Wie und was übt man wenn man täglich vier Stunden für's Üben Zeit hat?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 20.Oktober.2016.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich über an fünf Tagen die Woche pro Tag 1,5 bis 2 Stunden. Manchmal auch nur eine Stunde.

    Angenommen ich könnte täglich vier Stunden üben, was ändert sich dan Übungsablauf? Einfach jeden Übeteil entsprechend verlängern wird doch nur ermüdend, oder?

    Werden technische Übungen ausgeweitet, das Musikmachen, Impro oder wie?

    Interessiert mich, wie sich da möglicherweise im Ablauf was ändert. Wie man die Übung spannend hält. Gut, könnte ich nicht jeden Tag, ABER es gibt Tage da könnte ich es.

    CzG

    Dreas
     
  2. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Vor allem würde ich nicht vier Stunden am Stück spielen. Zwei am Vormittag, zwei am Nachmittag wäre ideal.

    Auch wenn ich mal zwei Stunden am Stück übe, gibt es dazwischen Pausen. Die Konzentration hält nicht so lange an, und unkonzentriert üben ist wahscheinlich schlechter als gar nicht üben. (Nur meine Meinung etc.)

    LG Helmut
     
  3. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Und damit ist eigentlich die Antwort gegeben. Die Übeeinheiten (1-2 Stunden) verändern sich nicht. Sie werden halt mehr pro Wochen/Monat/ Jahr.................................

    Cheerio
    tmb
     
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  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @47tmb

    Also einfach das identische Übeprogramm zwei mal täglich?

    Mmmh....echt jetzt?

    CzG

    Dreas
     
  5. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Als ich noch regelmäßig mehrere Stunden am Tag geübt habe waren natürlich die einzelnen Abschnitte länger (Sound, Technik etc). Ein großer Teil ging aber auch für Repertoire-Pflege und -Erweiterung drauf.

    Wenn man ein komplexes Werk einstudiert, dauert das eben seine Zeit und häufig übt man auch mal eine Stunde oder mehr nur 1 Stück, neben der Standard-Überoutine. Und das über Wochen.

    Wenn ich heuzutage am Wochenende länger Zeit und Lust zum üben hab, spiele ich auch einfach viel, mit Noten und besonders ohne Noten, denn das habe ich früher zu wenig gemacht. :)
     
  6. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Als junger Kerl habe ich täglich 3 - 4 Stunden Klarinette geübt. Einen "Plan" hatte ich damals nicht. Es gab einfach so viel Zeug, dass ich nicht konnte ... Ich kann mich aber erinnern, dass ich sehr viel Zeit auf Tonbildung und die richtige Artikulation verwandt habe. Und dann natürlich die schwierigen Passagen aus den "großen Konzerten" - bis zum Erbrechen: Unsere Nachbarn tun mir heute noch leid ...

    Aber rückblickend eigentlich eine schöne Zeit. Heute habe ich immer meine liebe Not irgendwo Übezeit abzuzwacken und auf 3 oder gar 4 Stunden komme ich schon gar nicht mehr.

    Ok - beantwortet nicht Deine Frage: ich denke jeder, der sich so intensiv mit seinem Instrument beschäftigt, weiß genau, wo es klemmt und wo er ran muss. Ich weiß von einigen Musikstudenten, dass die nicht einfach drauflos übern, sondern sich einen Übeplan machen. Immer angepasst an die aktuellen Herausforderungen des Studiums. Die "Profis" über nach allem was ich so mitbekomme bezogen auf konkrete Auftritte und durchaus auch - immer wieder - die Grundlagen. Akkordbrechungen, Long tones, licks usw. Dann eben - bei 3 - 4 Stunden - etwas "weiträumiger". Aber wir haben ja genug Profis hier, die mal die Topfdeckel lüften können ...

    Wie auch immer: Die Zeit beim Üben vergeht doch wie nix ... Ich bin oft erstaunt, dass ich mitunter schon eine Stunde nur mit Akkordbrechnungen verbracht habe, obwohl ich mich doch eigentlich damit nur einspielen wollte.

    So long

    Stevie
     
  7. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Nee. Du machst doch auch nicht dasselbe Übeprogramm die ganze Woche...

    Was Du jetzt Mo, Di, Mi, Do machst würdest Du dann
    Mo Vm, Mo Nm, Di Vm, Di Nm ,machen :)

    Cheerio
    tmb
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also ich habe Prioritäten, nach den ich meine Übungen zusammenstelle:

    1. Sound, Ton, Intonation
    2. Improvisation
    3. Stücke für Band üben
    4. neue Stücke, z. B. TOTM (häufig auch 2.)
    5. rumdaddeln, Spass haben
    6. Leitern, Akkorde, (kommt meist schon zu kurz) ...

