Wie seid ihr zu dem "David Sanborn" Sound gekommen? Wie kann es sein, dass Saxophone so unterschiedlich klingen können, wie in den beiden Beispielen gezeigt. Coleman Sanborn Mein Sound auf dem Alto geht klar in die Richtung von Steve Coleman, natürlich spiele ich nicht so, nebenbei. Aber auch nur annähernd so zu klingen (scharf, schrill und kasuähnlich) wie Sanborn und Co ist mir bisher nie gelungen. Gut, entspricht auch nicht ganz meinem Geschmack. Trotzdem bin ich neugierig zu erfahren, wie das gehen könnte. Sollte ich ein Kazu ins Horninnere einlöten oder mehr üben oder mir gar ein komplett neues Setup kaufen? Viele Grüße Nilu
Moin Nilu, mal von der ganzen Setup-Arie abgesehen: Du kannst auch mit der Aufnahmetechnik tricksen: Ein Condensor Mic oder Dynamic Mic direkt vor den Trichter oder nahezu in den Trichter macht das Ganze schonmal schriller als ein Abstand von mind. 30cm. Liebe Grüße, Juju
Zum einen spielt Sanborn mit einem Dukoff Mundstück, das extrem laut und hell ist (ich habe in meiner Sanborn Phase eine ganze Weile damit gespielt). Zum Zweiten hat er einen sehr eigenen Ansatz, indem er das Mundstücks extrem von unten in den Mund nimmt (auch das habe ich damals gelegentlich getan). Das führt zu einem sehr direkten hellen Sound, bei dem in der zweiten Oktave oft die untere Oktave mitklingt. Das macht den Sound dreckiger. Führt auch in den hohen Lagen leichter zu Multiphonics. Die Oktaven kann man in diesem Video mit Miles Davis ab 3 Minuten 47 Sekunden gut hören: Miles Davis und David Sanborn Im Übrigen ist die Aufnahme auch verzerrt, was den Saxophon-Ton nicht unbedingt reiner und dunkel klingen lässt. Auf neueren Aufnahmen klingt Sanborn übrigens völlig anders. Grüße, ewiator
hi, abgesehen vom Mundstück etc., würde er immer so klingen, dann vielleicht weicher oder so, aber da der Primärton immer in der Mundhöhle erzeugt wird, würdest du ihn immer wieder raushören. Selbst mit seinem Sax. und Mundstück würde niemand so klingen - und weil er auch so klingen will!!! Ich selbst benutze auch ein Dukoff M7 und noch ein bisschen von mir gefeilt, weil ich den Sound mag. Im Studio kann man sehr viel machen aber auch Live klingt er so. Aber ein Metallmundstück brauchst du schon. Gruss Milo
Ich stehe ja auch sehr auf diesen Sound, bin aber selber noch zu weit für meine Wünsche davon entfernt. Es gibt viele kleine Schritte die in die Richtung führen: -Mundstück mit möglichst kleiner Kammer und am besten noch so einer Kante in der Kammer (Baffle) -das Mundstück weit in den Mund nehmen -mit viel Druck, bzw. laut spielen (kurz vorm überblasen) -mich haben die Fiberreed Carbon Toptone Blätter ein gutes Stück mehr in diese Richtung gebracht - ein wichtiger Punkt ist (leider) die Anatomie des Rachenraumes an der man wohl kaum was ändern kann. Candy Dulfer klingt übrigens auch sehr sehr ähnlich wie Mr.Sanborn. Gruß - dr.dolbee P.S.as Sanborn auf neuen Aufnahemn anders klingt als auf den alten kann ich überhaupt nicht bestätigen. Auf alten Aufnahmen gabs zwar mehr Hall etc. und ganz vereinzelt auch mal nen Chorus, grundsätzlich klingt aber aber noch genauso (auch live).
Sanborns Sound zu kopieren ist wohl eher nicht so schwer. Er hat sich ja selber mal drüber lustig gemacht, dass es eine Menge Saxophonisten gäbe, die mehr nach Sanborn klingen würden als er selber
Also ich hab wohl die falsche Sanborn Aufnahme (Pearls). Das hat mit Candy Dulfers Sound (den ich mag) aber gar nix zu tun... Lg Auge
Jetzt haben wir wohl schon wieder das Problem mit der "Sound"-Definition. Sanborn und Dulfer verwenden teilweise ähnliche Stilmittel, die mittlerweile zum Standard für Funk/Pop-Saxer gehören, doch in vielerlei Hinsicht spielen sie auch sehr unterschiedlich, damit hat jede/r von ihnen landläufig einen eigenen "Sound", finde ich. Schöne Grüße, Rick
Hihi, die "Pearls"-CD hab ich nicht (hab aber gerad mal bei Amazon reigehört, er spielt da viel mehr legato als sonst), dafür ne ganze Reihe anderer Sanborn CDs. Könnte die Erklärung sein Den Ausspruch von Sanborn bezüglich seiner besseren Duplikate habe ich auch schon mal gehört. Tja, hilft mir aber nix Sanborn und Dulfer klingen bzw. spielen aus meiner Sicht deutlich ähnlicher als z.B. Maceo Parker. Gruß - dr.dolbee