Wie schätzt ihr euch selbst ein?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von cara, 11.März.2012.

  1. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Claudia,

    Du sprichts mir aus dem Herzen!

    Grüße,

    Rüdiger
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Claudia!

    So ist es!

    Sehr wichtig - übrigens auch für Kinder (oder gerade...?). :roll:

    Darauf kommt es an!

    Ob Du davon besser oder schneller lernen würdest, ist aber die Frage.
    Ich hatte schon Schüler, die so drauf waren - die haben sich dann ruckzuck durch ihren verbissenen Ehrgeiz saftige Fehler eingeübt (aufgrund der Überforderung des Ansatzes -> Beißen!), heraus kam auch in der Regel keine Musik, sondern bloß Gedudel.

    "Gut Ding will Weile haben" - der Express-Aufzug in die Superstar-Etage ist noch nicht erfunden worden. :cool:

    Gut, so war es letztlich auch mit meiner Klavierlehrerin, als ich sie mit Jazz und Improvisation konfrontierte. :-D

    Trotzdem hat sie mir so gut geholfen, wie sie konnte, indem wir zur Unterstützung meiner Leidenschaft Ragtimes ins Programm nahmen, sie mir wertvolle Akkordübungen zeigte und ganz allgemein eine wichtige Weisheit mit auf den Weg gab:
    "Achte immer auf saubere Spieltechnik und genaue Rhythmik, auch Improvisation profitiert davon!"

    Diese Lehren habe ich ebenfalls für mein autodidaktisches Sax-Lernen beherzigt, geschadet hat es bestimmt nicht, ganz im Gegenteil. ;-)

    Insgesamt kann ich schon behaupten, dass mir mein damaliger Unterricht in vielerlei Hinsicht für mein weiteres Leben genützt hat, auch wenn meine Lehrerin nicht immer das durchgenommen hat, was ich gerade am liebsten wollte.
    Aber musikalische Grundbegriffe sind auf viele Stile und Instrumente übertragbar.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  3. correze

    correze Ist fast schon zuhause hier

    Mir geht es ebenso wie Claudia, ich könnte den Beitrag geschrieben haben.
    Mein Lehrer verfährt ähnlich, wie der von Claudia. Er fragt immer , wo ich Probleme habe, und das erarbeiten wir dann.
    In meinem Alter geht es sowieso nicht so schnell, wie bei jemand Jüngerem, deshalb setzte ich mich aber auch nicht unter Druck. Auf jeden Fall macht es mir immer noch unheimlich Spass, Saxophon zu spielen.

    LG
    Ilona
     
  4. Christiane

    Christiane Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, das Thema mit der Selbsteinschätzung ist echt interressant.
    Ich bin auch eindeutig von der Sorte "Sax spielen ist mein Hobby und ein Hobby muss Spaß machen". Tonleiter dudeln macht nicht sooo viel Spaß ;-) Hin und wieder macht mein Lehrer das auch mit mir. Einfach zum Einspielen und zur Tonkontrolle.
    Und wir Erwachsenen sind doch wahrhaft fast durch die Bank unbeduldiger aber meist auch ehrgeiziger als die Kids, oder?

    Klar, als ich anfing mit Lehrer zu spielen war mein definiertes Ziel: "Ponk Panther. So spielen können wie man es im Ohr hat" :) Mein Lehrer hat nur gelächelt.
    Ein paar Monate später hat er gemeint, ich würde nicht lange alleine spielen wollen - womit er recht hatte.

    Jetzt, nach 2 Jahren Unterricht - kommt schon ein bisschen was vernünftiges raus (zumindest hört man einen Fortschritt). Und wir spielen alle zwei Wochen zu dritt. 2 Alt Sax Schüler und Lehrer mit Tenor.
    Das klingt jetzt noch nicht sooo perfekt, macht uns allen aber Spaß und wir Schüler lernen langsam, mit anderen zu spielen.

    Wieviel man übt, hängt gerade bei uns Erwachsenen von vielen Dingen ab. Man muss den Lehrer ja auch von irgendwas bezahlen können, gell!?
    Und nach einem 12 Stunden Arbeitstag hab ich auch manchmal nicht die Energie und die Konzentration zum Üben. Dann lass ich es eben und übe am nächsten Tag. Fertig.
    Ich spiele soviel ich mag und genieße den Fortschritt. auch wenn er langsamer kommen mag.

