Hallo Leute! "Wie üben?" ist aus meiner Sicht eine zentrale Frage, die sich jede/r stellt, wenn musikalische Ziele erreicht werden sollen. Klar, jede/r Lehrende gibt hierzu Anleitung, dennoch gibt es unterschiedliche Praxen. Ich will mein Üben mal umreissen, ein Austausch darüber, wie IHR es macht, fände ich wirklich interessant! Also, ich übe alles, was mir in die Finger kommt, da ich einen "Haufen" Notenmaterial habe. Mir isses gleich, für welches Instrument die sind, wenn sie (noch) zu schwer sind, probiere ich und lasse es auch mal liegen. Wichtig ist, dass man "ERREICHBARES" übt. An Sachen, an denen man sich die Zähne abübt, ist der Frust zu groß. So ging es mir bislang z.B. mit einer Nummer für Sopran-Sax-Solo. Die ist im Moment einfach noch zu heftig für mich, also warte ich, "bis die Zeit reif" dafür ist. Die Auswahl, wann welches Stück "dran" sein kann, ist schwer, ein/e Lehrende/r muss sie mit einem Blick in die Notation für eine/n Lernende/n treffen können! Ansonsten bin ich ein "Wechselüber", Montag etwas anderes als Dienstag... auch damit meine Nachbarn eine Abwechslung haben. Darunter sind auch Etüden und Harmonie-Arpeggien, II-V-I-Abläufe und "einfache" Lieder. Akzentuierungen, Tempi, dynamische und rhythmische Varianten wechsle ich selbstständig ab. Also ein "klassisches" Stück auch mal im ternären (Swing-)Feel spielen... und eine Jazz-Nummer "gerade"... Sodele, nun seid Ihr dran Liebe Grüße, Jogi
Hi, das ist doch schon recht umfangreich an Programm. Als Tipp hätte ich noch, daß ich vor einem Lied die passende Tonleiter mehrfach rauf unter runter spiele, um da direkt "eingestimmt" zu sein. Und eine weitere Übung ist, unangenehme Griffwechsel regelmässig zu trainieren (pro Tag einfach 5 Minuten). Das führt dazu, daß einige Griffwechsel bereits so schnell funktionieren, daß ich Teile von komplizierten und schnellen Soli besser hinkriege. Ist auch interessant für die vollständigen Pralltriller... Viele Grüße lowrsaxony
Hi Jogi, ich übe schon seit einiger Zeit nicht mehr konkrete Stücke, sondern hauptsächlich "Saxophon". Los geht es immer mit der Mundstückübung, ausgehend von dem klingenden g (für Tenor) in Halbtönen so weit runter wie es geht, und wieder hoch, dabei die Töne schön lange und möglichst stabil halten. Unten angekommen, das ganze dann wieder in die andere Richtung. Dann geht es weiter mit einer Auswahl an Übungen, die alle aus dem großen "long tones"-Pool kommen. Einfach aushalten, dynamische Abstufungen, Crescendo/Decrescendo, mit/ohne Vibrato, alles miteinander kombinieren... - es gibt fast unendlich viele Möglichkeiten, sich hiermit die Zeit zu vertreiben. Nächste Station sind ein paar lustige Tonleiterübungen über den gesamten Umfang. Wechselnde Akzente setzen, in allen möglich und unmöglichen Intervallen spielen, beides kombinieren, Tempo steigern... auch hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Dann gibt es ein paar Übungen ganz allein für die Zunge: Metronom an, 16tel stoßen auf einem Ton, wieder über den gesamten Umfang, Tempo steigern. Abschließend kommen Oberton- und TopTone-Übungen dazu. Wenn dann noch Zeit ist, wird mal ein Etüdenheft aufgeschlagen Mag langweilig klingen, aber ich muss mich zur Zeit auf die absoluten Basics beschränken. Bin ja schon froh, wenn ich dazu komme.
Also ich über eigentlich immer nach einem relativ strikten Schema: Am Anfang mal ein paar Tonleitern spielen um das Sax anzuwärmen. Dann Tonbildungsübungen: (10 min) - Chromatik ab Gis und Stimmgerät - Oktavsprünge mit Stimmgerät Beide Übungen kann man mit Dynamikübungen (also Crecendo/Decrecendo) kombinieren. Danach spiele ich je nach Laune 20 min. Technikübungen und dann etwas 30 Minuten übe ich Stücke oder ich spiele nur etwa 10 Minuten Technikübungen und dann 40 Minuten Stücke. Alles in allem 60 Minuten pro Tag, das jeden Tag Gruß, Andreas