Wie übt ihr zu improvisieren?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 21.Oktober.2011.

  1. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    @lee

    Einer der beiden Scarlattis - mit Sicherheit.;-)

    Ob Domenico oder Alessandro, keine Ahnung.
     
  2. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Phi
    Ich habe deinen Beitrag als "Zitat" abgekürzt, aber das ganze ist ein toller Beitrag und trifft den Nagel auf dem Kopf!!
    Nur die Umsetzung zu dem was du schreibst kann über unterschiedliche Wege realisiert werden.
    Das ist vom jeweiligen Lerntyp abhängig.

    Was mich betrifft:
    Solange mir einfache Blues-Scales
    zur Inprovisation genügen - ist es doch ok!
    Erst wenn ich merke "da fehlt was" oder "es wird Langweilig" wird es Zeit, mein Wissen oder/und die Kenntnisse zu erweitern.
    Dann aber sehe ich die Theorie nicht mehr als schnöden Lehrstoff den es zu beherrchen gilt, sondern als wunderbares Werkzeug welches mir weitere Türen -zu mir interessanten Musikstilen- öffnen.
    Es mag vielleicht nicht der effektivste Weg sein, aber es ist ein(!) Weg.

    "Alles HAT und BRAUCHT seine Zeit"

    ...und ich nehme sie mir :)






     
  3. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab mal gehört, es gäbe jemanden, der jemanden kennt, der meint gehört zu haben, dass es mal ein paar Leute gab, die das ABC (=Alphabet) "erfunden" haben.
    Ganz unnützlich ist es nicht, wenn man dies kennt. :-D

    Klar, man kann eine Sprache auch rein durch hören und imitieren erlernen. Es soll aber auch Leute geben, denen es hilft, etwas zu lesen oder zu schreiben, um ein "Rundum-Verständnis" zu erlangen. Wenn man etwas Ahnung von Grammatik hat, hilft es auch weiter, eine Sprache "richtig" zu erlernen.

    Ich bin ja auch ein Vertreter von "besser zweimal hören als einmal lesen", aber dennoch finde ich, man sollte sich diese unterschiedlichen Ansichten kombiniert aneignen. Dito bzgl. Theorie...ein gewisses Maß an Verständnis für das, was da harmonisch so passiert, schadet bestimmt nicht, aber man muss es ja auch nicht übertreiben! :-D

    LG Phi
     
  4. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    und ich dachte, es wäre der kumpel eines vertrockneten wissenschaftlers, der meinte, durch originalgetreues, exaktes zusammenpappen von leber, milz, herz, darm, hirn etc.,
    leben schaffen zu können.
     
  5. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    Was hat Maschinenbau mit MotoCross fahren zu tun?
    Was hat Statik mit Architektur zu tun?
    Was hat Softwareengineering mit dem Saxophonforum zu tun?

    Aber vielleicht hab ich deine Ironie nicht verstanden....?


     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ antonio

    "Wirklich die "Changes" spielen zu wollen ist schon sehr anspruchsvoll und setzt dann voraus, dass man auch weiss wo man sich in einem Chorus gerade befindet. Da haperts bei mir immer wieder massiv. Spätestens im zweiten Chorus habe ich keine Ahnung mehr, wo ich bin. Dann nütz auch die ausgefeilteste, zum Akkord passende Skale nichts - weil man sie dann über den falschen Akkord spielt "

    Gott sei Dank gibt es noch einen, dem es so geht wie mir!
    Da weiß ich jetzt, dass ich nicht alleine bin....sehr tröstlich...

    LG

    Dreas
     
  7. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    hi auge, nicht alles was hinkt ist ein vergleich .-)
    ein haus, ein moped, ein computer ist was anderes als musik oder als leben.ich traue mir zu, ein kind zu zeugen, ohne theoretische kenntnisse, sogar ein kind zu erziehen, ohne
    kenntnis der systeme bzw. besser: der theorien über die systeme, die sich im kind abspielen. vorausgesetzt ich bin offen, vorurteilsfrei, wach und bereit krampflos auf das zu reagieren, was mir begegnet-womit der bogen zum strangthema wieder geschlossen ist ;-)
    lg grmz bzw. lee, wer mit meinem nachnamen geschlagen ist, sollte doch dem vornamen den vorzug geben.
     
  8. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas: Leg dir doch das iPfon auf den Notenständer! iRealB sagt dir dann ja immer wo du gerade bist. Mach ich auch so. Meistens. Mit iPad wär natürlich noch netter....

    Lg
     
  9. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Eine gelungene Improvisation empfange ich eher, als dass ich sie mir ausdenke. Ich kann auch nichts mit dem oft geschriebenen Satz "Erst hören und dann auf dem Instrument umsetzen" anfangen. Wie kann ich denn während des Spielens schon hören, was ich über die nächsten Akkorde spiele...welche vielleicht noch 5 Kreuze mehr benötigen als ich gerade spiele?!

