wie "üben"

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von silke78, 21.Dezember.2013.

  1. silke78

    silke78 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo ihr (genau wie ich) Saxophonverrückten,

    da wir ja das Thema über Übungszeit und Intensität hatten wollte ich mal fragen "wie" ihr ein neues Stück anfangt zu üben?

    Klar, Tonleitern und einspielen vorausgegangen.

    Bei mir:
    Ich höre mir (sofern vorhanden) oft erst mal eine Aufnahme im Internet an. Ob nun mit dem Sax oder ein anderes Instrument erst mal dahingestellt. Dann habe ich schon mal ein Gefühl dafür wie es klingen soll und was für eine Geschwindigkeit es mal werden soll.
    Dann nehme ich mir den Anfang (4-8 Takte) und sortiere den Rythmus und die Töne auseinander. Die werden dann so lange gespielt bis sie im halben Endtempo klappen. Dann geht es mit den nächsten Takten weiter, Sprich auch wieder Aufteilen wie es passt. Mal 3 mal 10 Takte. Im Moment hänge ich an einem 12/8 Stück. Dem hier:

    http://www.youtube.com/watch?v=8MEdnJFTQnE

    Der erste Satz sitzt im halben Tempo aber der zweite.... da hakt es.

    Meist spiele ich den er ersten ein mal durch und übe dann den zweiten an der Stelle wo ich hänge. Das sind dann meist 20 Minuten. Dann nochmal den ersten Satz sowie noch ein zwei andere Stück. Sprich in Endefekt 1,5 Stunden. Ob das Reicht werde ich merken.

    Wie Teilt Ihr euch ein neues Stück ein? Ich bin nicht gut vom Blatt zu spielen.

    Grüße und ein schönes Wochenende.

    Silke
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Silke,

    von hinten beginnen ist auch sehr sinnvoll...erst die vier letzten Takte, dann die acht letzten Takte....etc....

    Probier´s mal aus...

    CzG

    Dreas
     
  3. silke78

    silke78 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hm, coole Idee, dann ist eigentlich der Schluss das, was man am meisten übt. Und das was die Hörer am Schluss hören bleibt am längsten im Gedächnis. Werde ich mal ausprobieren. Danke....

    Mich intressiert es nur wie andere Spiele das "üben eines neuen Stückes" aufbauen. Ich so das ich es x-mal spiele bis ich es kann.
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich höre auch erst viel. dann versuche ich es vom Blatt zu spielen, um die Tücken zu finden. Langsam anfangen. Metronom!

    Dann auch s.o.

    Die schwierigen Stellen in einer Schleife üben, langsam beginnen, dann immer schneller bis zum finalen Tempo.

    Dann das Stück "zusammensetzen".

    CzG

    Dreas

     
  5. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Uiii, seid ihr systematisch!

    Ich bin ungeduldig und versuche, eine neues Stück gleich durchzuspielen, so wie es klingen soll, bzw. wie ich meine, dass es klingen soll. Das geht manchmal ... oder auch nicht. :)

    Naja, dann kommt doch noch die Arbeit. Rhythmus ist gaaanz wichtig, auch mit Metronom, dann schwierige Stellen. Das Feintuning kann manchmal mehrere Wochen dauern.

    LG bluefrog
     
  6. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    ich mach´s wie der Frosch.
    Versuchen und wenn´s nicht auf Anhieb klappt nochmal, schwierige Stellen rumprobieren, bis es eben hinhaut.
    schnelle Läufe o.ä. müssen dann erst mal, weils besser rythmisch klingt, gepfuscht werden, bis sie sitzen.

    lg edo
     
  7. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hi Dreas,

    gibt es dafür auch eine didaktische Begründung?

    LG

    Chris
     
  8. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Der Sinn beim Üben von hinten besteht darin, dass man sich während des Spielens eines schwierigen Stückes ziemlich verausgaben kann.

    Durch eventuelle kleinere Patzer schleicht sich u. U. eine gewisse Unsicherheit gegen Ende hin ein. Bei vielen langen Phrasen und wenig Pausen, bei denen viel Luft benötigt wird, tritt gelegentlich eine körperliche Anstrengung und Konzentrationsschwäche aufgrund von Sauerstoffmangel ein.

