Wie lange ist 'Ausreichend Üben'

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Wanze, 19.November.2012.

  1. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Vielleicht gibt es das Thema in den Tiefen der Archive schon... aber aus aktuellem Anlass:
    Was ist eigentlich "ausreichend" üben?
    Also: Was ist ausreichend üben? Wie lange übt Ihr am Tag? Wie lange solltet ihr üben?
    Und an einige geht dann die Frage, übt Ihr länger, oder lest ihr mehr im Forum ;-)

    Und wie vereinbart Ihr eure Übezeit mit Beruf/Familie/...? Übt Ihr in den Ferien mehr oder weniger?

    Grüße,

    Wanze

    [color=0033FF][size=x-small]... der erstmal schonwieder üben geht :-D[/size][/color]
     
  2. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ausreichend wofür?
     
  3. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Eine interessante Frage. Jetzt kann man sagen: "Das kommt darauf an, was man erreichen will ..." Das wäre so die Standardantwort im Forum. ;-) Wahrscheinlich stimmt das auch, weil es ja davon abhängt, was man unter "ausreichend" versteht.

    Ein ketzerischer Gedanke: Man kann auch zu viel üben. Wenn Üben zum Selbstzweck wird. Wenn man nicht weiterkommt, obwohl man immer noch mehr übt.

    Ich übe, wenn es gut läuft, eine Stunde am Vormittag und eine am Nachmittag. Wenn es schlecht läuft, einmal eine halbe Stunde. Aber ich übe jeden Tag, sonst bin ich ausgesprochen unzufrieden.

    Im Urlaub wird nicht geübt. Mit dem Rentnerberuf lässt sich Üben bestens vereinbaren. :)

    Grüße
    bluefrog
     
  4. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Eine sehr individuelle Frage. (Nein, die Antwort is individuell)

    Ausreichend ist, wenn's noch Spaß macht, nicht zuZwang und Stress führt und man sich dabei weitereintwickelt.

    Dann kommt der eigene Anspruch: Wie schnell will ich mich weiterentwickeln?
    Macht mir "langsame" Weiterentwicklung mehr Streß als zeitintesives Üben stren regelmäßiges Üben ohne Rücksicht auf "sonstige Verpflichtungen"?

    Vereinbarung mit Beruf und Familie?
    Nun, SAXeln ist für mich ein Hobby, zum Entspannnen, um Spaß zu haben, gemeinsam mit anderen musisch tätig zu sein und auch ein Stück "Selbstverwirklichung".

    Darauf ist meine Familie und auch mein berufliches Umfeld eingestellt.

    Dennoch wird das SAXeln in echten terminlichen Konflikten hintenan stehen.

    Cheerio
    tmb
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Wanze

    Meine Übungseinheit ist ca. 1 Stunde. (Am WE auch mal 1 1/2)

    Diese Stunde schaffe ich an 4 bis 5 Tagen die Woche.

    Mit dem Ergebnis bin ich soweit zufrieden, also ist das für mich "ausreichendes" üben.

    LG

    Dreas
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Morgen,

    ein paar Gedanken.


    http://www.bulletproofmusician.com/how-many-hours-a-day-should-you-practice/
    http://billplakemusic.org/2012/10/29/want-to-increase-the-duration-and-intensity-of-your-practice-think-like-an-athlete/

    Liebe Grüße
     
  7. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Ausreichend geübt habe ich, wenn ich zB.
    a) Beim nächsten Unterricht das in der vorherigen Stunde Besprochene umsetzen kann und die als "Hausaufgaben" besprochenen Stücke/Tonleitervariationen zur Zufriedenheit beherrsche [color=990000]UND....[/color]

    b) bei der Bigband Probe die ggf. neuen Stücke, insbesondere deren Knackpunkte und kniffligen Stellen, zumindest so mitspielen kann, dass ich nicht unangenehm auffalle [color=990000]UND....[/color]

    c) mir die Innenseiten der Wangen nach lang ausgehaltenen "C" nicht mehr kurz vor'm verkrampfen stehen.

    Wie lange übe ich am Tag? Wie lange sollte ich üben?
    Na ja, jeder hier im Forum ist des Lesens mächtig und weiss daher, dass man jeden Tag üben sollte und das 10 Minuten jeden Tag besser sind, als 3 Stunden einmal in der Woche.

    Aaaber ....
    - bei mir ist Montags abends Bandprobe mit der "Kollegen Band", bei der ich zu 95% Gitarre spiele.
    - Dienstags ist Sax-Unterricht. Da schaffe ich's zu halb 7 immer so eben gerade noch hin, weil ich vom Büro aus quer durch die Stadt muss und mich manchmal in der Einschätzung des zu erwartenden Strassenverkehrs täusche.
    - Mittwochs 19:30 ist Bigband Probe (Verkehr: siehe Dienstag)
    - Donnerstags (allerdings nur alle 2 Wochen) probt meine "neue" Jazz Band, eine weitere Musikschul-Band.

