Zunge brennt, Lippen schmerzen!!

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von prinzdavid, 2.September.2012.

  1. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo David,

    jetzt muss ich nochmal genauer fragen.
    Wo genau liegt das Blatt auf der Unterlippe auf?
    Ist Dein Lehrer eigentlich klassischer Klarinettist?

    Grüßle
     
  2. prinzdavid

    prinzdavid Ist fast schon zuhause hier

    Hi Mugger,

    ja genau, er ist ein klassicher Klarinettist!!

    Wenn ich die Unterlippe sozusagen nach innen "umstülpe",da liegt das Blatt auf, wenn ich jetzt ohne Sax dort hingreife, würde ich sagen es betrifft die Oberkante der Lippe und ein bisschen noch nach unten (Aussenseite der Lippe)

    lg david
     
  3. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo David,

    jetzt muss ich nochmal genauer fragen.
    Wo genau liegt das Blatt auf der Unterlippe auf?
    Ist Dein Lehrer eigentlich klassischer Klarinettist?

    Grüßle
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Autsch,
    ich kann meine Beiträge nicht mehr editieren, sind dann einfach weg.
    Daher ist meine Frage unter Deine Antwort gerutscht :)

    Grüßle
     
  5. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Nein, Du sollst das Blatt nicht "schleifen", aber Du kannst versuchen, die Blatt Oberseite (die auf der Lippe aufliegt) zu "polieren". Es geht darum das schön glatt zu bekommen und die feinen Faserchen, die vielleicht Deine Lippe reizen weg zu bekommen OHNE dass dabei an der Form des Blattes etwas geändert wird. Wenn Du zu fest und/oder zu grob "polierst", trägst Du zu viel Material ab und das Blatt wird im besten Fall leichter, im schlimmsten Fall unbrauchbar. Der Tip anstelle von Schleifpapier "normales Kopierpapier" zu nehmen ist gut. Das Papier enthält "Füllstoffe", die wie gaaaaanz feines Schleifpulver wirken. Man kann damit kein Material abtragen (das ist gut), aber man kann die Oberfläche glatt bekommen.

    Die Empfehlung wieder Dein 2er Blatt zu probieren zielt darauf ab festzustellen, ob es "das Blatt" = "das verwendete Einzelexemplar" ist, das die Probleme verursacht, nicht darum, dass das jetzige "zu stark" ist. Nach Deiner Beschreibung, war das "mit dem alten Blatt" nicht problematisch - unabhängig von seiner Stärke. Es geht nicht um "Stärke 2 " sondern um "altes Blatt, bei dem das Problem nicht aufgetreten ist".

    Als gelernter Techniker bin ich gewohnt bei schwer fassbaren Problemen nach der einfachen Methode vorzugehen: Was wurde zuletzt verändert? Geht der Fehler weg, wenn ich die Änderung zurück nehme?

    Wenn mehrere Dinge geändert wurden, wird immer nur EINES zurück geändert, bis sicher ist, dass es das nicht war. Dann wird ein weiteres verändertes Teil zurück geändert, ... so lange bis der Fehler verschwunden ist. Danach werden die Teile, die beim Zurück-Ändern das Problem NICHT zum Verschwinden gebracht haben wieder "nach vorne" geändert. Wieder eins nach dem anderen, um zu sehen, ob das Problem wieder auftritt, oder ob die in Teil 1 gefundene Ursache die einzige war.

    Sicherheitshalber wird dann noch einmal das problmatische Setup (alle Änderungen) geprüft, nur um sicherzugehen, dass das Problem WIEDER auftritt und das nicht überhaupt andere Ursachen hatte.

    Das nennt sich "Eliminationsmethode". Sie führt in kurzer Zeit zuverlässig zu einer Lösung.

