Wie sieht für Euch ein fairer Unterrichtsvertrag aus?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied4288, 17.Juli.2019.

  1. mornewech

    mornewech Strebt nach Höherem

    Aus erwachsener Schüler-Sicht:
    Ich teile mir unseren Lehrer mit meiner Frau, d. h. jeder hat alle 14 Tage Unterricht, nach dem 10er-Karten-Prinzip, mit 40 €/Unterrichtsstunde. Wenn wir oder der Lehrer Urlaub haben fällt der Unterricht aus. Wir haben einen festen Termin am Ende des Lehrerarbeitstages, so dass wir keine Lücke reißen, wenn wir nicht kommen. Das ganze 5 min zu Fuß von zuhause - besser geht's nicht, und beide Seiten sind sehr zufrieden mit dem Arrangement. Alles mündlich so vereinbart.
     
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  2. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Sofort einverstanden!
    Ich frage mich manchmal, wieso sich manche wirklich hervorragende Lehrer so „klein“ in Bezug auf Bezahlung machen.
    Als ich vor ca. 2 Jahren nach einer Pause von über 5 Jahren wieder beim gleichen Lehrer Unterricht genommen habe, verlangte dieser pro Stunde immer noch den gleichen uralten und m.E. viel zu niedrigen Stundensatz,
    Ich zahlte dann freiwillig 10 EUR pro Stunde mehr und animierte ihn dazu, seinen Tarif für Privatschüler generell zu erhöhen.
    Von EUR 30 auf EUR 40.
    Nach 2 Jahren nimmt er immer noch 40.
    Ich halte das nicht für angemessen für einen studierten Instrumentallehrer, der davon die MWSt abführen sowie Krankenversicherung, Altersvorsorge etc. bezahlen muss.
    Ich werde ihn demnächst mal wieder darauf ansprechen.
    Von sich aus traut er sich wohl nicht.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17.Juli.2019
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

  4. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    40 Euro? Dann muss der Lehrer diese 40 Euro aber auch wert sein! Das wären bei vier mal 45 min Unterricht im Monat 160 €... pro Schüler. Für jemanden der hobbymäßig Saxophon spielt und damit nicht sein Geld verdient ist das eventuell zu viel. Dann nimmt der Schüler nur noch 2 Stunden im Monat für 80 € und der Lehrer hat mehr Freizeit ( was er ja nicht unbedingt haben möchte). Und Lehrer die 30 Euro nehmen haben dann evtl mehr Schüler und der hat am Ende mehr verdient . Und Schüler die nicht so gut „betucht“ sind bleiben auf der Strecke, obwohl sie vielleicht das Potenzial hätten...
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Früher hatte ich feste Termine, bei kurzfristigen Absagen musste trotzdem bezahlt werden, an den Musikschulen, wo ich Honorarlehrer (ohne Festanstellung) war, gab es diese festen Verträge mit den Schulferien usw., bei Kindern erschienen diese Verträge dann auch privat ganz praktisch.
    Inzwischen bin ich aber komplett von den festen Verträgen abgekommen, weil sie für mich im Alltag nicht funktionierten und ich auf jeden Fall mehr Buchhaltung und Organisationsaufwand damit habe, wenn es um Nachholung, Vorholung usw. geht, weil ich immer noch recht viel unterwegs bin.

    Heute bin ich komplett auf der Barzahlungsschiene (Geld auf die Hand nach dem Unterricht), Termine werden von Mal zu Mal flexibel ausgehandelt, weil ich überwiegend Erwachsene habe, die im Beruf sehr eingespannt sind: Ein Pfarrer kommt derzeit etwa alle 4 Wochen, weil je nach Saison viel oder weniger zu tun ist, ein niedergelassener Arzt hat wechselnde freie Tage und kommt mal in seiner Freizeit und mal in seiner Mittagspause, ein Industrieangestellter hat mir soeben für heute abgesagt, weil er kurzfristig auf eine betrieblich angeordnete Schulung muss (wir konnten den Unterricht auf morgen verschieben), und so fort.

    Bei mir ist also die Regel, dass es keine Regel gibt, ich muss mit meinen "Kunden" so flexibel wie ein Masseur, Friseur oder Anwalt sein, Dienstleistung halt.

    Natürlich ist das finanziell blöd, es gibt Wochen, da geht es hier zu wie im Taubenschlag, und andere, da habe ich viel Freizeit.
    Doch das macht nichts, denn ich habe immer etwas zu tun (z. B. Websites aktualisieren, Werbung treiben, Stücke schreiben...) und ja durch Auftritte, Workshops und ähnliches noch weitere Einnahmequellen, außerdem ergänzen sich meine Frau und ich verdienstmäßig ganz gut, denn sie hat mehr Schulkinder, die ziemlich zuverlässig (mit Vertrag und Dauerauftrag) kommen.
    Aber bei den Erwachsenen, die sie auch in letzter Zeit immer mehr bekommt, macht sie es inzwischen genau wie ich, weil es einfach nicht anders praktikabel ist.
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wie? 40 EUR ist teuer? Für einen studierten oder erfahrenen Instrumentallehrer?

