Wie findet man einen guten Lehrer - bzw. wie erkennt man diesen?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gast, 18.Februar.2005.

  1. Gast

    Gast Guest

    Hallo und guten Tag,

    hoffe dies ist die richtige Sparte für so eine Frage.

    Nachdem ich einsehen musste, daß autodidaktisch nicht geht (jedenfalls bei mir nicht / "schluchz" - wo ich doch sonst alles auf diesem Wege erlernen konnte)

    stelle ich mir die Frage:

    Wie erkenne ich, ob der Lehrer, der da zur Diskussion steht auch wirklich der ist, dem ich mich "in die Hände" geben möchte (wie gesagt, mit Lehrern null Erfahrung!)

    Sind gerade umgezogen und der Sohn des neuen Nachbarn ist Dirigent des örtlichen Musikvereins und selbst (bei der Bundeswehr) Klarinettist. Aber auch Tenorsax-Spieler (Klang gut, was ich im Weihnachtskonzert des Musikvereins gehört habe, also der Dirigent auf dem Sax) - und gibt auch evtl. Unterricht (Klar immer den Musikverein im Auge ....)

    Wie also vorgehen???

    Ich hoffe Ihr könnt mir helfen!!!!

    Viele Grüße

    Knabelchen

    I
     
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Was macht für mich einen guten lehrer aus? Gute Frage!

    Hier mal so'n paar lose Gedanken!

    Bandbreite:
    Nicht nur Klassik, nicht nur Jazz, nicht nur dies oder jenes, sondern eine gute Bandbreite! Zudem bietet mein Lehrer auch noch an, in einem Saxensemble mitzuspielen. Tolle Sache, das!

    Motivation:
    Mein Lehrer sagt mir klar, was ich nicht so gut mache, aber er kann mich auch motivieren.

    Wissensvermittlung:
    Ein Lehrer sollte klar etwas vermitteln können. Gut spielen können die meisten, aber ob sie auch gut ihr Können, ihre Erfahrung vermitteln können, ist schon ein anderes Kaliber.

    Einfühlungsvermögen:
    Was mag ich, was nicht, was ist musikalisch ergiebig, was müssen wir mal ruhen lassen, um es später wieder auszugraben? Er muss Begeisterung wecken können oder erhalten können.

    Achja, das sind erst mal ein paar Punkte.
    Ich finde es weiterhin positiv, wenn der Lehrer auch das Instrument spielt wie ich, soll heissen: Wenn ich Bari spüiele, ist's sinnvoll, dass mein Lehrer auch Barispezifika kennt!

    So, mehr fällt mir nicht auf die Schnelle ein!


    Grüsse
    Roland
     
  3. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!
    Aus meiner Sicht kommt zu den von Roland schon richtig erwähnten Punkten noch einer:

    Sie/er sollte / muss auf jeden Fall, DEINE Wünsche und Ziele mitverfolgen, sich DEINEM Lerntempo anpassen und fordern sowie fördern.

    Wenn er/sie viel fragt und Deinen Antworten entsprechend unterrichtet, Ihr Euch persönlich und musikalisch versteht, isses "ein/e Gute/r" ;-)

    Sowas nennt man auch KUNDENORIENTIERUNG, die ja überall (theoretisch) so groß geschrieben wird, jedoch in der Praxis schwer umsetzbar ist *grins*, dennoch vor allem in der Lehre absolt dazu gehört.

    Liebe Grüße, Jogi
     
  4. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    und er sollte vefügbar sein. Ich finde die Frage durchaus interessant. Aber am Ende ist die Anzahl der Lehrer für Sax begrenzt. Und wie will man im vorraus alles wissen? Soll der Armen einen Fragebogen ausfüllen - das ist jetzt etwas provokant. Aber ich bin davon überzeugt, dass man neben Empfehlungen nur ausprobieren kann.
    Es ist auch wichtig, dass die chemie stimmt. Deswegen, erkundige dich wieviele Möglichkeiten es überhaubt gibt, überlege wann du Zeit hast. Ich habe z.B. um 20 Uhr unterricht, für mich die optimale Zeit, und dann ist der Preis auch eine Frage. Dannach wirst du die Auswahl schon begrenzt finden.
    Ansonsten viel Spass
    Gruß
    Gine
     
  5. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Hi Knabelchen,

    für mich gibt es dabei drei entscheidende Punkte:

    1) die fachliche Qualifikation. Wenn der Kandidat erst selbst noch schauen muss, in welches Ende er reinpusten muss, dann scheidet er wohl von vornherein aus. Er sollte das Sax beherrschen, er sollte aber auch nicht ein lediglich auf die Technik fixierter Freak sein, bei dem die Musik(alität) auf dem Abstellgleis steht. Das im Voraus und als Anfänger einzuschätzen, kann oftmals sehr schwer sein. Und auf die Aussagen anderer Schüler kann man sich dabei leider auch nicht völlig verlassen.