    So wie ich es geschrieben habe. Ich stecke die genannten Kunststoff Blätter in ein Kuvert und schicke sie Dir. Du probierst aus ob sie für Dich von der Stärke verwendbar sind, einen vernünftigen Sound produzieren, Dein Lehrer damit leben kann und vor allem, ob das Problem mit der schmerzenden Lippe damit weg geht. Du behältst sie so lange bis entweder klar ist, dass "ein Kunststoffblatt" für Dich das Problem behebt, oder dass Deine Lippe damit genau das gleiche Problem zeigt - dann liegt es nämlich an etwas ganz anderem. Danach packst Du die Blätter wieder ein ein Kuvert und schick sie mir zurück. Ich spiele die nämlich recht gerne und bei ~25€ pro Stück hätte ich die auch gerne wieder zurück ;-) Du riskierst also nur 1x Portokosten für einen leichten (gepolsterten) Brief.

    Du kannst Dir damit aber Zeit lassen. Wenn ich die ein- oder zwei Monate nicht habe, kann ich damit leben. Wenn Kunststoffblätter grundsätzlich Dein Problem zufriedenstellend lösen würden, Dir die Stärke MEINER Blätter aber nicht liegt, hast Du wenigstens einen Anhaltspunkt, ob Du "ein wenig weicher" oder "viel weicher" benötigen würdest. Für den Fall, dass Du umsteigen möchtest.

    Mir würde auch noch die Info helfen, welches Blatt bei Dir schmerzfrei funktioniert hat und welches aktuell die Probleme macht (Hersteller + Variante von beiden). Das hätte ich schon einmal gefragt. Uns ist auch noch nicht klar, ob Du von der möglicherweise "problematischen" Sorte auch ein anderes Einzelexemplar probiert hast und ob da die Probleme auch auftreten.

    Ich habe auch den Eindruck, dass Du beim Lesen der Beiträge manchmal zu schnell nur flüchtig drüber schaust und nicht alles liest. Beim Antworten bist Du dann auch recht schnell, aber manchmal kommt deswegen eben nur die halbe Antwort und die nicht immer richtig. Das macht eine gezielte Hilfe auch nicht leichter.

    Wir müssen keinen Geschwindigkeitsrekord brechen. Langsam lesen, vollständig lesen, Antwort überlegen, Antwort schreiben, Antwort durchlesen, Frage(n) noch einmal durchlesen, Antwort noch einmal durchlesen. Wenn alles zusammen passt: senden.

    Aber immer ein Problem nach dem Anderen.
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Man trägt damit sehr wohl Material ab aber halt weniger, wenn man da sehr empfindlich ist wird es dadurch zu leicht.
    Doch es geht um Stärke 2. Denn dadurch lässt sich rausbekommen ob es mit zu viel Druck beim Ansatz in Verbindung mit einem stärkeren Blatt vielleicht zusammenhängt.

     
  7. prinzdavid

    prinzdavid Ist fast schon zuhause hier

    An bebob99

    Zuerst einmal herzlichen Dank , für deine große Hilfe!!

    Dann möchte ich Dir sagen, jaaa es stimmt total, bin oft einfach zu schnell mit dem lesen, doch das hat nichts mit Geschwindigkeitsrekord oder sonst was zu tun, das ist eben ein Teil meiner Angsterkrankung und das wirkt sich dann eben so aus, dass ich es kaum schaffe mich länger auf etwas zu konzentrieren, möchte immer als gleichzeitig machen!
    Ich weiß, das ist nicht gut, habe schon seit Jahren Therapie auch aus diesem Grund, ist ein Teil meiner Kindheit, immer zu meinen,auf der Flucht sein zu müssen…

    Ich hoffe ,ich verstehe dich richtig, zwecks den Blättern!
    Ich habe immer schon die Vandoren verwendet, zuerst Stärke 2 und eben seit ein paar Monaten die 2,5.
    Aber habe eben immer von diesen 2 Sorten, verschiedene probiert, neu, gebraucht, um eben auszuschließen, dass es genau diese EINE Blatt ist, was mir Probleme macht!

    Das mit den Blättern ist total nett!!
    Gerne würde ich sie mal ausprobieren!
    Bist Du der Meinung, dass es sein könnte, dass eines der Blätter, so einen ähnlichen Klang erzeugen kann, wie ein Holblatt??
    Wie gesagt, ich habe eben nur das eine Fibered Carbon und ich finde den Klang nicht gerade schön, zwar total klar, aber auch sehr „künstlich“.