    Mein Lehrer soll nicht mit Druck arbeiten, das würde mir den Spaß versauen.

    Und damit fahre ich persönlich gut und verfolge weiterhin ein (für mich) großes Ziel:
    Spaß, und Weiterentwicklung solange es geht.
    Wohin der WEg geht? Wer weiß das schon?
    Für mich dahin, worauf ich Lust hab. Was im nächsten Jahr ist? Keine Ahnung, aber ich bin sicher: mein Sax ist dabei!

    In diesem Sinn: frohes Üben :)
     
  5. joechen

    joechen Kann einfach nicht wegbleiben

    Ach ist das tröstlich, zu hören dass es anderen auch nicht so ganz anders geht.
    Ich neige nämlich dazu, mich immer wieder mit anderen zu vergleichen. Und natürlich ist da immer jemand, der es besser kann oder schneller lernt. Auch ich kämpfe mit den alltäglichen Anforderungen an mich in Beruf und Familie und meine anderen Hobbies, die ich auch nicht verachlässigen möchte. Und dann ist da noch meine ehrgeizige Nachbarin, die jeden Tag fleißig eine Stunde übt. Und das kriege ich nicht jeden Tag hin, zumal mir das Sopran ansatzmäßig ganz schön zusetzt.
    Wenn ich mich mit ihr vergleiche, dann krieg ich schon meinen Frust, weil ich eben nicht so schnell vorankomme. Andererseits bin ich ganz gewaltig stolz auf mich, dass ich dran bleibe und Schritt für Schritt meinen Träumen näher komme.
    Also, wenn ich mich selber einschätzen soll, vergleiche ich mich mit mir selber: höre mir die Stücke von vor zwei Jahren an und die von heute und dann klopfe ich mir auf die Schulter.
    Das was ich können möchte, kann ich noch lange nicht, aber ich glaube inzwischen, dass es nicht unmöglich ist.

     
  6. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ich in meinem Leben noch so gut werden kann, wie ich es gern möchte. Und das Üben hängt ja auch nicht nur davon ab, ob man gern will oder dazu Zeit hat. Es hängt zum Beispiel auch davon ab, ob die Finger, der Rücken, der Nacken usw. mitmachen. Ich kann noch so gern 2-3 Stunden üben wollen und auch die Zeit dafür haben, wenn meine Hände nach einer halben Stunde oder spätestens einer Stunde schon so wehtun, dass ich das Sax nicht mehr halten oder die Finger nicht mehr ordentlich bewegen kann, geschweige denn für Cis oder B mit dem kleinen Finger die großen Klappen drücken, weil vor Schmerz oder Erschöpfung die Kraft fehlt, dann nützt mir der Wille auch nichts.

    Wäre ich jünger, und vor allem gesünder, wäre es sicher kein Problem, aber so muss ich mich eben nach der Decke strecken. Ein eventueller Lehrer müsste sich dem anpassen, anders hat es wohl keinen Sinn.

    Tatsächlich habe ich ab Februar eine regelmäßige Lehrerin, mal schauen, wie sie ist. Bisher habe ich nur mit ihr telefoniert. Dummerweise habe ich schon von anderen gehört, dass sie nicht gut sein soll, aber da es hier keine Auswahl gibt, muss man nehmen, was man kriegen kann. Ich hoffe, sie ist nicht allzu schlimm, denn ich brauche einfach jemand, der mal meinen Ansatz kontrolliert und meine Fehler korrigiert.
     
  7. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Mitlerweile bin ich soqweit mir die meisten Stücke selbst zu erarbeiten. Ohne meine lehrerin ging es aber nicht. Synkopen und Swingachtel spile ich noch meinem Gefühl richtig. Sie korrigiert aber doch noch recht viel. Mein Gefühl/Gehöhr trügt also. Ich übert allerdings regelmäsig mindestens eine Stunde am Tag. Oft auch mehr.+ Wie ich mich selbst einschätze kann ich nicht sagen. Speile nach 2 Jahren die Jazzbaladen von Juchem. Klingt mir abwer immer noch nicht schön leit und luftg. Habe leider auser hier keinen Vergleich
    zu anderen Anfängern. Bin desshalb immer unsicher ob ich für die Zeit gut genug spiele???
     
