Wiedergeburt der Marke "V.KOHLERT SÖHNE GRASLITZ"

Übrigens hatte ich festgestellt, daß sich die o.g. 2 OW Lineage-Tenöre auch bei Jasa saxofonservis.eu finden lassen, z.B. hier:
https://202029057.s1.eshop-rychle.c...n/5/4598-OW-Lineage-Yellow-Back-tenor-saxofon
https://202029057.s1.eshop-rychle.c...TENOR-saxofon/5/4589-OW-Lineage-tenor-saxofon

 

Nicht viel. So sind wir drauf gekommen, nachdem sich das Thema schon auf die grundsätzliche Qualität bei Amati ausgeweitet hatte:

Wenig wahrscheinlich. Da war eine Sprachbarriere dazwischen. Nebenbei: Auch in der DDR gab es offenen und verdeckten Rassismus, z.B. in Richtung Polen und Tschechien.

Du hast recht. Danke für den Hinweis, nun habe ich noch mal recherchiert. Nur zwei übereifrige Panzer waren in Tschechien. Den Einmarsch der NVA hat die DDR-Führung behauptet, und zwar so glaubhaft, dass sich die letzte Volkskammer der DDR im April 1990 öffentlich beim tschechischen und slowakischen Volk dafür entschuldigt hat. Wen das tiefer interessiert: https://de.wikipedia.org/wiki/Prager_Frühling


Wenn das jetzt nicht völlig off topic war, kann es vielleicht gerade noch als Hintergrundinfo zu Amati und zu deren neuerlichem Kohlert-Ausflug durchgehen. Wenn nicht, löscht es bitte.

 

Als grosser Kohlert Fan, freue ich mich auf baldigen Familien-Zuwachs eines Kohlert's Star...aber aus dem Neubeginn der Produktion in Winnenden / BW

Ein Star, noch aus Vorkriegszeiten, Bj. 1933 aus Kraslice, habe ich ja schon länger in der Sammlung.

Wusste bisher aber nicht, dass es auch aus Winnenden ein Modell names Star gab.

Freue mich schon auf die baldige Wiedergeburt und die ersten Töne.

LG Wuffy

 

@ppue Ich glaube, das ist eine einseitige und etwas idealisierende Sicht auf die Verhältnisse, nachdem der Musikwinkel durch eine Grenze getrennt wurde, ab 1955 mit Sperrzone und bis 1966 durch einen bewachten Zaun. Schon ab 1945 war das Grenzregime zwischen Sachsen und Böhmen sehr streng. Eine interessante und faktenreiche Untersuchung dazu: https://shb.journals.qucosa.de/shb/article/download/232/285/285 Dort steht auch: "Die Bemühungen, die deutschen Spezialisten in der Industrie zu belassen, hielt <die Partei> für eine verräterische Tat, mit welchem nur die 'kleinbürgerlichen Nationalverwalter' einverstanden sein konnten."

Ich habe mich dort erst seit den siebziger Jahren herumgetrieben, da fühlte es sich gar nicht verbunden an. Fünf Kilometer Luftlinie von Klingenthal nach Kraslice, aber der nächste Grenzübergang war weit, wahrscheinlich Vojtanov/Schönberg, dann sind es 70 Kilometer - wenn die tschechischen Behörden nicht einen viel weiteren Weg über Prag und Dresden vorschrieben. Denn Pass- und Visa-freien Grenzverkehr zwischen DDR und CSSR gab es erst ab 1972.

Ich schreibe jetzt zu diesem Hintergrund-Thema hier nichts mehr, sonst musst Du mich und Dich wegen off topic sanktionieren. Bei Bedarf PM, oder wir eröffnen einen neuen Thread zum Instrumentenbau im geteilten Musikwinkel nach 1945. Oder wir lassen es gut sein. Spannendes Thema aber.

 

Sorry für ein winziges OT. Ich frage mich, wozu brauchten Sovjets die hässlichen Conn-Kopien, wenn sie den Zugang zu wundervollen Kohlert / Amati / Keilwerth durch CSSR hatten?
Vielleicht tatsächlich ein neues Thread?

