Wie "XY" spielen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von BettyBlue, 13.September.2006.

  1. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    ich soll demnächst im Unterricht damit anfangen, Sound eines bestimmten Saxophonisten (von mir noch zu wählen) zu erzeugen/imitieren. Übt jemand sowas? Irgendwie stelle ich mir das nicht so einfach vor und habe kalte Füße bekommen...

    Außerdem muß ich entscheiden, wer mein "Mustermann" wird. Ist auch nicht so ohne. Naja, schauen wir, ob das was wird.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Schau mal hier gibt es eine Anleitung. Nennt sich 'Coltrones'.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Hi!
    Wieso sollst Du so spielen wie irgendein X oder Y! Ich empfehle - unter Berücksichtigung der Grundlagen des Saxophonspiels - das Herausarbeiten eines eigenen Klangs und eigenen Sounds. Das halte ich für besser als eine schlechte Kopie von ..... oder ..... zu werden! Orientiere Dich an den Sounds von Profis, die Du real (live) gehört hast - vieles von CD ist eh technisch nachbearbeitet. Höre Dir dort an was Dir gefällt und was nicht, aber nicht einfach nur irgendjemanden imitieren!

    Lieben Gruß und schöne Töne!
     
  4. stan4oo

    stan4oo Kann einfach nicht wegbleiben

    Das mit dem Immitieren finde ich echt nicht schlecht. Aber ich glaube, das soll von alleine kommen. Niemand muss dir sagen, such dir einen Musiker zum Nachahmen. Es muss natürlich entstehen. Z.B. wenn du einen Saxophonisten viel mags und ihn viel zuhörst, wirst du sowieso versuchen ihn zu immitieren. Wenn du kein Bedürfnis danach hast, sollst du das auch nicht machen.

    Lass die Immitation natürlich kommen. Und das kann nur nach langem Zuhören von sehr vielen und verschiedenen Saxophonisten passieren. Dann wirst du sehr welcher Saxophonist dich wirklich fasziniert :)

    Gruss,
    stan
     
  5. feo

    feo Ist fast schon zuhause hier

    moin,
    ich kenne das "konzept" Immitation, hauptsächlich als Improvisationsschulung .. nach dem Motto: "Kopier dir ein paar Licks von Spieler Z und improvisiere mit diesen Licks, versuche den Stil dabei anzudeuten"
    Das kann sehr viel spaß machen, wenn man den jemanden findet, den man gerne kopieren möchte :).
    Und transkribieren hat ja oft den gleichen Zweck, man möchte hinter das kommen, was den Saxophonisten ausmacht, den man "kopiert".
    Wenn du gar keine lust dazu hast, dann lass es, aber wenn du neugierig geworden bist, probiere es aus.. es weiß ja niemand, (außer deinem Lehrer) .. wen du versuchst, nachzumachen :-D

    schöne Grüße,
    feo
     
  6. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    Bin schon fleißig dabei, mir meine CD-Sammlung BEWUSST anzuhören. Die meisten Saxophonisten sind auch schon "gestrichen".

    Auf dem Tenor gefällt mir Joe Lovano ganz gut.

    Mit "Alt-Mustermann" habe ich leider noch Probleme. Zuerst dachte ich, dass Paquito gut wäre, aber nein, mit uns wird's nichts. Der Ton ist mir nicht voll genug.

    Ich suche ein Beispiel für einen hellen und trotzdem sehr vollen Ton, eher modern. Welcher Saxophonist kommt in Frage?

    Ehrlich gesagt glaube ich kaum, dass man die Spieler tatsächlich kopieren kann, aber spaßig wird's auf jeden Fall. Daher bin ich nicht abgeneigt, das zu probieren.
     
  7. WildeHilde26

    WildeHilde26 Ist fast schon zuhause hier

    Ich würde mir mal Kenny Garret anhören. Die Platte "Happy People" anlässlich des 11.September ist eingängig, aber doch modern.

    Präziser, runder Ton, viel Gefühl und wenig Vibrato (bei Sax schüttelt's mich immer, wenn mit zu viel Vibrato gespielt wird).

    Courtney Pine ist auch ein guter Altsaxofonist, allerdings mit eher hartem Ton, geht in die Richtung Funk/Jazz.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Hi!
    Ich stimme Dir zu - ich glaube auch nicht das man andere Saxophonisten wirklich kopieren kann - leider werden viele Saxophonschüler dazu motiviert andere zu kopieren.
    Schöne Töne!
     
  9. stan4oo

    stan4oo Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich mag auch Kenny. Mag sein, aber dass, du David Sanborn gut findest.

    naja ich weiss nicht was du genau unter hellerem Sound verstehst...
    wohl Maceo Parker? Paul Desmond ?

    Gruss,
    stan
     
  10. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    @WildeHilde
    Kenny Garret gefällt mir tatsächlich gut!
    Hoffentlich spielt er ab und zu auch langsam. Sonst brauche ich zuerst 4 Jahre für die Technik oder so...

    Paul Desmond ist mir schon zu dunkel, auch wenn ich den sehr gerne höre. Bei David Sanborn und Maceo Parker habe ich den Eindruck, dass die aus einem Ton die Hälfte beseitigen oder so ähnlich.
     
  11. stan4oo

    stan4oo Kann einfach nicht wegbleiben

    Nicht nur für die Technik. Fast alle gute Saxophonisten haben auch eine hervorragende Technik, Kenny natürlich auch. Aber vom Sound her...Da muss man viel machen. Es wird lange dauern, bis du einen ähnlichen Sound wie Kenny erzeugst.