  8. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist die falsche Frage. Wenn Du so gut spielst, wie Du eben spielen kannst, spielst Du gut genug. Diese Zeitangaben sind nur irreführend. Es ist doch nicht jeder Mensch gleich.
     
  9. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich habe mir sagen lassen, das ist keine "typisch Anfänger" Einstellung, sondern weit verbreitet.

    Wir haben hier in Österreich einige sehr fähige Profi Saxophonisten. Jazzer aus Leidenschaft aber auch klassisch gut. Einer von denen - spielt in meinen Ohren auf absolutem Top Niveau - hat vor einiger Zeit in einem Interview gemeint:

    Wenn ich dem zu höre denk ich mir - einmal im Leben so spielen können...

    Ich meine also, die Anforderungen an die eigene Leistung steigen mit dem Können. Vielleicht sogar ein bisschen schneller. Man findet immer etwas, was doch noch nicht so geht, wie man das gerne möchte.
     
  10. Gast

    Gast Guest

    @Cara,

    Da der Mensch niemals auslernt, wird er im gewissen Sinne IMMER ein Schüler bleiben...selbst wenn er bereits auf "Meisterebene" spielt.

    Meine eigene Einschätzung ist etwas zwiegespalten : Meine Erfahrung zeigt mir, dass ich gut genug bin, um bislang in jeder Band, die mich interessiert hat, auch upfront gut mithalten zu können.
    Andererseits gibt es täglich Dinge, die ich noch dazulernen kann und muss, wenn ich weiter vorankommen will.

    OB ich das jedoch auch zu einem gewissen Zeitpunkt will, hängt von Laune und Umständen ab.....
    Da sehe ich die Sache genauso wie Edosaxt .... manchmal ist man lernbereiter und aufnahmefähiger - manchmal eben nicht.

    Da ich jedoch mein eigener Lehrer bin, setze ich auf die Erfahrung von "Learning by Doing" und bin daher mal mehr oder weniger auf neuen Gebieten aktiv.

    Zu Anfang habe ich noch die Schule geschwänzt um in den Wald zu fahren und Sax zu üben....da ging garnicht genug auf einmal, selbst wenn einem die Unterlippe in Fetzen hing.

    HEUTE jedoch lasse ich das langsamer angehen, ruhe mich auf dem Erreichten auch mal ne Weile aus.

    IMMER nur vorwärtz zu streben, macht einen ja ganz kirre im Kopp....man sollte auch mal Pause machen > auch wenn der Weg des Lernens unendlich ist, bzw. GERADE deshalb ... denn man wird SO oder SO niemals am Ende ankommen....daher wäre es auch Sinnlos sich abzuhetzen.

    Der Weg ist also mal wieder das Ziel und eine Selbsteinschätzung betreffs der bereits gelaufenen Strecke ist genauso individuell wie die Länge unserer Beine mit dem wir ihn entlanglaufen und die Grösse der Schritte, die wir damit machen.

    LG

    CBP
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich finde ja immer spannend wie es bei so einem Thema immer hin und her geht.

    Als Lehrer kann man da natürlich auch Einblicke geben:

