Wie funktioniert ein Saxophonist? Der Saxspieler als biomechanischer Objekt

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Batam, 22.Dezember.2014.

  1. Batam

    Batam Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich bin schon zu alt für einen Angeber..brauche wirklich nicht..
    Du hast deine Lippen beim Sax trainiert, nur du hast das nicht
    gemerkt. Deine Lippen sind schon trainiert. Wenn du zu lange
    spielst, hast du Muskelkater, wenn du nicht trainiert bist.

    Mir hat der ganze Mundmuskulatur schon nach 30 min wehgetan, einfach
    schlapp, untrainiert. Der Alter kommt dazu. Das ist natürlich
    meistens nicht nötig, und kommt von alleine beim Spielen. Ich
    habe das auch nicht lange gemacht, aber meine Lippen haben mehr
    Kraft, auch nach 1 Stunde merke ich nicht, und meine Mundform
    hat sich geändert, minimal, aber eindeutig. Das ist doch ganz normale
    Muskulatur, kann auch wie jeden Muskel trainiert werden, aber wie gesagt,
    extra nicht nötig...Und vor allem, ist das keine Bodybuilding.
    Volumen bleibt, aber Tonus steigt. Wie soll dann der Muskel die
    neue Aufgaben erledigen, der er voher nicht hatte - Ansatz dicht
    halten, Druck auf Kissen..Ich wollte einfach alles schneller habe, übers
    Knie brechen...Wäre wahrscheinlich auch ohne gegangen...
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Aber man nimmt sich dann doch die Zeit und schreibt einen Kommentar in diesen überflüssigen Thread, nicht?












     
  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Wieso Ironie? Ist eine nüchterne Feststellung, da ich den Dingen berufsbedingt extrem auf den Grund gehe. Ich frage mich, ob das meinem Fortschritt beim Saxophonspielen geschadet oder genutzt hätte.
    An dieser Stelle fallen mir meine Eltern ein, wenn sie mit meinem Mann oder anderen Personen Englisch sprechen. Mein Vater überlegt sich jeden einzelnen Satz ewig lange, damit er dann auch bloß grammatikalisch perfekt ist. Meine Mutter dagegen überlegt nicht lange und redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, auch wenn es nicht immer völlig korrekt ist. Und mit wem von den beiden kommt wohl die bessere Unterhaltung zustande...
    Will sagen, evtl. steht man sich selbst auch im Weg, wenn man die Dinge zu "verkopft" angeht.

    Mich hat das ganze Wissen um die Atmung bei meiner Soundentwicklung bei der Flöte (die ich noch nicht solange spiele) jedenfalls kein Stück weiter gebracht, mein Sound war am Anfang einfach Sch... und ich hab's akzeptiert und geübt und noch mehr geübt und mich über jeden kleinen Fortschritt gefreut, und so langsam wird's auch was mit dem Ton, aber was soll ich sagen, man muss halt üben und geduldig sein, da führt kein Weg drumrum...

    Lg Juju
     
  4. Nordstern

    Nordstern Ist fast schon zuhause hier


    Batam schrieb:
    Moin Batam,
    ich halte Dich nicht für einen Angeber. :)
    Ich finde Deine Herangehensweise spannend!
    Mit mentalem Training bin ich vertraut und habe gute Erfahrungen gemacht.


    Ohne Sax die Lippenmuskulatur zu trainieren ist nichts Neues, das machen viele Spieler.

    Was ich kaum glauben kann ist, dass man binnen EINER Woche zu deutlich prallerer Lippenmuskulatur gelangen kann.
    Es ging nur um den Zeitraum! ;-)

    Liebe Grüße,
    Nordstern


     
  5. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Sieht nach einer Woche Training die Lippe so aus?
    ( keine Ironie, nur ein wenig Auflockerung :) )
    LG
    Thomas
     
  6. Batam

    Batam Kann einfach nicht wegbleiben

    Na ja, deine Botschaft könnte man auch so verstehen:
    "Gut, das ich Sax vor dem Studium gelernt habe, sonst hätte ich
    viellecht auch auf diesen Mist gekommen" :) Nein, ist ein Witz,
    habe ich nicht so empfunden. Die Empathie gehört zum unseren Beruf,
    sonst funktioniert die Medizin nicht..Das habe ich auch bei Dir
    vorausgesetzt...

