit anfangen kann:
    Nach der (wieder höchst interessanten) Lesson gestern habe ich mein Übungsprogramm für die nächsten Wochen erweitert.
    Nach grundsätzlichem Einspielen in Melodisch Moll (was ich die letzten Wochen gemacht hab) übe ich II V I in Dur, bleibe mal - um mein Ohr und Gehirn nicht zu überfordern - in ein paar Tonarten, und spiele Auflösungen mit den verschiedenen Modes über den Dom7.
    Also, in C betrachtet: Melodisch Moll auf die fünfte Stufe, Dm melodisch über G7, hier habe ich das B, F, C#, als "Tensions" im Sinne von Tönen, die sich auflösen wollen.
    Dann IV, also C-Moll mel., hier habe ich F,B, Eb.
    Dann VII, also F-Moll, hier habe ich 7, b9, #9.
    Dann auf die b3, also Bb-Moll, dann b2, also Ab-Moll.

    Ich habe mir vorgenommen, z.B. einen Tag bei Moll auf die V.Stufe zu bleiben, und in allen Tonarten zu spielen.
    Gleichzeitig aber auch in einer Tonart zu bleiben und alle Modes durchzuspielen.
    Ich versuche nun, in meinen Melodien dieser Theorie eine Logik zu verpassen.

    Ein (sehr) einfaches Beispiel für F-Moll über G7:
    Dm7 G7 Cmaj
    Ich spiele in Dm von der Terz weg eine Linie:
    F G A B C D E F
    über den Dom7 ebenfalls von F, also der Septime F-Moll melodisch.
    F G Ab Bb C D E F
    und löse auf das G im Cmaj auf.

    Wenn man es aufschreibt, klingt es recht theoretisch, wenn man spielt, nicht so sehr :)
    Ich habe das Gefühl, dass mir durch diese Übungs- und Denkweise der "Schmäh" (österreichisch, sorry) nicht so schnell ausgeht.

    Liebe Grüße,
    Guenne

     
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wenn jemand was damit anfangen kann:
    Nach der (wieder höchst interessanten) Lesson gestern habe ich mein Übungsprogramm für die nächsten Wochen erweitert.
    Nach grundsätzlichem Einspielen in Melodisch Moll (was ich die letzten Wochen gemacht hab) übe ich II V I in Dur, bleibe mal - um mein Ohr und Gehirn nicht zu überfordern - in ein paar Tonarten, und spiele Auflösungen mit den verschiedenen Modes über den Dom7.
    Also, in C betrachtet: Melodisch Moll auf die fünfte Stufe, Dm melodisch über G7, hier habe ich das B, F, C#, als "Tensions" im Sinne von Tönen, die sich auflösen wollen.
    Dann IV, also C-Moll mel., hier habe ich F,B, Eb.
    Dann VII, also F-Moll, hier habe ich 7, b9, #9.
    Dann auf die b3, also Bb-Moll, dann b2, also Ab-Moll.

    Ich habe mir vorgenommen, z.B. einen Tag bei Moll auf die V.Stufe zu bleiben, und in allen Tonarten zu spielen.
    Gleichzeitig aber auch in einer Tonart zu bleiben und alle Modes durchzuspielen.
    Ich versuche nun, in meinen Melodien dieser Theorie eine Logik zu verpassen.

    Ein (sehr) einfaches Beispiel für F-Moll über G7:
    Dm7 G7 Cmaj
    Ich spiele in Dm von der Terz weg eine Linie:
    F G A B C D E F
    über den Dom7 ebenfalls von F, also der Septime F-Moll melodisch.
    F G Ab Bb C D E F
    und löse auf das G im Cmaj auf.

    Wenn man es aufschreibt, klingt es recht theoretisch, wenn man spielt, nicht so sehr :)
    Ich habe das Gefühl, dass mir durch diese Übungs- und Denkweise der "Schmäh" (österreichisch, sorry) nicht so schnell ausgeht.

    Liebe Grüße,
    Guenne

     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Bedient aber eher alterierte Akkorde und nicht die upper structures, soweit ich das sehe.
     
  11. Mugger

    Mugger Guest

    Moin Peter,

    hab es vielleicht falsch/für mich interpretiert.

    [img width=300]https://db.tt/S9TQfMr3[/img]

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  12. Mugger

    Mugger Guest

    Moin Peter,

    hab es vielleicht falsch/für mich interpretiert.

    [img width=300]https://db.tt/S9TQfMr3[/img]

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  13. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Dem schließe ich mich an. Ich spiele noch nicht lange, und ich habe nicht die Zeit, mich jeden Tag mit Harmonielehre zu beschäftigen (ich finde es auch nur teilweise spannend, zu theoretisch). Die Akkordfarbe und den Intervallreiz spüre ich jedoch durchaus, und damit kann ich arbeiten. Ich muss jetzt zunehmend Soli spielen (weil ich ja das Lead-Alto spiele), und ich fange - da ich noch nicht so lange spiele - meistens auf der Quinte an und spiele dann nach Gefühl das, was sich gut anhört. Ich denke, darauf kommt es an. Was nützt es einem, wenn man alle Akkorde und Stufen kennt und alle Modi und denkt und denkt und denkt und vor lauter Denken keine schönen Soli zustandebringt?

