Wer von euch denkt/Improvisiert in Upper Struktures?

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von auge, 7.Mai.2013.

  1. Claus_6

    Claus_6 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    Mugger schrieb:
    Genau so sehe ich das auch!
    Man kann natürlich auch mit der Zeit eine Fremdsprache einiger maßen verstehen und sprechen ohne Vokabeln zu pauken. Jedoch ist der Wortschatz oft begrenzt. Bsp Spanisch: Mit dem Grundwortschatz von ca 2000 Wörtern kommt man überall prima durch (Bauchimpro). Spanisch hat aber weitaus mehr Wörter und auch sehr viele spezielle Redewendungen (Prasierungen, Licks).

    Ich für meinen Teil höre zum Beispiel deutlich, ob einer eine sog. Bauchimpro macht oder ob er sich in der praktisch angewandten Theorie auskennt und seine "Vokabeln" gelernt hat!
    Bei einer Bauchimpro fehlt oft was (ZB die #11 !ß :-D ) zu bestimmten Zeiten und sie klingt immer ähnlich...

    Egal, jedem hier sollte das Sax Spielen Freude bereiten und Spass machen, wie weit er dabei in die Tiefe geht und auch die Therorie mit einbezieht, ist jedermanns eigene Sache.
    Aber angeben tut damit sicher keiner hier! Ich bin froh, dass es hier im Forum solche Kracks gibt, von denen man lernen kann!!!


    LG Claus
     
  2. Gast

    Gast Guest

    ach guenne!


    wwf = welt-weiter-frieden
     
  3. Claus_6

    Claus_6 Ist fast schon zuhause hier


    b11#13 :)
     
  4. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich denke Saxoryx Meinung zu dem Thema ist nicht unüblich für Anfänger. Es erschreckt nun mal sehr, wenn sich andere Saxer in so einem Fach-Chinesisch unterhalten und so tun als ob das Wissen darum zum Improvisieren absolut notwendig wäre.
    Die Einsicht, dass das keine Schranke, sondern eine Möglichkeit zur Erweiterung seines Ausdruckes ist kommt meistens erst wenn man merkt, dass man mit Bauchimpros irgendwann nur noch im eigenen Brei schwimmt.
     
  5. Mugger

    Mugger Guest

    Ok.

    Nochmals im Klartext:
    Ich persönlich möchte keine Licks spielen, nicht die von jemand anderem, nicht meine eigenen.
    Daher übe ich auch keine Licks.
    Um mich zu überraschen, übe ich Material, versuche dieses Material aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Ich versuche mir bestimmte Dinge also auch zu "erhören", in mein tatsächliches Repertoire aufzunehmen.

    Manchmal gelingt es mir dann auch, beim Improvisieren überhaupt nicht konkret an Chords, Tensions, nicht mal an Tonnamen zu denken, sondern nur an die Melodie.
    Das ist mein Ziel auch für komplexere Dinge als mein Übungszeug.

    Wenn jemand glaubt, aus dem Bauch heraus da hin zu kommen, ist es wunderbar und es freut mich für ihn.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  6. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, genau, wirkt abschreckend. Sollte es aber nicht.

    Theorie ist das Boot für die Reise, nicht das Ziel.

    Theorie ist Informationsreduktion: Ich muss nicht einzeln auswendiglernen, welche Töne in einem A-Dur-Akkord sind. Ich kenne den Zusammenhang (Grundton, große Terz, Quinte), und dann kann ich das in allen 12 Tonarten. Beliebig fortführbar.

    Das gilt für Skalen, Akorde, Changes, .... wenn ich 'Tochter Zion' transponiere, zähle ich keine Töne im Kopp rauf oder runter, sondern ich kenne die Melodie und die Art der Begelitung (z.B. via Verminderten Septakkord, der ein Erstaz ist für den Dominantseptakord, in die Paralleltonart als tonales Interim-Zentrum ... klingt total kompliziert, is' aber einfach.)

    Thorie vereinfacht(!) den Informationsausatusch.

    Dahingehend: trockene Theorie kann man auch lebendig vermitteln. Nur wenn ich's empfinden kann, ist es für mic sinnvoll.

    Theorie ist für den Musiker da, nicht umgekehrt.

    Und Theorie sollte auch niemals als Ersatz für den konkurrierenden Größenvergleich primärer männlicher Geschlechtsorgane dienen. Ist so dämlich wie 'Namedropping'.


    Theoria cum praxi!


    Grüße
    Roland
     
  7. Claus_6

    Claus_6 Ist fast schon zuhause hier

    ...oder gehört das in den Weihnachtsliederthread? Da würds auch passen!

     
  8. Gast

    Gast Guest

    Hi,

    Theorie ist durchaus wichtig. Ich habe mir am Anfang auch gedacht "ich kann auch spielen, ohne dass ich die Theorie weiß".
    Aber erstens sind wir hier in einem Fachforum, wo Anfänger und Profis mitlesen/schreiben.
    Und für den Fortgeschrittenen ist Theorie eben wichtig, weil man natürlich dann versteht und besser spielen kann. Der Anfänger kann ja gerne keine Theorie lernen, wenn er keine Lust auf soetwas hat und Musik nur aus Spaß und Hobby macht. Daran ist ja auch nichts schlimmes.