    Preisgestaltung:
    Da haben im Normalfall Schüler ja keinen Einfluss drauf. Meist hängt es auch vom Ort ab. In einer Grossstadt mit vielen Saxophonlehrern werden andere Preise genommen als auf dem Land, wo es vielleicht zu dem einen Lehrer gar keine Alternative gibt. In den Städten gibt es meist mehrere Faktoren: Hat der Lehrer z.B. studiert oder nicht oder welche Qualifikationen bringt er mit bzw. wieviel Erfahrung hat er sowohl im Unterrichten als auch im Musizieren (kann er wirklich aus der Praxis erzählen). Meist orientiert sich der Preis in den Städten an den gängigen Preisen der staatlichen Musikschulen. Wird mehr genommen, dann weil vielleicht die Ferien nicht durchbezahlt und nur Einzelstunden bezahlt werden oder weil er als Lehrer sehr gefragt ist und entsprechende Preise nehmen kann oder er ein national oder international bekannter Musiker ist. Sind die Preise niedriger als ortsüblich, kann es sein, daß der Lehrer schwarz arbeitet (halte ich nichts von) oder er dringends Schüler braucht und deswegen billigere Preise anbietet oder der Wert des eigenen Unterrichts einfach niedriger eingeschätzt oder das nur nebenbei gemacht wird. Als professioneller Lehrer nervt es mich gelegentlich, wenn Manche den Standardpreis vor Ort, der eher üblich ist, kaputt machen und deutlich unter dem Preis unterrichten. Speziell wenn man dann einem Elternteil erklären muss warum man es nicht für die 1,50 des letzten Lehrers machen wird und die es nicht verstehen wollen, warum man nicht für den gleichen Preis arbeiten kann.

    Was jemand der Unterricht wert ist:
    Dies lässt sich doch nicht diskutieren, denn das hängt von vielen Faktoren ab. Unter anderem davon, was ihr Euch realistisch vom Unterricht versprecht und finanziell auch leisten könnt.
    Bevor man sich aber über den einem zu hoch vorkommenden Preis eines Lehrers aufregt, sollte man auf alle Fälle mal klären, was ortsüblich ist und dann recherchieren warum der Preis eventuell deutlich höher oder niedriger ist.

    Und noch als Info: viele Instrumentallehrer können vom Unterrichten allein nicht mehr leben, erst recht nicht mehr seit G8 an den Schulen. In der letzten Erhebung von Verdi in Bezug auf den Jahresverdienst von Instrumentallehrern (sowohl Musikschule, als auch privat) kam man auf ca. 13000 Euro pro Instrumentallehrer. Das ist nicht viel.

    Guter Unterricht:
    Das ist wirklich ein Problem, nicht jeder Unterricht und Lehrer funktioniert für jeden Schüler, genausowenig wie jedes Konzept.

    Das schlimmste aber: ein Anfänger kann gar nicht beurteilen ob der Lehrer gut ist oder nicht.

    Ich hatt schon so viele Schüler, die von einem anderen Lehrer zu mir kamen und einen komplett vermurksten Ansatz hatten oder von Atmung und Stütze noch nie gehört haben und teilweise nach 1 Jahr noch kein einfaches Stück sauber spielen konnten oder körperlich extreme Fehlhaltungen aufwiesen.
    Schlechte Erfahrungen haben einige Schüler, die ich kannte, häufiger gemacht mit Lehrern, die zu viele fachunterschiedliche Instrumente angeboten haben, selber nicht aktiv musiziert haben oder sich nicht wirklich mit dem Instrument oder der Stilistik auskannten (besonders häufig trat das komischerweise bei klassisch studierten Klarinettisten auf, die dann Saxophon und Jazz unterrichtet haben). Kann aber natürlich auch alles Zufall gewesen sein.

    Mein Erfahrungswert mit Lehrern ist: selbst der grossartigste Spieler muss kein guter Lehrer sein und ein guter Lehrer muss nicht immer der grosse spielerische Überflieger sein.

    Trotzdem würde ich eine gewisse Qualität beim eigenen Spiel vom Lehrer erwarten.
    Ich habe mal im Umland von Berlin bei einem Musikfestival erlebt, wie die Lehrerschaft der örtlichen Musikschule ein Jazzkonzert gegeben hat und sich dabei ganz toll vorkam, der musikalische Output aber nicht mal für die Aufnahmeprüfung an einer Uni gereicht hätte, bzw. ich Schüler kannte, die besser spielen konnten.


    Aber generell gilt: die wenigsten Anfänger können erkennen ob der Lehrer gut ist als Lehrer oder wie gut er spielt und wie erfahren er ist. Meist ist, wenn es zu der Erkenntnis kommt, schon viel Zeit vergangen.

    Grundsätzlich immer sollte ein Lehrer auf Eure realistischen Ziele und Wünsche eingehen (oder zur Not auch darauf hinweisen daß das Ziel unrealistisch ist), Euch viel erklären (zur Not auch tausend mal das Gleiche) und abholen wo ihr gerade seid.

