Zahnabdrücke in der Unterlippe

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von mrbrightside, 17.April.2008.

  1. mrbrightside

    mrbrightside Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich spiele jetzt seit 8 Jahren Saxophon und hab bei längerem Spielen immer Abrücke von meinen Zählen in der Lippe.
    Mache ich einen Fehler?
    Wie weit sollte meine Lippe über die Zähne hängen?

    Bitte ein paar Tips für meinen Ansatz.

    Viele Grüße
    Timo
     
  2. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    deine Lippe sollte eigentlich gar nicht über die Zähne gezogen werden....aber auch nicht unnatürlich weit nach vorne geschoben werden.....
     
  3. Saxyrudi

    Saxyrudi Schaut öfter mal vorbei

    also wenn du die abdrücke auf der oberlippe hast, machst du bestimmt was falsch :)
    aber auf der unterlippe dürfte das normal sein... also ich habe von den vorderzaehen immer son paar eindrücke drin nach dem spielen.
    je nachdem wie du deine unterlippe positionierst. mein lehrer sagte mir, es gibt auch welche, die spielen mit einer sehr weit vorgestreckten unterlippe, sprich, dass die schon fast nicht mehr unter den zaehnen sind.
     
  4. rbur

    rbur Mod

    Der Druck auf das Blatt muss von der Muskulatur der Lippe kommen, nicht mit den Zähnen die Lippe ans Blatt drücken.
    Ich habe meine Lippe nur so weit über die Zähne, dass ich mit dem roten Teil der Unterlippe das Blatt berühre.
     
  5. mrbrightside

    mrbrightside Ist fast schon zuhause hier

    Genau das bin ich gerade am rumprobieren.

    Mir scheint, als hätte ich kaum Muskulatur in den Lippen aufgebaut und immer nur mit dem Kiefer gearbeitet.
    Da hab ich wohl ein langes Aufbautraining vor mir :roll:
     
  6. Jethro

    Jethro Kann einfach nicht wegbleiben

    Ganz Wichtig: Du musst erst deine Unterlippe in eine Spannungslage bringen, d. h. mach mal ein Lächeln. Du merkst wie deine Unterlippe gespannt wird. Der Hauptsächliche Druck kommt von den oberen Schneidezähnen, der Druck der Unterlippe sollte möglichst entspannt sein. Die "lächelnde" Haltung der Unterlippe muss als Träger genügen! Achte darauf das du entspannt spielst! Nimm einfach leichtere Blätter wenn es am Anfang nicht klappen sollte. Sollte es nach einigen Tagen doch nicht funktionieren, solltest du dir unbedingt einen Lehrer suchen, hat mir z. B. viel Mühe erspart...
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Es gibt "einen korrekten" Ansatz, den nach Liebmann.
    Da ist die Rede von der V-Stellung. Die Lippe sollte so geformt sein, wie beim "V" beim sprechen von "Viktor",
    Spannung sollte hauptsächlich durch die Lippen passieren, als würdest du "öööööööö" sprechen.
    Die unteren Zähne dienen als nur als Stütze.
    Soweit Liebmann.
    Das ist ein Moderner Ansatz, viele andere spielen mit Erfolg Varianten, und dann gibt es noch den Klassischen Ansatz. Auch der funktioniert gut, hat andere Vor- und Nachteile.

    Ich komme von der Klarinette, habe mit klassischem Ansatz gespielt, und mich irgendwann umgestellt. Das war recht anstrengend, hatte auch diverse Nachteile, aber mein Sound hat sich verbessert.

    Dennoch habe ich auch jetzt noch Zahnabdrücke, ich habe eine richtige Einkerbung mit Hornhaut. Hat die nicht jeder. Einerseits vibrierts und die Zähne sind stütze (bei Klassikern sowieso) und dann bei den Toptones ist ein wenig beißen auch i.O.
    Und die Zähne stützen sich bei mir (also beim modernen Ansatz nach Liebmann) ins Fleisch, da ist es gut, wenn das nichts so empfindlich ist.

