Wie sieht für Euch ein fairer Unterrichtsvertrag aus?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied4288, 17.Juli.2019.

  1. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ist jetzt zwar off topic,
    aber in den 14 Jahren, die ich im Außendienst tätig war, habe ich mich manchmal geärgert, dass ich für eine Stunde schlafen mehr bezahlen soll, als ich für eine Stunde Arbeit verdiene.
     
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  2. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Naja, natürlich auch off topic....der Vergleich hinkt ja. Was soll`s, wenn ich es nicht bezahlen kann, dann ist das halt so...bin da sicherlich nicht alleine. Die Std. Schlaf mit Unterricht gleichzusetzen, hat zwar was, aber haut ja nicht so hin.....denke ich mal und hoffe es auch.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Juli.2019
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Und? Was willst Du uns jetzt damit sagen? Was ist daran ungewöhnlich?

    Die Relation ist doch noch gut!

    Da verdient jemand 20,-€ netto/h und zahlt von seinem Netto dem Dachdecker 60,-€/h.

    Völlig normal.

    CzG

    Dreas
     
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  4. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Is ja gut Dreas.....ich kann es halt nicht zahlen, thats all. Wobei ich ja auch gar keinen Lehrer mehr möchte. Und was ich damit sagen möchte: Ein Unterricht, der mich 60 € /Std kostet ( das gibts auch günstiger, weiss ich) geht für mich einfach nicht und die Probestunden waren mehr als ernüchternd.....ist halt nix für mich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Juli.2019
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  5. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    Völlig normal? Selbst in der heutigen Zeit des Baubooms, wo Handwerker rar sind, gibt es bei uns keinen Handwerker der mehr als 35 Euro nimmt.... zumal ein Dachdecker nie alleine kommt...langsam frage ich mich wo ich wohne. ;) @jazzwoman ich finde deine Einstellung super toll und sehr sozial. Irgendwann bekommst du das alles als gutes Karma zurück und es gleicht sich wieder aus....
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Na, da lebst Du in einer günstigen Region.

    „Die Dachdeckerstunde kostet zwischen 45 und 60 Euro. Hier machen sich hohe Löhne, die benötigten teuren Werkzeuge und ein umfangreiches Lager bemerkbar“

    Durchschnittspreise Dachdecker laut „MyHammer.de“ in D für Dachdecker. In Städten sicher höher.

    Oder hier:

    zeitung.de/so-setzt-sich-eine-handwerkerstunde-zusammen/150/3096/60783

    Das sind Durchschnittsstundensätze je Handwerker. Der Stundensatz für einen Meister liegt höher.

    CzG

    Dreas
     
  7. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    Lager? Das Lager befindet sich auf der Straße... es wird just in Time bestellt und direkt beim Kunden geliefert. Egal. Ich wäre nicht bereit 60 Euro für eine Sax Stunde zu bezahlen. Ich bin auch nicht bereit 8000 EUR für ein MK6 zu bezahlen. Aber das muss zum Glück auch jeder für sich selber entscheiden. Wenn ich auf dem Level von @Ton Scott wäre, wären evtl 100 Open End Euro für die Stunde real. Bin ich aber nicht. Ich entscheide nach meinem Geldbeutel, zumal ich auch noch 2 Kinder beim Instrumentalunterricht bezahle.... welche ich ja erst mit der Musik angesteckt habe.
     
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  8. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Um nochmal auf die Ausgangsfrage 'Fair' zurückzukommen :topic: :

    Ich bin echt immer wieder froh, wie fair das bei meinem Lehrer geregelt ist
    - Durchbezahlt, Unterricht in der Schulzeit - das ist so vereinbart und damit ok für mich. Er bietet auch 10er Karten an, wollte ich aber bei meinem unsteten Lebenswandel nicht
    - Die Stunde wird nicht nach 60min abgebrochen, sondern geht auch manchmal länger, oft noch mit einem Plausch danach.
    - Stunden die ausfallen werden nachgeholt. Egal wieso, egal wie kurzfristig. Ich habe auch schon mal eine Stunde einfach verpennt - wird nachgeholt. Er sagt kurzfristig ab, weil er einen Auftritt hat - wird nachgeholt.

    Das finde ich fair : Flexibilität muss auf beiden Seiten vorhanden sein.

    Hej, falls jemand einen guten Lehrer im Raum Tübingen sucht, Empfehlung gerne per PN. Er hat aber sogar Schüler, die von weit her anreisen.

    Wenn ich so was unterschreiben müsste, wäre das ein Grund, keinen Unterricht zu nehmen (oder einen anderen Lehrer zu suchen). Insbesondere die Durchtaktung, bei der sich die Schüler die Klinke in die Hand geben finde ich nur stressig.

    Besser wie umgekehrt!

