Der klassische Ton ,wie arbeitet ihr dran

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von JTM, 10.Juni.2025 um 21:12 Uhr.

  1. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Mal an alle Klassikliebhaber. Mal das richtige Setup vorausgesetzt,wie arbeitet ihr an einem klassischen Ton,und was sind da eure Vorbilder ?
     
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  2. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    *Hier 3h Workshop einsetzen*


    :p

    Sorry, ein etwas doofer Kommentar. Aber ich könnte da in der Tat so viel zu sagen und es ist eben nicht etwas, dass mal kurz beantwortet werden kann. Wüsste auch nicht, wo ich da direkt anfragen möchte, außer erstmal zu analysieren was denn so der Unterschied ist, zu dem was du aktuell machst. Und dann muss ich auch irgendwie dran denken, dass ich jetzt nicht Free Lessons geben möchte. (150g M&M kosten jetzt 3,60€ beim Discounter :eek:)

    Interessant finde ich gerade die Frage, ob ich mich an deiner Stelle, eher an einen ausgewiesenen Klassiker wenden würde oder an einen Jazzer, der den Switch zur Klassik deutlicher kennt und da vielleicht handfestere Tipps hat.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.Juni.2025 um 00:58 Uhr
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  3. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Definitiv
    Dann hättest du dir den ganzen Text sparen können und wärst lieber üben gegangen
    Bestimmt nicht. Wenn ich Schokopudding will Kauf ich auch kein Glas Gurken.
    Ich spiele seit 40 Jahren auch Klassik. Wollte einfach mal wissen wie andere das angehen und keinen völlig unbrauchbaren blöden Kommentar
     
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  4. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Super - warte, Deine Diktion - Teaser.
    Wenn Du so viel dazu zu sagen hast, dann fang doch bitte einfach mit einem kleinen Happen an.
    Sonst könnte noch jemand Bösartiger auf die Idee kommen, dass es vielleicht doch nicht so wäre.

    Das Thema fände ich interessant, und ja, ich habe mehr als einen Klassik-Workshop bei ziemlichen Kapazundern besucht.

    Ich kann für mich (weil ich auch Klassiksaxophon höre), so weit umstellen, dass ich in einem sinfonischen Blasorchester nicht auffalle, von professionellen Solodarbietungen wäre ich weit entfernt, da fehlte mir auch das Repertoire.

    Also, spannender Fred.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.Juni.2025 um 07:23 Uhr
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  5. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Meine Lehrerin!

    Sie sagte mir gleich in der ersten Unterrichtsstunde, wenn ich Jazz spielen wollte, müsste ich bei ihrem Mann Unterricht nehmen; sie wäre klassisch orientiert. Und wie beim Jazz empfahl sie mir, viel klassische Stücke zu hören. So bewege ich mich im Einzelunterricht, bei Workshops und im Spiel in der Gruppe mehr im klassischen Bereich und versuche dort meine Vorstellungen zu entwickeln bzw. umzusetzen, wie ich klingen möchte. Mein Setup hat sich in dem Prozess entsprechend konsolidiert.
     
  6. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    So wie ich den Thread und @JTM verstehe bzw. weiß, was der TE spielt war die Fragestellung in die Richtung: Wie und was übe ich als "Crossover-SaxophonistIn", als jemand, der beide Welten bedienen will.
    Kann mich natürlich auch täuschen.
     
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  7. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Bisher habe ich nur Air, Frühling und Ungarische Tänze in einem Onlie Workshop gespielt. Im Gegensatz zum Jazz habe ich dafür viel deutlicher Notenwerte, Anstoßen, Staccato geübt. Auch das Ausformen der längeren Noten, gerade bei Air war eine Herausforderung, da ich mit viel mehr Kontrolle exakt spielen musste, was da auf dem Blatt steht.
     