    Üben:
    Ganz realistisch, ohne Üben wird man nur selten am Instrument besser. Manchmal kann es passieren, daß man etwas sacken lassen muss und dann eine Verbesserung auch ohne Üben mal eintritt, die Regel ist das aber nicht.

    Aber gerade beim Üben wird so viel falsch gemacht:
    Wer einmal die Woche 3h übt, muss nicht mehr Fortschritte machen als Jemand der jeden Tag 20 Minuten übt, eher das Gegenteil ist der Fall.
    Und auch wie man etwas übt ist wichtig, denn man kann etwas auch ineffektiv üben. Wenn dann etwas zig mal geübt wurde kann das bei falscher Methodik eventuell zu gar keiner Verbesserung führen oder es dauert halt viel länger.

    Gerade wer wenig Zeit zum Üben hat sollte sich klar überlegen, was er verbessern will und wie er das am besten üben sollte. Wer wenig Zeit hat aber 10 Bereiche abarbeiten will, wird das eher nicht erfolgreich schaffen, hier lohnt es sich klar zu reduzieren, was man als nächstes wirklich lernen will und was dafür der nächste Schritt auf dem Weg wirklich sein muss und wieviel Zeit er dafür zur Verfügung hat, um es zu üben. Das ist auch für mich als Lehrer eine wichtige Information. Was bringt es, wenn wir im Unterricht sehr viel durchnehmen, davon aber nur ein Bruchteil zu Hause geschafft werden kann.
    Wer allerdings kaum übt sollte seine Ansprüche an sich selbst und seinen Fortschritt und was er von seinem Lehrer erwartet etwas runterschrauben. Der Lehrer kann einem helfen zu zeigen wie man etwas üben kann um besser zu werden, der Unterricht allein sorgt aber nicht dafür daß gewonnenes Wissen auch sofort als Fähigkeit angewendet werden kann, ohne daß es vorher geübt wird. Wer also nie übt sollte sich auch nicht beim Lehrer beschweren, daß er kaum Fortschritte macht, denn die kommen nur durch sinnvolles Üben.

    Lg Saxhornet
     
  12. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ja, die Ansprüche werden immer höher, je mehr man kann, das kennt man ja. Wenn ich so lange wie dieser besagte Profi üben muss, um "richtig Musik machen" zu können, bin ich tot. ;-) Wenn man spät mit einem Instrument anfängt, kann man diese Stufe wohl kaum mehr erreichen (Ausnahmen ausgenommen, aber das wären wohl sehr, sehr wenige), wir müssen uns wohl mit weniger bescheiden. Dennoch streben wir wohl alle danach, etwas zu erreichen, das uns befriedigt - auch wenn das ganz sicher keine Profikarriere mehr ist.

    Wahrscheinlich machen wir auch alle immer wieder den Fehler, uns mit anderen zu vergleichen, oder auch auf die Zeit zu gucken, die wir schon spielen und dann zu denken: "Der spielt genauso lange oder vielleicht sogar kürzer als ich, und der kann schon viel mehr. Wieso kann ich das nicht?" Das ist menschlich, aber auch frustrierend. Vielmehr sollten wir auf das schauen, was wir schon erreicht haben, gegen alle Widerstände wie beispielsweise Rhythmus und Harmonielehre. ;-)
     
  13. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    es hilft einem schon, wenn man mal hinterfragt, ob es wirklich die eigenen ansprüche sind, denen man "nicht genügt" oder ob es eingebildete ansprüche anderer sind, denen man meint genügen zu müssen.im sinne von "
    – kauft sich ein auto dass er sich nicht leisten kann um seinen nachbarn zu imponieren den er nicht leiden kann mit dem geld was er nicht hat"
    oder so ähnlich. ich sag meinen schülern immer: du spielst jetzt gerade, hab jetzt spass dran und plan nicht während des spielens, was du alles können musst, wenn mal jemand zuhört.weisst du, ob du morgen noch lebst? hab jetzt spass an der musik.
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also ich denke auch, das es überhaupt nichts bringt sich mit anderen nach dem Motto zu vergleichen "warum kann der das schon, der spielt ja noch gar nicht so lange".