    Ein "richtig guter" Ansatz ist ne Lebensaufgabe.
    Wer mehr wissen will, sollte sich den Liebmann "Mein persönlicher Saxophonsound" kaufen. Für jeden besseren Saxophonisten eigentlich eine Pflichtlektüre:
    https://ssl.kundenserver.de/www.saxtoys.de/sess/utn;jsessionid=1548075d4d41a54/bs_shopdata/0090_Literatur=26slash=3BDVD=26slash=3BCD/0410_Literatur/product_details.shopscript?article=0050_Der%2BPers%3DF6nliche%2BSaxophonsound%2Bvon%2B%2BD%3D252E%2BLiebman%2B%3D28S-1813%3D29
     
  8. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Mr. Brightside, die ganzen Beiträge hier haben Dich bestimmt verwirrt. Jeder sagt was anderes, und das alles entspricht verschiedenen Ansätzen. Am besten mal ne Stunde bei einem guten Saxophonisten nehmen.

    Also meine Unterlippe geht ein bisschen über die Zähne. Und ich denke, das ist vollkommen richtig. Ich hatte früher auch mal das Problem, dass meine Zähne sich ins Fleisch schnitten. Da meine unteren Zähne ein bisschen ineinander verschoben waren, gab's noch zusätzlich ein paar scharfe Kanten. Irgendwannn war das Problem weg. Ich denke, dass ging weg, nachdem ich ein paar Stunden bei einem wirklich guten Jazz-Saxophonisten genommen hatte.

    Hier ist mein Tipp. Du musst Deinen Ansatz umstellen. Das ist nicht einfach. Ich würde folgende Schritte nehmen, und das für ein paar Tage, was auch Wochen dauern kann, bis Du Dich halbwegs wohl fühlst:
    1. Entspann Deinen Ansatz komplett. Tute einfach mal so ins Saxophon. Es wird nicht schön klingen, aber so können wir von ganz vorne anfangen. Nichts angespannt haben. Kehlkopf fallen lassen (wie beim amerikanisch "A" z.B. in more, ball, etc.). Mach das mal einige Minuten.
    2. Probier die Muskeln so wie beim ööö anzuspannen, so wie es Leon beschrieben hat. Gleichzeitig muss der Kehlkopf so weit unten sein wie möglich und auch der Unterkiefer muss relativ weit nach unten gezogen bleiben. Die Unterlippe darf sich wirklich nur durch die Seiten anspann und das Blatt so umschließen. Auf keinen Fall von unten drücken. Es wird sich erst mal ein bisschen komisch anfühlen. Aber irgendwann wirst Du sehen, dass es besser geht.
    3. Als zusätzliche Übung achte jetzt mal auf die Klangfarbe. Lass Dich in den Klang des Tones fallen. Schließ die Augen, Konzentrier Dich ausschließlich auf den Klang. Er muss sich gut anhören, frei schwingen, voll klingen, warm, Du kannst Dir noch andere Umschreibungen ausdenken. Experimentier ein bisschen herum. Du wirst sehen, wenn Dein Ansatz zu fest wird, dann wird der Klang schlechter. Wenn Du fest wirst, fang die Übung noch einmal von vorne an. Der Ansatz muss immer locker sein. Ein erfahrener Saxophonlehrer wäre hier ganz gut, um Dich auf den richtigen Weg zu bringen. Das ist Erfahrungssache.

    Viele Grüße,
    Benjamin
     
  9. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Was auch hilft, ist, vorher zu singen, am besten eine Oktave tief - hoch - tief auf "a" (beim Alto ruhig mal das b). Das ist sooo tief, da ist der Kehlkopf und alles was dazu gehört perfekt eingestellt.
    Der Ansatz ist dann schön locker. Leider kommt man auch schnell wieder davon weg.
    Also: Oft machen, damit es verinnerlicht wird.