    Aus diesen (und sicherlich noch weiteren Gründen - wie z.B. Ablenkung) ergibt sich bei entsprechender Musik gegebenenfalls eine zunehmende Verunsicherung bis zum Ende des Stückes.

    I.d.R. wird beim Üben von vorne der erste Teil um ein vielfaches öfter gespielt, als der hintere.

    Beim Üben von hinten wird der letzte Teil theoretisch öfter geübt. Das kompensiert die eventuell auftretende Unsicherheit und körperliche Überanstrengung bis zum Ende des Stücks.

    Das bedeutet letztendlich, dass eine von außen verursachte Verunsicherung durch eine im Verlauf größer werdende innere Sicherheit ausgeglichen wird.

    Um den musikalischen Überblick zu behalten, sollte man sich dann aber die Übersicht über die Musik theoretisch am Notenblatt parallel dazu erarbeiten.


    Dazu kommt noch eine (nicht unwichtige) Gedächtnissache:

    Kennen wir nicht alle das Problem "ich weiß wie das Stück anfängt, aber wie geht's dann weiter und wie hört es auf?"
     
  9. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das passiert bei dem typischen Anfängerfehler, das Stück beim Üben immer wieder von vorn anzufangen.
     
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Bei technisch wirklich schwierigen Passagen schlage ich sogar vor, halbtaktweise von hinten nach vorne zu üben (also nur die Passage, nicht unbedingt das ganze Stück).

    Ich finde, man kann etwas entspannter spielen und wird weniger frustriert, weil man ja jeweils den Rest schon "kann". Beginnt man vorne und hat gleich einen Patzer, dann wird man danach meist aus Ärger oder Nervosität auch Fehler machen.
     
  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Statt "gepfuscht" würde ich sogar sagen: schwierige Passagen bewusst vereinfachen, bis man sie souverän spielen kann. Besser eine einfachere Version sicher gespielt als eine schwierige Originalversion vergeigt.

    Aber das ist der pragmatische Ansatz für "Unterhaltungsmusik".

    Bei Silke gehts ja scheinbar um ganz ernsthafte klassische Etüden, wo jeder Ton kritisch kontrolliert wird.

    Ein anderer Tipp: wenn man das Gefühl hat, dass man trotz aller Anstrengung nicht weiterkommt (z.B. tempomässig), das Stück ein paar Tage oder sogar länger weglegen. Das Gehirn scheint im Hintergrund daran weiterzuarbeiten, und plötzlich kann es auf einmal viel leichter gehen.
     
  12. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hmmm....die Profis dagegen spielen das Stück immer wieder bis zum Ende... :)
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ chrisdos

    Notenschlüssel hat den Sinn vom "von hinten" üben gut erklärt.

    Das ist ja auch nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern war ein Tip von unserem Dozenten Sven Hoffmann (Quintessence) auf dem Sommerfest Workshop.

    Hat bei mir gut geholfen.

    Eigentlich fange ich mit neuen Stücken auch so an wie bluefrog oder edo.

    Mehr Systematik kommt dann, wenn es so gar nicht geht... :)

    CzG

    Dreas
     
  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo zusammen,

    es gibt unterschiedliche Ansätze zu üben.

    Ich spiele neue Stücke von vorne bis hinten durch, aber in einem Tempo, dass ich das meiste spielen kann.

    Die "Hänger" merke ich mir und nehme mir diese dann in Schleife vor.

    Ich habe gelernt, dass alles spielbar ist. Die Frage ist nur: In welchem Tempo? Lach!

    Wenn ich mit meiner Methode nicht weiter komme, dann sind die Stücke zu diesem Zeitpunkt zu schwer und ich packe diese erstmal wieder weg.

    Mit den Jahren packst du aber immer weniger weg!

    Mir persönlich ist der Spielfluss total wichtig.

    Ich kenne aber auch Kollegen, die eine Woche lang 4 Takte üben können. Dies ist aber nicht meine Welt.