    Bei mir ist es so, dass mich Skalen und so ein Zeug mächtig hemmen, frei zu spielen. Man kann dann vielleicht sehr "passend" spielen, aber um was geht es denn? Linien zu spielen, die auch von einem Computerprogramm berechnet werden können, oder etwas zu machen was einem selbst entspricht?
    Ich denke, Harmonielehre ist gut um Überblick über ein Stück zu bekommen und sich die Akkordfolgen und wichtige Töne einprägen zu können. Aber dann schließe ich doch lieber die Augen und warte gespannt was passiert als auf ein IPhone zu gucken und Arpeggien zu spielen.
     
  10. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Improvisation ist eine spontane Komposition. Das erfordert zum einen die Komposition, die Idee, zum anderen deren unmittelbare Übertragung auf das Instrument.

    Ohne input kein output. Für mich ist das Hören von Musik von entscheidender Bedeutung für Stilbildung und Kreativität.

    Ich habe in meinen verschiedenen Phasen des Musikhörens auch unterschiedlich improvisiert und mal bluesorientiert, mal pentatonisch, mal achttonleiterig gespielt.

    Natürlich prägen die Vorlieben das eigene Spiel OHNE lernen zu müssen wie Brecker, Gordon oder Garbarek spielen.

    Wer keinen Blues hört, wird kaum eine beherzte Bluesimprovisation zustande bringen, da mag er Bluestonleitern üben bis zum Erbrechen.

    Wenn ich keine Ideen zu einem Song habe, improvisiere ich auch nicht. Ohne den Drang zu spüren, ohne eine eigene Idee spielen zu WOLLEN, ist es müßig über Übekonzepte zu grübeln.

    Die eigenen Ideen aufs Instrument zu bringen ist wohl eine Lebensaufgabe.

    Wichtige Übungen sind für mich:

    - auf ein Lied bezogen: das Beherrschen/Kennen des Themas/der Form(AUSWENDIG!), so dass ich an jeder Stelle des Stückes einsteigen kann. Ich finde es leichter, befriedigender und musikalischer, ausgehend von einer Melodie schrittweise eigene Ideen umzusetzen.

    - chromatische Übungen, also kurze Phrasen oder ganze Songs nach Gehör in alle Tonarten transponieren. Anfangs seeehr mühsam, aber ebenso hilfreich

    - heraushören von Songs und Soli


    Schönen Tag Euch!

    Chris

     
  11. Gelöschtes Mitglied 5469

    Gelöschtes Mitglied 5469 Guest

    Ich sehe da gar keinen Widerspruch zu dem, was viele schon geschrieben haben. Nur sind wir Anfänger gerade bei Satz 1 des Zitats angekommen. Und in der Tat, seit ich mich mit Harmonien beschäftige, genieße ich den Jazz viiiiel intensiver, bewusster. Höre vieles heraus, versuche es in mein Spiel einzubauen. Dass dann - oder zwischendurch - Schritt 2 kommen sollte, ist "klar wie Hütesbrüh". Sonst wirds fad.

    "Improvisieren ist so ähnlich wie: Etwas aus dem Hut zaubern. Entweder du bist ein echter Zauberer (Genie). Oder, was wahrscheinlicher ist, du solltest vorher etwas in den Hut hinein tun. Ich geb dir mal fünf Noten ("Töne! :-"), da kannst für den Anfang erst mal nichts falsch machen und kommst klar. Das nennt man Pentatonik. Kannst natürlich auch andere nehmen... Wirst sehen, ob es dir und vielleicht nur dir gefällt".

    (Die Worte meiner Saxlehrerin, als ich nach zwei Wochen Sax zu einem meiner Lieblingstitel solieren wollte.)

    Irgendwann kamen dann rhythmische Variationen hinzu, wobei mir die Niehaus- und Snidero-Etüden sehr geholfen haben (Artikulation, Phrasierung).

    Mit jeder Tür, die man öffnet, werden gerade in der Musik immer neue Welten. So habe ich es erlebt und erlebe es gerade wieder. Gerade wir "Späten" neigen dazu, alle Türen auf einmal aufzureißen...Irgenwann steh ich vor der Tür mit dem Schild "Kadenzen".

    @ chrisdos

    Hundertprozentige Zustimmung zu Hörgewohnheiten und Spielfreude den (Jazz)-Blues betreffend.

    Ach ja, es gibt natürlich neben wahren Zauberern auch die selbsternannten - in allen Lebensbereichen:

    "Give it by you a job?"

    Sprach ein von seinen Englischkenntnissen mehr als überzeugter Kollege während einer Schottlandreise und war mehr als sauer, dass ihm keiner sagen wollte, wo er noch was einkaufen könnte.


    :-D

    saxaxel
     
  12. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    hi chrisdos,

    das von dir vorgestellte konzept praktiziere ich auch in weiten teilen. voraussetzung ist aber, dass man tonarfest ist und rhythmische sicherheit erlangt hat.

    grüsse

    andi
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ auge

    Das habe ich mit dem iPhone auch schon genauso gemacht.
    Das hilft ungemein.

    Beruhigend, dass Du das auch noch machst.

    @ mato

    Beides geht. Auf's iPhone spinsen, um sicher zu sein, wo man ist, übt sich an die Form zu gewöhnen.

    Augen zu und das rauszulassen was man fühlt, DASS ist Musik!

    So möchte ich es immer haben. Aber bei meinem Spielstand bedarf
    es eben vorher auch noch ein Stückchen Arbeit.

    LG

    Dreas
     
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