Wie lange ist man Anfänger?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Sexy, 12.Mai.2010.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Würde ich nicht als Kriterium für "Anfänger" sehen. Die höchsten und tiefsten (normal gegriffenen) Töne brauchen ihre Zeit, bis sie im Spiel abrufbar sind. Zugleich braucht man die ja auch nicht dauernd...

    Was ist mit dem Kriterium, wenn man sein erstes Saxschul-Heft durch hat (sofern man nach einem solchen lernt*)? Dann hat man Grundlegendes durchgearbeitet und kann einfache Melodien spielen. Für das eine oder andere Weihnachtslied daheim (wie komme ich bloß gerade darauf?) wirds reichen.

    *jaaajaaa, was ist mit denen, die nicht nach einem solchen Heft lernen... siehe nachfolgende Sätze
     
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  2. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Die höchsten und tiefsten Töne versuche ich von der Wertigkeit genauso zu betrachten wie die "in der Mitte".
    Da mich diese Töne wesentlich mehr Anstrengung kosten um sie zu erwischen/zu halten beherrsche ich folglich das Instrument nicht (mein Maßstab!!!).
    Man muss sie einbinden wie jeden anderen Ton auch.
    Betrachtet man sie als Sondertöne, weicht man ihnen aus. Das habe ich zumindest bei mir beobachtet.

    Und seitdem ich das d''', eb'" nun wesentlich entspannter (nicht entspannt) spielen kann, sind auch die andere Töne wesentlich besser geworden.
     
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  3. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier


    Hahaha.
    Ich bin sicher, sie hätten das auch ohne Pfarrer nicht getan.:)

    Das Thema war ja: Wie lange ist man Anfänger". Aber das ist eigentlich egal. Auch beim Anfänger spürt der Lehrer und ggf. das Publikum, wenn der Künstler mit Freude spielt. Um Freude zu machen.

    Und nur darauf kommt es an.
     
  4. scenarnick

    scenarnick Admin

    Kommt drauf an...

    Ich war doch sehr überrascht, als ich mir den Dechert (Blues Power Live) geholt habe, der bei alle-noten.de als Schwierigkeit "einfach" eingestuft wird. Der geht munter gleich in die Palm Keys und durch den ganzen Bereich durch. Zwar überwiegend pentatonisch in passablen Tonarten, aber die Palms und größere Sprünge aus den Palms raus müssen sitzen.

    Ich denke es ist ne Frage der Stilistik. Blues und Rock müssen sich halt gegen die E-Gitte durchsetzen und sind daher recht schnell "oben" und um da einzusteigen sollte man sich auch gleich mit den richtig hohen Tönen befassen. Wenn Du dagegen erstmal auf Jazz-Standards übst kannst Du die Palms getrost ne Weile ignorieren. (Keine Wertung zwischen den Stilen gemeint hier)

    P.S.: Ich muss hier den Herrn Dechert etwas in Schutz nehmen. Das Buch beinhaltet auch Übungen, die ohne Palms auskommen und die didaktisch ok aufgebaut und für Anfänger machbar sind. Die allerdings stehen hinten im Buch. Ich hab vorne angefangen zu lesen und gleich die Vollversionen versucht zu erspielen...
     
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  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich würde sagen, es kommt vor allem einmal darauf an, ob sie am Notenblatt vorkommen... spielt ja nicht jeder gleich Dechert ;)
     
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  6. scenarnick

    scenarnick Admin

    Stand halt „einfach“ ;) Ich hätte wohl besser nach „saueinfach“ schauen sollen. Hinterher ist man schlauer
     
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  7. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

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  8. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    So so, nach 6 Jahren also fängt der Meister des Handwerks an ;)
    Den Titel kann man sich über das Bett hängen.
    Vor manchen Kollegen würde ich warnen.

    Rückblickend würde ich meinen, nach weiteren 15 Jahren war ich so weit.

    Meister werden ist nicht schwer,
    Meister sein dagegen sehr.

    VG.Friedrich
     
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  9. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Wie lange ist man Saxophon-Anfänger? Ich finde die Frage eigentlich nicht besonders wichtig, aber dennoch interessant und die damit verwandte Frage, wie gut jemand spielen kann, ist mir doch auch schon sehr häufig begegnet und nicht selten vergleicht man sich auch mit anderen.

    Meine Antwort
    Ich würde sagen, man ist solange Anfänger, bis sich in wesentlichen, individuellen* Bereichen des Spiels wie etwa Ansatz, Intonation, Sound, Timing, Phrasierung, Ausdruck etc. ein erstes Gefühl von Routine und Sicherheit entwickelt hat und Fehler oder Unzulänglichkeiten für Zuhörer** nicht den Eindruck prägenden.***

    Um eine zeitliche Angabe zu machen: ich denke, je nach Talent, Vorkenntnissen, Fleiß und Übe-Effizienz schätze ich, dass sich der fließende Übergang in einen Status als Fortgeschrittener sich meistens im zweiten bis vierten Jahr, ggf. auch ein Jahr später abspielt, je nachdem, wo man die Messlatte ansetzt. Wo das nicht eintritt, dürfte nicht selten das Hobby an den Nagel gehängt werden oder andere Aspekte sind wichtiger als die musikalische Entwicklung. Ein weiterer Anhaltspunkt: In Workshops wird öfters auch 2-3 Jahre Spielpraxis von Teilnehmern gefordert, um eine Basis zu haben, mit der man arbeiten kann.