    Also, bis später, danke!!

    Glg david
    ----------------------------------------------------
    an saxhornet:

    danke,

    Wie genau kann ich das verstehen? Wie ist da der Zusammenhang, Blattstärke mit Ansatz? Ich kann mir das so nicht vorstellen!

    danke!!


     
  8. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Also vor meinen Nachrichten brauchst DU keine Angst zu haben. Außerhalb des Saxofonforums kommt es aber schon mal vor, dass jemandem zu Recht der Angstschweiß auf der Stirn steht, wenn der im Postfach eine Nachricht von mir sieht :-x

    Ich nehme mal an das handelt sich um die "Vandoren Classic" in der blauen Packung. Vandoren hat nämlich 5 verschiedene Sorten im Programm. Die sind bei gleicher Stärkenangabe alle unterschiedlich hart und unetrschiedlich geschnitten. Deshalb fragen wir so detailleirt nach, weil das eben einen Unterschied macht. Die "blauen Classic" sind aber die gängigsten, besonders wenn Dein Lehrer Klarinettist ist.

    Ja das Carbon ist schon äh - ein wenig - speziell. Die beiden Légère sind mit dem Anspruch erzeugt worden, dem Klang eines klassischen Holzblattes so nah wie möglich zu kommen, wobei das "Blaue Vandoren Classic" hier quasi Referenzcharakter hat. Die beiden könnten Dir gefallen, wenn sie nicht zu stark sind. Das "Signature" klingt etwas lebhafter, das "Classic" wie der Name sagt sehr brav. Beide sollten in etwa die Stärke eines 2,5er Vandoren Classic haben.

    Doch kannst Du. Das 2.5 ist auf dem vorhandenen Mundstück "schwerer zu spielen" als ein 2er, macht dann aber generell einen runderen, "kontrollierteren" Klang. Den Unterschied solltest Du beim Spielen sofort spüren. Es geht schwerer, die Lippe hat mehr Arbeit. Vielleicht "beißt" du dann unbewusst mehr und beleidigst so die Lippe.

    Dein Ansatz muss sich erst auf die neue Blattstärke und die damit geforderte vermehrte Kontrolle einstellen. Das ist besonders anfangs durchaus anstrengend.

    Über die "Notwendigkeit" härtere Blätter oder offenere Mundstücke (verursacht einen vergleichbaren Mehraufwand beim Spielen) zu verwenden oder eben nicht wird an anderen Stellen im Forum immer wieder kontrovers diskutiert. Das ist im Grunde eine persönliche Sache. Die "Klassiker" Fraktion ist meist auf Mundstücken mit kleinen Öffnungen und mit härteren Blättern unterwegs, die Jazzer machen das häufig genau umgekehrt.
     
  9. prinzdavid

    prinzdavid Ist fast schon zuhause hier

    Hi bebob99

    Danke!!

    Lach, endlich kenne ich einem Gerichtsvollzieher persönlich!!--:)

    Ja es sind die Vandoren Classic, die habe ich schon immer gehabt, hat mit einer vor 2 Jahren empfohlen.
    Was für Blätter mein Saxlehrer hat, weiß ich gar nicht, werde ihn morgen fragen, wenn er kommt.
    Da bin ich volle gespannt, wie die 2 Blätter klingen, wäre ja echt toll, wenn eines so ungefähr meinen Holzblättern entspricht!
    Oh, jetzt verstehe ich den Zusammenhang!
    Ja der Ton hat sich sofort verändert, einfach als Laie gesagt tiefer und ein wenig voller, klar habe ich gespürt, dass es schwerer zum spielen geht, ist aber an und für sich kein Problem (außer den Lippen..)
    Kernnst du Spieler die sehr gut saxln können, und auch solche Plastikblätter oft verwenden?

    Noch was bitte und sicher hier schon tausendmal besprochen, aber weißt eh...
    Gibt es eine „Faustregel“ zwecks Winkel vom Mundstück zum Mund? Wie kann man das am besten festlegen?