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  8. Perlvatt

    Perlvatt Kann einfach nicht wegbleiben

    Meine Vorbilder sind mein Lehrer und der Prof an der HMTM.
    Ich denke, der beste Weg zum klassischen Ton geht nur über einen superkompetenten Lehrer, der klassisch studiert hat und regelmäßig auftritt und durch seinen Klang das Publikum 'berühren" kann. Die Schwierigkeiten bei der Klangproduktion sind so individuell, dass man eine individuelle "Betreuung" braucht.
    Eine gute Atemtechnik ist auch unbedingt notwendig für einen tollen Sound. Aber gerade die Atmung ist so schwer zu kontrollieren und so individuell, dass man das meiner Einschätzung nach nicht alleine hinbekommt.
    Jetzt aber doch ein paar allgemein gültige Tipps: ich stelle mir vor jedem Losspielen genau vor, welchen Klang ich hören möchte. Ich stelle mir vor, dass es so schön klingt, dass für meinen Klang die Leute aus der ganzen Welt angereist kommen würden. Wenn ich mit dieser Einstellung übe, bin ich sofort viel fokussierter und ich komme meinem Klangideal am besten etwas näher. Und ich spüre, wie sich der Blaswiderstand bei Tonwechseln ändert und passe die Atmung entsprechend an, um Brüche im Klang und der Lautstärke zu vermeiden.
    Viel Spaß!
     
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  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich weiß, was du meinst, aber das ist nur die halbe Wahrheit.

    Im Jazz kannst du verzieren wie du willst, kannst laid back hinter der time spielen, kannst "dreckig" klingen, die Töne ziehen und frei phrasieren, alles richtig.

    Was in der Klassik nicht in den Noten steht, ist die eigene Interpretation der Komposition und ja, in der Regel sind alle Noten, die zu gebrauchen sind, aufgezeichnet, dennoch ist die größte Freiheit des Klassikers gegenüber dem Jazzer die Behandlung der Zeit. Denn die kannst du viel freier interpretieren. In Jazz, Rock und Pop hast du (so du nicht Charles Mingus spielst) einen festen Beat als rhythmische Basis. Darüber kannst du dich mehr oder weniger frei bewegen.
    In der Klassik gibt es den festen Beat oft nicht und man transportiert das Gefühl neben Artikulation, Phrasierung und Dynamik mittels der sogenannten Agogik. Und zwar einigen sich alle Mitwirkenden, egal ob Kammerensemble oder Orchester auf die selben Temposchwankungen.

    Die Beschäftigung mit der Interpretation der Noten beansprucht die meiste Zeit in der Klassik. Nacheinander greifen und auch die schnellsten Stellen spielen, sollte man eh vorher schon können. Dann aber geht die Arbeit erst los, indem man sich mitunter über Stunden nur mit wenigen Takten beschäftigt, bis man sie für sich perfektioniert hat.
     
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  10. Polysax

    Polysax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Das hängt wahrscheinlich auch etwas vom Instrument ab , auf dem Sopran sind die Übergänge in die Klassik naheliegender , als zum Beispiel auf dem Tenor ?
    Ds Setup war ja schon erwähnt , für mich ist das Rascher Mundstück (beim Sopran) eine Offenbarung gewesen.
    Lange und getragene Töne spielen , ganz gerade , schnörkellos und trotzdem mit Ausdruck . Das ist wahrscheinlich für einen eher jazzafinen Bläser die größte Herrausforderung.
    Fast übertrieben präzise üben , wie cwegy schon sagt , die Kontrolle ist der Schlüssel .

    Völlig unereichbares Vorbild : "Breath" von Kohei Ueno auf Sopran- , Alt- und Baritonsaxophon.

    Die CD gibt es leider nur als Japanexport.

    Live aufgenommen in einer alten Kirche in Süddeutschland.
    Um beim Bariton die Intonation in dem kalten Raum halten zu können,
    saß er inmitten von einigen hundert Kerzen....
     