    Die Prioritäten verschieben sich natürlich täglich, je nach Bedarf und Lust.

    Rhythmusübungen baue ich bei den jeweiligen Stücken ein, vor allem bei neuen Stücken.

    Ich verschieb' dann auch schon mal den Focus...zu Musik von der CD spielen...nach Gehör spielen....mach ich aber zu wenig.
    Technische Übungen fehlen praktisch ganz.

    Bei zwei mal 1,5 bis 3 Stunden je Tag könnte ich doch mehr abdecken, oder nicht?

    Wie machen das die Profis hier, wo das zum Arbeitstag dazu gehört?

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20.Oktober.2016
  9. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

    Ich war vor einigen Monaten auch total drauf aus, eine "fixe" Übe-Routine zu entwickeln, sodass alles abgedeckt war, was mir als Baustellen-Titel so in den Sinn kam...
    - Tonbildung
    - Technik (chromatische und andere Tonleitern)
    - Time-Feel (Rhythmische Sicherheit)
    - Stücke (Standards) lernen
    - Akkorde (Quinten-Zirkel-Training)
    etc...

    Ich habe aber je länger je mehr das Gefühl, dass es nicht viel bringt, stur einen Plan zu verfolgen, unabhängig davon, wie viel Zeit ich habe. Weil das führt bei mir eher zu Stress, einem ständigen "zur Uhr blicken", um zu sehen ob ich noch im Zeitplan bin...

    Stattdessen habe ich ein Übetagebuch angefangen, und einfach aufgeschrieben, was ich gemacht habe, und wie gut es ging. Also z.B. "chromatische Übung 1" (von einem Blatt von meinem Lehrer), Tempo 100, gut." - "Sir Duke, Tempo 90, 80%". oder so ähnlich.

    Am Schluss der Übeeinheit kommt die "Reflexion", die @peterwespi in der improvisation-academy auch thematisiert. Da überlege ich mir, womit ich bei der nächsten Übeeinheit beginne, vielleicht, welche Aspekte von oben nicht abgedeckt wurden, und ich mich das nächste Mal darauf konzentrieren könnte.
    Das schreibe ich zuletzt auf die Seite des Übetagebuchs, so dass ich beim nächsten Üben genau nachschauen kann, was ich mir vorgenommen habe. Weil sonst - ich denke das kennt manch einer - kommt am nächsten Tag etwas dazwischen, tags darauf kommt überraschend Besuch, Sonntag darf ich nicht spielen zu Hause, und montags frage ich mich: was war jetzt letztes Mal schon wieder so schwierig...? :)


    So habe ich die Freiheit, bei einem Thema zu bleiben, wenns gut läuft, und wenn etwas mal gar nicht klappen will, kann ich auch einfach etwas anderes machen in meiner Zeit.

    Wenn ich an einem freien Tag viel Üben kann, und den Tag auch ansatztechnisch überstehen will, würde ich aber auf jeden Fall genügend Zeit in Warm-Up investieren, um die weiteren Übesequenzen (30-40min maximal, dann Pause) überhaupt absolvieren zu können...

    so long...
    Simon

    edit: vielleicht wärs sogar mal einen Versuch wert, eine Übesequenz long tones, dann eine Übesequenz Technik, dann eine Übesequenz Akkorde usw. zu machen...
    30-40min konzentriert an einem Thema, nach der Pause dann ein anderes Thema wählen.
     
  10. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Habe gerade einen akuten Zeit-Neid-Anfall :meh:
     
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  11. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    die Vorschläge / Erfahrungen könnte man auch mit "Pflicht" und "Kür" umschreiben...
    Beides sollte im Lauf einer Woche ausgeglichen 7 gleichmäßig erledigt sein. Je nach Laune, aber nicht beim Pflichtteil mogeln.

    Badener
     
  12. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Ich würde ja mit 6 Anfangen, um mich warmzuspielen. Erst dann machen für mich Sound und Intonation wirklich Sinn. Oder wie wird das hier so gesehen ?

    LG Stefan
     
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  13. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

    Also für meinen Sound übe ich Obertöne und Dynamikunterschiede...
    Mit Obertöne meine ich: Tief Bb greifen, spielen, dann das mittlere Bb spielen, ohne den Griff von Tief Bb zu verändern, dann das mittlere F, dann das obere Bb. Das selbe von Tief H, C, C# und D aus...