    Dankeschön!!

    Glg david






    ,
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,

    was mich betrifft, ich habe nach dem Lehrer nicht wegen der Blattmarke gefragt, sondern weil manche klassische Klarinettisten, die "auch" Sax unterrichten :) eigenen Vorstellungen von Ansatztechnik haben.

    Deswegen (und jetzt mit aller Vorsicht gesagt) wäre der Tip von saxhornet, mal eine Stunde bei einem anderen Lehrer zu nehmen (gibt eh genug gute im Heiligen Land) vielleicht gar nicht so schlecht.

    Grüßle
     
  11. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Nein, ich bin nur ein einfacher "EDV Fuzzi" aber ab und zu muss man da auch wo auf den Tisch hauen und mit Worten kann ich gut. :-x

    Spontan fällt mir mein "1. Alt-Sax" im Orchester ein. 30 Jahre Spielerfahrung, spielt ausschließlich die Légère. Jeder Hersteller von Blättern führt eine Liste von "begeisterten Profis".

    Ich wechsle ab und zu mal. Derzeit bin ich wieder auf der "hauptsächlich Holz" Schiene, vor ein paar Monaten habe ich eine Zeit lang fast nur die Kunststoffblätter gespielt.

    Zu lernen begonnen habe ich auf Geheiß meines Lehrers mit einem Légère 2,5. Nach zwei Jahren wollte mein Lehrer mich dann wieder davon "entwöhnen". Das Vandoren Mundstück, das ich auf dem Selmer spiele wurde mir von meinem lieben Vereinskollegen und Instrumentenwart nur ausgehändigt, als ich ihm mein großes Indianer Ehrenwort gegeben habe es ausschließlich mit hochwertigen (Vandoren Classic) Holzblättern zu spielen. Da kann man nicht aus :roll:
    Die Plasteblätter mag ich immer noch, die spielen ganz ohne irgendwelche Zicken. Wenn Du irgend einen Saxophonisten oder Klarinettisten hörst, kannst Du unmöglich sagen, ob er ein Kunststoff oder Holz Blatt spielt - außer er spielt das Fiberreed Carbon, das haben wir schon festgestellt, das ist anders. :-o

    Von "richtiger Winkel" hat mir niemand was gesagt. Haltung aufrecht, Blick gerade. Nicht zum Instrument hinunter beugen beim Spielen, sondern das Sax ZUM Mund führen. Das sorgt dafür, dass die Luft gut durch den Hals fließt, und man gute Kontrolle über den Luftstrom hat, nichts "abzwickt".

    Den Gurt so einstellen, dass das Mundstück von alleine ungefähr in den Mund trifft, wenn man das Sax nur mit dem einen Daumen unter dem Haken und dem anderen auf der Daumenablage nach vorne schiebt. Wenn man das Sax heben muss, damit es bei gerader Haltung zum Mund findet, ist das vermutlich zu tief und man neigt dazu den Kopf runter zu drücken - weil das Sax auf die Dauer beim Heben schwer ist. Zu hoch kann man praktisch nie, weil das beim Spielen sofort unangenehm ist. Also "eher hoch" als tief. Der Winkel ergibt sich dann irgendwie.

    Man kann bei dem Winkel auch nicht wirklich viel falsch machen. Bläst Du von zu weit "oben" oder "unten" gehen die Tönen nicht gut. Spiel so, dass es Dir angenehm ist, dann ist es richtig. Ohne Maßband und Winkelmesser.
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich bin da immer etwas skeptisch wenn ein Saxlehrer ein klassischer Klarinettist ist. Zumindest seitdem ich schon einige Schüler hatte die von ihren Lehrern (klass.Klar.) zu mir gewechselt haben weil es Probleme mit Ansatz etc. gab. Ich würde auf alle Fälle mal eine Probestunde bei Jemand anderem nehmen vielleicht fällt dem etwas auf. Das ist als Ferndiagnose nämlich fast immer unmöglich.

