Lustige Anektoden aus dem Saxophonleben

Verrätst Du uns, was Du unter dem Schottenrock getragen hast?

 

...wahrscheinlich sagt er jetzt nichts

 

Ein Freund von mir ging mal zu Karneval als Schotte...
Macht der niieee wieder.
Er war den ganzen Abend damit beschäftigt Typen zu vertreiben die sich
von hinten heranschlichen um zu gucken was er "da drunter" an hat....
Suchte immer ein Plätzchen mit dem Rücken zur Wand...

SlowJoe

 

Es gibt nichts was ich in den Jahren als Schottenprofi mehr gehasst habe als diese dämliche Frage.

Der weniger lustige Hintergrund dieses Klischees: im 1. Weltkrieg lagen nach den mörderischen Schlachten in Flandern auch 1000e Schotten in ihren Kilts tot im Matsch. Da sah man dann die blanken Ärsche. Zu der Zeit trug in Europa niemand außer feineren Herrschaften Unterwäsche. Gab es nicht. "Höllenweiber" nannte man die Schotten.

 

Let it be

 

Wir haben uns schon wieder ein Stück weit vom „Saxophonleben“ aus dem Threadtitel entfernt….
Diese Geschichte aus dem Sänger- und Gitarristenleben hatte ich schon einmal gepostet:
https://www.saxophonforum.de/thread...profis-machen-fehler.45244/page-2#post-527576

 

ging mir mal ähnlich. Nur dass es bei mir voeiegend „Damen“ waren.
Eine davon war derart besoffen, dass sie mir beim Griff an den Rock mit ihren langen Krallen rote Striemen in den Oberschenkeln kratzte.
Never again Karneval als Schotte

 

Frage:
„What‘s worn beneath your Kilt?“
Amtwort:
„Nothing.
Everything is in perfekt working condition!“

 

Bei Frauen bin ich oft in die Offensive gegangen mit der Antwort, wir könnten ja beide nach meinem Auftritt ins Hinterzimmer gehen und gegenseitig schauen, was wir so drunter haben. Manch eine merkte dann hoffentlich, was für eine sexistische Unverschämtheit sie sich da leisten.

 

In meinem ersten Saxleben wollte der Lebensstil (und das Studium…) finanziert sein.
Also habe ich in diversen gastronomischen Einrichtungen gearbeitet. Vorzugsweise spät und gerne hinter einer Bar.

Ich kam mal wieder vom Jammen, war spät dran und wollte das Horn nicht im Auto lassen.
Also habe ich den Koffer in eine Ecke hinter meiner Bar gestellt und angefangen, Alkoholika zusammenzurühren.

Die - aus meiner damaligen Sicht - schon etwas gereifte Frau mit der ersten Bestellung war schon nicht mehr ganz nüchtern und im Lauf des Abends wurde das nicht besser. Ich hatte ohnehin immer mal wieder Damen mit Gesprächsbedarf…
Jedenfalls war die Gute nach drei Cocktails ziemlich strack und wollte unbedingt wissen, was in dem Koffer da ist.

Als ich endlich nachgab und ihr den Inhalt zeigte (ein blitzeblankes Yamaha 62 Alto), wollte sie mir ohne Umschweife an die Wäsche.
Die Bar war noch halb voll - war ihr völlig egal. Ich hatte meine liebe Not, dieses Unheil abzuwenden.

 

Chance verpasst…..

Hättest ja vielleicht was lernen können…..



CzG

Dreas

 

Hattest? Wie hast du die denn wieder losbekommen?

 

Jaja, so ein unheilvolles, seelenloses Yamaha bekommt man schwerlich wieder los, wenn es sich einmal eingenistet hat

 

Durch den Verlust von mehr als einem Drittel meines früheren Schwergewichts.

Eines Morgens nach der großen Abnahme bin ich aufgewacht, habe bemerkt, dass ich am Vorabend meine CPap-Maske anzulegen vergessen hatte, fühlte mich trotzdem frisch und erholt, hatte laut meinem Schlaftracker tief und fest durchgeschlafen.
Dann habe ich das Experiment bewusst wiederholt, es klappt seither prima.

Aber vor der Maske war es unerträglich geworden, ich wachte ständig mit Atemnot auf, die reine Folter!
Im Schlaflabor waren sie begeistert: Ich habe bei den Atemaussetzern einen Krankenhaus-Rekord aufgestellt.
Die Maske war eine enorme Verbesserung.

 

Das Yamaha konnte nichts dafür, dass die Frau hackevoll und mindestens doppelt so alt war. Und attraktiv fand ich sie auch nicht…

Ein paar wenige Jahre später - das Studium war irgendwie abgeschlossen und ich ging einer „anständigen“ Beschäftigung nach - war ich eine Weile in München eingesetzt. Das - geographisch - Naheliegendste war ein Bistro unweit des Viktualienmarktes. Das Essen war gut und das Personal, insbesondere der Betreiber, waren nett. Über meine Gastro-Vergangenheit hatten wir einen Draht und kamen irgendwann auch auf mein Saxophonhobby.
Der Betreiber, Tommi, bekniete mich bis ich endlich mein Horn mitbrachte. Inzwischen ein Tenor, auch Yamaha.