    Und damit beginne ich nicht wirklich, natürlich spiel ich zuerst einfach zum Spass ein paar Töne, die mir gut liegen... auch um die Nachbarn auf die Oberton-Übungen vorzubereiten :-D
     
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  14. Regor

    Regor Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas
    Bei so viel Zeit, 3_4 Std. würde ich wohl noch etwas ohne Sax üben.
    Rhythmus klatschen, Töne singen, Töne hören/zuordnen einfach Gehörbildung etc.
    Harmonien am Piano etc.
    Hätte ich so viel Zeit zur Verfügung, würde ich mir die Ziele wohl höher stecken....
    Ich suche nur noch die Entspannung oder den Spass am Spiel und bin froh, wenn ich täglich auf 1Std komme.
    LG
     
  15. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich 4h spielen müsste, würde ich 1,5h üben und 2,5h einfach Musik machen. Aber 4h üben? Niemals!

    Andreas
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Als Profi spielt man so viel, dass kaum noch Zeit zum Üben bleibt. Oder man hat die Nase von Musik voll und möchte sich mal entspannen, ohne dauernd an die Arbeit zu denken.
    Unterricht erteilen, proben, auftreten, zwischendurch Organisation, Buchhaltung und Management, wann soll man da noch groß üben?

    Aber wenn tatsächlich etwas Schwieriges ansteht, muss man sich natürlich doch etwas Zeit fürs Üben abknapsen. Das geht dann bei mir recht intensiv (es kommt nicht auf die Zeitdauer, sondern auf die Effizienz an, schließlich will man ja auch mal endlich Feierabend haben):
    Rasch alle 12 Durtonleitern rauf und runter durch je eine Oktave zum Aufwärmen,
    die ganz hohe und ganz tiefe Lage anzuchecken ist nie ein Fehler, nach diesem "Intro" schließlich
    die schwierige(n) Passage(n) angehen und erst auseinandernehmen, einzeln langsam üben, dann zusammensetzen, dann das Tempo steigern, bis möglichst schneller als später verlangt zur höheren Sicherheit.
    Wenn die entsprechenden Stellen auswendig im höchsten Tempo runtergerattert werden können, ist Schluss - das kann nach einer halben Stunde oder zwei Stunden der Fall sein, oder nach einer Woche mit mehreren solcher Übungseinheiten. (Ha, da fällt mir ein, ich könnte für den Big-Band-Auftritt am Sonntag noch mal eine bestimmte Passage anschauen...)

    Ja gut, früher, als ich noch in der "Lehre" war, lief das natürlich anders. Da habe ich mich richtig aufs Üben gefreut (hatte auch entsprechend weniger Auftritte usw.) und bei jeder freien Gelegenheit zum Sax gegriffen, stundenlang Tonleitern, Pentatoniken und Akkordbrechungen gepaukt. Und Themen auswendig gelernt.
    Mittlerweile habe ich das aber ziemlich hinter mir, heute übe ich das alles öffentlich auf der Bühne! :-D

    Saxige Grüße,
    Rick
     
  17. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Bei soviel Zeitluxus fände ich es (als Hobby-ist) großartig eine zusätzliche Übeeinheit, nämlich "Raushören und Nachspielen" mit aufzunehmen.
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Stimmt, das habe ich früher auch viel gemacht, genau wie das Mitspielen zu den Platten (damals gab es noch nicht die vielen Play-Alongs wie heute, die ich allerdings oft als weniger inspirierend empfinde als etwa die klassischen Jazz-Aufnahmen).

    Gutes Saxen,
    Rick
     
  19. philipp_b

    philipp_b Ist fast schon zuhause hier

    ein paar Themenvorschläge:
    Sound, Time, Vokabular, Transkribieren, Repertoire (auswendig mindestens 100 Stücke),
    Spielen nach Gehör, Transponieren, Blattlesen, Klavier,
    die anderen Saxophongrößen, Klarinette, Flöte oder Oboe,
    Zweit- bis fünft Instrumente, andere Stile (Hardbop, Dixie, Klassik, Klezmer, Hiphop, etc),
    ungerade Takte, Komponieren, Multiphonics, Mikrointervalle und andere erweitete Techniken,
    Blattbearbeitung, Musikelektronic,
     
    GelöschtesMitglied7838 gefällt das.
  20. philipp_b

    philipp_b Ist fast schon zuhause hier

    und das noch:
     
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