    wegen dem korrekten Winkel:
    Der Kopf sollte vom Winkel so sein wie Du auf der Strasse laufen würdest, also nicht auf deine Zehenspitzen gerichtet aber auch nicht im 90 Grad Winkel (da würdest Du über jeden Stein stolpern). In etwa so als wenn Du in ein paar Metern vor Dir auf den Boden schaust. Es gilt zu vermeiden einen Knick im Hals zu haben weil der Winkel zu gross ist und zu vermeiden, daß das Kinn auf der Brust landet, der Hals sollte möglichst eine entspannte Gerade bilden. Jetzt ziehst Du das Instrument mit dem Gurt so hoch, daß Dir das Mundstück genau in den Mund fällt (Vorsicht bei der Ausführung bitte)ohne daß Du dabei noch den Hals nach vorne strecken musst (die berühmte Schildkröte). Das nach vorne Recken des Halses und der Knick im Hals macht Dich auf Dauer zum besten Freund deines Orthopäden.
    Ganz wichtig ist: Ein Klarinettenansatz hat mit dem Saxophonansatz nur wenig gemein und sollte auch nicht von einem auf das andere Instrument übertragen werden.
     
  13. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    "Ganz wichtig ist: Ein Klarinettenansatz hat mit dem Saxophonansatz nur wenig gemein und sollte auch nicht von einem auf das andere Instrument übertragen werden."


    Darf ich als klassischer Klarinettist, der auch Saxophon spielt fragen, wo du die Unterschiede siehst? Wäre mal interessant zu wissen bisher komme ich ganz gut klar! Ich hatte auch nie Unterricht und hab mir das Saxspielen selber beigebracht.
     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    Hoi,
    ich erlaube mir mal für saxhornet zu antworten.
    Wir könnten ein Buch drüber schreiben, was wir unter "Ansatz" verstehen.
    Wenn ich Dir sage, dass ich das Gefühl habe, dass ich Sax und Klari genau gleich spiele, stimmt das für mich.
    Ich, so wie Du wahrscheinlich auch, habe die unterschiedliche Klangvorstellung im Ohr, weil ich Stunden um Stunden gehört, probiert hab.
    Daher passieren meine Anpassungen unbewusst und automatisiert, und es funktioniert auch ganz gut, weil die Grundprinzipien natürlich gleich sind.

    Wenn ich mich ganz weit aus dem Fenster lehne sage ich, dass es Ansatztechnik gibt, die funktioniert, und welche, die weniger funktioniert.
    Und das lässt sich IMHO auch nicht mit Jazz oder Klassik eingrenzen.


    Grüßle
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Hoi,
    ich erlaube mir mal für saxhornet zu antworten.
    Wir könnten ein Buch drüber schreiben, was wir unter "Ansatz" verstehen.
    Wenn ich Dir sage, dass ich das Gefühl habe, dass ich Sax und Klari genau gleich spiele, stimmt das für mich.
    Ich, so wie Du wahrscheinlich auch, habe die unterschiedliche Klangvorstellung im Ohr, weil ich Stunden um Stunden gehört, probiert hab.
    Daher passieren meine Anpassungen unbewusst und automatisiert, und es funktioniert auch ganz gut, weil die Grundprinzipien natürlich gleich sind.

    Wenn ich mich ganz weit aus dem Fenster lehne sage ich, dass es Ansatztechnik gibt, die funktioniert, und welche, die weniger funktioniert.
    Und das lässt sich IMHO auch nicht mit Jazz oder Klassik eingrenzen.


    Grüßle
     
  16. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich bin zwar kein Experte, kann aber folgendes sagen:

    Ich kam ursprünglich auch von der klassischen Klarinette und habe mir das Sax selbst beigebracht. Das Trügerische ist ja, dass man als Klarinettist auf Anhieb auf dem Saxophon spielen kann, dadurch unterschätzen es viele. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, dass Ansatz und Luftführung beim Saxophon anders sind als so, wie ich damals Klarinette gespielt habe.

    - Das beginnt eben mit dem Ansatzwinkel. Die meisten Klarinettisten spielen sehr "steil", und das wäre besonders beim geraden Sopransax schlecht. Bei Tenor oder Alt ist die Versuchung weniger gross.