    M. E. sind min. 50 EUR angemessen. (Mein Lehrer ist inzwischen bei 60 EUR)....immer je 60 Minuten.

    Ich finde ein Privatlehrer sollte nicht weniger als ein Klempner-, Fliesenleger- oder KFZ Meister bekommen.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17.Juli.2019
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  7. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    Das stelle ich auch überhaupt nicht in Frage. Bloß bin ich der Meinung, dass bei 60 € die Stunde nicht mehr so viele Instrumente lernen wollen, ganz einfach weil sie es sich nicht leisten können!
     
  8. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    per handschlag,
    stundenpreis ( bei mir 60 min- was soll ich mit 30 min?) muss ausgemacht werden,
    modalitäten sonst wie die richtlinie der örtlichen musikschule!

    funzt seit jahren, toleranz sollte vorhanden sein von beiden seiten.

    mündliche empfehlung ist der beste garant!
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Die allermeisten meiner Schüler sind mit € 40,- pro 60 min. einverstanden, manche kommen dann halt nur für 45 min (30,-) oder 30 min. (20,-).
    Einer krebst allerdings als Koch am Existenzminimum herum, er kommt dann eben nur, wenn er das Geld wieder angespart hat (hat beruflich sowieso nicht so viel Zeit und ist außerdem bereits fortgeschritten, also ist das nicht so tragisch).

    Er ist dann aber auch eher überarbeitet. Früher war ich eher so ein "Billigheimer", bis sich Kollegen beschwerten, ich würde die Preise ruinieren. Und ich kam vor lauter Unterricht zu nichts anderem mehr, mir persönlich wichtige Projekte blieben aus Zeitmangel auf der Strecke, und gerade als Künstler muss man auch auf eine gewisse "Work-Life-Balance" achten.
     
  10. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Wenn man dazu die Preise mit den Stundenpreisen eines/r Golflehrers/in vergleicht, dessen/rren Unterrichtsleistung m.E. nicht an die eines/r guten Saxlehrers/in heranreicht.
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Die 40 Euro sind für 60 Minuten. Und ich finde, da steht schon lange wieder eine Erhöhung aus.

    Und zum Thema: Ein fairer Unterrichtsvertrag sollte auch eine faire Vergütung beinhalten.
     
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  12. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem


    Ich hatte in meiner kurzen Spielzeit Kontakt mit 3 verschiedenen studierten und erfahrenen Lehrern, die alle unterschiedliche Stundensätze nehmen.

    Für mich kommt es nicht in erster Linie darauf an wie die Qualifikation ist, sondern was der Lehrer drauf hat.

    Alle haben studiert, zwischen den Unterrichtsqualitäten liegen Welten.

    N Studium macht nicht automatisch einen guten Lehrer. Aber ein Studium finde ich schon gut, sonst könnte das ja jeder machen. Was ja glaub ich auch geht.

    Es kommt drauf an was der Lehrer draus macht und was der Schüler mit sich machen lässt.
     
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  13. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Informiert euch mal im Internet über Gesangs-und Klavierstundensätze (privat).
    Da kommt man mit 40€ pro Stunde nicht weit.
    Da flattern einen die Ohren was das kostet.
     
  14. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    Ich werde meinem studiertem, echt Super! Lehrer dass nächste mal die Füße küssen. Wenn ich hier so lese was so die Stundensätze sind, dann bekomme ich ja ein schlechtes Gewissen... :( Eventuell liegt es aber auch am Wohnort. Großstadt- Provinz.
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das ist dann eben so. Es ist nicht die Aufgabe des Lehrers sicher zu stellen, dass möglichst Viele ein Instrument lernen können.

    Außerdem gibt es Studenten, Gruppenunterricht oder Musikschulen wo es günstiger ist.

    CzG

    Dreas
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Richtig. Deswegen schrieb ich „für einen studierten ODER erfahrenen....“

    CzG

    Dreas
     
  17. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ist es auch definitiv nicht! Vielleicht sollten die mehr zahlen, die mehr haben. Andererseits widerspricht es meinem Gemeinschaftssinn, nur wohlhabende Leute zu unterrichten. Gar nicht so leicht, wie ich finde.
     
  18. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Sehr gut Jazzwoman. Ich könnte mir Unterricht eh nicht mehr leisten, lebe eher so am Existenzminimum ( auf BRD bezogen) Und von daher erübrigt sich ....usw usw.....wollte hier nicht weiter stören, aber das mal erwähnen.
    Habe schon mal einem Lehrer gesagt, dass ich ihm das für eine Std. zahlen kann, was ich in 2 Std. verdiene:)
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Juli.2019
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  19. Kannix

    Kannix Ist fast schon zuhause hier

    Wahrscheinlich ist eine gute Mischung ein probater Weg, könnte ich mir vorstellen. Ein Bodensatz fester, wöchentlicher, vertragsgebundener Schüler zur Absicherung eines festen Basiseinkommens. Variable(re) Positionen als Add-On für die, die nicht öfter oder nicht regelmäßig können.

    Und was den Preis angeht: zum Einen sollte er dir dein Ein-/Auskommen sowie eine gewisse Absicherung bieten. Zum Anderen steht nirgends geschrieben, dass du bei jedem das Gleiche verlangen musst. In vielen Branchen (u.a. Versicherungen, Fitnessstudios) gibt es günstigere Altverträge. Und wenn du aus eigenem Entschluss bei jemand weniger Betuchtem weniger verlangst, ist das auch deine Entscheidung und dein gutes Recht.
     
  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Viel provinzieller als hier bei mir geht kaum :)
     
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