    Wenn ich davon jeweils nach Hause komme ist es eher selten, dass ich das Sax (ausser zum Putzen) nochmal auspacke.

    Mithin beschränken sich meine "Übe"-tage auf das Wochenende zwischen Fr. und So. Damit beantwortet sich auch die Frage sehr leicht, ob ich ausreichend übe. Natürlich nicht.

    Mit meiner Frau muss das Ganze dann latürnich auch vereinbar sein, schliesslich gibt es noch andere Dinge im Leben ausser Musik. Haus, Garten, Freunde , Familie etc. fordern ihren Teil am "Zeitkuchen".

    Erfrfeulicherweise spielt meine Frau ja auch Saxophon und am WE üben wir teilweise zusammen.


    Tatsächlich habe ich dann in den Ferien, während die Musikschule (also Unterricht und 2 Bands; =3 Abende in der Woche) geschlossen ist, mehr Zeit zum Üben und die nutze ich auch entsprechend.

    Und die Abwägung Forum/Üben gilt nicht!. Ich kann ohne Probleme während der Arbeit mal einen Blick ins Forum werfen. So zwischendurch einfach mal so 'ne Nummer Saxophon im Büro spielen geht eher nicht.

    Fazit: Ich tue was ich kann und die Musik nimmt einen breiten Raum meiner Zeit in Anspruch. Aber Gegenüber dem Beruf und der Familie muss sie die zweite Geige spielen.

    Cheers
    HanZZ

     
  8. saxkai5

    saxkai5 Ist fast schon zuhause hier

    Das ist eine Gefühlssache. Du wirst wissen, was du erreichen möchtest oder wofür du übst. Ich finde es wichtig jeden Tag zu spielen - dann wird das Gefühl zu deinem Instrument innig. Dabei ist erstmal nicht so wichtig was du spielst - Hauptsache du und dein Instrument macht was Schönes zusammen. Wenn du spezielle Ziele hast oder ein bestimmtes Stück können möchtest, musst du natürlich konkreter üben. generell kann es nie schaden an deinem Ton zu arbeiten - also gegen die Wand stellen und lange Töne aushalten ;)
     
  9. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Ich verstehe auch Worte wie "ausreichend" - "genügend" - "....."
    nicht in Zusammenhang mit üben.
    Ich denke, man steckt sich ein Ziel, dann wird geübt bis das Ziel erreicht ist, dann wird ein neues Ziel gesteckt und .....

    Die Ziele müssen sicher sehr individuell gesteckt werden.

    Vielleicht wurde bei dem sogenannten "nicht ausreichendem Üben" das Ziel zu weit gesteckt und war einfach nicht erreichbar? :-?

    nachdenkliche Grüße

    Cara



     
  10. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Hi,

    ich übe 1/2 Stunde morgens bevor ich zur Arbeit muss. Dann aber gezielt Tonleitern und schwierige Passagen aus Stücken.

    Dann noch mal 1/2 Stunde abends wenn die Kinder ihre Zähne putzen. Hier meist Lieder sonst beschweren sich die beiden Winzlinge :-D :-D :-D

    Ich habe mir diesen Rhythmus angewöhnt und komme wegen der Routine sehr gut damit zurecht - diese Zeit ist wie Zähneputzen einfach immer eingeplant. Früher habe ich 2-3 mal die Woche 1-2 Stünden geübt. Da ist aber meistens immer etwas dazwischen gekommen.

    LG
    Dabo
     
  11. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Wenn du was neues einübst, wirst du kaum zehn Stunden am Stück dransitzen, bis du es kannst. ;-)

    Ich verstand die Frage eher so: Wie lange ist es sinnvoll, am Tag/in der Woche zu üben. Siehe auch die Links von Mugger.

    LG, bluefrog
     
  12. cara

    cara Strebt nach Höherem

    kann sein oder auch nicht. Je nachdem wieviel Freude, Lust, Spaß man beim Üben gerade hat. Entsprechend setzt man doch die Prioritäten.
    Ohne eine gewisse Freude sollte man sowieso überhaupt das Üben verschieben bis sie wieder da ist. Würde nämlich eh nichts bringen.