    Gruss,
    stan
     
  12. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    @stan
    Hm, das gibt mir zu denken. Vielleicht soll ich tatsächlich pragmatischer denken. Leider kann ich nicht hören, welchen Sound man leichter nachspielen kann und welchen nicht.

    Wäre der gute Paquito doch leichter?
     
  13. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Na, den Sound an sich gibt es nicht.
    Markant machen den die Parameter Attack, Decay, Sustain, Release. Hör dir mal an, wie unterschiedlich Desmond und Garrett die Töne anstoßen. Mal abgesehen von den Stücken, den Skalen, der Dynamik etc. Was will man mit einem Desmond-Ton im Hardbop?
     
  14. Gast

    Gast Guest

    Hi!
    Zum Thema:
    Das ist ein Problem, mit dem kaum eine Instrumentengattung so zu kämpfen hat, wie wir Saxophonisten. Wenn wir darüber reden wie eine Querflöte, eine Klarinette, eine Trompete o.ä. zu klingen hat, so ist das sehr leicht in "richtig" und "falsch" zu definieren, aber beim Saxophon kann leider jeder machen was er will. So gibt es ganz viel schreckliches Zeugs mit dem man immer wieder berieselt wird!!! Deswegen wünsche ich mir und Euch auch immer wieder gerne
    Schöne Töne!!!
     
  15. Gast

    Gast Guest

    ''Wenn wir darüber reden wie eine Querflöte, eine Klarinette, eine Trompete o.ä. zu klingen hat, so ist das sehr leicht in "richtig" und "falsch" zu definieren''

    no comment...
    :>
     
  16. Gast

    Gast Guest

    ''Wenn wir darüber reden wie eine Querflöte, eine Klarinette, eine Trompete o.ä. zu klingen hat, so ist das sehr leicht in "richtig" und "falsch" zu definieren''

    no comment...
    :>
     
  17. Gast

    Gast Guest


    Für "no comment" erstaunlich viele gleiche Kommentare!
     
  18. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich finde du siehst das zu sehr von der negativen Seite. Auf kaum einem anderen Instrument kann man so individuell klingen wie auf dem Saxophon. Natürlich kann das in die verschiedenen Extreme umschlagen. Aber in die Hölle muss man ja nicht gehen :-D
     
  19. Gast

    Gast Guest

    hi!
    Um Himmels Willen - meine Kritik ist überhaupt nicht negativ gemeint. Ich habe nur aus der Erfahrung 20jähriger Unterrichterei gesprochen. Es kommen viel zu viele Interessierte, die von Grund auf behaupten, ein Saxophon müsste klingen wie der und der oder der und der.
    Ich finde es in Ordnung, wenn jemand für sich sagt, er würde gerne klingen wie z.B. Branford Marsalis oder irgendein anderer Saxophonist - das ist alles relativ "einfach", solange wir uns über den Bereich von Pop-, Rock- oder Jazzmusik unterhalten. Dort ist auch eine größere Individualität gewünscht.
    Ich bin aber auch klassischer Saxophonist. Und um die Probleme, mit denen man dort zu kämpfen hat mag man sich nicht wirklich gerne herumschlagen! Es gibt beispielsweise an den staatlichen Hochschulen keine einheitliche Richtlinie um klassische Saxophonisten auszubilden. Dies ist eine Thematik, mit der man sich als klassischer Klarinettist nicht herumschlagen muss. Dort wird man auf klassischer Klarinette ausgebildet und die Grundlagen zum Thema Tonbildung, Atmung, Mundstellung usw. sind schon einheitlich.
    Ich würde mir wünschen das es mehr eine Vereinheitlichung bei den Grundlagen, z. B. der Blastechnik geben würde. Es wird heutzutage viel zu viel "falsch" geatmet. Es kommt vor das ich in meinen Workshops angeblich ausgebildete Musiker sitzen habe, deren Schultern sich heben beim Atmen, die die Wangen aufblähen usw. - insofern würde ich mir eine Vereinheitlichung wünschen, dass nicht mehr so viel falsch ausgebildet wird!
    Die Individualität können in der Tat viele Saxophonisten ausleben, indem sie mit unterschiedlichen Instrumenten und anderen Hardwarezusätzen experimentieren. In diesem Fall bin ich sehr dankbar für unsere "Vielseitigkeit"!
    Nichtsdestotrotz gibts halt auch bei der Musik in manchen Bereichen ein FALSCH oder RICHTIG! Musik ist halt auch in gewissem Maße ein "Handwerk" das man gelernt haben sollte - vor allen Dingen wenn man unterrichtet!
    Desterwegen - weiterhin
    Schöne Töne!
     
  20. Jazzquartett

    Jazzquartett Schaut nur mal vorbei

    meine meinung dazu:

    in der klassik ist es so, dass hauptsächlich nach einem "homogenen klang" gesucht wird, d.h. jeder streicher, blechbläser oder querflötist soll nach dem vorbild der überlieferung möglichst gleich klingen (geht ja nicht), aber zumindest ähnlich klingen!

    im jazz ist der spieler individualist. er kann "seinen" sound spielen.

    wenn ich mich als anfänger an verschiedenen saxophonisten orientiere, versuche ich den sound und die spielweise des gerade favoritisierten spielers zu imitieren bzw. mich diesem zu nähern. ziel sollte es aber sein, irgendwann seine eigene stimme zu finden. dieser schritt ist sicherlich nicht einfach und manch einer erreicht ihn nie. aber hat man seinen sound und sein spiel erst einmal gefunden, so fällt es leicht, andere saxophonisten zu zitieren und diese in sein spiel einzubeziehen...

    keep swinging...
    jens
     
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