    Anmerkungen
    *Wieso individuell? Weil Betätigung und Ziele sehr unterschiedlich sein können, je nach Schwierigkeit der angestrebten Literatur, je nach Stilistik, ob sicheres Spiel nach Noten, Improvisation, Spiel im Ensemble, etc. erarbeitet und angestrebt werden oder nicht. Die erforderlichen Kompetenzen können da unterschiedlich sein. Ich verstehe aber auch, wenn jemand bei der Definition solche Aspekte ausblenden möchte. Ich spreche aber auch aus Erfahrung mit anderen Instrumenten und wenn ich Jazz-Saxophon spielen möchte, würde ich mich da noch als Anfänger sehen, solange ich bei Impro noch sehr unsicher bin, selbst wenn ich z. B. das Thema zu Blue Monk schon überzeugend spielen könnte.

    ** Es sind Zuhörer mit musikalischer Erfahrung gemeint, etwa jemand, der Musik zum Hobby macht. Jemand, der sehr unmusikalisch ist, kriegt viele Fehler gar nicht erst mit, etwa Schwierigkeiten in Timing oder Intonation, ein guter Musiker kann auch bei einzelnen Auftritten von anerkannten Stars Schwächen benennen. Letzteres meine ich nicht.

    ***Das ist bloß meine subjektive Beschreibung/Definition ohne jeden Anspruch auf Akzeptanz oder Allgemeingültigkeit. Jeder mag das anders bewerten oder empfinden zumal das alles relativ ist. Ich habe übrigens vorausgesetzt, dass mindestens drei Kompetenzstufen unterschieden werden (Anfänger, Fortgeschrittener,..., Meister) und die Übergänge fließend sind.

    Ergänzung
    Einen Grenzfall sehe ich etwa bei folgender Situation: Jemand, der sein Saxophon gut beherrscht und bisher nur Klassik oder Volksmusik nach Noten gespielt hat, fängt an, sich mit Jazz zu beschäftigen und Phrasierung und Improvisation sind da für ihn neu. Eine Zeit lang wird er da für Anfänger typische Probleme haben. Obwohl er Fortgeschrittener ist, würde ich ihn dann tatsächlich Jazz-Saxophon-Anfänger bezeichnen, also bezogen auf einen Teilbereich. Ich sehe das aber als Ausnahmesituation.
     
  10. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

  11. Valerie29

    Valerie29 Schaut nur mal vorbei

    Anfänger sein bedeutet wahrlich am Anfang stehen. Sobald man sich Fertigkeiten anlernt und diese zu Automatismen macht ist man auch kein Anfänger mehr. Ist natürlich alles eine sehr subjektive Wahrnehmung. Beherrscht man den gesamten Tonumfang muss man natürlich auch dran bleiben. Bei fehlender Konstanz ist man auch länger "Anfänger" weil man öfter an den Anfang zurückfällt! Sonst ist es ein Wort mit zu viel Bedeutung wie ich finde :)
     
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  12. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    1. These: Da kann man spieltechnisch ausgebildet sein, wie man will. Wenn man sich in musikalisch fremde Gefilde bewegt, ist an dort erst mal Anfänger. Gilt nach meinem Erleben auch für Profis (Klassiker, die nicht swingen oder andersrum: Jazzer, die Töne, sagen wir, ziehen usw.)
    2.These: Viele Späteinsteiger bleiben ihr Leben lang Anfänger.
    3. PROTHESE : Es kommt sehr darauf an.....

    Schöne Woche. B.
     
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  13. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Ja, es gibt auch bei einfach noch verschiedene Versionen... :)
     
  14. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Das ist ja lustig - wie praktiziert man dann, wenn man es noch nicht fehlerfrei kann? :)
     
  15. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Tja, ich spiele bis auf einen palm keys nicht und bei der Gitarre keine barree-griffe. Aber keine sorge, ich spiele nur für mich (und notgedrungen für die, welche nicht allzu weit entfernt sind).
     
  16. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ich finde, das hast Du schön auf den Punkt gebracht :) Alle eingebauten Töne sicher spielen zu können ist ein guter Schritt zum Verlassen des Anfängerstatus'. Klar, muß an nicht, aber wenn man das immer ausspart, bleibt es halt eine Beschränkung. Dabei geht es irgendwann ganz einfach. Garantiert!
     
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  17. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Das sind wohl Erfahrungswerte in den Ausbildungsordnungen, die für einen durchschnittlich Begabten gelten. ;)
    Wobei es - wie in der Musik auch - auf die absolvierten Stunden ankommt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23.Februar.2021
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