    - Viele Klarinettisten "nuckeln" am Mundstück, nehmen es also extrem wenig in den Mund.

    - Beeinflusst von engen Mundstückbahnen und harten Blättern, spielen die meisten Klarinettisten mit sehr viel Lippenspannung. Führt beim Tenor zu Problemen bei den tiefen Tönen, und allgemein zu dünnem, gepressten Ton am Sax.

    - Tja, die Luftführung ist immer sehr schwer zu beschreiben. Eine Erklärung, die mir gut gefällt: das Saxophon wird mit "warmer Luft" gespielt, die Klarinette mit "kalter Luft".

    Darüber könnte man jetzt viel diskutieren. Bei mir war es jedenfalls so, dass ich allmählich auch meinen Klarinettenansatz in Richtung Saxophon bewegt habe. Für einen klassischen deutschen Hardliner habe ich die Klarinette zu flach, zu weit im Mund, ich habe ein relativ offenes Mundstück und mache sogar manchmal so böse Sachen wie Vibrato ...
     
  17. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    @ Florentin

    für klassische Hardliner zählt der Klang. Wie du das Instrument hälst ist beim "erwünschten" Resultat im Endeffekt egal, und wie weit du das Mundstück in den Mund nimmst, oder was für Blätter man spielt ist auch Wurscht. Der Klang machts. Deswegen ich bin immer noch der Meinung man braucht keine Unterscheidung von Sax oder Klari-Ansatz. Und Klarinettisten die den Ton auf dem Sax abdrücken, machen das auch auf der Klarinette.

    Was die Luftführung angeht.
    1. Unterscheide ich bei der Klarinette schon zwischen warmer und kalter Luft, kommt drauf an in welchem Register ich mich bewege. Das mache ich beim Sax auch. Pauschal sagen, so das eine so das andere, kann ich nicht. Wenn ich allerdings das Falsche mache, kann es Probleme geben. Das ist aber immer noch kein Grund von verschiedenen Ansätzen zu reden. Oder?
     
  18. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Dazu möchte ich in Erinnerung rufen, dass David immens grosse Schwierigkeiten hatte, überhaupt einen Lehrer zu finden. Ich glaube, ich hatte damals sogar mal geschrieben "zur Not tuts auch ein Klarinettist" ...

    Wenn man die Auswahl hat, finde ich es auch besser, Saxophon von einem "richtigen" Saxophonisten zu lernen. Und Klarinette von einem "richtigen" Klarinettisten ...
     
  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ Florentin

    Völlig korrekter Hinweis.

    Was mich allerdings stutzig macht, dass David hier immer mal wieder mit Fragen kommt, die ihm eigentlich sein Lehrer problemlos müßte beantworten können. (z. B. richtiger Winkel, Lippen brennen)

    LG

    Dreas
     
  20. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Den er aber auch nur alle zwei Wochen einmal sieht. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er dann lieber eine Stunde "Musik Übung" macht.

    Und er fragt viel Dinge immer wieder. Was solls.

    Ich habe trotzdem kein Problem damit, ihm zwischen seinen Übungszeiten mit ein paar Ratschlägen zu helfen. Vielleicht hat er ja bis zum nächsten Mal dann schon ein paar ganz konkrete Fragen an den Lehrer und kann die bezahlte Zeit so effizient nutzen.

    Das schöne an so einem Forum ist ja, dass sich jeder freiwillig selbst so weit engagiert wie er oder sie glaubt jetzt gerade tun zu wollen. Das kann mal mehr sein, mal weniger. Durch die große Anzahl der Mitglieder kann man aber meist darauf vertrauen, dass irgend wer immer gerade Lust hat zum 101. mal beispielsweise die "Was soll ich für ein Saxophon kaufen" Frage zu beantworten.

    Bei der Kombination "Zappelig, mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne und der ständigen Angst irgend etwas falsch zu machen" wäre ein 24x7 personal Coach natürlich Ideal, aber wir kriegen das schon hin. Dauert eben ein wenig.

    Und zumindest HAT er einen Lehrer.
     
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