 

Das glaube ich überhaupt nicht: Siehe :
https://www.saxophonforum.de/threads/unbekanntes-altsax.40410/page-2

Zum Kohlert's Söhne VKS-TS100 Tenor: Seltsam ist, dass dieses Saxophon nicht auf der Web-Site von AMATI zu finden ist. Zumindest hab ich es nicht gefunden. Und wenn das das Prunkstück von Amati sein soll, ist das doch recht seltsam. Vermutung: Vielleicht hat jemand die Namensrechte von Kohlert's Söhne gekauft? Und Amati baut diese Saxophone im Auftrag? Also ähnlich, wie beim OW Lineage? Weiß jemand mehr?

 

Hallo @Tobi-Sax ,

dass G.H. und F.X. Hüller zwei verschiedene Firmen sind, ist mir klar. Auch dass ab 1918 eine Grenze zwischen Schöneck und Graslitz verlief. G.H. hat 1921 mit Saxophonbau angefangen, F.X. 1923. Ich weiß nicht, wie ihr verwandtschaftliches und persönliches Verhältnis war und ob es fachlichen Austausch gab. Ich spiele ein feines G.H. Hüller Tenor von ca. 1940. Ein F.X. Hüller habe ich noch nicht in der Hand gehabt.

Ich bin nicht sicher, ob ich Dein Argument richtig verstehe. Meinst Du, dass die Bauart bei Franz Xaver und Gottlob Herrmann und ihren jeweiligen Nachfolgern so stark unterschiedlich war, dass Verwandtschaft und fachliche Kooperation sicher nicht zu den von @Gerrie und @Bereckis angesprochenen Ähnlichkeiten bei den Baris der Rechtsnachfolgefirmen Amati und Weltklang führen konnten?

 

Also, die Recherche beim DPMA (Dt. Patent- u. Markenamt) zur Marke mit Begriff KOHLERT liefert 5 Einträge, wobei 4 für unser Thema Namensrechte relevant sind:
https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/trefferliste#Filterkonfiguration



Auf europäischer Ebene (EUIPO) findet sich ein analoges Ergebnis (https://euipo.europa.eu/eSearch/#basic/1+1+1+1/100+100+100+100/KOHLERT) und genauso für den internationalen Bereich (WIPO, https://branddb.wipo.int/en/similar...rategy":"Simple"}]}&_=1748611003099&fg=_void_)

Der o.g. Eintrag bezieht sich auf die Namensrechte auf KOHLERT von Bernd Moosmann, Waiblingen; bei der seinerzeitigen telefonischen Auskunft hatte er zwar gesagt, daß die Namensrechte seit der Übernahme in 1983 auf Kreul & Moosmann und ab 1986 auf seine Firma übergegangen wären - leider nicht aber, daß die Schutzrechte am 25.02.1993 abgelaufen sind und deshalb in der DB vom DPMA am 11.05.1995 gelöscht wurden (vgl. unter dem o.g. AZ 1052287).

Der 2. Eintrag 002681617 bezieht sich auf das europaweit gültige Markenschutzrecht an KOHLERT für Entertainment Music Marketing Corp (USA). das vom 02.05.2002 bis 02.05.2012 bestand. Parallel dazu wurden von Multivox Corporation of America (USA) (wohl einer Tochter-/Vorgängergesellschaft) im Zeitraum 21.09.1982 bis 25.03.2016 die Markenrechte an KOHLERT für USA gehalten.

Aktuell liegen die Namensrechte an KOHLERT (018625849, 018625850) sowohl für Europa (ab 26.04.2022) als auch für die USA (25.07.2023) jeweils als Word- und als Bildmarke bei der tschechischen Firma WP TRADE s.r.o., Brno, CZ, die selbst wieder zu einer beherrschenden Beteiligungsgesellschaft Moravská Nemovitostní a.s, Brno, CZ, gehört. Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß auch die 'Wortmarke' Bohland&Fucchs seit 2017 zu diesen tschechischen Gesellschaften gehört.