    LG
    Johannes
     
  7. Batam

    Batam Kann einfach nicht wegbleiben

     
  8. Batam

    Batam Kann einfach nicht wegbleiben

     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja komisch. Ich spüre eine gewisse Angegriffenheit verschiedener Diskussionsteilnehmer hier. Und ich verstehe sie nicht, weil hier doch gar keiner angegriffen wird. Sich Gedanken um die Atmung zu machen,halte ich für legitim. Wenn man daran Spaß hat und besonders, wenn man seine Gedanken noch den Anderen zugänglich macht, ist das eher eine Anerkennung wert. Wen es nicht interessiert, der soll den Schnabel halten und den Thread vergessen.

    Den gut gemeinten Tipp, die Zeit lieber die Zeit zum Üben zu verwenden, mag ich hier nicht mehr lesen und finde ihn übergriffig auf die Privatszene anderer. Kritik an der Sache finde ich OK. Kritik am Denken und Tun eines Forumsmitgliedes kann ich nur dulden, wenn es für moralisch oder strafrechtlich relevant halte.

    Ich sähe gerne mehr Toleranz hier.
     
  10. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Nun komm mal wieder runter.
    Der Sinn eines solchen Forums ist doch gerade, dass man mit einem solchen thread die anderen auffordert, IHRE Sichtweise der eigenen gegenüberzustellen. Das kann darin bestehen, dass man sich mit den Gedanken zur Atmung detailliert auseinandersetzt (sofern man dazu das Hintergrundwissen hat). Das kann aber auch den Inhalt haben, dass man sagt: "Hey, nach meiner Erfahrung ist es besser, wenn man sich dem Lernprozess nicht zu verkopft, sondern eher spielerisch nähert."

    Das ist dann eben die Meinung des Betreffenden und muss für Johannes am Ende des Tages nicht unbedingt zutreffen. aber es geht doch gerade darum, die eigene Sichtweise dadurch zu hinterfragen, dass man andere kennenlernt. Insofern ist es toll, wenn Johannes sich die Zeit nimmt, so ausführlich über seine Herangehensweise zu berichten, aber ich betrachte es nicht als Ausdruck eines Mangels an Toleranz oder als Übergriff in die Privatsphäre, wenn dem eine mehr pragmatisch orientierte Herangehensweise entgegengesetzt wird.

    Also bitte: Toleranz funktioniert in beide Richtungen. Wer hier Sichtweisen zur Diskussion stellt, der muss auch mit einer kritischen Würdigung leben können, solange sie nicht als persönliche Schmähung formuliert wird.
     
  11. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

  12. Batam

    Batam Kann einfach nicht wegbleiben

    Was mich immer wieder wundert, dass ich nicht der Lage bin die
    elementare Dinge zu vermitteln. Das kenne ich nicht von mir so,
    und habe keine Problemen mit dem Gedankenaustausch.
    Hier betone ich jeden Tag, dass die ganze Gedanken von Anfänger
    kommen und auch an die Anfänger gerichtet sind. Und da melden
    sich dauernd erfahrene Spieler und sagen, dass ist alles Mist,
    brauche ich nicht. Ich habe das als selbstverständlich vorausgesezt.
    Nebenbei wird noch angedeutet, wie gut die schon spielen und wie
    sie das machen, welchen Instrument sie haben etc.
    Die Sache ist ja ganz einfach. Ich z.B. brauche die Themen von Setups
    & Co, weil ich nicht soweit bin, und die andere brauchen meine
    Infos nicht, weil für die diese Probleme vorbei sind.
    Nur zwei Gegensätze. Ist das so schwer die auseinander zu halten?