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  11. Onkel D

    Onkel D Kann einfach nicht wegbleiben

    Das hättest Du mal dem A-Kantor, der bis vor kurzem unser Kirchenorchester leitete, sagen sollen. Der hatte einen sehr individuellen Umgang mit der Zeit. Und sein Lieblingszitat von einem seiner Profs war: "Meyer (Name geändert), Dein Dirigat ist sch...!" :karte::-D
     
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  12. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Es geht garnicht mal so um das was. Eher wie stelle ich den Ansatz um vom Rocknroll Tenor Saxophon zu einem klaren zenrierten Ton auf dem Alt. Das sind schon tonlich zwei Welten. Und ich mache mir da Ansatztechnisch gar nicht so Gedanken. Mit den 55ers wird gerockt aber in der Kirche mit dem Organisten klinge ich halt möglichst klassisch (Mundstück Selmer Soloist oder Concept) Aber klinge ich wirklich klassisch oder klinge ich nur so wie ich halt klinge ?
     
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  13. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Nein, ich habe das aus mehreren Gründen gepostet.
    1) war er humoristisch gemeint (siehe Smilies). Da kann man das auch gelassener hinnehmen.
    2) waren darin zwei Inhaltliche Beiträge a) riesen großes Thema, was eigentlich jeden Thread sprengt.
    b) ob jemand, der den stilistischen Switch regelmäßig macht, evtl ein besserer Lehrer bei dem Thema sein könnte.
    3) stehe ich ab und zu im Zwiespalt, wieviel ich helfen kann/möchte (mir Zeit nehme für eine ausführliche und gute Antwort) oder ob ich eigentlich gerade damit unbezahlte Arbeit leiste. Ich mag es halt nicht, wenn sowas als Lehrerersatz genutzt wird. (da bin ich wahrscheinlich nicht der einzige). Dem habe ich mit einem Augenzwinkern Ausdruck verliehen.
    4) Ich habe den Kommentar nach Mitternacht verfasst, die Nachbarn hätten sich gefreut.
    5) kein Grund so garstig zu reagieren.

    Fair enough:
    -Abseits vom Equipment, kann/muss man über "den anderen Ansatz" reden. Ist nämlich nicht nur Unterlippe einklappen.
    -Soundkonzept: Introvertiert vs Extrovertiert
    -musikalischer Kontext: Geht's um klassische Solostücke? Eine Bachinterpretation ist nochmal was anderes als was moderneres wie Scaramouche. Orchester oder Saxquartett? Das ist auchnochmal was ganz anderes. Oder Blasmusik? Dann kann man auch noch über aktueller Klassiksound vs klassisk Sound in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts reden.
    -Saxophon und Geige, wie stehen die in Relation?
    -Luftführung, Vibrato und Registerkontrolle. Ein Ideal der Klassiker eine möglichst homogenen Klang über das ganze Register zu haben. Da höre ich in der Intensität bei keinem Jazzer. Wie wird alleine ein langer Ton interpretiert. Vergleich mit klassischem Gesang.
    -wie ppue schon angeschnitten hat, deutlich mehr Gestaltung in Zeit und Dynamik.
    -es ist ja nicht nur, reiner Klang. Sound ist auch Attack und Phrasing. (Bach Flötenadaptionen)

    -und zu dem Punkt: Es ist eine Sache, wenn man eine Sache immer macht und sich nur in diesem Kontext bewegt oder ob man öfters switchen muss. Dann bekommt man eine Outside Perspektive. Ich verstehe deine Frage so, dass du eher aus dem Jazz/Pop/Rock Kontext kommst weil du es ja "klassischen Ton" beschreibst. (Klassiker redet ja nicht von seinem "klassischem Ton" sowie ein Jazzmusiker nicht sagt, sein "jazz sound" :p)
    Wenn jemand immer nu Klassik macht, ist er in der Problematik zu switchen nicht so drinne. Jemand, der vom Jazz kommt und switchen kann, hat da wahrscheinlich konkretere Tipps als jemand, der sich damit nie beschäftigen müsste.