    Ich habe jetzt schon etliche Komplimente für meine Soli bekommen, wie gut sie klingen und dass die Leute mehr davon hören wollen. Ich könnte aber nicht erklären, welche Harmonien ich spiele, in welchem Akkord ich bin oder auf welcher Stufe. Ich spiele einfach das, was ich aus dem Bauch heraus als gut empfinde. Ich höre das, was ich spielen will, in meinem Kopf, und dann spiele ich es, ohne über die Theorie nachzudenken. Dann würde ich vermutlich überhaupt nicht mehr spielen. Das würde keinen Spaß machen. Und um Spaß geht es doch in erster Linie beim Musizieren.

    Diese Verkopftheit macht keinen Spaß. Was bringt es, sich über #9 b11 oder sonst was zu unterhalten? Hauptsache, man kann es spielen. Auch wenn man es vielleicht harmonisch nicht benennen kann, wenn einen jemand danach fragt.

    Ich finde es auch immer wieder erstaunlich, dass über "Upper Structures" geredet wird, aber nicht erst einmal erklärt wird, was das ist. Gut, man kann es halbwegs aus der Bezeichnung entnehmen. Und dann kommen noch "Tensions" und "Options" und irgendwas Alterierendes. Ja, klar, ich bin völlig im Bilde. Für mich klingt das nach Angabe im Sinne von "Guck mal, was ich alles weiß und kann. Könnt Ihr anderen das auch? Nein? Och, wie schade. Dann bin ich wohl besser als ihr. Ätsch."

    Was Werner gesagt hat - und nicht nur gesagt, sondern auch wunderschön ausgedrückt hat - bringt einem doch sehr viel mehr als solche Diskussionen. Spielen ist wichtig, nicht diskutieren. Und schon gar nicht theoretisch. Nur die Praxis zählt. Wer schön spielt, hat Recht. Wer nicht schön spielt oder die Musik nicht fühlt, dem hilft die ganze Theorie auch nichts. Er wird nie genügend Gefühl haben, um ein richtig guter Musiker zu sein. Ein Musiker kann er natürlich trotzdem sein. Durchaus auch Erfolg haben und Geld damit verdienen. Aber ein richtig guter Musiker besteht aus Gefühl, nicht aus Kopf.
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ saxoryx

    Wenn hier über Harmonien und Musiktheorie diskutiert wird, dann empfinde ich das nicht als Angabe, sondern als kompetenten Austausch zu einem aufgerufenen Thema.

    Ich find´s klasse, auch da Einblicke zu bekommen. Manchmal verfolge ich das interessiert, manchmal übersteigt es mein Wissen, dann lese ich nicht weiter.

    Aber eine Bereicherung ist es alle mal.

    Und wie jeder spielt, bleibt ja jedem selbst überlassen.

    Ich wäre übrigens sehr gespannt Dich hier auch mal zu hören, vor allem Deine Soli!

    CzG

    Dreas
     
  15. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @saxoryx

    Ich bin geneigt dir in witen Teilen Recht zu geben :)

    Zu deinen Sätzen-

    Damit "angeben" zu wollen wäre hier wohl eine Unterstellung - dazu ist das Forum zu spezifisch, fachlich orientiert usw.

    Aber es passt wohl sehr gut in die heutige Landschaft, wo Alles und Jedes verakademisiert wird. Meins ist das auch nicht in jedem Fall. Dienlich kann es aber schon sein, wenn man filtern kann :)

    LG
    antonio
     
  16. Superliebes

    Superliebes Kann einfach nicht wegbleiben

    Hahaha :bahn:

    LG
    Karin
     
  17. Gast

    Gast Guest

    hab gerade festgestellt dass man,

    ... Dienlich kann es aber schon sein, wenn man filtern kann...

    aus dem wort filtern auch flirten schreiben kann. lol :)
     
  18. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ja, das denke ich auch. Man muss ja diese Diskussionen nicht lesen. Ich lese z. B. die "Materialschlachten" meistens auch nicht. ;-)

    Kleiner Einspruch: In der Musik - wenn es nicht gerade Volksmusik ist - wurde immer schon ausführlich theoretisiert. Ich finde es gelegentlich auch sehr nützlich. Ein Beispiel: Manche Musik klang für mich immer sehr ausgeprägt "französisch". Ich konnte aber nicht sagen, woran es lag, bis ich auf die Ganztonleitern gestoßen bin.

    LG bluefrog
     
  19. Mugger

    Mugger Guest

    Ich finde es immer lustig, wenn sich Menschen als Mittelpunkt der Welt betrachten.
    Warum nicht verschiedene Zugänge akzeptieren?
    Einen Scheiß muss ein Solo schön klingen.
    Es kann abgrundtief unangenehm klingen. Schön, wenn es auch so beabsichtigt war.

    Wenn Du Dich mal ernsthaft mit Gefühlen beschäftigen würdest wüsstest Du, wie oft Gefühle trügerisch sind.
    Und weiterentwickelt haben die Musik oft Musiker, deren Arbeit zuerst völlig abgelehnt wurde.

    Für mich klingt das, was Du schreibst, nach Widerwillen, Dich ernsthaft mit der Materie zu beschäftigen.

    Das ist auch völlig ok so, aber lass doch bitte Deine Werteinschätzungen über die, die das anders sehen.

    Als ich geboren wurde, konnte ich kein Englisch und kein Deutsch.
    Inzwischen kann ich mich in beiden Sprachen fließend unterhalten, weil ich die Vokabel gelernt hab.
    Mit #9en, b9en und #11en ist das genau so.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  20. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde b11 Akkorde recht hübsch...
     
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