    Das ist wie (um bei den Beispielen zu beleiben) wenn man eine Sprache spricht (von Kindauf z.B. oder als Fremdsprache), sie aber nie in der Schule (Grammatik) gelernt hat. Diese Person wird sich wesentlich schlechter ausdrücken als jemand, der die Sprache gelernt hat.

    Ausserdem habe ich gelernt, dass Theorie wahnsinnig wichtig ist. Wenn ein Gitarrist mich begleitet, dann bin ich ziemlich am Arsch, wenn ich nicht verstehen kann, welche Tonarten er spielt und wie ich sie transponieren kann. Und auch auf der Bühne, wenn ein Stück angesagt wird, dann muss ich die Tonart wissen, um das Thema und/oder das Solo spielen zu können. Das geht auch intuitiv, aber es verhindert die schrägen Töne.

    Wenn beim Solo in Ges-Dur auf einmal ein langes D kommt...huuuiiii
     
  9. Gast

    Gast Guest

    wenn du auf "des" auflöst.....
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Sara,

    inwiefern sollte das problematisch sein ? :roll:

    Gruß,
    Otfried
     
  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Naja, beim Jazz heisst's ja immer: 'Es gibt keine falschen Töne, nur scheiß Übergänge.' Muss man halt schaun, wie man die +5 oder b6 'nach Hause' bringt. :)

    Naja, die Basics habe ich mir via Gehör selbst beigebracht (inc. II-V-I, Quintfall, Tritonussubstitution, ein bisschen Upper Structeres, bitonal Denken) ... da war für mich der Drang nach Systematisierung und das 'Was höre ich da eigentlich!?'

    Also Hören => Ausprobieren => Muster erkennen => Muster lernen => Muster anwenden ... und so kann man sich mit Makros größere Komplexität 'erhören' und 'erspielen'.

    Ich kann da jedem ein Klavier oder Klaviersurrogat ans Herz legen ...

    Grüße
    Roland
     
  12. Gast

    Gast Guest

    Klar, deswegen meinte ich ja ein laaaaanges gehaltenes D, ohne gute Auflösung dann. Kommt richtig gut.
     
  13. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    oder ein fis gegen einen F Major Chord:

     
  14. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ja also:

    Wenn ich irgendwann mal festgestellt habe, dass
    z.B. die None nen "cooler" Ton in einer Melodie ist,
    oder ich auf Grund DIESES threads mir mal angeschaut habe, was denn passiert, wenn ich auf der None beginnend nen Dreiklang spiele
    (q.e. Grundakkord Dm (D-F-A) None-Dreiklang E-G#-B(H)
    und das auch in einer Melodielinie "cool" klingt,
    und ich dann feststelle, dass ich da dann ja auch eben die None (=cool, siehe oben), die #11/b5 (bluesig)und die 6 (auch cool) habe
    ist das fürchterlich theoritisch. JA!!

    Wenn ich denn dann aber nächstes mal mich dran erinnere:" Bursche, denk an die 9 und den Dreiklang darauf"
    ist da so ähnlich, wie wenn ich mich an meinen Englischlehrer erinnere, der uns eingebläut hat: "boys! Mind your ti-äitsch!"


    (und ist irgendwann automatisiert)

    Cheerio
    tmb
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Musik ist Sprache. Die Theorie die Grammatik.

    Ohne vernünftige Grammatik klingt jede Sprache Sch....ob ich sie mir nun theoretisch erschlossen oder durch Nachmachen gelernt habe.

    In meinem Alter ist die Theorie zudem eine Abkürzung, weil Lernen durch nachmachen nicht mehr so schnell geht wie mit 15.

    CzG

    Dreas
     
  16. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    ....klaviersurrogat=sax???......lolllll

    grüsse

    mixo
     
  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Nee, Digitalpiano. :)

    Nur für Harmonielehre tut's aber auch MIDI-Keyboard plus Software auf dem Rechner oder ein Yamaha Piaggero oder was anneres mit einem Klang, der keine Fluchtreflexe auslöst.

    Sax kann kein Klavier ersetzen, umgekehrt auch nicht.

    Erinner mich an eine Diskussion mit einer jungen Dame, die Kichenmusik studierte.
    Sie: 'Eine Hammond kann niemals eine echte Pfeifenorgel ersetzen!'
    Ich: 'Ja klar, umgekehrt auch nicht.'
    Sie: 'Was kann eine Hammond, was eine Pfeifenorgel nicht kann?'
    Ich: 'Blubbern, schreien, extrem funky spielen, ..'

    Wenige Minuten später:
    Sie: 'Ein Synth wird niemals eine Querflöte ersetzen!'
    Ich: 'Macht nix. Ein Klavier wird auch nie eine Querflöte ersetzen. Trotzdem haben sich Klaviere als recht brauchbar erwiesen.'


    Achja, das flexiblste Instrument: ein Lautsprecher. Wenn Leute fragen, ob Klarinette oder Saxophon flexibler ist, empfehle ich gleich einen Lautsprecher.

    Genug gefrozzelt. :)

    Liebe Grüße
    Roland
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Roland, der war gut!

    Du bist schon ein sympathischer Geselle... :)

    CzG

    Dreas
     
  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Danke! *rotwerd*

    Vielleicht trifft man sich mal bei einem Saxtreffen ...

    Liebe Grüße
    Roland
     
  20. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Roland

    Sehr schön! Deine Upper Struktures scheinen zu funktionieren :)

    antonio
     
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