    2) die menschliche Komponente. Wenn er spielen kann wie ein junger Gott, ihr euch aber nicht riechen könnt - lass es. Mein beinahe zweiter Lehrer z.B. hat hier im Umkreis einen rehct guten Ruf, aber ich habe bei ihm in der Probestunde gleich gemerkt, dass wir einfach nicht harmonieren. Ich wollte da nicht mehr hin; mit dieser EInstellung übt es sich dann natürlich auch um Welter schlechter. Also, hier können Probestunden wirklich eine große Hilfe sein.

    3) er sollte auf dich eingehen. Mein Lehrer z.B. hat kein festes Programm, das er nach und nach mit jedem Schüler durchhechelt, sondern er fragt mich, was ich lernen will.

    Die vierte, leider sehr oft den Ausschlag gebende, ist leider der Preis :-(
     
  6. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Neben der fachlichen Qualifikation muss die Chemie stimmen.

    Meiner Meinung nach bringt es so gut wie nichts, wenn du ihn nicht leiden kannst. Dann gehst du schon mit Widerwillen zum Unterricht und die Motivation ist auch nicht die Beste.

    Er sollte aber auch selber Spaß am Instrument haben.

    Ich kann mich noch daran erinnern. Mein Alto Sax habe ich auch von einem Spieler der BW-Big Band gekauft. Ich war total begeistert, dass er Berufsmusiker war. Er machte aber auf mich nicht den Eindruck, dass ihm das noch viel Spaß machen würde. Er meinte nur etwas melancholisch "Na ja, wenn man nichts anderes gelernt hat". Das hat mich echt umgehauen. Er war sozusagen unglücklich im Job. Ich fand das sehr schade. Bei so jemanden würde ich nicht gerne Unterricht nehmen.

    Er sollte sich nach dir richten, was du möchstest, dein Tempo aktzeptieren, deine Wünsche berücksichtigen. Wir machen das ja alle noch so nebenher. Jeder von uns weiß, wie schwer es oft ist, sich die Zeit zum Üben abzuknapsen. Wenn du es dann mal nicht schaffst zu Üben, muss er das aktzeptieren und nicht einen riesen Tanz veranstalten. Die meisten von uns spielen eben zum Hobby und möchten keine Berufsmusiker werden.

    Da er bei der BW spielt und auch sonst noch in Musikvereinen tätig ist, denke ich, dass der Punkt Qualifikation und Spaß am Spielen ist schon abgehackt ist.

    Musikverein im Hinterkopf ist auch nicht schlecht! Seit ich in einer Band der Jazz Haus Schule spiele, bin ich noch motivierter. Du bist dann sozusagen etwas im Zugzwang. Wenn du nur für dich alleine spielst, kannst du das Tempo ja bestimmen, wie du möchstest. Wenn du mit anderen zusammenspielst, bist du schon darauf bedacht, nicht hinterher zu hinken.
    Mir persönlich bringt beides sehr viel.

     
  7. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiß ja, nicht,

    wie er das gesagt hat, aber solche Aussagen würde ich grundsätzlich erstmal nicht überbewerten. Wenn man nicht über sich selbst "Späße" machen kann, über wen denn sonst? Wenn mich jemand fragt, was Bioinformatik ist, sage ich ihm auch, dass ich da eigentlich nichts richtiges lerne, eben nur die schlechtere Hälfte von beidem... - trotzdem würde ich nichts anderes studieren wollen :) Klischees wollen bedient werden, und wer hat bei Berufsmusiker nicht irgendwo ein kleines ankonditioniertes "naja..." im Hinterkopf?

    Back on topic:
    Das ist ein Punkt, den ich wiederum nicht unkritisch sehen würde. Denn das eigentliche Ziel ist es, Saxophon spielen und Musik machen zu lernen, nicht in irgendeinen Verein zu kommen. Wenn man das selbst gerne möchte, ist das natürlich gut, aber ich habe auch Menschen mit einer Aversion gegenüber Musikvereinen erlebt. Und wenn eine sonst fruchtbare Schüler-Lehrer-Beziehung an sowas zerbricht, finde ich das persönlich sehr schade.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Hallo!