    Gruß
    Johannes
     
  13. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    @ johannes
    auch hier nochmal ein herzliches Dankeschön für deine Ausführungen!
    Ich finde sie sehr klar, gut strukturuert, sehr verständlich und finde es einfach toll, wenn Forumsmitglieder sich soviel Arbeit machen.
    Widerspruch bekommt man hier immer, Lob selten, ist halt so...
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich schließe mich da Edo zu 100% an......

    CzG

    Dreas
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Als Anfänger macht man sich oft leider auch die falschen Gedanken und kommt zu falschen Schlussfolgerungen. Selbst wenn das anatomisch alles stimmt super ist was Du geschrieben hast, es wird Dir fürs Spielen und einen besseren Ton eventuell nur sehr sehr begrenzt helfen.

    Hier sagt keiner daß es Mist ist, nur daß man sich dabei fürs Lernen und Üben verrennen kann. Deine Überlegungen sind toll wenn es darum geht, sich klar zu machen was passiert da, es wird aber für den Ton nicht wirklich Dir soviel helfen wie Du glaubst. Es trotzdem mal zu formulieren was da passiert ist toll und sehr informativ.

    Lg Saxhornet
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dass man deutlich einen Unterschied sieht glaube ich auch nicht nach einer Woche. Dass es sich aber dicker oder voller anfühlen kann, durchaus schon, leider trügt einen da auch manchmal das Gefühl.

    Helfen können solche Übungen aber viel, ich mache sowas auch immer mal wieder und bein kein Anfänger.

    LG Saxhornet
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    +1
     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Problem ist, daß man es nicht übers Knie brechen kann sondern seine Zeit braucht. Wie ich schon mehrfach sagte, es ist nicht immer das Problem, das zu wenig Kraft da ist, sondern unkoordinierte Kraft und oft auch zu viel Kraft genutzt wird und das hat für den Klang einfach Nachteile.

    LG Saxhornet
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich gebe Dir recht. Ich sehe auch, daß die Aussage eher missverständlich ist.
    Klar kann ich mit Jemandem an seinem Ton arbeiten und auch am Improvisieren und kann ihm Tips geben was er anders und auch besser machen kann. Dabei kann man dann auch sehr konkret werden: Achte mal bei deiner Lippe auf ..... jetzt probier mal dieses...., wie fühlt sich das an?.... was verändert sich für Dich?......

    Da aber nicht jeder Mensch gleich ist was Physiognomie und Klangvorstellung angeht ist doch klar, daß er nicht vollkommen identisch den Ansatz und Klang so reproduzieren kann, wie ich ihn mache, weil z.B. die Unterlippe viel dicker ist oder die Zähne anders oder der Person ein andere Sound viel besser gefällt etc. etc.

    Das ist bei der Improvisation genauso, ich kann und will nicht dafür sorgen, daß Jemand so spielt wie ich, ich kann ihm aber genug Übungen zeigen und ihm genug Tips geben, damit er selber besser darin wird, seinen Stil zu finden und über z.B. Akkordfolgen mit ausreichend Übung erfolgreich zu improvisieren.

    LG Saxhornet
     
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar


    Hallo Johannes,

    ich gebe Saxhornet aus meinen Erfahrungen recht.

    Ich bin leider auch davon überzeugt, dass dir als Anfänger dein profundes medizinisches Wissen nicht viel weiterhelfen wird. Juju hat dies ja ähnlich formuliert.

    Meinen erwachsenen SchülernInnen sagte ich immer: "Macht das Gehirn aus und geht mit Freude ans Musizieren." Die Stärke der Kinder ist in der Regel die Unbedarftheit.

    Also mein Rat: Befreie dich und betrachte das Saxophon als eine neue Welt, wo du ganz neue Erfahrungen sammeln kannst!

    Deine medizinische Abhandlung habe ich aber als erfahrener Spieler mit Interesse gelesen und von dir ja auch einige Nachfragen beantwortet bekommen.

    Weihnachtlichen Gruß

    Michael
     
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