    Gruß
    Saxolina
     
  10. S4ndm4n

    S4ndm4n Ist fast schon zuhause hier

    Jaja...die gute alte Ansatzfrage.... :)

    An sich gibts da wie du siehst sehr viele Meinungen und Tipps.

    Ich hatte das gleiche Problem mit den Zähnen - das ging soweit, dass ich mir dieses Zahnwachs über die unteren Schneidezähne tun musste, weils nach nem durchprobten Wochenende sehr weh tat. Der Trick ist, wie schon erwähnt zum einen der hohe Druck des Unterkiefers. Der Unterkiefer sollte zwar (so meine Meinung) ein wenig Druck ausüben, aber grundsätzlich nur die Lippe am Blatt halten. (Wenn dus richtig machst gibts keine Abdrücke, auch beim spielen mit nach innen gezogener Lippe). Die Spannung kommt von der Lippenmuskulatur.

    Weiterhin gibts dieses große Thema Lippe raus - Lippe rein?

    Ich muss sagen, dass sich der Sound (für mich) bei weitem verbessert hat, wenn ich die Lippe nur ganz leicht/ gar nicht über die Zähne ziehe. Der rote Bereich der Lippe sollte der sein, der das Blatt berührt. Anfangs ists ne Umstellung, aber du wirst wenn dus bewusst machst recht schnell Fortschritte bemerken.

    Ich spiel nun gerade mal 4 Wochen damit und die Umstellung hat sich echt gelohnt.

    Gruß
    Bernd
     
  11. Gast

    Gast Guest

    Bei scharfen Zähnen (habe ich leider auch, und deshalb auch Probleme nicht nur mit abdrücken, als ich meinen Ansatz geändert habe, hat das schon weh getan, da neue Stellen belastet werden) gibt es einige Möglichkeiten.
    David Liebmann hat sich die unteren Schneidezähne leicht abrunden lassen, und nen Freund hat sich so eine Plastikaufsatz machen lassen.
     
  12. saxklassik91

    saxklassik91 Ist fast schon zuhause hier

    Ich beiße nicht, spiel aber sehr viel und da isses völlig normal dass die lippe dann mal bei mir weh tut. Aber ich lass die zähne nich abschleifen, sondern nach 3 oder 4 stunden kommt dann halt das zigarettenpapier in den mund.
     
  13. mrbrightside

    mrbrightside Ist fast schon zuhause hier

    Danke für die Tips und Erfahrungsberichte.
    Ich werde mich mal nach einem guten Saxophonlehrer umsehen und auch selbst so lange ein bisschen experimentieren.
     
  14. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    zigarettenpapier hilft?...einfach falten und mehrlagig über die schneidezähne?....

    mal probieren...
    nach längerem spielen kanns nämlich auch bei mir durchaus vorkommen, dass die lippe leicht schmerzt...
    ich hab leider noch keine "hornhaut" wie leon...^^

    lg phi
     
  15. Sax_Jani

    Sax_Jani Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    also ich habe das "Problem" auch. Ich denke auch das es normal ist, am schlimmsten ist es beim Workshop, wenn man das ganze WE spielt. Noch schlimmer ist es mit einer festen Zahnspange an den unteren Zähnen (das war nicht gerade die schönste Zeit). Ich habe einen Tipp für dich:

    Wie von meinem Vorgänger schon geschrieben, leg dir einfach ein bisschen Zigarettenpapier (die dünnen Papierblätter zum Zigaretten drehen) über die unteren Zähne. Ja, es hört sich absurd an, aber es hilft. Gerade wenn du mal wieder länger spielen möchtest. Den Tipp habe ich mal von meinem Musikschullehrer bekommen. Kannst du ja mal ausprobieren, wenn du möchtest.

    Liebe Grüße, die Jani.
     
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