Ob AMATI ebenfalls zu diesem Firmen- und Beteiligungsgeflecht gehört, konnte bisher nicht geklärt werden (ich kann keine tschechisch).
Sicher ist, dass die Homepage zu V.KOHLERT SÖHNE GRASLITZ derzeit die gleichen Adress-, Kontakt- und Registrierdaten (u.a. Ident- und Steuer-Nr.) wie AMATI aufweist und das CopyRight "© 2025 AMATI Kraslice, výrobní družstvo" (© 2025 AMATI Kraslice, Produktionsgenossenschaft) lautet. Weiter fällt auf, daß auf der AMATI-HP seit Mai 2023 keine neuen News mehr publiziert wurden; dies gilt im Prinzip auch für den AMATI-Produktkatalog. Die Firma scheint im Umbruch zu sein, weil möglicherweise nur noch Produktionsgesellschaft innerhalb des Beteiliguns- und Marketingverbands.

 

Das sagt KI/ChatGPT zu der Frage ... Wer ist der Eigentümer der Firma AMATI in Kraslice, CZ?

Der aktuelle Eigentümer der Firma Amati Kraslice in Kraslice, Tschechien, ist der Unternehmer Roman Staněk. Er erwarb das Unternehmen im Jahr 2021 durch die Brünner Firma RIQ Investments für 26,5 Millionen tschechische Kronen (etwa 1 Million Euro) in einer öffentlichen Auktion. Nach dem Erwerb investierte Staněk mehr als 100 Millionen Kronen in die Sanierung und Umstrukturierung des Unternehmens. Unter seiner Leitung wurde Amati Kraslice in eine Produktionsgenossenschaft umgewandelt, um die traditionsreiche Marke zu erhalten und weiterzuentwickeln .
Vor der Insolvenz im Jahr 2019 war Amati-Denak im Besitz der britischen Firma Geneva BrassWind, während der tschechische Unternehmer Jiří Štípek einen kleineren Anteil hielt.
Laut dem tschechischen Unternehmensregister war Staněk ab dem 13. September 2021 als direkter "wirklicher Eigentümer" (skutečný majitel) von Amati Kraslice eingetragen. Unter seiner Führung hat sich die Mitarbeiterzahl von etwa 60 im Jahr 2021 auf über 100 Mitte 2023 erhöht

 

Na ja, zumindest sind für mich überhaupt keine Ähnlichkeiten von G.H. und F.X. erkennbar. Somit schließe ich aus, dass sie kooperiert hatten. Und mit dem "deutschen Hüller Saxophon" wollte sich G.H. wohl klar von F.X. Hüller abgrenzen - vermute ich zumindest stark. Auch gehe ich davon aus, dass Marktbeobachtung (was macht die Konkurrenz) auch damals schon eine Rolle gespielt hat. Man wusste natürlich voneinander.

Ob das der Fall war, weiß ich auch nicht, halte ich aber nicht für wahrscheinlich. Amati hat bereits viel früher als Weltklang Baris gebaut, zunächst auf Basis der alten Julius Keilwerth Saxophone (nicht auf Basis von F.X. Hüller Baris). Die anfänglichen Amati-Baris hatten noch Tief B. Amatis mit Tief A kamen erst gegen Mitte der 60er. Da war Weltklang mit seinen Tief A Saxophonen bereits mindestens 5 Jahre auf dem Markt, wenn nicht sogar noch länger. Vemutung: Amati musste mit Tief A nachziehen, und hatte das Weltklang Bari als Muster vorliegen. Davon ist zumindest auszugehen.

Trotzdem - viele Vermutungen und wenig belegbares Wissen.

 

Ja, ist seltsam. Ich hoffe nicht, dass es wieder Probleme gibt!

 

https://kohlert.cz/en/vks-ts100

Gruß Joachim

 

Genau, das war die 2. Teile in #1 dieses Threads und der Ausgangspunkt für das Thema!

 

Alter!?, wie gehässig kann man formulieren. Ich find das gerade auch etwas anmaßend.
Auch wenn der Sound auch nicht so ganz meins ist, ist das immer noch sehr solide.
Aber so klingt's halt auch, wenn man aus Gründen der Transparenz auf alle Effekte verzichtet.
Und sorry, aus den Plastikblatthate, kann man auch erfahren, dass da in deiner Analyse etwas nicht ganz zusammen passt.
Ich hoffe nicht, dass das hier die gängige Nettikete im Forum ist.

 

Ich gebe zu, das war etwas gehässig formuliert, war halt mein spontaner Eindruck. Ich wollte damit nicht die Netiquette unnötig weiter runterziehen.