    Wir starten ja alle nicht von der gleichen Linie. Der eine hat schon musikalische Vorbildung oder ein anderes Instrument gespielt, der andere fängt bei Null an.

    Und auch im weiteren Prozeß sind die Entwicklungen natürlich ganz unterschiedlich. Der eine übt jeden Tag zwei Stunden, der andere dreimal eine Halbe pro Woche, einer hat einen guten Lehrer, ein anderer einen schlechten oder gar keinen.

    Ich bin mit mir hie im reinen. Ich kann heute schon viel mehr, als ich mir
    vor gut 3 Jahren habe vorstellen können.

    Was will ich mehr? Und 'n bisserl was geht sicher noch...

    Liebe Grüße,

    Dreas
     
  15. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Na ja in der Schule gab es einen Notenspiegel. Finde schon daß es sich lohnt zu vergleichen. Ist man weit unter Durschnitt muß man vieleicht etwas anders machen, anders üben, usw.
     
  16. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Über Unterricht kann ich leider nicht mitreden, weil ich schon sehr lang keinen mehr gehabt habe. Damals (70er Jahre) war es noch ganz anders. Mein Klarinettenlehrer war ein bekannter und sehr guter Solist, da wäre ich nie auf die Idee gekommen, ihm dreinzureden.

    Aber reagieren kann ich auf eine Bemerkung vom Schepperer:

    Das ist nicht so einfach, weil man ja nicht beliebig viel Auswahl hat.

    Ich habe in verschiedenen Amateur-Blasorchestern gespielt. Naja, jedes hatte seine Probleme. Beim vorigen war zwar die Qualität der Kollegen recht gut, u.a. auch sehr gute Intonation und Dynamik, aber sie waren sehr unkomplett besetzt (zu viel Holz und fast kein tiefes Blech). Und sie haben die traditionellen Stücke (Walzer, Polkas, Märsche) komplett abgelehnt. Damit auch Publikum verloren.

    Das jetztige Orchester ist komplett besetzt, hat auch genug Routiniers und spielt auch die Stücke, die für mich (1. Klarinette) neu und anspruchsvoll sind (z.B. Operettenouvertüren, Johann Strauss usw).

    Aber da sind auch viele Leute dabei, die sprichwörtlich nur einmal die Woche in der Probe das Instrument lüften. Gerade im Holzbereich schlechte Intonation und z.T. schauderhaften Klang. Zum Konzert hin bringen sie sich dann wieder ganz gut auf Vordermann.

    Ähnliches könnte ich auch über die Big Band schreiben, wo ich Saxophon spiele. Eine Menge Vorteile, eine Menge Nachteile.

    Vielleicht ist die Auswahl in einer Grossstadt besser, aber hier in der Provinz muss man halt nehmen, was es gibt.
     
  17. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Na...das ist ja mal wieder ein Thema. :roll:

    Selbsteinschätzung.....grübel-grübel.

    Mir ist bewußt...und das stelle ich immer wieder mit leichtem Bedauern fest, daß ich,...mangels fehlender Spielroutine, nie mehr an die früheren Zeiten und die damit verbundenen Trötqualitäten herankomme.

    Kann aber sehr gut damit leben, alles hat eben seine Zeit und andererseits habe ich jetzt den Vorteil, stressfrei nur noch Songs zu spielen, die mir auch persönlich gefallen, ohne Rücksicht auf irgendwelches Publikum, daß in der Regel auf ganz andere Musik steht. (Los eines Tanzmusikers)

    Das Experimentieren mit selbstgebauten PA-Arrangements, alte Saxruinen wieder zum Leben zu erwecken und diese dann auch einzutröten und aufzunehmen, macht mir im Paket jedenfalls mehr Spass als nur alleine rum zu Saxen.

    Im Endeffekt ist der Spassfaktor das A + O, sonst würde man das Hobby ja nicht betreiben...und was wäre das Leben ohne Spass ???

    Mehr fällt mir nicht ein...hoffe es bleibt noch lange so.:)

    Weiter Ansprüche stehen nicht zur Debatte !

    Nächtliche Grüsse

    Wuffy







     
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