    Grüße,

    Wanze
     
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  9. Rick

    Rick Experte

    Okay, ich wollte es ja zuerst nicht verraten, aber jetzt rücke ich doch damit heraus: Ich bin zeitlich flexibel (sehe immer zu, dass sich meine Schüler NICHT die Klinke in die Hand geben) und hänge gern mal ein paar Minuten dran, wenn ein Thema noch nicht richtig abgeschlossen ist. Das wissen gerade die Schüler, die sich keine 60-Minuten-Einheit finanziell leisten wollen, durchaus zu schätzen. ;)

    Andererseits bekomme ich auch schon mal von betuchteren Schülern (hatte beispielsweise eine Zeit lang den Sprecher eines internationalen Konzerns im Unterricht) "Trinkgeld", also einen freiwilligen Zuschlag, weil ich es in ihren Augen verdiene, besser bezahlt zu werden.
    So gestaltet sich bei mir die finanzielle Fairness praktisch automatisch. :)
     
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  10. mornewech

    mornewech Strebt nach Höherem

    Ich weiß nicht - wenn man es betriebswirtschaftlich sieht und auf die Kostenseite achtet... :duck:
     
  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das muss je eine Traumgegend sein.

    Bei uns verrechnet der Klempner schon für den Azubi, der nur zum Zuschauen mitgekommen ist, 40 Euro (netto natürlich).

    Zufällig kenne ich die Berufsschullehrerin, die diesen Azubi unterrichtet. Die könnte von solchen Stundensätzen nur träumen ... (ja, ich weiß, dass der Azubi selbst das nicht kriegt).

    Der Vergleich zwischen Musiklehrer und Handwerker ist sinnlos. Wer hat eine bessere Verhandlungsposition: wer einen Saxophonlehrer sucht oder wer einen Wasserrohrbruch hat?

    Bei uns (Südhessen) ist die Situation dermaßen extrem, dass man Handwerker nur über Connections bekommt. Der Preis ist überhaupt kein Thema mehr.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Verständnisfrage. Inkl. oder ohne MwSt.

    CzG

    Dreas
     
  13. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Als ich Unterricht gegeben habe ,haben die Schüler im einen Monat im Vorraus bezahlen müssen,das hat eine gewisse Sicherheit und Zuverlässigkeit der Schüler ergeben. Absagen nur bis 24 Stunden vorher ,danach Pech gehabt.
    Und wenn Schüler das ständig gemacht haben gabs ein Gespräch
     
  14. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Mich iritiert in der Frage; ein Vertrag one-fits-all.
    Individuell machst doch besser ein Baukasten für verschiedene einzelne Argumente und entscheidest Dich nach Vertrauensgespräch.
    Auch Mengenrabatt und Erfolgsbonus dürfen dabei sein.
    Sehr wichtiges Argument Zuverlässig- und Pünktlichkeit.
    Dazu gehört auch der Fall wenn der Lehrer "krank" ist, oder dessen Angehörigen.
     
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  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Hatten wir doch schon geklärt: Je individueller und flexibler du anbietest, desto weniger kannst du deinen Arbeitstag planen.

    Wie willst du 15 Schüler an drei Nachmittagen unterbringen, wenn 10 die feste Stunde gebucht haben (wovon 2 wöchentlich krank sind oder keine Lust haben, obwohl du die Stunde schon vorbereitet hast), 10 sporadisch mit ihrem Gutscheinheft vorbei kommen und weitere 5 Schüler nur alles halbe Jahr eine Stunde wollen? Ist ja schon schwierig, die 10 festen Schüler so einzuteilen, dass sie halbwegs hinter einander kommen. Die ab und zu Kommenden musst du ja auch noch sinnvoll an deine Arbeitszeit angehängt bekommen, dazu kommen die Stunden, die nachgeholt werden müssen.