    So, das war jetzt nur teaser mäßig angerissen und auch noch nicht alles. Und das alles von einer Gurke!

    So long
     
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  14. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Das wirst Du Dir halt selbst beantworten bzw. kompetenten Unterricht bei einem klassisch geschulten Menschen nehmen müssen.
    Meine Erfahrung mit Klassikern am Saxophon ist (leider), dass viele nicht mal unterschiedliche Konzepte von verschiedenen Klassiklehrern gelten lassen.
    Das ist aber nicht nur am Saxophon so, das gilt auch für andere Instrumente.
    Wie gesagt, es kommt darauf an, was DU gelten lässt. Horch Dir unterschiedliche Interpretationen von verschiedenen Konzerten oder auch Etüden an, und Du weisst, dass es auch DEN klassischen Ton nicht gibt.



    2
     
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  15. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Mal einen Workshop bei Raschers oder @Livia mitmachen. Da hat man Vergleichsmöglichkeiten und bekommt Anregungen.
     
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  16. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Hatte ich schon drei Stück,letztendlich wurde da über sehr vieles gesprochen aber nicht explizit über den Ton/Klang
     
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  17. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Garstisch reagiere ich wenn ich eine ernsthafte Frage stelle und dann zeilenweise einen blöden Kommentar bekomme,ob mit Smiley oder ohne.
    Wenn du dein Wissen nur gegen Geld weitergeben möchtest,ist das vollkommen legitim,aber dann spar dir doch den Rest.
    Ich denke es gibt hier genug andere,die das auch interessiert,da muß doch nicht gleich der zweite Beitrag den Rahmen in dieser Form sprengen. Aber deine Antwort erklärt so manches ;)
     
  18. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Mal 'ne dumme Frage: Gefällt Dir Dein eigener "klassischer" Sound und musikalische Gestaltung oder nicht?

    Wenn ja, kann ich es nicht nachvollziehen, dass es für Dich ein Thema ist.:cool:
     
    altoSaxo gefällt das.
  19. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich vermute, dass ich dir nichts neues sagen kann. Und die richten Klassiker auf dem Sax haben den Ton und wissen wie man daran arbeitet, dafür haben sie aber keine konkrete Vorstellung, wie rockig dein Klassikton noch ist und wo du ansetzen musst.

    Für mich als Amateur, der Sax und Klari klassisch gelernt hat und dem weitgehend den Rücken zugekehrt hat, ist das Vorgehen bei klassischem Tonbedarf etwa so:

    - Ich hol das alte klassische Mundstück aus der Kiste mit enger Bahn und nutze entsprechend harte Blätter. Hier sehe ich den entscheidenden Materialunterschied, den man nicht so ganz mit dem Ansatz "imitieren" kann. Der Ton wird dadurch dunkler und irgendwie "schwerer".
    - Ich spiele mit gespannter Oberlippe und im Vergleich zum sonstigen Ansatz auch eher harter Unterlippe, flachem Kinn (Spiegel), höheres Pitchcenter, relativ harte Stütze.
    - Ich übe Longtones, Intervallsprünge, Staccato von ppp bis fff mit dem vorrangigen Ziel rauschfrei und sehr kontrolliert zu sein, insb. was die Tonhöhe betrifft (im Gegensatz zu meinem sonstigen vorrangigen Ziel stimmgewaltig, expressiv und mit Groove zu spielen).
    - Auf dem Sax versuche ich ein ganz kleines und sehr schnelles Vibrato bei ca. 300/min draufzupacken, was mir sehr gefällt aber nicht immer schön gelingen will.
    Sorry, falls das alles Binsen für dich sind...
     
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  20. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Nei die Frage ist nicht dumm,ja mein Ton gefällt mir und auch anderen. Das heist aber nicht das ernicht besser oder klassischer sein könnte.
    Vielleicht ist das aber auch für andere interessant,die hier mitlesen.
     
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