Und was soll ich sagen, kaum war der Koffer auf, wollte der mir auch an die Wäsche.

Ich ahnungsloses Schaf aus der Provinz war in einen angesagten Schwulentreff geraten und fand die Leute einfach nur etwas exaltiert - „Großstädter“ halt.
(Was wäre mir wohl bei einem Selmer passiert?)

Die Geschichte ging so halb gut aus.
Nach einem Nichtangriffspakt („Bist zwar Hetti aber netti…“) bekam ich eine Sightseeingtour durch die Szene. Alter Schwede!
Als der gute Tommi etwas angesoffen war (weil er mir dauernd Drinks kaufte, die ich nicht wollte und die nicht verkommen sollten…), wurde er natürlich noch mal anhänglich… vergebens.

 

Ganz frisch erlebt. Lustig? Naja. Anekdote? Im Sinne einer Geschichte, die ich wahrscheinlich noch ein paar Mal erzählen werde, ja auf jeden Fall. Und, Sorry, Saxophonist kommt in der Geschichte auch keiner vor. Ausser mir! Gilt das schon? Aber wenigstens ist es mal etwas anders als im Trichter vergessenes Equipment

Also, here it comes:
Gestern upstairs@Ronnie Scott's. Jam Session, geleitet von einem Trompeter, dessen Namen ich hier mal gnädig verschweigen werde. Sorry @Juju, falls Du ihn anders kennst. Der Typ steht vorne, in seinem Samtanzug mit Fliege und fordert immer nach seinem Solo mehr Applaus ein. (Nebenbei bemerkt, die Schlagzeugerin war fantastisch - hat aber leider nicht so viele Solos bekommen.) Der Trompeter hingegen... Ich kann sein Können als Trompeter nicht beurteilen... Aber die Art, wie er sich gegeben hat, war schon sehr plump.
(und, nochmal: das war, wie ich ihn gestern erlebt habe... Vielleicht ist er ja im 'real life' ein ganz netter Kerl)
Wie auch immer, nach dem vierten oder fünften Stück brüllt er ins Mikrofon "Where are the knickers"... also die Aufforderung an die Damen ihn mit Unterwäsche zu bewerfen. So habe ich es zu mit meinem rudimentären Schulenglisch verstanden. Eine Afro-amerikanische Dame aus dem Publikum hat das wohl ganz anders verstanden. Deren British English war vielleicht noch schlechter wie meines. Ich nehme an, die hat das böse "N...... Wort" verstanden. Es folgte eine erhitzte interkulturelle Diskussion an deren Ende die Dame dem Trompeter mit Schwung ihren Cocktail über den Samtanzug gepfeffert hat.
Oh Mann, was hab ich mich gefreut. Noch keine drei Tage in England und schon gerate ich mitten in eine Kneipenschlägerei
Yeah
War dann aber doch nichts. Die Dame ist wutentbrannt abgezogen, der Trompeter stand da, wie der sprichwörtliche begonnene Pudel ... Und die Stimmung war im Eimer weil die anderen Musiker leider auch etwas abbekommen hatten und erst mal ihre Instrumente putzen mussten. Der Gitarrist hat sein Hemd ausgezogen um die Gitarre und sein Pedalboard trocken zu legen... Die,Drummerin hatte (zum Glück) nichts abbekommen.
Tja, wie gesagt, nicht unbedingt lustig aber
schon erinnernswert.

Grüße,

Wanze

 

Du warst tatsächlich dabei? Hammer!

 

Vor langer Zeit im Jazz-Club (Keller und warm).

Als Duo spielten Jim Snidero und der damals unbekannte Simon Nabatov.

Jim sehr elegant mit Jacket, helles Hemd und Krawatte und Simon völlig unscheinbar gekleidet…

Jim beginnt gekonnt und elegant mit seinen Soli und Simon spielt ohne Hemmungen.

Als Jim merkt, dass Simon immer stetig mehr Applaus bekommt, fängt er an zu kämpfen…

Am Ende des Konzerts ist Jim völlig verschwitzt, Hemd halb offen, Jacket und Krawatte irgendwo auf dem Boden der kleinen Bühne… Simon sah aus wie vorher und schaute völlig unschuldig aus.

Nicht nur, dass Jim Simon offensichtlich völlig unterschätzt hatte, sondern nach jedem besseren Solo von Jim legte Simon noch einen drauf.

Das Publikum war total begeistert.

Ein Konzert, dass ich nie vergessen werde. Beide sind tolle Musiker.

 

. . . naja, nicht das dann eine der Damen das für einen guten Vorschlag hält

 

Äh, ja, ich sollte natürlich dazu sagen, ich ohne Saxophon. Erstens weil ich nicht mit Saxophon fliegen will, zweitens... Naja, ich als Anfänger-Wanze in Ronnie Scott's? Trau ich mich nicht...