    Vielen Dank erst mal für die vielen Antworten und Anregungen!!!!

    Bin allerdings heute Vormittag so richtig "kalt" erwischt worden.....

    Der zur Diskussion stehende Lehrer stand - so mir nichts, dir nichts vor der Haustür ... klar der Vater wohnt ja auch direkt nebenan ...

    War erstmal erstaunt, - !

    Also, hereingebeten und 2 !!! Stunden mit ihm "gequatscht", unsere Instrumentensammlung angeschaut - und was soll ich sagen:

    BIN TOTAL BEGEISTERT (menschlich gesehen).

    Hat mein Sax angetestet (hat ja jetzt auch schon 1 Jahr "rumgelegen" (s. Thread "Zahnstütze"). Hat natürlich erstmal gefragt, ob MIR das Recht wäre - NA KLAR!!!!

    Zufrieden mit dem Instrument (als Anfänger-"Tröte"), spielt selbst Selmer Reference, aber dennoch keine Ambitionen mich unbedingt auf ein Selmer zu bringen (Tenor: Ein Selmer kann es später immer noch werden, wenn DU das willst, aber als Anfang ist Deine Kanne wirklich TOP) Was will man mehr??? (Jedenfalls niemanden, der einem NUR ein neues Sax verkaufen will, oder?)

    Er selbst ist mehr klassisch orientiert (liebt aber auch Swing - so wie ich), aber eine solide "klassische" Ausbildung kann für später sicher nicht hinderlich sein (denke ich mal???)

    Frage nach einem Beitritt zum Musikverein kam natürlich - irgendwann - auch ....

    Bin kein Freund von Vereinen (Vereinsmeierei), aber da in diesem Verein schon passives Mitglied (ganz frisch), warum später nicht auch mal aktiv??? (Wenn es klappt).

    Nun ja, nach 2 Stunden war klar: in 2 Wochen geht der Unterricht los (eher geht nicht wegen meiner "Zahnstütze").

    Ein Stundenpreis (45 min / Einzelunterricht) von 20,- Euro scheint mir angemessen ! ????

    Einzige Bedingung: Muss wenigstens 30 min täglich üben - wollen wir doch sowieso :cool: und es kann auch mal sein, wegen seines Berufes, daß nur alle 2 Woche Stunde stattfindet (weiß man aber vorher, und es gibt dann auch "Übematerial" für 2 Wochen).

    Melde mich wieder, wenn der Unterricht begonnen hat, wie es so funktioniert.

    Aber, wie gesagt, mich hat schon beeindruckt, daß ein Lehrer vorab schon mal, so ganz privat, bei mir vorbeischaut!

    Viele Grüße

    Britta (Knabelchen)
     
  9. Gast

    Gast Guest

    So,

    heute ist also die erste Stunde über die Bühne gegangen.

    Als Unterrichtsmaterial gibt es Elemantary Method (Rubank), (kennt dies jemand, ist eine amerikanische Schule, 4 Bände)???

    Macht auf mich einen soliden Eindruck. Band 1 enthält alle Tonleitern, bis 16tel, Synkopen, etc. (Was kommt dann noch in Band 2 - 4???).

    Chemie stimmt mit dem Lehrer. Steht nicht nur rum und guckt, sondern hat seine Kanne auch um und spielt ... "mit".

    Grüße

    Britta
     
  10. HannaH

    HannaH Schaut öfter mal vorbei

    Na, hört sich doch gut an! Glückwunsch! Und was die Vereinsmeierei angeht... lass es doch einfach auf Dich zukommen. Ich hab das auch immer gedacht, bin jetzt trotzdem -quasi aus Versehen- in nem Verein gelandet, aber das macht nix, denn erst mal gehts ja um Musik. Kommt eben auf die Leute an!
    In diesem Sinne... viel Spaß und Erfolg beim Unterricht! Und mit dem Mundstück :)
     
  11. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Knabelchen...ähh Britta...
    Also die Rubank Elementary-Method ist auf jeden Fall amtlich !
    Nach der wird in den meisten Amerikanischen Schulbands gelehrt ...auch ich habe so meine Notenkenntnisse erhalten .....es scheint etwas altbacken , das Ganze, wenn ich mich recht entsinne kommen da als Übungsstücke oft noch die Sousamärsche drin vor....aber wenn er Dir die vier Bände gut vermitteln kann , hast Du auf jeden Fall eine solide Grundlage.
    Grüße
    Benjahmin
     
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