    Gruß Cara
     
  13. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Ich denke, es geht weniger um die Frage, wie lange, sondern darum, wie übe ich möglichst effektiv (und dazu gehört auch Freude daran), um gut voran zu kommen. 10 Min gut geübt kann effektiver sein als 3 Stunden rumprobieren.



    http://swing-jazz-berlin.de/#jazzband
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich geh da von der Lernforschung und deren Ergebnissen zum Thema Gedächtnis und Gehirn aus.
    Der Mensch braucht eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen um sich etwas einzuprägen und den gelernten Stoff parat zu haben. Am besten funktioniert das sich merken/einprägen und die Nutzbarmachung von Inhalten bei zusätzlicher Verknüpfungen mit intensiven Gefühlen. Ist die Wiederholungsanzahl zu gering wird es nicht ordentlich gespeichert, ist sie zu hoch, wird dem gelerntem Material nicht genug Bedeutung beigemessen, da es ja sehr häufig auf die gleiche Art und Weise kommt und somit nicht wichtig sein kann.
    Aus diesem Grund ist es auch sinnlos ewig immer auf die gleiche Art bestimmte Dinge zu üben, hier ist das Variieren des Inhalts und der Art und Weise wie man den Inhalt behandelt wichtig. Wir kennen das ja ähnlich vom Sport, wo sich Muskeln nach einiger Zeit an eine Übung gewöhnen und es dann keine Steigerung mehr gibt, man muss dann für den gleichen Muskel eine andere Übung machen. Für den Kopf gilt das so ähnlich, wir können den gleichen Inhalt aufwerten, indem wir eine andere Übung mit dem Inhalt durchführen.

    Zum Thema ausreichend zählt für mich, daß so häufig geübt wird, daß es zu einer Steigerung der Leistung am Instrument kommt. Diese kann kleiner oder größer sein (schneller oder langsamer eintreten) und hängt ab von den Zielen, die sich Jemand gesteckt hat und der Zeit und dem Aufwand den er reinsteckt.
    Ausreichend ist auch für mich im Zusammenhang mit einem Schüler wenn er sich mit den "Hausaufgaben" auseinandergesetzt hat und ich da mit ihm dann anknüpfen kann.
    Nicht ausreichend ist, wenn ein Schüler nicht übt, das Üben im Unterricht stattfindet, diese bleiben meist eher auf einem Anfängerniveau hängen. Als Richtwunschlinie geb ich meinen Schülern immer die Zahl 4x 1h in der Woche. Alles darunter geht mal, wird aber auf Dauer die Lerngeschwindigkeit stark reduzieren oder sogar eventuell eine Entwicklung fast verhindern. Meist ist es aber auch besser täglich 20 Minuten zu üben als dann nur am Wochenende 2h hintereinander (was sinnlos ist).
    Was für den Einzelnen ausreichend ist, hängt von seinen realistischen Zielen ab und dem was er zeitlich zur Verfügung hat.
    Wer mit guter Übemethodik mehr übt, wird auch schneller besser als jemand der kaum übt oder eine schlecht Übemethodik nutzt. Wenn Jemand nur sehr wenig Zeit zum Üben hat, sollte er die Anzahl der Dinge an denen er arbeitet stark reduzieren und sich auf einige wenige Themen konzentrieren.

    Lg Saxhornet
     
  15. Gast

    Gast Guest

    In so einem Thread - gerade weil es um "ausreichend üben" geht - geht es natürlich nicht ohne diesen Übungsplan.

    Ist ein pdf. Ausdrucken und aufhängen. Bei mir hängt er schon länger und ich muss sagen: er hilft!!!

    Herman
     
  16. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Nun, das Meiste wurde schon richtig gesagt. Ich konzentriere mich auf ein bis zwei Themen / Stücke, mache dazu immer Tonübungen und Technikübungen...schon seit ich Sax spiele. Mal konzentriere ich mich dabei mehr auf den Ton, dann wieder mal auf die Technik. An Stücken oder Impros arbeite ich immer...am meisten :) Das Ganze will regelmäßig gemacht werden, also möglichst jeden Tag und wenn's nur mal 15 Minuten sind.
    Für mich als Saxophonist, wie Sax-Lehrer ist es wichtig, dass der Umgang mit dem Instrument so vertraut wird, wie das Essen mit Messer und Gabel. Aber ganz oben auf meiner Liste steht immer der Spaß an der ganzen Geschichte und ich mache immer Musik, egal ob Tonübung oder Technik, Etuden oder Impovisation. Für mich gibt's da keine Unterschiede.

    Zum Glück muss ich das Sax-Spielen nicht mit dem Beruf vereinbaren!

     
  17. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Sehr schön Herman!
    Hab's mir gleich ausgedruckt und werd's an meinen Kühlschrank hängen.
    Super!! :)
     
  18. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Warum denn an den Kühlschrank?

    Cheers
    HanZZ
     
  19. Gast

    Gast Guest

    Ernie Watts, den ich über alles als Saxophonist liebe, sagte er könne sein Niveau nicht halten, wenn er nicht 2-4 Stunden täglich übt.

    Das sehe ich im Profibereich als realistisch an. Darüber ist auf Dauer bestimmt kontraproduktiv, weil der Kopf sonst abschaltet.
     
  20. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen ,

    1 h täglich muss sein. Ansonsten werde ich quengelig.......

    Ich persönlich mache viel mit arpeggien und impros, Stücke für die Band, mal was zum playalong......

    Mit Beruf Familie und Sport:alles sehr schwierig, meist Mittagspause im Proberaum oder abends.

    Grüsse

    Mixo

     
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