    Aus der Sicht des Schülers wird der Aufwand des Lehrers hier kolossal unterschätzt. Neben dem Aufwand für die Planung der Stunden hast du bei solch flexiblem System genau das nicht, was @jazzwoman haben will: das feste Einkommen, dass dir 15 Schüler bringen, die einen Jahrestarif zahlen.
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich kann verstehen, daß gerade Erwachsene und Eltern von Kindern alles immer zu ihrem besten Vorteil wollen, nur kann davon dann die Person, die den Unterricht gibt nicht leben (auch nicht mit Auftritten nebenbei) oder ihre Arbeitszeit vernünftig planen und der monatliche Verdienst lässt sich schon gar nicht einschätzen. Wer eine hohe Flexibilität vom Lehrer erwartet, muss dann auch ganz klar mit deutlich höheren Kosten für den Unterricht rechnen. Und das hat nichts mit Frechheit oder Bösartigkeit des Lehrers zu tun, sondern damit, daß auch er jeden Monat seine Rechnungen bezahlen muss. Wenn er so flexibel sein soll, kann er weniger Schüler bedienen und muss das finanziell ausgleichen, einfache Rechnung. Das ist auch der Grund warum durchaus viele Musiker schwarz unterrichten (was ich persönlich nie tun würde) oder/und Harz IV nebenbei kassieren (selbst bei Musikern an öffentlichen staatlichen Musikschulen). Ich selber habe ganz klar einen Vertrag und muss als Dienstleister nicht es Jedem recht machen. Wer versucht es Jedem recht zu machen, wird in dem Business auf die Nase fliegen. Und die Leute, die sich über einen Vertrag beschweren, würden eh über alles meckern und sind meist bei der Zahlungsmoral eh etwas problematisch, wie ich schon feststellen durfte. Und das mit der Klinke in die Tür geben ist oft notwendig, denn man hat nur ein kleines Zeitfenster, wo man Schüler unterbekommen kann, denn die wenigsten Schüler (selbst bei den Rentnern) können wirklich den ganzen Tag und immer, sondern es ist immer in etwa der gleiche enge Zeitrahmen, der beansprucht wird. Und bei anderen Dienstleistern, wie dem Handwerker, dem Friseur, dem Arzt etc. ist das auch so, denn die könnten sonst auch nicht davon leben. Ein Vertrag muss klar die Interessen des Lehrers für den Notfall (Rechtsfall) klären und seine Interessen vertreten, dabei aber fair sein gegenüber dem Schüler. Gerade das mit den Ferien durchbezahlen wird meist falsch verstanden, denn die Termine in den Ferien werden nicht bezahlt, die sind im Normalfall rausgerechnet (in Bezug auf den Jahresunterricht, die Jahresstundenanzahl und ein Jahreshonorar), nur das Honorar ist gleich, damit nicht in jedem Monat eine andere Summe genannt und gezahlt werden muss.
     
  17. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Sorry, aber ich finde das überhaupt nicht fair: Du verpennst eine Stunde - und sie wird nachgeholt. Wenn mir ein Schüler kurzfristig absagt (24-Stunden-Regelung), dann muss er die Stunde natürlich bezahlen. Ich sitze dann da eine Stunde rum, spiele selbst, vertreibe mir die Zeit, um auf den nächsten Schüler zu warten. Das mache ich nicht, weil ich Lust habe. Nun ist es nicht nur so, sondern er kommt extra noch einmal um die Stunde zu geben. Findest Du das wirklich fair? Das ist toll - aber wohl nur für Dich. Selbstverständlich ist es ein netter Zug von Deinem Lehrer, aber fair ist etwas anderes. Anfangs hatte ich keine 24-Stunden-Regelung = kannste vergessen. Die Leute sagen knadenlos ab. Diese Umgangsform scheint in einer Großstadt noch beliebter zu sein, wie ich meine. Seit der Regelung ist das komplett anders. Und das ist auch gut so, denn schließlich will der Schüler ja auch vorwärts kommen. Und Hand aufs Herz: immer auf der Stelle dippeln, bringt mir persönlich auch keinen Spaß. Der Lehrer kann langfristig immer nur so gut sein, wie sein Schüler.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19.Juli.2019
    Livia gefällt das.
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich kann Dir nur beipflichten. So eine Regelung ist nicht anders machbar, erst recht nicht wenn man mit Kindern zu tun hat. Sommer und Sonne, was ist wohl wichtiger Freibad mit den Kumpels oder eine Stunde Sax? Mach das mal beim Handwerker, daß Du ihn bestellst und mehrfach kurzfristig absagst, dann kommt er nie wieder. Und auch Erwachsene sind da nicht besser als Kinder. Hier muss man sich als Lehrer ganz klar schützen, sonst wird das ausgenutzt ohne Ende und ich weiss genau bei welchen Schülern ich dann selber entscheiden kann, ob ich es trotz Vertrag sehr genau nehme oder etwas lockerer sehe.
     
  19. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    für die unterrichtenden wäre es gut, wenn es eine versicherung für eine honorarfortzahlung im krankheitsfall gäbe.

    eine normale BU ist mit schon leicht fortgeschrittenen alter zu teuer, falls man überhaupt eine bekommt.

    auch das wird keinen KSK versicherten unterrichtenden vor der altersarmut retten, wäre aber falls man nochmal gesund wird, ganz schön.

    :-D
     
  20. Kannix

    Kannix Ist fast schon zuhause hier

    So was in der Art gibt es, nennt sich Krankentagegeldversicherung, ein möglicher Baustein in der privaten Krankenversicherung. Beitragstechnisch gilt hier aber wahrscheinlich das Gleiche, was du über die BU gesagt hast.

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