    Es gibt sehr unterschiedliche Lerntypen:
    Manche Schüler brauchten bei mir klare Hausaufgaben, die dann Woche für Woche abgehakt wurden.

    Manche sind eher wie ich und arbeiten je nach Motivation an irgendeiner der persönlichen musikalischen Baustellen.

    Ich übe heutzutage auch sehr viel mental.

    Kinder lernen in der Regel spielerisch. Ich auch...

    Gruß

     
  15. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo Silke,

    hab' gerade mal in den Telemann reingehört. Im zweiten Satz gibt es technisch schwierige Stellen. Ich übe solche einzeln, evtl. auch nur ganz kurze Passagen. Ganz hilfreich finde ich, solche Teile unterschiedlich zu spielen: natürlich zuerst langsam, dann aber auch mit unterschiedlichen Artikulationen, vorwärts und auch rückwärts(!). Aber man braucht Geduld. :)

    LG bluefrog
     
  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ein Handwerker würde sagen: Gekonnt gepfuscht!

    Ich finde Begriff: vereinfachen = persönlich spielbar machen auch besser.

    Als Amateur hast du in Orchestern meist gar keine andere Chance.

    Gruß
     
  17. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Guten Tag liebe Leute,



    wie einer was spielt, ist jedem selber überlassen und geht mich nichts an. Trotzdem sei es mir gestattet, meiner Verwunderung über Pfusch-Aussagen, Ausdruck zu verleihen.

    Das ist kein Vorwurf! Es weicht lediglich von meiner Meinung ab.

    Als ich mit knapp sechs Jahren mit der Musik anfing, war jedes Abweichen vom Notenmaterial, in der Regel, mit körperlicher Züchtigung verbunden, das prägt.

    Soll heißen, ich bekomme graue Haare, wenn ich was vom Pfuschen lese. Du kannst das Pfuschen nennen wie Du möchtest, unter dem Strich, ist gepfuscht, gepfuscht.

    Unsaubere Musik gibt's mehr als genug. Wenn ich nicht in der Lage bin, eine Übung korrekt nach Noten zu spielen, lege ich das Ding weg und nehms mir nach einigen Monaten nochmals vor. Nach Noten spielen heißt für mich, eventuell vorhandener Fliegendreck wird mitgespielt. Gepfuscht wird niemals!

    Wenn ich mich zu lange mit einer Etüde oder was auch immer, aufhalte, heißt das, das Ding ist über meinem momentan befindlichem Niveau angesiedelt. Anstrengung fördert und soll sein. Überanstrengung nicht.

    Meine Meinung, jeder darf eine andere haben.

    Gruß
    Hanjo

     
  18. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Sorry Hanjo. Ehrlich gesagt kann ich dich in dem Punkt nicht ernst nehmen. Du hast einmal behauptet, die Ferlingetüden durchgespielt zu haben. Auf meine Nachfrage, wie du eine bestimmte Stelle mit weiten Intervallsprüngen bewerkstelligt hast, musstest du eingestehen, dass du diese ausgelassen hast. Was denn nun? Welche Strafe hast du dir dafür auferlegt?
     
  19. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Kann ich mir vorstellen, dass das prägt. Aber was wurde damit eingeprügelt? Musizieren wohl kaum ...

    Vielleicht hat einer von Euch den kürzlich gelaufenen Kinofilm "Der Teufelsgeiger" gesehen. Es geht um Paganini (naja, eigentlich gehts eher um David Garrett). Jedenfalls beginnt der Film mit genau so einer Sequenz: ein ca. sechsjähriger Paganini soll seinem gestrengen Geigenlehrer vorspielen, aber - oh Graus - er erfindet alle möglichen Improvisationen über das Thema. Der Rohrstock ist sofort da ...

    Was ist aus dem Knaben geworden? Ein heilloser Schwerenöter, dem die katholische Kirche selbstverständlich ein Grab auf einem Friedhof verwehrte ...
     
  20. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Na, das ist doch schon mal was...

    gruß

    zwar
     
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